5 schwierige Online-Situationen und wie Du sie meisterst

Online-Formate sind mittlerweile sehr verbreitet und weitgehend sowohl von Trainer:innen als auch Teilnehmer:innen akzeptiert.

Und trotzdem gibt es nach wie vor besondere Situationen, offene Fragen und Etikette-Unsicherheiten. Denn digitale Räume haben ihre eigene Kultur, an die wir uns gewöhnen müssen, wenn wir noch nicht damit vertraut sind.

Auch nach einigen Jahren, in denen die meisten von uns nun verstärkt Berührungspunkte mit digitalen Formaten hatten, tauchen nämlich in meinen Veranstaltungen immer noch dieselben Fragen auf.

Denn so 100% natürlich fühlt es sich einfach niemals an und als Menschen reagieren wir darauf auf verschiedene Weisen.

Daher schauen wir uns heute einmal 5 klassische Online-Seminar Problemstellen an und vor allem auch, wie Du diese Klippen umschiffen kannst:

Audio & Co.

Bevor wir zum Audio-Thema im Speziellen kommen, direkt einmal ein allgemeiner Ratschlag:

Mache Dich immer mit Deiner entsprechenden Video-Plattform vertraut. Denn Zoom, Microsoft Teams etc. verfügen über viele Features und Einstellungen, die Dir weiterhelfen können.

Das gilt gerade und vor allem hier auch für das Thema Audio. Einsteiger:innen kämpfen häufig damit, dass ständig aus allen Richtungen Geräuschquellen zu kommen scheinen.

Daher würden wir Dir gleich zu Beginn ans Herz legen, Dich mit den Einstellungen vertraut zu machen. Denn sowohl Zoom als auch Teams haben beispielsweise die Möglichkeit, alle Teilnehmenden bei Eintritt automatisch stummzuschalten.

Zoom verfügt darüber hinaus zum Beispiel auch über die Option, den Befehl „Alle stummschalten“ über eine Tastenkombination auszuführen.

Grundsätzlich gilt in Online-Meetings die Etikette, dass Teilnehmende, die gerade nicht sprechen, sich stummschalten und nur den Ton aktivieren, wenn sie sich zu Wort melden. Das verhindert, dass ständig störende Nebengeräusche über die Mikrofone übertragen werden und sich alle konzentrieren können.

Allgemein können hier – gerade zum Einstieg – auch Co-Moderator:innen hilfreich sein. Das kann Dir Sicherheit geben und Du kannst Dich auf Deine Präsentation konzentrieren.

Digitale Motivationsprobleme?

Viele Lernbegleiter:innen berichten, dass sie ihre Teilnehmenden Online wesentlich stiller und gefühlt demotivierter erleben.

Einerseits müssen wir hier darauf hinweisen, dass >>digitale Ermüdung leider tatsächlich existiert und wir hier ein gutes Auge auf die Motivationskurve haben müssen. Online brauchen wir mehr Pausen und es kann auch nie schaden, sich während dieser Pausen vom Bildschirm zu entfernen.

Andererseits können Online aber bei diesem Thema auch starke Verzerrungseffekte auftreten. Wir nehmen Körpersprache über digitale Kanäle einfach reduzierter wahr als in Präsenz. Das kann Dich auf die falsche Fährte führen und Du meinst, es liegt an Dir oder den Inhalten.

Es kann auch sein, dass Deine Lernenden selbst noch digital unsicher sind und sich daher allgemein zurückhalten.

In beiden Fällen hilft nur eins: Dialog!

Kommuniziere direkt und regelmäßig mit den Lernenden, sprich sie einzeln an und hole Dir Feedback zur aktuellen Gemütslage. Es kann Online immer sein, dass Du dann flexibler reagieren musst, wenn tatsächlich ein Motivationstief entsteht.

Zeitmanagement

Die Grundregel ist: Alles dauert länger, als Du denkst.

Das gilt ja eigentlich auch in der Präsenz, vor allem wenn Gruppenarbeiten geplant sind. Auf diese solltest Du im Übrigen auch Online keinesfalls verzichten – sonst droht schnell das Webinar-Koma.

Ähnlich wie Teilnehmende nehmen wir manchmal an, dass digitale Methoden durch kürzere oder nicht vorhandene Wege schneller gehen. Dabei wird dieser Faktor spätestens dadurch ausgeglichen, dass technische Unsicherheiten bei der Bearbeitung aufkommen.

Mache Dich immer vor Seminaren mit den Funktionsweisen der Gruppenräume vertraut. Gib Deinen Lernenden im Zweifel immer etwas mehr Zeit in den Räumen, denn hier können sie auch ein wenig informelle Kommunikation untereinander einbauen, die Online ansonsten gerne einmal zu kurz kommt.

Auch die grundsätzliche Zeitplanung ist Online anders zu gestalten. Kürzere, knackigere Blöcke von maximal 30 Minuten pro Einheit scheinen am besten zu funktionieren. Falls es Dir möglich ist, verteile traditionelle „Tagesseminare“ lieber auf mehrere Tage.

Digitale Pünktlichkeit

Ein Meeting ist für 09:00 Uhr angesetzt und die Teilnehmenden tröpfeln so langsam bis 09:15 ein.

Ja, das Thema Pünktlichkeit nehmen viele Menschen Online nicht ganz so genau. Denn sie glauben, dass sie schließlich die Anfahrtszeit abziehen können und keine große Vorbereitungszeit brauchen.

Dabei vergessen sie aber gerne, dass der Computer oder das Programm dann gerne nochmal Updates machen will, nicht die richtige Kamera angeschlossen ist und so weiter.

Außerdem glauben immer noch einige Teilnehmende, dass digitale Formate weniger „formell“ sind und Pünktlichkeit daher nicht ganz so streng genommen werden muss. Schließlich fällt es weniger auf, als wenn sie verspätet in einen Präsenz-Raum kommen.

Da Unpünktlichkeit aber auch im Online-Raum genauso störend ist, solltest Du auf die Wichtigkeit eines zeitigen Anfangs vor dem Start immer hinweisen. Es kann auch sehr helfen, wenn Du etwa eine halbe Stunde vor Beginn eine Erinnerungs-Mail schickst, auch mit dem erneuten Hinweis sich rechtzeitig einzuwählen.

Du solltest auch einen Warteraum einrichten. Hier kannst Du ebenfalls in Video- oder Textform noch einmal auf den Technik-Check hinweisen.

Schwierige Teilnehmende?

Auch in digitalen Lernräumen menschelt es.

Deshalb solltest Du immer auch zumindest ein halbes Auge auf den Chat haben – hier offenbaren sich offene Fragen schneller. Auch für solche Zwecke können übrigens Co-Moderator:innen sehr helfen, als auch ein zweiter Monitor speziell für den Chat.

Wenn Dich eine zweite Person unterstützt, kann diese auch in 1:1 Chats individuelle Fragen oder technische Probleme klären, ohne den Fluss der gesamten Veranstaltung zu unterbrechen.

Denn allgemein ist die Richtlinie:

Fragen und generell kritische Anmerkungen sollten zeitnah geklärt werden. Nutze die tolle Chat-Funktion, denn sie kann Lernenden mehr Kommunikationsraum als in Präsenz-Formaten geben und sollte nicht ungenutzt verpuffen.

Wenn einzelne Lernende aber zu bestimmten Themen nicht locker lassen, oder die Gruppe viel zu weit vom Thema abkommt, sollten sanfte Grenzen gesetzt werden.

Wenn Einzelne sich sogar tatsächlich als Störer:innen entpuppen, solltest Du dies immer zunächst in einem Einzelgespräch versuchen zu entschärfen. Oftmals liegen auch Missverständnisse vor oder Teilnehmende fühlen sich einfach zu wenig gehört.

Wenn jetzt noch etwas schiefgeht?

Nun ja, das wird es immer.

Auch mit vielen Jahren Online-Erfahrung auf dem Buckel ist man nicht vor Pannen gefeit. Die Verbindung ist schlecht, Tools wollen nicht funktionieren, das Mikrofon spinnt.

Wir müssen uns vornehmen, auch selbst immer lernbereit zu sein und diese Momente einfach als Lernsituationen anzunehmen.

Gute und gründliche Vorbereitung empfiehlt sich natürlich immer. Aber wir müssen auch ab einem gewissen Punkt den Prozess akzeptieren.

Hast Du noch eine konkrete Frage oder eine Problemstelle in digitalen Formaten, die Dir häufig begegnet?

3 Profi-Tricks für besseres Onboarding!

Der Onboarding-Prozess wird oftmals noch viel zu wenig in die Planung einer Veranstaltung einbezogen.

Dabei ist es ein wirklich wichtiger Faktor, der bereits ab dem Zeitpunkt der Anmeldung beginnt! Denn der erste Eindruck entscheidet oftmals, wie alle gemeinsam in eine Weiterbildung starten.

Das Schöne ist:

Alle diese Dinge, über die wir heute sprechen, lassen sich ganz unabhängig vom Format einsetzen. Denn auch vor Präsenz-Kursen kannst Du heutzutage schließlich auf verschiedene Weisen Kontakt mit Deinen Teilnehmenden aufnehmen.

Der Grundsatz

Es ist wichtig festzuhalten, dass gutes Onboarding nicht nur Informationen beinhaltet.

Es geht nicht nur um das Wo und Wann und Wie, sondern immer auch um eine emotionale Komponente.

Verstehe uns nicht falsch: Informationen sind wichtig und sollten im Onboarding-Prozess auch ganz deutlich umrissen werden. Denn verwirrte Teilnehmende starten mit genau dem falschen Gefühl in eine Veranstaltung.

Denn das Gefühl entscheidet tatsächlich zu Beginn darüber, mit welchem Maß an Motivation Deine Teilnehmenden in die Veranstaltung einsteigen.

Daher ist erfolgreiches Onboarding eine gute Kombination aus wichtigen Informationen und dem Aufbau der entsprechenden Motivation.

Tipp 1: Den Start nicht verschlafen

Da der erste Eindruck nun einmal zählt, sollten wir auch keine Zeit verlieren.

Gerade wenn zwischen Anmeldung und Start noch Zeit vergehen wird, solltest Du nicht zu lange warten. Eigentlich bietet Dir mehr Zeit sogar noch mehr Raum für Bindung und auch Team-Building.

Denn auch diese Komponente kannst Du übrigens während des Onboardings bereits auf den richtigen Weg bringen. Sorge also ruhig dafür, dass Deine Lernenden sich im Vorfeld ein wenig kennenlernen können und die hoffentlich entsprechend eingerichteten Gruppen-Plattformen kennen.

Dann kennen sie nicht nur wichtige Anlaufstellen, sondern starten auch in sozialer Hinsicht gefestigter in die erste Sitzung. Das lockert das Kennenlernen gleich ein wenig auf, wenn es bereits erste Berührungspunkte innerhalb der Gruppe gab.

Denn tatsächlich sind viele Menschen vor einem ersten Termin etwas angespannt und daher kann ein durchdachter Onboarding-Prozess hier sehr wichtige Vorarbeit leisten.

Warte also mit dem Onboarding nicht bis zwei Tage vor Veranstaltungsbeginn. Wenn Du einen Monat hast, dann hast Du einen ganzen Monat, um eine besonders starke Teilnehmerbindung aufzubauen!

Tipp 2: Päckchen packen

Wenn Du mich auf den sozialen Medien begleitest, kommen Dir solche Bilder unter Umständen bekannt vor:

Denn mein Büro wird regelmäßig zur Packzentrale und das bedeutet immer eins: Onboarding-Zeit!

Dazu sei direkt gesagt: Ja, eine solche Methode erfordert auch etwas extra Zeit und Geld. Aber ich verspreche Dir, dass es sich am anderen Ende lohnen wird.

Denn dieses Gefühl der Wertschätzung und persönlichen Verbindung kommt bei den Teilnehmenden wortwörtlich an.

Ich würde empfehlen, in diese Onboarding-Pakete eine Mischung aus fachlichen Materialien und einer persönlichen Note aufzunehmen. Wenn Dein Kurs digital ist, eignet sich ein solches Paket auch vor allem dazu, ansonsten fehlende haptische Elemente einzubinden.

Doch auch Präsenz-Teilnehmer:innen werden sich über diese kleine Aufmerksamkeit freuen und auch darüber, vor dem Start schon etwas in den Händen zu halten.

Tipp 3: Videos nutzen

Meistens liegen zwischen einer Anmeldung oder Buchung und dem Start einer Weiterbildung zumindest ein paar Tage, wenn nicht sogar Wochen.

Und heutzutage entscheiden sich besonders viele Menschen über digitale Wege für eine solche. Wenn Du hier bereits gute Arbeit geleistet hast, haben die Teilnehmenden auch hoffentlich schon eine ziemlich gute Vorstellung von Dir als Person.

Trotzdem solltest Du jetzt weiterhin darauf setzen, Dich möglichst persönlich mit Deinen Lernenden in Verbindung zu setzen.

Daher mache ich auch im Onboarding besonders gerne kurze Videos, die wichtige Elemente aufgreifen oder erklären. So entsteht eine direktere Verbindung, die die Zeit bis zum Start besser überbrückt.

Und auch das ist nicht nur für Online-Kurse geeignet, auch vor anstehenden Präsenz-Veranstaltungen sorgen persönliche Videos für einen besseren Start. Diese kannst Du beispielsweise per Mail an Deine Gruppe verschicken.

3 Zusatz-Tipps:

  • Infos einholen

Während des Onboardings lassen sich nicht nur Informationen verteilen, sondern auch einholen. Vor allem über Deine zukünftige Gruppe und ihre einzelnen Mitglieder.

Denn je mehr Du über Deine Lernenden weißt, desto besser bist Du auch selbst vor dem Start eingestellt. Gerade in sehr heterogenen Lerngruppen ist das ein unschätzbarer Vorteil, denn dieses Wissen kann den gesamten Ablauf reibungsloser gestalten.

  • Kurze Wege

Gerade während des Onboardings solltest Du gut und schnell für Deine Teilnehmenden erreichbar sein.

Wenn Fragen und Unsicherheiten schnell aus dem Weg geräumt werden, fassen sie noch einmal mehr Vertrauen in Deine Lernbegleitung und starten mit diesem guten Gefühl in die Weiterbildung.

  • Inhaltlich einstimmen

Auch kleine fachliche Impulse eignen sich übrigens für das Onboarding, gerade wenn diese Phase vielleicht zeitlich ausgedehnter ist.

Hier allerdings keine aufwändigen Aufgaben wählen, sondern eher Übungen, die zum Beispiel den Blick für das Thema schärfen oder schnell zu erledigen sind!

Wenn Deine Teilnehmenden hoffentlich auch schon vernetzt sind, können sie ihre Gedanken oder kleinen Ergebnisse direkt miteinander teilen und Gespräche anregen.

Zusammengefasst

Onboarding ist keine abzuhakende Pflichtaufgabe, sondern eine wichtige Chance für Lernbgeleiter:innen.

Die hier geleistete Vorarbeit kann dafür sorgen, dass die gesamte Lerngruppe motiviert, entspannt und informiert in die Veranstaltung startet. Das beeinflusst nicht nur den so wichtigen Start, sondern kann die Weichen für den weiteren Verlauf stellen.

Es spart außerdem auch unheimlich Zeit in der ersten Sitzung, wenn nicht erst die zahlreichen organisatorischen Fragen geklärt werden müssen.

Verpassen also nicht diese Chance, sondern nutze die Gelegenheit Deine Teilnehmenden voll an Bord zu holen!

Wie gestaltest Du Dein Onboarding? Hast Du eine Methode, die sich in der Praxis besonders bewährt hat?

4 Energizer gegen digitale Müdigkeit

Oftmals fühlt sich in Online-Seminaren die Zeit doppelt so lange an. Das hat verschiedene Hintergründe:

Die Reduktion körpersprachlicher Signale, fehlende Interaktion oder einfach der Bildschirm an sich.

Digitale Ermüdung ist ein echtes Problem für jede/n Online-Trainer/in, aber Du kannst gezielte Maßnahmen ergreifen, um diese Effekte abzumildern.

Das beginnt schon dabei, dass Du in Online-Formaten immer mehr Pausen und kürzere Einheiten einkalkulieren solltest.

Aber selbst, wenn Du das beachtest, kann die Konzentrationsfähigkeit Deiner Teilnehmer*innen immer mal wieder ein natürliches Tief erreichen.

Und wenn die Konzentration schwindet, werden wir weniger produktiv und fehleranfälliger.

Daher gibt es zwei methodische Kniffe, die Du in Deinem Repertoire haben solltest: Energizer und Aufmerksamkeitsbooster.

Wie setzt Du Energizer am besten ein?

Energizer sind kurze Einheiten, die Deine Teilnehmer*innen mit neuer Energie versorgen. Oftmals in Form eines Spiels oder (vor allem Online!) gerne auch in Verbindung mit etwas körperlicher Bewegung.

Wie „verspielt“ Du Deine Energizer angehen möchtest, hängt von Dir und Deinen Teilnehmergruppen ab.

Es muss sich auch nicht unbedingt um vollkommen losgelöste Spiele handeln, sondern Du kannst die Rahmenbedingungen auch in Deinen inhaltlichen Kontext einordnen.

Grundsätzlich eignen sich Energizer-Spiele auch ideal zum Aufbau einer positiven Gruppendynamik. Also kannst Du hier zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, wenn Du Energizer Varianten wählst, die in Teams gespielt werden.

Zeitlich ist es oft besonders effektiv, wenn Du Energizer zu Anfang einer neuen Einheit und nach Pausen einsetzt.

Online-Seminare erfordern jedoch gerne mal ein wenig mehr Flexibilität als die Präsenz-Variante.

Wann Du Deine Energizer also konkret einsetzt, kann manchmal nur schwierig nach der Uhr geplant werden. Manchmal wirst Du einfach spüren, wie die Aufmerksamkeit zu verschiedenen Zeiten spürbar nachlässt.

Dann solltest Du auch flexibel reagieren können und mit einigen effektiven Energizern im Trainer-Koffer ist das auch kein Problem.

Achte darauf, dass Du vor Beginn das Spiel immer verständlich anmoderierst, damit alle wissen, wie gespielt wird. Eventuell solltest Du auch die technische Seite abdecken, beispielsweise ob die Mikros für den Energizer angeschaltet werden oder die Galerie-Ansicht gewählt werden sollte.

Du kannst solche Energizer-Spiele auch immer mit kleinen (nicht-materiellen) Belohnungen verbinden, um gleich auch noch einen stärkeren Gamification-Effekt einzubauen.

1. Mach schnell!

Hier kommt einer der Klassiker, den wir auch gerne in unseren Veranstaltungen nutzen. Denn das Spiel lässt sich schnell aufbauen und bei Bedarf auch gut inhaltlich steuern.

„Mach schnell“ lässt sich als Energizer besonders gut mit Online-Tools wie Flinga oder Jamboard umsetzen.

Und so geht’s:

  1. Du suchst einige Bilder heraus oder lässt alternativ jede*n Teilnehmer*in ein Bild aussuchen und an Dich schicken (Je nach Zeitkontingent oder ob Du Spiele lieber vorbereitest. Du kannst beispielsweise aber auch live jedem Lernenden ein relevantes Thema geben und sie dazu ein Bild suchen lassen, das dann verwendet wird)
  2. Setze die Bilder auf ein Whiteboard und erstellst für alle Teilnehmer*innen eine Figur (daher ist hier Flinga sehr schön!) oder ähnliches
  3. Du sagst ein Bild an und alle müssen so schnell wie möglich ihre Figur auf das richtige Bild setzen
  4. Jede Runde scheidet der/die Langsamste aus bis ein/e Sieger/in übrig ist

2. Show me around

Es tut in Online-Seminaren sehr gut, immer mal wieder aufzustehen und die Beine zu strecken.

Die Methode „Show me around“ (Führ‘ mich herum) verbindet dabei ein wenig Bewegung mit Teambuilding.

Dazu sei gesagt, dass sie sich eher anbietet, wenn sich Gruppen schon ein wenig aneinander gewöhnt und Vertrauen gefasst haben.

Denn das Prinzip ist, dass sich die Teilnehmer*innen in Kleingruppen gegenseitig ein paar Gegenstände oder Orte im direkten Umfeld zeigen, zu denen sie eine kurze Geschichte erzählen können.

Dabei ist es natürlich jedem Einzelnen überlassen, wie persönlich die kleine Führung sein soll. Indem Du diesen Energizer rechtzeitig ankündigst, können sich die Gruppenmitglieder ihre Gegenstände herauslegen und werden nicht in ihrem privaten Bereich überrumpelt.

So lernen sich die Teilnehmer*innen ganz persönlich kennen und es kommen garantiert viele interessante Geschichten dabei heraus.

Dieser Energizer ist besonders schön, wenn er mit mobilen Geräten verbunden wird, denn so lädt ein solches Intermezzo noch mehr zu Bewegung im Raum ein.

3. Finde den Gegenstand!

Ein weiterer Energizer, der für ordentlich Bewegung in der Gruppe sorgt, ist „Finde den Gegenstand“, denn hier heißt es:

Schnelligkeit gewinnt!

Du sagst nacheinander verschiedene übliche oder auch nicht so übliche Haushaltsgegenstände an, die die Teilnehmer*innen finden und für den Rundengewinn als Erste*r in die Kamera halten müssen.

Bei einem solchen Spiel darfst Du durchaus auch ein bisschen Humor reinbringen und kreative Gegenstände suchen lassen, die vielleicht nicht gerade auf dem Schreibtisch stehen würden.

Wie wäre es zum Beispiel mit Glühbirnen, Sonnenbrillen oder einer Kartoffel? Ein paar Runden reichen aus, um alle Teilnehmer*innen wieder mental und körperlich wachzurütteln.

4. Sound-Quiz

Eine schöne Energizer-Methode, die die Sinne einbindet und Kreativität von den Teilnehmer*innen fordert, ist das Sound-Quiz.

Die Lernenden schalten ihre Kameras aus und am besten auch die Mikros, wenn sie nicht gerade dran sind.

Dann macht jeder reihum ein Geräusch und die Gruppe muss raten, womit der Sound erzeugt wurde. Dabei kann das Geräusch mit dem Mund, einem Gegenstand oder auch über eine digitale Sound-Quelle erzeugt werden.

Falls es sich bei Deinem Thema anbietet, lässt sich das Spiel auch inhaltlich anreichern, indem Geräusche aus einer passenden Kategorie gewählt und identifiziert werden müssen.

Zögerlich mit Spielen?

Du entscheidest, welche Art von Energizer am besten für Deine Lerngruppen geeignet sind. Manchmal haben Trainer*innen Sorge, dass kleine Spiele ihrem Seminar die nötige Ernsthaftigkeit nehmen.

Vielleicht musst Du hier also einfach etwas experimentieren und mit Hilfe von aktiv eingefordertem Feedback von Deinen Gruppen das richtige Maß finden.

Dabei wissen die allermeisten Teilnehmer*innen aus Erfahrung insbesondere etwas Bewegung in Online-Seminaren zu schätzen.

Falls Dein Thema tatsächlich zu ernst für Energizer-Spiele sein sollte, dann halte Dich an gemeinsame Atem- oder kleine Yoga-Übungen.

Mit den richtigen Energizern förderst Du immer wertvolle Konzentration, Achtsamkeit und Offenheit innerhalb der Gruppe – also unterschätze nicht ihre Wichtigkeit in Online-Seminaren!

Teams – So verirrst Du Dich nicht in Microsofts Konferenzräumen

Microsoft Teams ist neben Zoom die wohl am häufigsten verwendete Konferenzsoftware. Gerade wenn Du als Trainer*in freiberuflich tätig bist, wirst Du häufig mit Teams arbeiten müssen, da die Software in vielen Unternehmen zum Einsatz kommt.

Das liegt unter anderem daran, dass Teams eine besonders geordnete Oberfläche anbietet, die sich gut für unterschiedliche Teilgruppen innerhalb eines größeren Ganzen eignet:

Die linke Leiste zeigt hier unterschiedliche Teams und die jeweiligen Unterkanäle darunter. Mit Hilfe dieser Strukturen lassen sich einzelne Räume anlegen und organisieren, die alle über einen eigenen Link verfügen.

Dabei ist Teams eigentlich noch viel mehr als nur ein Meetingraum. Die Software ist als zentrale Anlaufstelle für alle organisatorischen und inhaltlichen Belange einer Arbeits- oder Lerngruppe konzipiert. Das bedeutet auch, dass dieses Tool deutlich umfangreicher ist und daher manchmal unübersichtlich und – insbesondere für digitale Anfänger – überfordernd werden kann.

In den Grundzügen verfügt Teams als Besprechungsplattform aber über ähnliche Features wie etwa Zoom: Du musst also nicht auf das Whiteboard, die Funktion Bildschirm teilen oder virtuelle Hintergründe verzichten.

Gerade wenn Du aber ansonsten eher mit Zoom arbeitest, fällt dir der Überblick über die verschiedenen Features vielleicht noch etwas schwer. Daher klären wir Dich hier über die häufigsten Stolperfallen in Teams auf und zeigen, wie Du sie umgehen kannst:

1. Der Kanalbesitzer hat die Macht

Einer der häufigsten Ursachen für Frust beim Gebrauch von Teams entsteht, wenn Du nicht der Besitzer und Administrator des jeweiligen Kanals bist.

Denn wenn Du nicht Lizenznehmer bist, sind Deine Rechte sehr eingeschränkt und viele wichtige Einstellungen und Funktionen kannst Du nicht selbst kontrollieren. Wenn Du an gewisse Grenzen bei der Einrichtung oder Gestaltung stößt, liegt der Grund häufig in fehlenden Rechten begraben.

Daher solltest Du Deine Auftraggeber immer darum bitten, Dich zum Kanalbesitzer zu machen und Dir damit Admin-Rechte einzuräumen. Alternativ kannst Du darum bitten, Deinen eigenen Kanal nutzen zu können.

2. Geräteeinstellungen beachten

Bevor eine Besprechung über Teams beginnt, bekommst Du immer die Möglichkeit Deine Einstellungen zu überprüfen und eine Vorschau einzusehen.

Überprüfe insbesondere Deinen Hintergrund erneut und achte darauf, dass die richtigen Ein- und Ausgangsgeräte – also Deine qualitativ hochwertigsten – eingestellt sind.

Falls Du keinen gesonderten virtuellen Hintergrund vorbereitet hast, kannst Du bei Teams alternativ auf die Funktion Hintergrund verwischen zurückgreifen: So wird ein eventuell unaufgeräumtes Homeoffice ziemlich effektiv weichgezeichnet.

3. Der Chat in Teams – sogar noch nützlicher

Die Chatfunktion ist in Microsoft Teams sogar noch um einiges ausgeklügelter als bei Zoom. Unter anderem hast Du hier die Möglichkeit, einzelne Chatnachrichten visuell als „Wichtig“ zu markieren, wodurch auch dem Host der Überblick über Fragen oder neue Termine leichter fällt.

Da Teams aus der Microsoft-Familie stammt, hast Du zudem auch im Chat einige Funktionen zur Textverarbeitung, die an die Grundzüge von Word angelehnt sind. Man kann Tabellen erstellen und die geschriebenen Nachrichten bearbeiten. Auf diese Weise kann der Chat eventuell bereits einige externe Tools ersetzen.

Auch der Chat abseits der Live-Besprechungen innerhalb eines Teams hat übrigens viele nützliche Funktionen, wie etwa das Planen und direkte Versenden eines neuen Meeting-Termins an alle Mitglieder.

4. Ordnung im Kanal-Chaos schaffen

Die Teams-App vereint viele Daten, Dokumente und Kanäle an einem Ort. Je nach Größe und Schichtung eines Unternehmens kann eine Teams-Plattform durchaus schnell an Übersichtlichkeit verlieren.

Insgesamt solltest Du sowieso versuchen, nicht für jede Kleinigkeit neue Teams und Kanäle anzulegen. Das mag zwar dem ersten Gefühl nach die Dinge besser zuordnen, aber stellt Dir Deine Teams-Oberfläche auch immer weiter zu.

Teams hat auch die Möglichkeit, Ad-Hoc-Teams mit einem Verfallsdatum einzurichten. Diese Funktion kann beispielsweise für kurzfristige Projekte genutzt werden und verhindert die weitere Ausdehnung der Benutzeroberfläche.

Du kannst für etwas Ordnung sorgen, indem Du einerseits Kanäle als Favoriten markierst, wodurch sie in einem eigenen Bereich am oberen Rand angezeigt werden.

Du kannst aber auch alle einzelnen Kanäle beliebig ordnen – ganz einfach per Drag&Drop. Auf diese Weise kannst Du eine für Dich persönlich sinnvolle Ordnung und Priorisierung schaffen.

5. Gruppenräume

Ende letzten Jahres hat Microsoft auch Teams endlich mit Breakout-Rooms ausgestattet. Zunächst konnte man jedoch als Host die einzelnen Teilräume nicht besuchen – doch auch das ist mittlerweile möglich!

Das heißt, es steht Dir nichts mehr im Wege auch über Teams kollaborativ in Gruppenarbeitsphasen zu arbeiten. Du kannst die Teilnehmer*innen entweder automatisch oder manuell zuweisen.

6. Tags nutzen

Teams kann nicht nur die Live Meetings abdecken, sondern auch die E-Mail-Kommunikation in Form von Team-Chats ersetzen.

Diese lassen sich besser strukturieren, wenn man einzelne Teilgruppen mit Tags versieht. Auf diese Weise kannst Du so schnell Nachrichten an bestimmte Teile des Teams versenden.

Durch @-Erwähnungen lassen sich dann nicht nur einzelne Mitglieder benachrichtigen, sondern auch Gruppen, die einem Tag zugeordnet wurden. Auf diese Weise kannst Du etwa länger bestehende Gruppen einteilen und diese über Teams mit dem entsprechenden Tag (z.B. @GruppeA) schnell kontaktieren.

Die Tags kannst Du für jeden Kanal über das zugehörige Menü mit den drei Punkten managen.

7. Externe Tools integrieren

Teams versteht sich selbst ganz gerne als Universal-Tool, aber es arbeitet auch relativ nahtlos mit externen Tools zusammen. So kannst Du etwa das Projektmanagement-Programm Trello oder die Notizbuch-Software Evernote integrieren.

Die jeweiligen Anwendungen lassen sich über die Schaltfläche Apps in der linken Leiste hinzufügen und kontrollieren.

8. Benutzerdefinierte Registerkarten

Standardmäßig ist jeder Kanal mit zwei Registerkarten ausgestattet: Konversationen und Dateien.

Du kannst jedoch weitere Register hinzufügen, um Dir einen direkten Zugang zu anderen Microsoft-Tools sowie externen Anwendungen und Webseiten anzulegen. Auf diese Weise kannst Du viele Dinge direkt aus Teams heraus einsehen ohne in andere Tabs oder Fenster wechseln zu müssen.

9. Rauschunterdrückung

Teams hat seit Ende des vergangenen Jahres ebenfalls Rauschunterdrückung als ein neues Feature für die Desktop-App.

Die KI-gestützte Rauschunterdrückung soll effektiv Hintergrundgeräusche herausfiltern können. Wenn Du die neueste Version von Teams installiert hast, ist dieser Effekt standardmäßig aktiviert.

Falls Du also mit einem besonders geräuschvollen Arbeitsumfeld zu kämpfen hast, kann diese Funktion eventuell hilfreich sein.

10. Der Together-Modus

Neuestens kannst Du Dir alle Teilnehmer*innen einer Besprechung auf einem gemeinsamen virtuellen Hintergrund anzeigen lassen.

Das kann Dir eventuell bei der Visualisierung Deines Teilnehmerfeldes in einem natürlicheren Umfeld helfen:

Quelle

Teams oder Zoom?

Microsoft Teams ist eine Allround-Plattform, die das Ziel hat, sowohl alle Dokumente und Materialien als auch die dazugehörige Kommunikation an einem Ort zu vereinen. Daher ist Teams insbesondere für Unternehmen geeignet.

Wenn Du nur auf der Suche nach einer stabilen Plattform für Live Calls bist, kann Zoom daher unter Umständen eine übersichtlichere Variante für Dich sein.

Was braucht ein erfolgreiches Online-Seminar?

Viele Coaches, Trainer*innen und Dozent*innen haben sich diese Frage schon häufig gestellt – gehörst Du auch dazu?

Auch wir haben uns schon oft gefragt, was wirklich zu einem guten Online-Seminar beiträgt. Vor allem Andrea hat es sich als Berufspädagogin seit vielen Jahren zur Aufgabe gemacht, anderen Trainer*innen dabei zu helfen, ihre Trainings noch teilnehmeraktivierender zu gestalten.

Dabei wird sie häufig selbst zur Vorreiterin und testet kontinuierlich neue Tools und Methoden mit ihren Teilnehmer*innen, um diese Erfahrungswerte dann auch an Trainer*innen wie Dich weitergeben zu können.

Das gilt auch insbesondere auf dem Gebiet der Online-Seminare – diese sind nämlich für viele Neulinge in der Online-Sphäre eine sehr große Herausforderung. Da im letzten Jahr besonders viele erfahrene Präsenztrainer*innen ganz plötzlich mit der Aufgabe konfrontiert waren, ihre Lehrinhalte auf online umzustellen, ist der Kurs Train The Online Trainer aus einem ganz akuten Bedarf entstanden.

Im ersten Impuls denken viele, dass das Online-Lehren wesentlich komplizierter und aufwändiger ist. Im Netz, auf Blogs und in Foren findet sich eine Fülle an Informationen und Meinungen. Doch die meisten Menschen haben kaum die Zeit oder Energie, sich alle diese Informationen aus weit verstreuten Quellen mühsam zusammen zu suchen.

Die oft beschwerliche Arbeit von Recherche und praktischem Experimentieren kannst Du dir also zum Teil ersparen und eine bequemere Abkürzung nehmen, indem Du von den gelebten Praxiserfahrungen einer erfahrenen (Online)-Trainerin wie Andrea profitierst. Hinzu kommt noch, dass man im Verband immer besser lernt – aber das weißt Du sicherlich.

Wenn Du also auf der Suche nach einer zeitsparenden Lösung für Deine Online-Sorgen bist, dann ist Train The Online Trainer genau das Richtige für Dich.

Alle Tools und Methoden, die im Kurs vorgestellt werden, sind praxiserprobt und garantiert erfolgreich. Dabei heißt praxiserprobt vor allem, dass sie von den Teilnehmer*innen selbst als motivierend und aktivierend empfunden werden. Denn das ist eines der wichtigsten Kriterien bei der Auswahl der geeigneten Methoden.

Ein ganz zentraler Punkt bei Train The Online Trainer ist: Du wirst hier nicht beschult.

Alle Teilnehmer*innen des Kurses sind kompetente Profis auf ihrem Gebiet und werden auch als solche behandelt. Deine Erfahrungen als Präsenztrainer*in sind ebenso wertvoll und im Kurs wird genau an diese angeknüpft.

Die Erfahrung des letzten Kurses hat gezeigt, dass jeder Einzelne durch seine individuellen Kenntnisse und Kompetenzen den Kurs bereichert hat und wir alle voneinander gelernt haben.

Hier kannst Du lesen, was einige Deiner Trainerkolleg*innen über den letzten Kurs gesagt haben:

„Begleitung von Anfang an. Der Aufbau der Fortbildung war genau passend. Viele Inhalte sind auch bei Präsenzseminaren hilfreich. Die Kursleiterin war die ganze Zeit sehr wertschätzend und zugewandt. Das hat es mir erleichtert Fragen zu stellen.
Herzlichen Dank!! Deine Leidenschaft und deine Begeisterung für Bildung ist durch und durch spürbar! Damit bist du ein richtiges Vorbild!“

Kerstin

„Super Inhalte, tolle Atmosphäre. Das Thema ein Muss für Trainer um sich weiterzuentwickeln! Andrea Schauf hat so viel Wissen, was sie gerne – auch über das normale Maß – weitergibt. Sehr zu empfehlen!“

Nicole

„Ich habe viel gelernt! Ich freue mich auf die weiteren Module und den Austausch, das ist wirklich sehr hilfreich und bestärkend! Danke Dir sehr für deine offene Art und Flexibilität, das hat es mir mit dem Einstieg sehr leicht gemacht.“

Wibke

Falls Du Dir lieber ein kleines Video von Susanne, einer Teilnehmerin des letzten Kurses, ansehen möchtest, kannst Du das hier tun:

Wie Du anhand des Feedbacks der anderen Trainer*innen sicherlich erkennen kannst, sind für Andrea zwei Aspekte immer von großer Wichtigkeit: Handlungsorientierung und Gruppendynamik.

Daher bekommst Du bei Train The Online Trainer nicht nur den lebenslangen Zugriff auf alle Videos, sondern auch ein kursbegleitendes Arbeitsbuch, 4 Live Coaching Calls und Zugang zur geschlossenen Facebook-Gruppe.

In der Gruppe und in den Live Calls besprechen wir nicht nur die aktuellen Wochenaufgaben und das jeweilige Modul, sondern finden auch immer Raum für akute Sorgen Deines persönlichen Traineralltags. Wir haben in der Gruppe insbesondere in den Coaching Calls immer schnell kreative Lösungen für methodische Probleme gefunden. Durch die Vielfalt an Backgrounds der anderen Trainer*innen bekommst Du so immer wertvollen Input und neue Ansätze.

Daher besteht die letzte Facebook-Gruppe auch nach Ende des Kurses, da alle Beteiligten den Austausch als so produktiv und positiv empfunden haben, dass sie den Kontakt zwischen Trainer-Kolleginnen auch weiterhin aufrecht erhalten wollten!

Denn als Trainer*in neigt man auch manchmal dazu, in einen gewissen Trott zu verfallen und sich zu wenig abseits des bekannten Weges umzusehen. Durch den aktiven Dialog unter Trainer*innen aus den verschiedensten Branchen, bekommst Du viele neue Impulse und frische Energie.

Vielleicht hast Du aber immer noch Bedenken, ob Du wirklich von einem Kurs wie Train The Online Trainer profitieren würdest?

Falls Du dir Sorgen machst, dass ein solcher Kurs dich technisch überfordern könnte, da Du Dich eventuell in der Online-Welt allgemein noch unsicher fühlst, können wir auch diese Bedenken zerstreuen:

Andrea hat in ihren verschiedenen Funktionen als Berufspädagogin Erfahrungen mit Menschen auf sämtlichen Ebenen der digitalen Kompetenz. Sie hat schon erfolgreich Teilnehmer*innen technisch angeleitet, die zuvor in ihrem Leben noch nicht einmal einen Computer hochgefahren hatten.

Auch im Rahmen des letzten Kurses gab es Teilnehmer*innen, die sich auf unterschiedlichen Wissensständen der technischen Aspekte befanden.

Jeder wird an der Stelle abgeholt, an der er steht und kann von dort aus seinen eigenen Weg finden – im eigenen Tempo und mit der Unterstützung der Gruppe. So kannst Du Dich in einem geschützten Raum mit dem Thema Technik vertraut machen und Erfahrungen sammeln, die Dir bei der souveränen Gestaltung Deiner tatsächlichen Seminare helfen werden.

Aber auch, wenn Du auf dem Gebiet der Online-Seminare schon fortgeschrittener bist, wirst Du von den vielfältigen Tools, Methoden und Strategien profitieren können. Denn sowohl die Module als auch die Modulaufgaben können jederzeit gemäß Deinem persönlichen Kenntnisstand angepasst werden.

Durch den strukturierten Aufbau der Module in einzelne thematisch aufgegliederte Videos kannst Du jederzeit selbstständig Deinen Lernprozess steuern. Dabei bekommst Du insgesamt 8 Wochen Support, damit Du ausreichend Zeit hast, die Inhalte zu erarbeiten! Wenn Du also wirklich das Ziel hast, Deine Online-Seminare endlich besser zu machen, dann musst Du dir ganz bewusst diese Priorität setzen.

Das Ziel von Train The Online Trainer ist vor allem eines: Dir den Spaß am Online-Lernen und -Lehren zu vermitteln! Es gibt so viele wunderbare und effektive Möglichkeiten, Lernprozesse online abzubilden – man muss sie nur kennen.

Wenn Du also noch keinen Spaß am Online-Lehren hast, sondern beim Stichwort „Online“ eher Bauchschmerzen bekommst, dann lasse Dich von der Begeisterung bei Train The Online Trainer anstecken!

Die virtuelle Lerngruppe – Sind wir digital teamfähig?

Zum Thema Online-Seminare existiert eine ganze Fülle an Bedenken. Eine der am häufigsten geäußerten Sorgen ist, dass Teilnehmer*innen im virtuellen Raum keine positive Beziehung zum Trainer und zur Lerngruppe aufbauen können.

Auch wenn Beziehungen durch das digitale Fenster unseres Bildschirms sich vielleicht anders gestalten, kann es sicherlich ein paar hilfreiche Tipps zur Verbesserung der Online-Arbeit geben.

Bei genauerer Betrachtung arbeiten wir bereits seit der Einführung von Telefonkonferenzen virtuell. Dennoch haben virtuelle Teams und Arbeitsgruppen für uns längst noch nicht denselben Stellenwert wie die tatsächliche physische Anwesenheit eines Teams im selben Raum.

Da wir idealerweise in unseren Online-Seminaren möglichst viel kollaborativ in Gruppen arbeiten möchten, müssen wir bewusste Anstrengungen unternehmen, um virtuelle Teamarbeit möglich und effektiv zu machen.

In den meisten Ratgebern wird darauf hingewiesen, dass auch für virtuelle Teams Anlässe zu persönlichen Treffen geschaffen werden sollten. Da diese Option sich in vielen Situationen in der näheren Zukunft wohl nicht bietet, muss man andere Aspekte des Team-Buildings in Betracht ziehen.

Ist Teamarbeit auf Distanz möglich?

Die meisten Menschen würden wohl der Aussage zustimmen, dass es für echte Präsenz und reale Interaktion keinen Ersatz gibt. Wie kann man digitale Kommunikation und Kollaboration also zu einer echten Alternative machen?

Basierend auf dem folgenden Modell lassen sich einige Faktoren annähern, die unsere virtuelle Teamarbeit positiver gestalten können:

Basierend auf dem Modell “Logische Ebenen” nach Robert Dilts

1. Umgebung

Fangen wir also erst einmal mit der Basisebene der Pyramide an. Umgebung bezieht sich vor allem auf die Plattformen, die wir für unsere Veranstaltungen nutzen. Zwei der wichtigsten Faktoren bei der Auswahl der geeigneten Plattformen sind meist Zweckdienlichkeit und Benutzerfreundlichkeit. Es gibt eine große Auswahl an Tools, die diesen Anforderungen gerecht werden können und sowohl synchrone als auch asynchrone Zusammenarbeit ermöglichen

2. Verhalten

Der Aufbau von Beziehungen ist in der digitalen Sphäre vielleicht eine aktivere Anstrengung als in der realen Welt.

Denn im alltäglichen Büroumfeld entwickeln sich Bindungen auf ganz natürliche Weise durch zufällige Begegnungen und Unterhaltungen. Manche Menschen sind im Knüpfen von positiven Beziehungen eventuell besser als andere, aber wir alle haben diese sozialen Fähigkeiten seit der Kindheit entwickelt.

In einem virtuellen Team müssen wir uns um Beziehungen mehr bemühen und bewusster soziale Bindungen fördern. Denn auch die Fähigkeit mit Hilfe digitaler Kommunikationstools soziale Beziehungen aufzubauen, können wir lernen.

Ein wichtiger Baustein in unserem Verhalten ist dabei Zuverlässigkeit. Da sich sowohl Arbeitsabläufe als auch soziale Situationen viel weniger zufällig gestalten, ist es besonders wichtig, dass wir uns als zuverlässiges Team-Mitglied zeigen.

Zuverlässigkeit erzeugt Vertrauen innerhalb einer Gruppe. Denn auch Vertrauen zu anderen Menschen bauen wir im virtuellen Raum schwieriger auf. Diese Tatsache hängt unter anderem damit zusammen, dass wir bei virtueller Zusammenarbeit weniger Kontrolle über die Arbeit anderer Gruppenmitglieder haben. Daher können wir uns nur durch die konstante Einhaltung von Regeln, Versprechen und Routinen das Vertrauen der Gruppe verdienen.

Bei virtueller Zusammenarbeit kann Ergebnisorientierung sinnvoller als ständige Kontrolle sein. Als Moderator und Lernbegleiter kann man daher eher auf die Erreichung eines Lernziels fokussiert sein und weniger auf jeden einzelnen Schritt. Dies gibt den einzelnen Lernenden zudem die Möglichkeit, einen individuellen, selbstständigen Weg zum Lernerfolg zu finden.

3. Fähigkeiten

Die wichtigsten Fähigkeiten sind also nicht die technischen – auch wenn diese natürlich in einem gewissen Rahmen gegeben sein müssen. Doch bei virtueller Team-Arbeit ist die emotionale Intelligenz durchaus mehr gefragt.

Dabei ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, eine gesunde Balance zwischen der eigenen Meinung und der Meinung anderer zu finden. Es ist ratsam, sich auch im virtuellen Rahmen nicht vor der Artikulation des eigenen Standpunkts zu drücken. Gleichzeitig muss sich auch jeder Einzelne durch aktive Nachfragen um eine ausgewogene Meinung des Kollektivs bemühen.

Diese Fähigkeiten sind für uns nicht unbedingt immer natürlich und müssen daher ganz bewusst innerhalb eines Teams eingeübt und befördert werden.

4. Grundannahmen

Virtuelle Zusammenarbeit mag zwar ihre Schwierigkeiten haben, aber es gibt auch einige positive Aspekte. Wenn wir uns diese vor Augen halten, können wir schon einmal den ersten Schritt machen und eine bejahende Einstellung einnehmen.

Denn so sehr viele Menschen und vor allem Trainer in diesem Jahr auch die Präsenzveranstaltungen vermisst haben, so ist eine ablehnende innere Haltung wenig produktiv. Dagegen ist es immer konstruktiver, die Online-Sphäre mit ihren Eigenheiten bewusst anzunehmen.

Denn die virtuelle Distanz hat unbestritten auch den Vorteil, dass sie tatsächlich geographische Grenzen überbrücken kann. Wir können problemlos mit Menschen am anderen Ende der Welt kollaborieren. Das eröffnet auch für Anbieter von Trainings und Coachings viele Optionen, ihre Dienste einfacher und breiter zur Verfügung zu stellen.

Virtuelle Zusammenarbeit kann also effektiv sein, wenn wir uns proaktiv verhalten und zur ständigen Weiterentwicklung unserer Fähigkeiten bereit sind.

5. Identität

Der Trainer ist in einem Online-Seminar häufig eine Art Moderator und Teamleiter. Dabei ist es besonders schwierig, ein Team zu führen, dass man nie wirklich arbeiten oder agieren sieht. In Präsenzseminaren kann man sehr viel leichter die Interaktionen und Reaktionen innerhalb der Gruppe beobachten und seinen Plan daran ausrichten.

Eine Gruppe funktioniert am besten auf Basis einer Team-Identität. In einem Umfeld, in dem die Gruppe keinen Raum zur Bildung einer solchen erhält, wird sich die Kollaboration wenig zielführend gestalten.

Wenn man hingegen auch einer virtuellen Team-Identität Raum verschafft, fühlen sich die Gruppenmitglieder auch auf natürliche Weise zu einer konstanten Optimierung der Kollaborationsräume ermutigt.

Informeller Austausch ist wichtig

Bei der Planung von Online-Seminaren steht man häufig vor der Aufgabe, sehr viele Inhalte in einen zu engen Zeitrahmen packen zu müssen.

In Präsenzseminaren planen wir meist mehr oder weniger ausgedehnte Kennenlern-Runden ein. Zudem lernen sich die Teilnehmer*innen im Rahmen informeller Zwischengespräche automatisch besser kennen und formen auf ganz natürliche Weise eine Gruppendynamik.

Da diese Elemente in Online-Seminaren häufig der Zeitplanung zum Opfer fallen, entfällt leider auch ein großer Anteil des gruppenbildenden Austauschs. Da die Teilnehmer*innen im einen Online-Seminar weniger Gelegenheit haben, ein Gruppengefühl beiläufig zu entwickeln, sollten auch Gruppenarbeitsphasen keinesfalls zu kurz kommen.

Daher ist es wichtig, für die persönlichen Aspekte bewusst Platz zu schaffen. Indem man die Kennenlern-Phase streicht, beraubt man die Gruppe ohne es zu wollen eines wichtigen Prozesses. Diese Tatsache beeinflusst dann auch die inhaltliche Arbeit und macht die Gruppenarbeitsphasen eventuell schwieriger.

Damit sich die Teilnehmer*innen nicht als einzelne verlorene Individuen im virtuellen Raum fühlen, sondern ein Wir-Gefühl entwickeln, ist die persönliche Ebene wichtiger als vielleicht gedacht. Wenn wir räumlich getrennt sind, wird dieser Faktor sogar noch zentraler.

Somit ist es nicht ratsam, die Kennenlern-Runden einfach zu streichen. Ganz im Gegenteil – man sollte sogar noch mehr Raum für aufgelockerte, informelle Einheiten schaffen.

Dazu zählen auch Pausen. Denn auch die gemeinsame Nutzung der Pausen kann das Gruppengefühl befördern. Unter Umständen kann man hier auch gemeinsame körperliche Übungen einbauen, um Geist und Körper zusätzlich wieder aufzuwecken.

Aus den Augen, aus dem Sinn?

Da wir im virtuellen Raum praktisch auf einen Avatar reduziert werden, laufen wir manchmal Gefahr den Kontakt zu wichtigen Aspekten unserer natürlichen Menschlichkeit zu verlieren.

Die Grundlage für alle unsere Beziehungen und Erlebnisse ist immer eine Kombination aus unseren Emotionen und körperlichen Empfindungen. Wenn wir also das Gefühl haben, dass wir virtuelle Dinge gar nicht wirklich real erleben, speichern wir sie auch nicht effektiv ab.

Daher ist es eine sinnvolle Option, inhaltlich passende haptische Elemente in den Seminarplan zu integrieren. So kann man beispielsweise eine Auswahl an Objekten zuvor an die Teilnehmer*innen verschicken oder den Auftrag geben, gewisse Gegenstände zu einer Einheit zu besorgen. Wenn diese realen Objekte dann gemeinsam im Verlauf des Seminars erlebt werden, kann dies eine neue sinnlich erfassbare Ebene eröffnen.

Auch die Interaktion mit anderen Menschen kann sich entsinnlicht anfühlen. Da die reduzierte Körpersprache unsere digitale Kommunikation anfälliger für Störungen macht, können Konflikte noch leichter im Verborgenen entstehen. Da wir also davon ausgehen müssen, dass über virtuelle Kanäle stets ein Teil der Nachricht verloren geht, ist Offenheit und Direktheit besonders wichtig.

So ist es auch für den Moderator eine Aufgabe, aufmerksam zu bleiben und die Interaktion in der Gruppe genau zu beobachten. Potentielle Spannungen sollten offen thematisiert und auch stillere Teilnehmer*innen aktiv eingebunden werden. Eventuell können auch Einzelgespräche hilfreich sein, um sicherzustellen, dass einzelne Lernende nicht versehentlich abgekoppelt werden.

Und immerhin kann man von Glück sagen, dass uns die akute Notwendigkeit virtueller Zusammenarbeit im Jahr 2020 ereilt hat – und nicht 1990. Denn auch wenn ein Zoom Call vielleicht nicht auf dieselbe Ebene wie reale Meetings zu stellen ist, so spricht ein visuelles Medium unsere Emotionen immer stärker an.

Zudem kann man beobachten, dass die Akzeptanz der virtuellen Kommunikation mit zunehmender Gewöhnung ansteigt. Je mehr die Kommunikationspartner an das Medium gewöhnt sind, desto leichter fällt es ihnen, sich wieder mehr auf die Interaktion an sich anstatt auf ihre technologische Natur zu konzentrieren.

Menschliche Beziehungen sind ohnehin wie ein kontinuierlicher Datenfluss. Wir haben über viele Jahre soziale Umgangsformen und eine gewisse Kommunikations-Etikette kultiviert. Das Erlernen neuer Interaktionsformen in der virtuellen Sphäre kann daher große Unsicherheit und auch Erschöpfung auslösen. Durch Achtsamkeit, Sorgfalt und Verlässlichkeit können wir jedoch auch gemeinsam diese neuen Umgangsformen lernen.

Kommunikationskultur in Online-Seminaren fördern

Virtuelle Kommunikation ist nicht immer einfach und kommt uns häufig wie ein sehr ungenügender Ersatz für reale Interaktion vor.

Dabei könnten wir es einfach einmal so betrachten: Wir brauchen für Online-Interaktion lediglich eine andere Kommunikationskultur.

Diese mag sich für uns nicht von Anfang an natürlich anfühlen, aber wenn man eine offene Grundeinstellung behält, kann man sie annehmen.

Ein sehr prominentes Problem bei Videokonferenzen ist die Aufteilung der Redebeiträge. Über die technischen Kanäle kämpfen wir immer mit ein wenig Verzögerung des Audios und so entsteht häufig ungewollt ein Wort-Wirrwarr, an dessen Ende keiner der Beteiligten irgendetwas verstanden hat und sich alle wiederholen müssen.

Das kostet Zeit und Nerven. Daher ist insgesamt eine gute Sprecherdisziplin in einer Gruppe von Vorteil. Viele Hosts gehen sogar dazu über, die Mikrofone aller Teilnehmer*innen stumm zu schalten und nur ganz gezielt Redebeiträge von Einzelnen zuzulassen.

Zudem entfallen im virtuellen Raum innerhalb einer Gruppe wichtige non- und paraverbale Kommunikationsebenen, wodurch leicht Missverständnisse entstehen. Des Weiteren werden eher introvertierte Teilnehmer*innen in Calls und Online-Seminaren häufig noch stiller und so bleiben auch kleine Probleme in Ablauf und Verständnis oft unbemerkt.

Wie kann man online besser in der Gruppe kommunizieren?

Es haben sich in letzter Zeit einige Methoden entwickelt, die uns helfen, Zoom Calls besser zu strukturieren und kommunikativ effizienter zu gestalten. Da uns in einer Videokonferenz ohnehin ein großer Teil der nonverbalen Kommunikation fehlt, müssen Wege gefunden werden diese Aspekte zu ersetzen.

Eine schöne Art dies umzusetzen liegt in der Nutzung von Kartensets.

Sandra Schmidt-Biesgen, 2020

Online-Kartensets können entweder vor Seminarbeginn an Teilnehmer*innen geschickt werden, oder mit genügend Vorlauf und dem Auftrag zum selbst ausdrucken verteilt werden. Wenn es Dir beispielsweise wichtig ist, dass die Karten aus einem schönen Material gemacht sind oder Du sie als kleines Goodie an Deine Teilnehmer*innen verschicken möchtest, dann kannst Du diese natürlich im Vorfeld herstellen lassen.

Aber auch in ausgedruckter Form erfüllen die Karten einen wichtigen Zweck: Sie bieten den Teilnehmer*innen eine Form der Interaktion auf einer nonverbalen Ebene. Das Hochhalten einer Karte ist außerdem vielleicht ein kleineres Hemmnis für die stilleren unter den Lernenden sich zu Wort zu melden.

Die Online-Karten bieten allen Teilnehmer*innen die Möglichkeit, ihre aktuellen Anliegen oder Kommentare unkompliziert visuell zu kommunizieren. So kann der Host seiner Funktion als Moderator noch effektiver nachkommen, auch ohne zu jeder Zeit den Chat mit im Blick haben zu müssen.

Mit der entsprechenden Karte können einzelne Gesprächsteilnehmer auf sich aufmerksam machen und in geordneter Form durch den Moderator zum Sprechen aufgefordert werden. Die virtuelle Funktion „Hand heben“ gibt es zwar auch bei Zoom – allerdings mit etwas weniger Charme.

Da in Calls mit besonders vielen Teilnehmer*innen häufig die Mikrofone stumm geschaltet werden müssen, können alle Beteiligten auch so das Geschehen kommentieren, ohne ein Audio-Chaos zu erzeugen. Gleichzeitig fühlen sich so alle Gesprächspartner nicht wortwörtlich stummgeschaltet, sondern können sich weiterhin aktiv beteiligt fühlen.

Zusätzlich können Karten dieser Art die Kommunikation auflockern und etwas spielerischer gestalten. So kann man zum Beispiel kleine Abfragen methodisch umsetzen und auch auf technische Störungen schnell aufmerksam machen.

Bei Wortmeldungen und auch Präsentationen können weiterhin alle Beteiligten schnell mit Hilfe einer Karte ihre Reaktion auf den jeweiligen Beitrag zum Ausdruck bringen.

Durch Karten wie „Bitte etwas langsamer“ oder „Haben wir den Faden verloren?“ lassen sich Probleme beim Ablauf leicht thematisieren und der Host kann auf strukturelle Aspekte reagieren. Auf diese Weise kann der Trainer auch als Moderator sicherstellen, dass alle Teilnehmer*innen den Inhalten folgen können.

Auch wenn die Versuchung groß sein mag, immer mehr Karten hinzu zu nehmen, sollte man auch diese Methode wohl noch in einem vernünftigen Maß halten. Denn in der Praxis könnte es sonst darauf hinauslaufen, dass die Teilnehmer*innen mehr mit dem Karten Aussuchen als mit dem Zuhören beschäftigt sind.

Insgesamt sind Online-Karten jedoch eine wunderbare Methode, um in einer Gruppe kontinuierliche Kommunikation und Interaktion zu gewährleisten, ohne dabei den Flow der Veranstaltung zu stören.

Die Karten, die Du hier im Beitrag siehst, wurden von Sandra Schmidt-Biesgen, die Schlossermeisterin für uns illustriert und wir stellen diese zur Nutzung auch für Euch zur weiteren Verwendung zur Verfügung.

Hier kannst Du die Karten in einer hohen Auflösung im A6-Format für Dein Online-Seminar erhalten:

Hier geht’s zum Kartenset

Warum man Methodenschlachten meistens verliert

Die Aufgabe, ein Präsenzseminar in eine Online-Veranstaltung umzuwandeln, hat dieses Jahr viele Lehrende vor neue Herausforderungen gestellt. Und dabei stand oft eine zentrale Sorge im Vordergrund: wie erzeuge ich in einem Online-Seminar Interaktion?

Das ist wohl auch der größte Wermutstropfen, über den im Zusammenhang mit E-Learning gesprochen wird. Es gäbe keine echte Community, keine Seele.

Viele erfahrene und versierte Präsenz-Trainer haben sich die Frage gestellt, wie sie ihre gewohnt vielfältigen Methoden online abbilden können. Das Ergebnis dieser Frage endet häufig in einer Methodenschlacht. Denn der erste Instinkt sagt einem vielleicht, dass man für viele Methoden auch viele Programme und Tools braucht.

Dabei ist auch in diesem Falle – wie so häufig im Leben – weniger doch mehr. Und zwar nicht weniger Interaktion, weniger Vielfalt oder weniger Expertise. Sondern weniger Methodenchaos.

Es ist vollkommen verständlich, dass Du dich eventuell mit dem Gefühl innerhalb kurzer Zeit viele neue Dinge in dein Repertoire aufnehmen zu müssen, überfordert fühlst. Daher plädieren wir für etwas mehr Leichtigkeit des Lernens.

Weniger Breite, mehr Tiefe

Das Internet ist unheimlich groß und vollgepackt mit mehr oder weniger nützlichen Apps und Programmen. Am Ende deiner Planung hast Du also wahrscheinlich eine ganze Menge an Online-Tools in Deinem neuen Methodenarsenal.

Doch man muss sich bei der Auswahl einer Methode und eines Tools immer fragen:

Dient dies wirklich dem Lerninhalt? Oder will man einfach nur zwanghaft an den Formen des Präsenzunterrichts und den eigenen Lehrgewohnheiten festhalten?

Indem wir möglichst viele verschiedene Tools in den Lehrplan integrieren wollen, belasten wir unter Umständen nicht nur uns selbst, sondern auch die Lernenden. Denn wenn wir uns als angebliche Experten schon mit der Vielfalt an Programmen überfordert fühlen, können wir wohl kaum anderes von unseren Teilnehmer*innen erwarten.

Es ist natürlich unrealistisch zu verlangen, dass ein Trainer jedes einzelne Programm in- und auswendig kennt. Daher kann es stattdessen ratsam sein, sich ein vielseitiges Tool zu suchen und dieses bis ins Detail zu beherrschen.

Die Allzweckwaffe Zoom

Die Konferenzsoftware Zoom ist mittlerweile fast jedem ein Begriff. Die Chancen sind groß, dass du bereits damit gearbeitet hast, oder in Zukunft damit arbeiten wirst.

Viele Trainer verwenden Zoom vielleicht als Ausgangspunkt und möchten es im Seminar um viele weitere Apps ergänzen. Dabei bietet die Software selbst bereits einige integrierte Funktionen, die sich vielseitig einsetzen lassen.

Zoom hat drei wesentliche Features, die Dir in einem Online-Seminar methodisch besonders hilfreich sein können. Dabei sei erwähnt, dass darauf geachtet werden sollte, dass alle Teilnehmer*innen stets die neueste Version der Software verwenden, um Unregelmäßigkeiten zwischen den Versionen zu vermeiden. Zudem lassen sich einige Funktionen, wie etwa die Umfragen, ausschließlich in der lizensierten Version verwenden.

1. Whiteboard + Kommentieren

Das Whiteboard-Feature lässt sich über die Bildschirmteilung nutzen. Es bietet die Möglichkeit zum kollaborativen Zeichnen, Skizzieren und Visualisieren in Echtzeit.

Öffnet man das Whiteboard, erscheinen die Optionen zum Annotieren für alle Teilnehmer*innen des Meetings. Die Zeichentools sind bei Zoom zwar eher auf der schlichten Seite, erfüllen aber viele grundlegende Zwecke. In vielen Szenarios reichen Textfelder und verschiedenfarbige Zeichnungen sicherlich aus. Zusätzlich ist das Stempel-Feature immer eine beliebte Weise einzelne Bereiche zu markieren.

Der aktuelle Status des Whiteboards lässt sich jederzeit als PNG-Screenshot abspeichern. Die Kommentieren-Funktion lässt sich im Übrigen nicht nur im Zusammenhang mit dem Whiteboard verwenden, sondern auch bei der allgemeinen Bildschirmteilung.

Auf diese Weise können Teilnehmer*innen alles annotieren, was auf dem Bildschirm freigegeben wird. So kann man auch als Trainer etwa vorbereitete Grafiken teilen und bearbeiten lassen.

Auch bei der Bildschirmfreigabe lohnt es sich, die Möglichkeiten unter den Reitern „Erweitert“ und „Dateien“ durchzusehen – so kann man beispielsweise auch nur einen frei wählbaren Ausschnitt des eigenen Bildschirms oder Dateien direkt aus Google Drive freigeben.

Falls Dir die Funktionen des Zoom-Whiteboards aber tatsächlich nicht reichen sollten, kannst Du natürlich auf eine zusätzliche App zurückgreifen. Ich habe im Rahmen dieses Artikels insgesamt 10 verschiedene Whiteboards für Browser und mobile Geräte getestet:

Die Tafel 3.0 – Virtuelle Whiteboards im Test

2. Der Chat

Auch der in Zoom integrierte Chatroom kann für vielfältige Zwecke genutzt werden. Als Host hast Du stets die Kontrolle über den Chat: Du kannst in den Einstellungen festlegen, wer mit wem chatten darf oder ob die Funktion überhaupt genutzt werden kann.

Einige Trainer und Vortragende haben wohl Sorge, dass der Chat die störenden, halblauten Nebengespräche aus den Präsenzveranstaltungen zu ersetzen droht. Denn sofern es der Host erlaubt, können die Teilnehmer*innen wahlweise Nachrichten nicht nur an alle anderen, sondern auch an einzelne Mitglieder senden.

Die gezielte Nutzung des Chats kann aber durchaus ratsam sein, denn auf diese Weise lassen sich einige methodische Knoten lösen. So kann man beispielsweise über den Chat nicht nur Textnachrichten und Links verteilen, sondern auch Dateien verschicken.

Die Chat-Funktion kann außerdem in solchen Situationen als Ausweich-Methode verwendet werden, in denen die Mikrofone technische Schwierigkeiten bereiten – und wir alle wissen, dass diese häufiger auftreten, als uns lieb wäre.

Der Chatverlauf lässt sich zudem auch über das Meeting hinaus sichern und so können wichtige Ergebnisse später nachvollzogen werden.

3. Umfragen

Die Umfrage-Funktion ist ein oft übersehenes Feature der Konferenzsoftware. Dabei können die Umfragen als Tool ebenfalls in verschiedenen methodischen Kontexten von Nutzen sein.

Hierbei ist zu erwähnen, dass Umfragen aktuell nur in einem geplanten Meeting genutzt werden können. Zudem muss der Host selbst den Desktop-Client von Zoom verwenden – die Teilnehmer*innen können auf Umfragen aber auch von mobilen Endgeräten zugreifen. Sie können nur vom ursprünglichen Host gestartet werden und nicht nach Übertragung der Host-Steuerung beliebig von anderen Mitgliedern genutzt werden.

Mit der Umfragen-Funktion lassen sich vor einem Meeting Fragen mit mehreren Auswahlmöglichkeiten erstellen. Dabei kann eingestellt werden, ob die Teilnehmer*innen eine oder mehrere Antworten auswählen können. Eine Umfrage kann maximal 10 einzelne Fragen enthalten und man kann pro Meeting bis zu 25 Umfragen erstellen.

Es besteht neben der vorherigen Planung von Umfragen auch die Möglichkeit, während eines Calls über die Schaltfläche „Abfrage“ in der Menüleiste eine Umfrage zu erstellen. Je nach Umfang und Komplexität der Fragen kann es natürlich sinnvoller sein, eine Umfrage im Vorfeld zu planen – etwa bei einer abschließenden Feedbackrunde. Jedoch kann diese Funktion auch zu spontanen Abfragen genutzt werden.

Die Ergebnisse der Abstimmung können später auch als Bericht gesichert werden – bei Bedarf auch vollkommen anonym.

Die Tatsache, dass Umfragen als Feature relativ unbekannt sind, hängt unter anderem damit zusammen, dass man dieses erst in den Kontoeinstellungen freischalten muss. Falls Du eine detaillierte Anleitung hierzu benötigst, findest Du diese im Help Center von Zoom.

Es lohnt sich bei Zoom wirklich die Einstellungen und Funktionsmöglichkeiten einmal genau zu studieren, denn das Programm ist vielseitiger als es zunächst scheinen mag. Hier verbergen sich unter anderem auch die Breakout-Rooms, auf deren Nützlichkeit wir im Zusammenhang mit Zoom immer wieder gerne hinweisen, da sie in Lernveranstaltungen insbesondere Gruppenarbeitsphasen ermöglichen.

Finde Deine persönliche Allzweckwaffe

Wir haben hier Zoom als Schweizer Taschenmesser unter den Tools vorgestellt, aber derselbe Gedanke lässt sich auch auf andere Programme übertragen. Es gibt viele Apps, die sich für den vielfältigen Einsatz anbieten. Es ist sicher nicht nötig, für jede methodische Kleinigkeit ein designiertes Programm zu nutzen.

Es ist die Anstrengung auch eigentlich gar nicht wert, Zeit und Mühe zu investieren um für jede Methode eine spezialisierte Software zu finden – oder sogar zu kaufen. Stattdessen sollte man sich Programme vielleicht lieber etwas mehr im Detail ansehen und ihre vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten entdecken.

Denn am Beispiel von Zoom erkennt man schnell, dass viele Tools mehr können, als sie auf den ersten Blick offenbaren. Außerdem werden die meisten Online-Tools stetig mit Updates und neuen Features versorgt – es lohnt sich auch hier die neuen Entwicklungen zu verfolgen und auszutesten.

Nur weil Dein Seminar eventuell derzeit online stattfindet, heißt das nicht, dass damit alles aufwändiger und anstrengender werden muss. Und es ist anstrengend, während eines Seminars 25 verschiedene Tabs offen zu haben und 10 verschiedene Programme kompetent bedienen zu müssen.

Auf diese Weise verstrickt man sich lediglich in methodischen und technischen Feinheiten und verliert das eigentliche Ziel der Interaktion doch wieder aus den Augen. Daher ist es eine Überlegung wert, das Online-Lernen nicht komplexer als nötig zu gestalten.

Denn mit etwas weniger Komplexität tun wir wohl nicht nur uns selbst einen Gefallen, sondern auch den Lernenden.

Die Tafel 3.0 – Virtuelle Whiteboards im Test

Die Konferenzplattform Zoom und das Online-Lernen sind seit Beginn des Jahres zu einem festen Bestandteil unseres Lebens geworden. Das Jahr 2020 hat uns zum Erwerb neuer Fähigkeiten geführt und viele Lehrende aus ihren fast schon heimischen Seminarräumen verdrängt. Einige Monate sind vergangen und unsere Beziehung zu den verschiedenen Online-Tools ist vielleicht inniger geworden, jedoch stoßen wir häufig in der Praxis noch an Ecken und Kanten, an denen uns unsere guten alten Offline-Medien fehlen.

In vielen Klassenzimmern und Seminarräumen Deutschlands lassen sich Whiteboards finden, die für verschiedenste gestalterische Zwecke genutzt werden können. Whiteboards waren sozusagen die Kreidetafel 2.0 – ich jedenfalls habe deutliche, beinahe albtraumhafte Erinnerungen an das Quietschen von staubiger Kreide auf der waldgrünen Tafel und den ungeliebten „Tafeldienst“ mit dem nassen Schwamm. Das Whiteboard machte diese schaurigen Erinnerungsfetzen vergessen und präsentierte sich als moderne, einfachere Version der Tafel. Wenn es auch weiterhin quietschte, nur irgendwie anders.

Verständlicherweise fehlt uns in diesen Zeiten aber manchmal eine Form der Tafel oder des Flipcharts in unseren Online-Seminaren.

Müssen wir in Online-Seminaren also auf Whiteboards verzichten?

Keinesfalls! Und daher präsentiere ich Euch heute einige Vertreter der virtuellen Variante im Test und prüfe Umfang und Funktionsweise auf Herz und Nieren. Insbesondere die Intuitivität der Bedienung und die unkomplizierte Synchronisation mit anderen Anwendungen soll hierbei im Fokus der Betrachtung stehen.

Das wunderbare an einem virtuellen Whiteboard ist unter anderem der kollaborative Aspekt. Es müssen sich nicht mehrere Leute gedrängt vor einer Tafel in die Quere kommen oder gar abwechselnd aufstehen und so den Arbeitsprozess unnötig in die Länge ziehen. An einem digitalen Whiteboard kann ein ganzer Konferenzraum voller Menschen gleichzeitig stehen und versperrt dabei nicht einmal den Leuten in den hinteren Reihen die Sicht. Das Whiteboard dient als Fläche für gemeinsame Skizzen, Entwürfe und Notizen und erschafft so live vor unseren Augen ein greifbares Ergebnis der Besprechungen – besonders reizvoll für all die visuellen Lerner unter uns.

10 virtuelle Whiteboards im Praxis-Test

Auch hier vorab ein kurzes Wort zum allgegenwärtigen Thema Datenschutz: es lohnt sich durchaus ein kurzer Blick ins Kleingedruckte des jeweiligen Anbieters bevor man seine Ideen und potentiellen Firmengeheimnisse den Servern von Microsoft oder Google anvertraut.

Welches Tool sich anbietet hängt in vielen Fällen auch davon ab, welcher Anbieterfamilie man selbst oder die arbeitgebende Firma angehört. Arbeitet das Unternehmen also mit Microsoft-Produkten, so bietet sich die Nutzung des jeweiligen Dienstes oftmals an. Zusätzlich zu den zwei Big Playern möchte ich euch aber auch einige gänzlich unabhängige Varianten des Whiteboards vorstellen. Denn über den Tellerrand hinaus zu blicken lohnt sich oft, denn es gibt auch abseits der großen Konkurrenten viele kleine und feine Programme zu entdecken. Da die Suche und der Test dieser aber manchmal mühsam sein kann, habe ich mich dieser Aufgabe stellvertretend gewidmet.

Ich habe diese Woche insgesamt 10 verschiedene virtuelle Whiteboards und ihre Funktionen unter die Lupe genommen und möchte meine Ergebnisse an dieser Stelle mit Euch teilen.

1. Google Jamboard

Schauen wir uns zunächst einmal die Whiteboard-App Google Jamboard an, für deren Nutzung man lediglich ein Google-Konto benötigt. Und bei diesem Stichwort erkennen die meisten auch direkt die zentralen Vorzüge eines Dienstes aus der Google Familie: es ist alles cloudbasiert, automatisch gespeichert und im persönlichen Google Drive verfügbar. Hinzu kommt der unschlagbare Vorteil des gemeinsamen Arbeitens in Echtzeit über sämtliche Plattformen hinweg. Ich habe mir das Google Jamboard sowohl als Web-Anwendung als auch als App für Smartphone und Tablet angesehen und in allen drei Fällen war die Bedienung sehr einfach, übersichtlich und intuitiv. Insgesamt fühlte sich die Arbeit mit dem Jamboard auf dem Tablet am natürlichsten an, da man hier mit dem Finger oder einem Touchpen auf dem etwas größeren Touchscreen besonders gut zeichnen kann.

Die zusätzlichen Funktionen in der mobilen Version lassen unter anderem Emojis und Sticker einfügen und bieten vor allem die Erkennung von handschriftlichen Zeichnungen, Formen und Texten. Diese können dann sofort optional in eine formschönere Variante gebracht werden. Der hier beigefügte Überblick über ein Jamboard zeigt beispielsweise wie eine doch sehr rudimentäre Freihandzeichnung einer Katze mit einem Klick in eine von vielen anderen automatisch vorgeschlagenen Versionen übertragen werden kann.

Auf einem Jamboard lassen sich neben Bildern und Freihand-Zeichnungen auch kleine Haftnotizen einfügen, die mit einer Beschriftung versehen die Inhalte des Jamboards schnell visuell ordnen können. Bilder können entweder direkt vom Gerät oder aus der Cloud hochgeladen werden und so die Inhalte illustrieren. Zudem ist die allseits bekannte Suchmaschine direkt als Bildersuche integriert, um dem Board Bilder aus dem Internet hinzufügen zu können. Insgesamt lassen sich alle Elemente auf einem Board clustern und beliebig anordnen. Zudem gibt es einen Laser-Pointer als Feature, der sich in Live-Settings gut zu Präsentationszwecken eignet. Ein Jamboard lässt sich im Anschluss jederzeit als Bilddatei oder PDF speichern.

Google Jamboard bezeichnet als Marke im Übrigen auch einen physischen 55-Zoll-Monitor, der als digitales Whiteboard für Meetings und Präsenzseminare entwickelt wurde. Allerdings kostet dieses Spielzeug rund 5000 Euro und ist damit eine echte Investition – bleiben wir daher vielleicht doch erstmal bei der Jamboard App.

2. Microsoft Whiteboard

Widmen wir uns nun dem Whiteboard-Werkzeug der Microsoft Familie, schlicht und ergreifend Microsoft Whiteboard betitelt. Dies war bereits in seinen Anfängen ein Feature von Skype for Business und findet sich auch heute in die Konferenz-Software Teams integriert. Auch für die Nutzung des Microsoft Pendants benötigt man ein Nutzerkonto. Die Synchronisierung läuft auch hier über die Cloud (One Drive) und ermöglicht das gemeinsame Arbeiten an einem Board. Jedoch ist das Whiteboard an sich keine reine Web-Anwendung, sondern wird als Programm heruntergeladen und eignet sich somit auch zur Offline-Nutzung. Viele der Grundfunktionen, die bereits bei den Jamboards angesprochen wurden, finden sich auch hier wieder: Notizen, Bilder, Textfelder und freihändige Zeichnungen sind alle im Programm-Umfang enthalten. Des Weiteren hat auch das Microsoft Whiteboard mit Bing eine implementierte Suchmaschine, mit der sich Bilder aus dem Netz einfügen lassen. Selbstverständlich gibt es aber auch hier die Möglichkeit Bilder vom jeweiligen Gerät oder aus der Cloud zu beziehen.

Daher schauen wir uns doch lieber einmal die Features an, die sich unter Umständen unterscheiden. Wie auf dem obigen Bild zu sehen, lassen sich bei Microsoft Whiteboard sämtliche Beiträge mit einem kleinen Daumen-Icon versehen, ähnlich dem „Gefällt mir“-Button bei Facebook. Mit Hilfe dieser Funktion lassen sich auch bei der Arbeit mit vielen Personen an einem Board schnell und übersichtlich Beiträge hervorheben und so ein Meinungsbild erstellen. Sammelt man beispielsweise gemeinsam Ideen für einen neuen Hashtag oder Unternehmensslogan, so könnte jeder Mitarbeitende auf einfache Weise seine Präferenzen kenntlich machen. Da es sich hier um ein Microsoft-Produkt handelt, verfügt es auch über die Kompatibilität mit den übrigen Produktivitätsprogrammen der Familie. So lassen sich beispielsweise einzelne Seiten aus Word-Dokumenten oder Folien aus PowerPoint-Präsentation einfügen.

3. Zoom

Auch wenn Zoom in seinen Grundzügen natürlich keine reine Whiteboard-Anwendung ist, so verfügt auch die Konferenz-Software über ein solches Werkzeug. Daher soll es auch an dieser Stelle kurz erwähnt werden, da Zoom in diesem Jahr zu einem der meistverwendeten Tools in der Arbeitswelt aufgestiegen ist. Das Zoom-Whiteboard lässt sich über die Freigeben-Funktion nutzen und sich dann von den Teilnehmer*innen des Calls kommentieren und live bearbeiten. Hierbei stehen neben Zeichenwerkzeugen auch Textfelder und kleine Stempel als Reaktionsausdruck zur Verfügung. Das Spotlight dient zudem als Zeigewerkzeug während der gemeinsamen Bildschirmnutzung. Das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit kann nun jederzeit als Bilddatei abgespeichert werden und steht nach Beendigung des Calls zur Verfügung. Hierbei bleibt natürlich zu bedenken, dass die Zoom-Software in professionellen Anwendungskontexten kostenpflichtig ist.

Abseits der Tech-Giganten

Es gibt aber natürlich auch abseits von Google und Microsoft einige praktische Dinge im Netz zu entdecken. Insbesondere beim Thema Apps entwickeln kreative Köpfe auf der ganzen Welt jeden Tag neue spannende Anwendungen und so findet sich auch eine Vielzahl an Alternativen bei den digitalen Whiteboards. Wie allerdings jeder Freund kostenloser Anwendungen weiß, bezahlt man diese Unabhängigkeit häufig in der Form von Werbeanzeigen oder gewissen Funktionseinschränkungen.

4. AWW (A Web Whiteboard)

Dies ist auch bei unserem ersten Indie-Vertreter AWW der Fall. Hierbei handelt es sich um eine reine Web-Anwendung, die allerdings auch für den Gebrauch mit einem Touchscreen optimiert ist, sofern der jeweilige Rechner damit ausgestattet ist. Die Benutzeroberfläche ist in englischer Sprache, aber man kommt bei einem solchen Programm vermutlich auch mit visuellen Hinweisen und dem probaten Mittel Learning by doing ziemlich weit. Die englische Sprachausführung zieht sich als Muster durch die hier gezeigten Whiteboards unabhängiger Anbieter, denn der englischsprachige Markt und somit das Angebot an Apps ist natürlich wesentlich größer und vielfältiger. Ich würde wie angedeutet die Barriere im Falle einer Whiteboard-Anwendung nicht als allzu hoch einschätzen, aber es ist ein Faktor, der im Hinblick auf das jeweilige Teilnehmerfeld eventuell bedacht werden muss.

Die einzelnen Werkzeuge sind soweit bekannt und nicht weiter bemerkenswert. Das Whiteboard kann in seinen grundlegenden Funktionen auch tatsächlich ohne eine Form der Registrierung genutzt werden und auch das Einladen weiterer Mitarbeiter per Link ist ohne Anmeldung möglich. Selbst ein Export des Boards als PDF- oder Bilddatei kann ohne eine Form des Nutzerkontos erfolgen, jedoch wird die Zieldatei dann mit einem Wasserzeichen versehen. Um dieses zu entfernen, müsste man sich dann tatsächlich ein Nutzerkonto anlegen. Wie bereits eingangs erwähnt, wird man in der kostenfreien Version natürlich auch stets von einer kleinen Werbeanzeige unten am Bildrand begleitet und selbstverständlich weisen die Betreiber bei jeder Gelegenheit auf die kostenpflichtige Pro-Version ihres Programmes hin. Wie so üblich ködern die Entwickler den Verwender hier mit einer 14-tägigen Testversion des Premium-Service.

Als wie störend man die Werbeanzeige tatsächlich empfindet, mag bei jedem unterschiedlich sein – ich persönlich fand sie noch diskret genug, dass ich mich nicht allzu sehr abgelenkt fühlte. Aber vielleicht macht sich hier auch einfach nur jahrelange Abstumpfung gegenüber Werbung bemerkbar. Insgesamt war der Funktionsumfang aber selbst ohne die kostenlose Registrierung noch sehr brauchbar. Man muss nur im Hinterkopf behalten, dass die Ergebnisse ohne automatische Speicherung wesentlich flüchtiger und störungsanfälliger sind.

5. InVision Freehand

Dies ist ebenfalls eine Web-Anwendung, die direkt aus dem Browser heraus genutzt werden kann. Die App ist auch in englischer Sprache und benötigt ein eigenes Nutzerkonto inklusive Passwort und E-Mail-Verifizierung – hier ist auch keine Anmeldung über Google möglich. Dafür ist die App jedoch frei von Werbeanzeigen. Bei der Verwendung eines neuen Tools, das nicht mit einem der großen Anbieter verknüpft ist, muss allgemein oft ein gewisser Vorlauf in der Planung berücksichtigt werden. Möchte man also beispielsweise InVision Freehand als Whiteboard-App im Team oder Seminar verwenden, so muss dafür gesorgt werden, dass alle Teilnehmer*innen sich im Vorfeld einen Account anlegen und somit der Zugang zu Beginn eines Seminars gewährleistet ist.

Neben Zeichentools und Post-its verfügt InVision auch über die facebookartige Palette an Reaktions-Emojis. Team-Mitglieder lassen sich schnell und einfach per Mail einladen und einzelne Boards lassen sich in verschiedene Ordner („Spaces“) ordnen. Zudem verfügt InVision über verschiedene Whiteboard-Vorlagen, die die Arbeit erleichtern können, wie beispielsweise ein speziell auf Brainstorming ausgelegtes Board. Ein interessantes Feature ist der integrierte Präsentationsmodus, der bei der Arbeit im Team genutzt werden kann, um einem einzelnen Mitglied kurzfristig die Kontrolle über die Ansicht aller zu geben. Ein fertiges Board lässt sich selbstverständlich jederzeit als Bilddatei herunterladen. Das Programm InVision Freehand ist im Übrigen besonders auf professionelle Anwender verschiedener Branchen auslegt und erlaubt viele zusätzliche Funktionen, beispielsweise die Synchronisation mit einem Grafik-Programm wie Photoshop. Insgesamt fiel mir die Präsentation der Seite und des Tools im Test als besonders aufgeräumt und ästhetisch-professionell auf – auch wenn das natürlich nur der Ausdruck einer persönlichen Präferenz ist.

6. Limnu

Auch hier gelten ähnliche Voraussetzungen: Limnu ist grundsätzlich in englischer Sprache und benötigt zur Verwendung einen eigenen Account, der in der Grundversion aber auch zunächst kostenlos ist. Die Homepage bietet zudem einen registrierungsfreien Test der Funktionen. Den vollem Umfang der Funktionen kann man innerhalb einer 14-tägigen kostenlosen Testversion ausprobieren, danach wird allerdings ein Kostenplan fällig, die verschiedenen Varianten fangen bei 5 Euro im Monat an.

Insgesamt wirkt Limnu in seinen Features weniger verspielt: es gibt neben den Zeichenwerkzeugen und Haftnotizen keine ausgeprägten gestalterischen Möglichkeiten. Zu erwähnen ist allerdings der integrierte Chat sowie die Möglichkeit von Video-Calls im Team. Es könnte unter Umständen sein, dass Limnu weitere Funktionen seines Whiteboards hinter der Paywall verbirgt, diese Vermutung kann ich jedoch nicht verifizieren. Darüber hinaus bleibt natürlich auch die Frage, ob es wirklich notwendig ist, für ein gutes virtuelles Whiteboard eine monatliche Gebühr zu bezahlen, wenn es eine große Auswahl kostenfreier oder integrierter Alternativen gibt.

7. Whiteboard Fox

Auch Whiteboard Fox ist eine browserbasierte Anwendung in englischer Sprachausführung. Sie hat im Gegensatz zu vielen anderen Whiteboards tatsächlich auch den Vorteil, dass man sie ohne jede Anmeldung nutzen kann. Diese Tatsache bezahlt man zwar wie erwartet durch eine kleine Werbeanzeige in der linken unteren Ecke, aber dieser Umstand mag auch hier zu verschmerzen sein. Auch Whiteboard Fox bietet die Standard-Bandbreite an Zeichentools und die Möglichkeit Bilder und Textfelder einzufügen. Das Whiteboard kann per Link mit anderen Mitarbeitern geteilt werden und das fertige Board als Bilddatei gespeichert werden.

Auf bunte Post-its muss man hier aber leider verzichten. Insgesamt ist die Gestaltung der Benutzeroberfläche vielleicht das größte Manko dieser App, denn sie wirkt vergleichsweise altmodisch und zudem nicht besonders übersichtlich. Viele der Tools versteckten sich hinter dem „Options“-Reiter und wären so beinahe übersehen worden. Insgesamt ist das Tool durchaus brauchbar, wenn einem die unkomplizierte Anwendung über den Browser und ohne Nutzerkonto als Faktor wichtig genug ist.

8. Miro

Miro ist ein Tool des kollaborativen Arbeitens, das vielen Online-Trainern bekannt sein dürfte. Hier wurde die web-basierte Variante getestet, aber Miro ist ebenfalls als mobile App verfügbar. Die Eckdaten klingen soweit bekannt: eine Benutzeroberfläche in englischer Sprache, cloudbasiert und eine Anmeldung ist entweder über einen eigenen Miro-Account oder verschiedene andere Konten – etwa bei Google, Microsoft oder Facebook – möglich.

Die App bietet eine große Vielfalt an Templates, die als Vorlage dienen können. Ein 2-minütiges Video-Tutorial führt den neuen Nutzer kompakt in die wichtigsten Funktionen ein. Alle Basis-Features eines virtuellen Whiteboards sind damit abgedeckt. Die App versteht sich selbst jedoch eher als ein Konzeptboard – der Funktionsumfang ist also deutlich vielfältiger als bei vielen anderen Whiteboard-Tools.

So verfügt Miro über ein breites Spektrum an Apps in der App. Es gibt standardmäßig beispielsweise eine integrierte Google-Bildersuche und Tools zum Erstellen von Diagrammen und dem Einfügen der ganzen Palette an Emojis. Zudem lässt sich Miro mit vielen Plug-ins für andere Programme aufrüsten und so nahtloser mit Diensten wie etwa Microsoft Teams verknüpfen. In der kostenlosen Version stehen zudem ein eigener Chatroom und je ein Modus zur Präsentation und Bildschirmfreigabe zur Verfügung.

Wünscht man zusätzlich ein Voting-System, Videochats und einen Timer, so muss man jedoch zur Premium-Version upgraden. Alle diese Features lassen sich wie gewohnt vor dem Kauf 14 Tage lang unverbindlich testen. Danach gibt es verschiedene Preismodelle für Teams und Unternehmen unterschiedlicher Größe. Die Pro-Variante könnte sich auch aus einem anderen Grund lohnen: in der kostenfreien App kann man stets nur drei Boards zur gleichen Zeit bearbeiten. Jedoch hat die Basis-Version gleichzeitig auch einen Vorteil gegenüber den bezahlten Paketen zu bieten – unbegrenzte Teammitglieder, die an einem Board arbeiten können.

Insgesamt bietet die App auch im Basis-Tarif eine vergleichbar große Vielfalt an Funktionen. Falls an dieser Stelle abschließend erneut eine persönliche Meinung erlaubt ist, so fällt Miro als Programm auch besonders positiv durch einen modernen, ansprechenden Look auf.

9. Explain Everything

Die mobile App namens Explain Everything überraschte direkt einmal mit einer Eigenschaft: die Benutzeroberfläche ist tatsächlich auf Deutsch. Allerdings macht sich zugegeben an allen Ecken und Enden bemerkbar, dass hier wohl eine maschinelle Übersetzungssoftware am Werk war. Daher gibt die deutsche Sprachversion auch nicht unbedingt immer genauen Aufschluss über den Inhalt. Abgesehen davon hat die App aber ein durchaus breites Angebot an Funktionen zu bieten. Nach der Anmeldung über ein Nutzerkonto (oder auch ein Google-Konto) stehen dem Anwender auch die meisten davon zur Verfügung. Auf einige Premium-Funktionen, wie etwa die automatische Synchronisierung mit dem Google Drive, muss man aber in der kostenlosen Version dann doch verzichten.

Explain Everything ist als App gleichzeitig aber auch eine Cloud und speichert alle bearbeiteten Boards sicher ab. Das Whiteboard selbst öffnet sich mit einem netten kleinen Tutorial, das dem Verwender die wichtigsten Funktionen kurz näher bringt. Als eins der interessantesten Features sind hier die Audio-Aufnahmen zu nennen, die ebenso wie Bilder auf die Boards eingefügt werden können. Man könnte also ein Board erstellen und zu einzelnen Elementen zusätzlich direkt erklärende Audio-Clips aufnehmen. Während meines Tests habe ich Explain Everything als eine der Apps mit dem größten Funktionsumfang erlebt, was einerseits viele Möglichkeiten bietet, andererseits aber auch neue oder unbedarftere Nutzer überfordern könnte.

10. LiveBoard

LiveBoard ist eine mobile App, die in seiner Gestaltung und Anwendungsweise besonders stark auf eine Verwendung in Lernumfeldern ausgerichtet scheint. Denn neben den üblichen erwartbaren Funktionen eines virtuellen Whiteboards, legt die App einen besonders großen Fokus auf das kollaborative Arbeiten in Echtzeit und die Aufnahme von Live-Sessions. Bereits die kostenfreie Version verfügt über eine eingebaute Chat-Funktion und zusätzlich kann man als Nutzer direkt eine Aufnahme mit Audio und Video des Boards machen.

LiveBoard verfügt neben allen gängigen Zeichentools auch über die Möglichkeit Textfelder sowie Bilder vom Gerät oder direkt aus Google Drive einzufügen. Das Feature Seiten direkt aus einem PDF-Dokument einzufügen ist hingegen hinter der Paywall versteckt. Ähnlich wie beim Google Jamboard kann man auch hier Boards mit mehreren Seiten erstellen. In der Pro-Version ist zusätzlich ein Live-Audiochat zwischen allen Mitarbeitenden möglich. Die App ermöglicht dem Nutzer auch die Anmeldung über ein Google-Konto und ist, wie die meisten getesteten Apps, in englischer Sprache. Der Fokus der LiveBoard App liegt wie erwähnt sehr stark auf der Live-Kollaboration und könnte in seiner Funktion als Whiteboard mit Audio-Chat unter Umständen eine Alternative zu der Arbeit über Zoom sein, wenn ein Videobild der Teilnehmenden nicht nötig oder nicht gewünscht ist. Die Premium-Varianten des LiveBoard fangen bei 5,49€ im Monat an und gehen bis 32,99€. Die App weist zudem zusätzlich auf besondere Deals für Bildungseinrichtungen hin.

Was ist also das Fazit des Tests?

Es gibt einige gute Optionen für virtuelle Whiteboards im Netz. Da viele Menschen am Ende des Tages aber wohl doch die bequeme Variante in der Synchronisation mit einem Konto bei einem der beiden Marktführer suchen werden, hier das Fazit zwischen diesen beiden:

Die von Google entwickelte Version des Whiteboards überzeugt vor allem durch seine einfache, intuitive Funktionsweise und ist durch seine übersichtliche Bedienoberfläche für jeden Benutzer geeignet. Insbesondere die verschiedenen Modi der Handschrifterkennung der mobilen Varianten des Jamboards überzeugen und machen zugegeben auch ganz schön Spaß. Das Microsoft-Pendant benötigt dagegen unter Umständen die ein oder andere Minute mehr, um sich mit den Funktionen vertraut zu machen. Jedoch sticht hier vor allem die besonders praktische „Daumen hoch“-Funktion hervor, die spontan an Facebook erinnert und in der Praxis die interaktive Arbeit und Ideensammlung erleichtern kann. Sowohl das Google als auch das Microsoft Werkzeug profitieren zudem von der integrierten Bildersuche per Suchmaschine.

Doch auch wenn man sich ein paar Schritte vom breit ausgetretenen Pfad der Big Player wegbewegt, findet man gute, unabhängige Anwendungen. Meine persönlichen Favoriten sind in dieser Kategorie Miro und InVision Freehand. Beide Apps verfügen auch in der Basis-Variante bereits über eine vergleichbar große Palette an Werkzeugen. Ob es sich insgesamt lohnt in die Pro-Variante eines Whiteboards zu investieren hängt natürlich immer vom individuellen Verwendungskontext ab. Es lohnt sich auf jeden Fall genau zu überprüfen, ob die hinter der Paywall versteckten Features tatsächlich einen Mehrwert versprechen. Im Zweifelsfall sollte man von dem Angebot vieler Apps Gebrauch machen den vollen Funktionsumfang eine Weile zu testen.

Ein potentielles Manko von Indie-Apps ist natürlich die mehr oder weniger vordergründige Präsenz der Werbeanzeigen. Diese können nicht nur persönlich als störend empfunden werden können, sondern wohl auch in einem professionellen Gebrauchsszenario nicht unbedingt ansprechend wirken. Jedoch gilt diese Einschränkung meist nur für Anwendungen, die keine Registrierung erfordern. Sämtliche Apps im Test, bei denen die Anmeldung über Google oder ein eigenes Nutzerkonto möglich war, blieb danach frei von Fremdwerbung. Ein Nachteil bleibt aber dennoch: man muss meist auf den bequemen Vorteil der automatischen Speicherung und Synchronisation mit der jeweiligen Cloud verzichten.

Insgesamt fällt meine Beurteilung der Anwendung der mobilen Apps in einigen Fällen besser aus, da sich die Natur des Whiteboards mit dem Finger oder einem Touchpen einfach besser einfangen lässt.

Und das alles ganz ohne das Gequietsche von Markern. Von Kreide gar nicht erst zu sprechen.

Online Lernen mit Murmelgruppen und anderen Tieren

Wenn ich offline erzähle was ich mit Train the Online Trainer mache passiert es neuerdings häufig, dass ich gefragt werde: “Andrea, wie funktioniert das mit Zoom und den Gruppenräumen?“ „Andrea weißt Du, wie ich Gruppenarbeiten auch ohne zoom machen kann?“. „Gibt es eine Möglichkeit, Kartenabfragen auch online zu machen?“ Die Liste mit den Fragen scheint mir sehr lang zu sein und ich werde in diesem Artikel wieder ein paar der Fragen beantworten.

Wie hoch ist die Konzentrationszeit im Online-Seminar?

Gerade heute erreichte mich wieder eine Frage per E-Mail, wie lange die Konzentrationszeit bei Online-Seminaren ist. Ich gehe davon aus, dass meine Leserin meinte wie lange die Frontalpassage sein darf. Wenn ich davon ausgehe, dass in einem normalen Präsenzseminar die Inputphase nicht länger als 15 – 20 Minuten dauern sollte, dann kann man davon ausgehen, dass sich diese Zeit bei einem Online-Seminar halbiert.

Wie kann ich das Lernergebnis von Frontalpassagen verbessern?

Eine sehr gute Methode, auch Online, um das Verständnis des Vortrags zu festigen, ist die Murmelgruppe. Für die Murmelgruppe benötigst Du Kleingruppen mit 3 – 4 Teilnehmenden und ein paar Leitfragen wie z. B.:

• Was wurde gesagt

• was begeistert

• was schockiert mich

• was verstehe ich nicht

• welche offenen Fragen bleiben uns

Die Gruppen treffen sich im virtuellen Raum, besprechen die Fragen und kehren dann zurück. Vielleicht mit offenen Fragen die dann in der Gesamtgruppe noch geklärt werden sollen.

Das Ziel ist auf jeden Fall sicherzustellen, dass die Lerninhalte bei den Lernenden angekommen sind.

Gruppenarbeiten ohne Breakout rooms?

Ich sehe Deine Bedenken ohne zoom Gruppenräume zu machen. Das verstehe ich! Es gibt aber eine Lösung, wenn Du aus Datenschutzgründen keine Software mit der Breakoutfunktion nutzen kannst oder weil Dein Kunde z. B. Teams nutzt, dann empfehle ich Dir folgendes Vorgehen:

Richte mit den Teilnehmern zu Beginn anonyme E-Mail-Adressen bei einem kostenlosen Anbieter an. Ich empfehle hier aus verschiedenen Gründen gmail von google. Anonym heißt möglicherweise elephant83 oder Nilpferd97. Wichtig ist, dass die Teilnehmenden sich den Namen und das Passwort notieren, alleine um sich nach dem Seminar wieder bei Google abzumelden. Du machst Dir schnell eine Liste mit den Namen und den Fantasienamen und schon kannst Du den Teilnehmern auch Arbeitsunterlagen völlig problemlos in der Cloud mailen, ohne die Datenschutz-Richtlinien zu verletzen.

Du kannst auch gleich Arbeitsaufgaben in Teilnehmerkarten verstecken

Wenn Du das gemacht hast lernen Deine Teilnehmenden mit einem Video oder Folieninput, wie sie mit der „Fantasiemail“ einen Zoom Account erstellen. Noch einfacher, Du nutzt das neue google meet das ist jetzt mit gmail am einfachsten. Dann teilst Du Deine Gruppen ein und bestimmst in jeder Gruppe einen der Teilnehmenden zum Gruppenleiter. Der Gruppenleiter lädt seine Gruppe (und natürlich Dich) zum neuen Meeting ein. Damit haben die Gruppen eigene Meetings und Du kannst die Gruppen über den Einladungslink mit Deinem Handy besuchen und schauen woran sie gerade arbeiten. Meine Empfehlung ist auf jeden Fall den Seminarraum offenzulassen damit Teilnehmer*innen, die Probleme haben, wieder zurückkommen können bzw. im Hauptchat ihre Probleme loswerden können.

Anschließend kommen alle mit dem Ursprungslink wieder zurück in den Seminarraum.

Das ist für eine Murmelgruppe ein recht aufwendiges Verfahren. Allerdings ist das für Dich auch ohne zoom bzw. eine Software ohne Gruppenräume eine Möglichkeit, weiter interaktionsfördernde Gruppenarbeiten zu planen und durchzuführen.

Fantasiemails für den Datenschutz

Wichtig: Richte das bei einer Aufgabe ein wo der Inhalt nicht ganz so wichtig ist, damit in diesem Fall die auftauchenden Schwierigkeiten nicht die ganze Lernveranstaltung kippen.

Die Einrichtung der Fantasie E-Mails lohnen sich vor allem, wenn man langfristig mit den Teilnehmenden arbeitet, da man so als Lehrender einen einheitlichen Email-Verteiler aufbauen kann, ohne Datenschutzverletzungen.

Dann hast Du auch ohne Probleme die Möglichkeit während des Seminars Unterlagen zu senden. Ich persönlich mag es nämlich nicht so gerne die Unterlagen vorab an die Lernenden zu senden.

Ein weiterer Riesenvorteil, den ich hier ausdrücklich unterstreichen möchte, ist die Tatsache, dass Deine Teilnehmer*innen informell ihre digitale Kompetenz erheblich erweitern.

Gruppeneinteilung

Ein weiteres ganz nettes Tool zur digitalen Gruppeneinteilung ist

https://www.ultimatesolver.com/de/zufall-gruppen

Schön ist, dass Du vorab die Namen Deiner Gruppe als Liste abspeichern kannst. Das lässt sich bei Abwesenden auch ganz leicht korrigieren.

Ein berufspädagogisches Gebet

Zum Abschluss noch ein kleines berufspädagogisches Gebet; Achte bei all den Forderungen nach einem guten Methodenmix darauf, dass die Methode dem Lernziel dient und nicht dem Ego des Lehrenden. Ich weiß, wovon ich rede. Wenn man viele tolle Tools kennt und jeden Tag neue dazu kommen, dann neigt man dazu aus den Online-Seminaren regelrechte Methodenrallyes zu gestalten. Frage Dich immer, ist diese Methode die Beste um dieses Lernziel zu erreichen. Dann sind Deine Lernenden im besten Fall dosiert und nicht massiv überfordert.