Lebenslanges Lernen – Die 8 Schlüsselkompetenzen

Lebenslanges Lernen ist unheimlich wichtig und für uns hier fast schon ein Mantra.

Lernen sorgt dafür, dass wir vom (Arbeits)Leben nicht überholt werden und hält uns bis ins hohe Alter fit. Doch was umfasst diese Grundhaltung eigentlich konkret? Denn das Leben hat schließlich unendlich viele Lerninhalte zu bieten, wo soll man da überhaupt anfangen?

Tatsächlich hat die EU ganz offiziell acht Schlüsselkompetenzen definiert, die „alle Menschen für ihre persönliche Entfaltung, soziale Integration, Zusammenhalt, aktive Bürgerschaft und Beschäftigung“ verwenden können.

Das klingt in der Fassung der europäischen Kommission natürlich etwas sperrig, aber drückt vor allem auch aus, dass diese Skills sowohl für das Privat- als auch das Arbeitsleben wichtig sind. Alle diese Kompetenzen sind übrigens als gleichwertig angesehen. Selbstverständlich werden je nach Seminarszenario einige dieser Kompetenzen stärker betont und ausgebildet.

Wir schauen uns heute daher diese 8 Schlüssel-Skills an und warum sie so wichtig sind. Denn sie können für Dich persönlich eine gute Richtlinie sein, aber auch für Deine Seminare. In der Praxis lehrst Du schließlich doch nicht rein inhaltlich, sondern vermittelst immer auch übergreifende Kompetenzen.

1. Muttersprachliche Kompetenz

Muttersprachliche Kompetenz ist die Fähigkeit, Gedanken, Gefühle und Tatsachen sowohl mündlich als auch schriftlich (Hören, Sprechen, Lesen und Schreiben) ausdrücken und interpretieren zu können und sprachlich angemessen in allen gesellschaftlichen und kulturellen Kontexten – Bildung, Berufsbildung, Arbeit, Zuhause und Freizeit – darauf zu reagieren.

Sprache – gesprochen oder geschrieben – ist immer eine wichtige Basis unserer Kommunikation. Man geht gerne davon aus, dass die muttersprachliche Kompetenz sich so nebenbei entwickelt. Dabei wollen auch diese Kompetenzen gehegt und gepflegt werden.

Besonders wichtig sind hier auch die Fähigkeiten, Sprache an eine Situation oder Zielgruppe anzupassen. Hier sei natürlich erwähnt, dass viele Menschen tagtäglich in einer Sprache kommunizieren, die formell eine Zweitsprache für sie darstellt. Der Begriff Muttersprache bezeichnet im Wording der europäischen Kommission also immer die Amtssprache(n) eines Landes.

2. Fremdsprachliche Kompetenz

Die fremdsprachliche Kompetenz erfordert im Großen und Ganzen dieselben Fähigkeiten wie die muttersprachliche Kompetenz, aber erfordert außerdem Fähigkeiten wie Vermittlungsfähigkeit und interkulturelles Verstehen. Der Grad der Beherrschung einer Fremdsprache variiert innerhalb der vier Dimensionen (Lesen, Hören, Sprechen, Schreiben), des Hintergrundes, des Kontexts sowie innerhalb der Bedürfnisse/ Interessen.

Fremdsprachliche Kompetenzen sind heutzutage für die meisten Menschen unverzichtbar. Sie bauen Barrieren ab und bringen gerade im Arbeitsleben auch internationale Teams zusammen. Außerdem öffnen Fremdsprachen immer den Zugang zu einer großen Bandbreite an Lern- und Medieninhalten.

Fremdsprachen sind auch oft die Basis für interkulturelle Kompetenzen, die von der europäischen Kommission noch einmal gesondert aufgeführt werden.

3. Mathematische und grundlegende naturwissenschaftlich-technische Kompetenz

A. Mathematische Kompetenz ist die Fähigkeit, Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division und Bruchrechnen sowohl im Kopf als auch bei schriftlichen Berechnungen anzuwenden, um Probleme in Alltagssituationen zu lösen. Eine positive Einstellung zur Mathematik basiert auf der Achtung der Wahrheit und der Bereitschaft, nach Gründen zu suchen und deren Gültigkeit zu überprüfen.

B. Naturwissenschaftliche Kompetenz ist die Fähigkeit und Bereitschaft, die natürliche Welt anhand des vorhandenen Wissens und bestimmter Methoden zu erklären, um Fragen zu stellen und evidenzbasierte Schlussfolgerungen zu ziehen. Technische Kompetenz ist die Anwendung dieses Wissens und dieser Methoden, um Antworten auf festgestellte menschliche Wünsche oder Bedürfnisse zu finden.

Man fragt sich zur Schulzeit immer gerne, ob und wann man die höhere Mathematik irgendwann im Leben noch einmal brauchen wird. In der Praxis eines Erwachsenenlebens brauchen viele auch tatsächlich doch eher den guten alten Dreisatz.

Um solche Kompetenzen geht es auch hier: Anwendbare Mathematik und naturwissenschaftliche Grundsätze. Dabei können technische Skills besonders für eine saubere Arbeitsweise wichtig sein. Die Anwendung einer Methodik und die entsprechende Dokumentation erleichtern jeden Arbeitsprozess.

4. Computerkompetenz

Computerkompetenz umfasst die sichere und kritische Anwendung der Technologien für die Informationsgesellschaft (TIG) für Arbeit, Freizeit und Kommunikation. Sie wird unterstützt durch Grundkenntnisse der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT): Benutzung von Computern, um Informationen abzufragen, zu bewerten, zu speichern, zu produzieren, zu präsentieren und auszutauschen, über Internet zu kommunizieren und an Kooperationsnetzen teilzunehmen.

Ein nach wie vor sehr aktuelles Thema und ein besonders großer Kompetenzbedarf in der modernen Arbeitswelt. Digitale Kompetenzen können den Zugang zu vielen Möglichkeiten öffnen, aber auch vielen Menschen Wege versperren. Daher ist der Ausbau der digitalen Kompetenz unheimlich wichtig.

Im Gegensatz zu mathematischen Grundsätzen findet im Bereich der Computerkompetenz immer die größte Veränderung mit der Zeit statt. Daher ist es hier so wichtig, die digitale Kompetenz kontinuierlich zu aktualisieren.

Zu diesen Fähigkeiten zählen auch die unverzichtbaren Medienkompetenzen beim Umgang mit digitalen Inhalten. Das heißt nicht nur die Recherche selbst, sondern auch die Bewertung und Einordnung der Informationen.

5. Lernkompetenz

Lernkompetenz ist die Fähigkeit, einen Lernprozess zu beginnen und weiterzuführen. Der Einzelne sollte in der Lage sein, sein eigenes Lernen zu organisieren, auch durch effizientes Zeit- und Informationsmanagement, sowohl alleine als auch in der Gruppe. Lernkompetenz beinhaltet das Bewusstsein für den eigenen Lernprozess und die eigenen Lernbedürfnisse, das Feststellen des vorhandenen Lernangebots und die Fähigkeit, Hindernisse zu überwinden, um erfolgreich zu lernen. Lernkompetenz bedeutet, neue Kenntnisse und Fähigkeiten zu erwerben, zu verarbeiten und aufzunehmen sowie Beratung zu suchen und in Anspruch zu nehmen.

Auch das Lernen will gelernt sein. Gerade Erwachsene stoßen hier manchmal an ihre Grenzen, wenn die richtige Einstellung und intrinsische Motivation fehlt. Mit diesem Punkt wird also von ganz offizieller Stelle betont, wie wichtig das lebenslange Lernen und die entsprechenden Werkzeuge dafür für uns sind.

6. Interkulturelle, soziale und Bürgerkompetenz

Diese Kompetenzen betreffen alle Formen von Verhalten, die Personen ermöglichen, in effizienter und konstruktiver Weise am gesellschaftlichen und beruflichen Leben teilzuhaben, insbesondere in zunehmend heterogenen Gesellschaften, und gegebenenfalls Konflikte zu lösen. Bürgerkompetenz rüstet den Einzelnen dafür, umfassend am staatsbürgerlichen Leben teilzunehmen, ausgehend von der Kenntnis der gesellschaftlichen und politischen Konzepte und Strukturen und der Verpflichtung zu einer aktiven und demokratischen Beteiligung.

Idealerweise bilden wir nicht nur in inhaltlichen Fragen aus, sondern helfen Lernenden auch bei der Entwicklung sozialer Kompetenzen. Da wir alle innerhalb eines gesellschaftlichen Systems existieren, sind entsprechende Fähigkeiten zur Navigation nötig.

Interkulturelle Kompetenz ist seit einigen Jahren ein wichtiges Thema und ist ein Ausdruck der modernen Welt. Der „Global Village“ Gedanke wird in vielen Unternehmen und Organisationen hochgehalten und stellt neue Anforderungen an Mitarbeiter:innen.

Denn hier geht es nicht nur um fremdsprachliche Kenntnisse, sondern um den offenen Umgang mit verschiedenen Backgrounds und Kulturen.

7. Eigeninitiative und unternehmerische Kompetenz

Unternehmerische Kompetenz ist die Fähigkeit, Ideen in die Tat umzusetzen. Dies erfordert Kreativität, Innovation und Risikobereitschaft sowie die Fähigkeit, Projekte zu planen und durchzuführen, um bestimmte Ziele zu erreichen. Sie ist die Grundlage für die besonderen Fähigkeiten und Kenntnisse, die Unternehmer benötigen, um eine gesellschaftliche oder gewerbliche Tätigkeit zu begründen.

Wenn wir mit Erwachsenen im Arbeitsleben zu tun haben, treffen wir oft auf „Business as usual“. Eigeninitiative und selbstständiges Denken werden nicht unbedingt gefördert. Dabei machen diese Kompetenzen uns nicht nur zu besseren Unternehmer:innen, sondern fördern auch Kreativität und innovatives Potential bei Mitarbeiter:innen.

8. Kulturbewusstsein und kulturelle Ausdrucksfähigkeit

Anerkennung der Bedeutung des künstlerischen Ausdrucks von Ideen, Erfahrungen und Gefühlen durch verschiedene Medien, wie Musik, darstellende Künste, Literatur und visuelle Künste.

Kultur ist der Ausdruck all dessen, was uns menschlich macht. Daher beschreiben diese Kompetenzen die Grundkenntnis wichtiger kultureller Werke und die Bewahrung der Künste.

Fazit

Was hältst Du von den durch die EU definierten Schlüsselkompetenzen für das lebenslange Lernen? Welchen Bereich würdest Du besonders unterstreichen oder sogar hinzufügen?

Wir halten hier natürlich besonders die Ausbildung von Lernkompetenz und digitaler Kompetenz für besonders wichtig – aber auch interkulturelle und soziale Kompetenzen sind in der modernen Arbeitswelt ein wichtiger Baustein und öffnen viele Türen.

Wichtig ist auch festzuhalten, dass alle diese Kompetenzbereiche regelmäßig gepflegt und erweitert werden sollten. Für digitale Kompetenzen gilt das ohnehin, da hier im Vergleich zu den anderen Bereichen besonders viel Entwicklung stattfindet.

Aber auch in den anderen Bereichen ist es wichtig, dass wir uns neues Wissen aneignen und neugierig bleiben. So werden wir zu anpassungsfähigeren, offeneren Menschen, die sich sowohl in Privat- als auch in Arbeitskontexten besser entfalten können. Je früher im Leben der Grundstein für die Mentalität des lebenslangen Lernens gelegt wird, desto weniger Lernhindernisse ergeben sich im Erwachsenenalter.

Die grundsätzliche Unterstützung des lebenslangen Lernens von offizieller Seite ist ein wichtiger Schritt. Die Maßnahmen zur Umsetzung stehen natürlich nochmal auf einem anderen Blatt, aber die Anerkennung des Begriffs und die Definition wichtiger Elemente sind ein gutes Zeichen!

Tipps für Vorträge, bei denen Zuhörer:innen nicht wegschlafen

In den meisten Fällen sprechen wir hier über Seminare, die so teilnehmerorientiert und kollaborativ wie möglich sein sollen. Doch leider kommen viele Trainer:innen um reine Vorträge, Vorlesungen oder Webinare nicht ganz herum.

Und es gibt wohl kein schlimmeres Gefühl, als wenn Dir die Aufmerksamkeit der Zuhörer:innen langsam entgleitet und Du genau weißt, es bleibt ohnehin nicht viel hängen. Dabei ist Dein Thema interessant und wichtig, aber ohne direkte Involvierung hält sich die Begeisterung der Teilnehmer:innen gerne in Grenzen.

Du läufst zwar auf Präsentations-Adrenalin, doch im Raum breitet sich Müdigkeit aus. Veranstaltungen, die Teilnehmer:innen nur als Zuhörerschaft vorsehen, werden im schlimmsten Fall zu einer Übung im E-Mails Checken. Kein Wunder, denn im Prinzip sagt man, dass wir unsere ungeteilte Aufmerksamkeit nicht länger als 7 Minuten aufrecht erhalten können.

Die folgenden Tipps sind für alle Formate gedacht, die hauptsächlich um eine vortragende Person zentriert sind, sind also auch für längere Input-Phasen oder Präsentationen anwendbar:

1. Die 7-Minuten Regel

Da sind sie schon wieder, die 7 Minuten. Denn laut Aufmerksamkeitsforschern ist das die Zeitspanne, in der wir uns beim Zuhören maximal auf eine Sache konzentrieren können. Darüber hinaus schalten wir schnell ab und können keine weiteren Informationen aufnehmen.

Klingt nach einem Problem, denn die meisten Vorträge oder Webinare dauern wohl kaum 7 Minuten. Die Lösung ist denkbar einfach: Du musst Deinen Vortrag in maximal 7 Minuten-Häppchen einteilen.

Das bedeutet, spätestens alle 7 Minuten muss etwas passieren. Ein Medien- oder Themenwechsel, eine kurze gemeinsame Übung, ein Zaubertrick. Es ist eigentlich egal: Du musst es nur schaffen, den Aufmerksamkeits-Timer zurückzusetzen. So kommen Deine Zuhörer:innen gar nicht erst in diesen Modus, in dem sie langsam von einem dahinplätschernden Vortrag eingelullt werden.

2. Der Einstieg entscheidet

Es ist ähnlich wie beim Dating: Die Zuhörer:innen entscheiden ganz intuitiv zu Beginn, ob sie Dir weiterhin ihre Aufmerksamkeit schenken werden. Daher brauchst Du einen effektiven Opener.

Da darf es auch ruhig mal ein wenig überzogen sein, wenn Du beispielsweise eine besonders provokante Frage oder These aufstellst. Du kannst auch aktuelle Themen aus den Nachrichten aufgreifen oder eher eine humorvolle Variante wählen.

Alternativ kannst Du auch direkt zu Anfang einen Bonus, Freebie oder praktischen Nutzen anteasern. So wissen die Teilnehmer:innen, dass Dein Vortrag auf jeden Fall für sie wertvoll sein wird.

3. Körperlichkeit und nonverbale Unterstützung

Gestik, Mimik und Stimme sind wichtige Elemente bei Vorträgen und Präsentationen. Bewusste Gestik kann an wichtigen Stellen akzentuieren und das Verständnis unterstützen. Zu viel Bewegung wirkt dagegen schnell unruhig und lenkt eher ab.

Im Übrigen sind auch Sprechpausen effektiver als Du denkst. Bewusst gesetzte Pausen schaffen besonders viel Aufmerksamkeit für das, was danach folgt – also etwa einen besonders wichtigen Punkt, der hängen bleiben muss.

Deine Stimme trägt am besten, wenn Du gerade und aufrecht stehst, die Füße etwa hüftbreit. Je weniger angespannt Du und Deine Körperhaltung sind, desto klarer wird Deine Stimme und damit auch die Wirkung. Das Thema Stimme haben wir bereits in einem >>Artikel aufgegriffen, er enthält auch ein paar praktische Stimmübungen.

Wenn Du Online arbeitest, solltest Du Dir für Vortragssituationen also auch ein Setup überlegen, bei dem Du stehen kannst. Da über digitale Wege auch nonverbale Signale immer etwas reduziert wirken, solltest Du hier besonders auf Mimik und Gestik achten. Sorge auch dafür, dass Deine Kamera Dich auf jeden Fall mindestens zur Taille einfängt, damit auch Deine Arme und Hände gut sichtbar sind.

4. Möglichkeiten zur Aktivierung finden

In jedem Format und bei jeder Teilnehmerzahl kannst Du Wege finden, etwas Interaktion oder Aktivierung einzubinden.

Die einfachste Variante sind wohl offene Fragen zu stellen. Eine direkt gestellte Frage rüttelt nicht nur automatisch wieder alle wach und „zwingt“ zum Nachdenken, sondern lädt auch zum Mitmachen ein – selbst wenn die Frage rein rhetorisch ist. Denn alleine der Unterschied zwischen einem längeren Vortrag, in dem die Teilnehmer:innen nur passiv zuhören und einer an sie gerichteten Frage, unterbricht den Fluss.

Natürlich kannst Du auch tatsächlich ein paar Meinungen aus dem Publikum einholen oder per Handzeichen abstimmen lassen, wenn es sich anbietet.Für diese Anlässe eignen sich auch immer die Mobilgeräte der Zuhörer:innen, vor allem Online, da Du hier noch einfacher Links zu etwa einer kurzen Mentimeter-Abstimmung verteilen kannst.

Aber auch in Präsenz lässt sich das durchaus umsetzen, beispielsweise über vorne groß gezeigte oder ausgeteilte QR-Codes. Hier ist dann allerdings zu beachten, dass dies etwas mehr Zeit beanspruchen kann.

Vielleicht lässt Dein Thema sogar einige praktische Übungen zum Mitmachen zu. Falls nicht, kannst Du trotzdem kleine Einheiten einstreuen, die etwas Bewegung einbauen. Wähle hier nichts Komplexes oder Aufwändiges, es kann auch eine Übung sein, die zum Beispiel nur die Hände beansprucht.

5. Lieber bild- als wortgewaltig

Eigentlich sollte dieser Grundsatz mittlerweile bekannt sein, aber dennoch sitzt man immer wieder in Vorträgen, die einen mit Folien voller Text erschlagen.

Diese Art der Präsentation hat viele Nachteile: Zum einen hört Dir praktisch niemand mehr zu, wenn alle mitlesen. Zum anderen bleibt so einfach nichts hängen, da die Informationsdichte zu hoch ist. Es verhindert auch, dass Teilnehmer:innen wirklich reflektieren und selbst nachdenken, da sie nur mit der Aufnahme beschäftigt sind.

Das bedeutet: Reduzierte Folien und hauptsächlich visuelle Hilfen. Denn Worte kannst Du immer selbst sagen, nutze lieber Bilder und Medien, die Deinen Vortrag erweitern. Die Informationen in voller Länge kannst Du immer im Anschluss als Handout austeilen oder digital zur Verfügung stellen.

6. Inhaltlich auf dem Teppich bleiben

Auch die Inhalte an sich sollten nicht zu theorielastig sein. Je besser Du den Inhalt in lebensnahe und anschauliche Szenarien einbettest, desto besser können die Zuhörer:innen ihr Wissen vernetzen. Wenn sie nämlich nur mit Folien voller neuem, unzugänglichem Wissen konfrontiert werden, schalten sie schnell ab. Hier eignen sich auch immer gerne einige persönliche Anekdoten.

Wenn Du an bekannten Punkten ansetzt, wird das Thema plastischer und der inhaltliche Zugang fällt allen leichter. Analogien und Vergleiche veranschaulichen auch Zahlen und Fakten. Eine große Quadratmeter-Angabe in Fußballfelder umzumünzen, kann greifbarer wirken.

Auch die sprachliche Gestaltung sollte bei mündlichen Vorträgen und Präsentationen so einfach wie möglich sein. So sorgst Du dafür, dass alle Teilnehmer:innen folgen können und weniger angestrengt sind. Selbstverständlich kannst Du auch hier das sprachliche Niveau etwas an Deine Zielgruppe anpassen, aber dieser Grundsatz ist immer ratsam. Wichtige und neue Fachbegriffe kannst Du dann zusätzlich auf einer Folie hervorheben.

7. Feedback und Nachbereitung

Wie eigentlich bei allen Dingen, die wir so tun: Feedback hilft uns bei der Weiterentwicklung. Doch auch gerade bei Vorträgen und Präsentationen kann es Dir sehr helfen, wenn Du Dich selbst analysierst.

Ich weiß, niemand hört gerne seine eigene Stimme und so wird es nur noch schlimmer, aber es kann Dir wirklich helfen. Sportler:innen schauen sich beispielsweise häufig ihre Performance noch einmal in der Retrospektive an.

Denn es geht gar nicht nur um Kritik, sondern Du kannst auch identifizieren, was besonders gut und effektiv gelaufen ist. Denn in der Vortragssituation selbst hast Du meist gar nicht die Aufmerksamkeit, um die Reaktionen zu bewerten. In der Aufzeichnung kannst Du gleichzeitig Deine Leistung und die Wirkung von außen bewerten und gegebenenfalls anpassen.

Online kannst Du besonders einfach Aufzeichnungen machen, da Du ohnehin eine Kamera auf Dich ausgerichtet hast. Aber auch bei Präsenz-Vorträgen kannst Du aufzeichnen. Entweder installierst Du eine extra Kamera im Raum zu diesem Zweck oder Du nutzt Deinen Laptop, den Du vermutlich ohnehin vor Dir stehen hast. Eventuell beauftragst Du hierzu auch eine designierte Kamera-Person, die die Aufnahme überwacht.

Falls Deine Teilnehmer:innen zu sehen sein werden, informiere sie auf jeden Fall im Vorfeld über die Aufnahme und ihren Zweck.

Zusatztipp: Von den Besten lernen

Viele Menschen halten beispielsweise Steve Jobs für einen der effektivsten Redner überhaupt. Denn seine Strategie baut auf maximaler Ehrlichkeit und Direktheit auf, ohne viel Drumherum. Aber es gibt noch viele weitere Beispiele, die Du Dir alle auf YouTube ansehen kannst, sicherlich findest Du auch Verteter:innen Deiner Zunft.

So kannst Du Dir Inspiration holen und selbst nachempfinden, wie sich rhetorische Mittel aus der Zuhörer-Perspektive anfühlen.

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Auf YouTube findest Du unendlich viele Vorträge und Themen, hier ist etwa ein TED Talk

Brauchen moderne Lernende noch Lernbegleiter:innen?

Keine Panik, die Titelfrage ist natürlich bewusst überspitzt gestellt. Letzte Woche haben wir nämlich über das Selbstlernen gesprochen und auch über die Generation YouTube.

Eine ganz besondere Zielgruppe, die einfach als Tutorial Autodidakt aufgewachsen ist. Und auch mit dieser Selbstverständlichkeit, dass Lerninhalte kostenlos zur Verfügung stehen. Dieses Muster hat sich mittlerweile aber auch auf viele andere Menschen übertragen und es haben sich richtige Freebie-Jäger:innen entwickelt, die leider nie zu echten Teilnehmer:innen werden.

Dabei kam wieder diese Frage auf: Wie können Lernende überhaupt noch von Lernbegleiter:innen profitieren? Beziehungswiese viel eher: Wie kann man sie davon überzeugen, dass sie das wirklich werden?

Denn den Mehrwert von guten Lernprozessbegleiter:innen wollen wir hier natürlich nicht tatsächlich in Frage stellen. Ganz im Gegenteil, wir möchten uns gemeinsam anschauen, wie Du Dich als Trainer:in oder Coach als Verkaufsargument nutzen kannst.

Alles an einer Stelle

Auf Deiner jeweiligen Plattform bringst Du alle wichtigen Infos übersichtlich zusammen. Die richtigen Unterlagen, Downloads und Zusatzmaterial passend zu einem spezifischen Thema.

Vielleicht hast Du auch selbst schon mal versucht, Dir aus vielen Quellen Informationen zusammenzusuchen. Das kostet sowohl wesentlich mehr Zeit als auch Aufwand. Diese beiden Dinge ersparst Du Deinen Lernenden. Du bist der Filter, der aus der Fülle an Informationen genau das Wissen heraussucht, das Deine Teilnehmer:innen brauchen.

Denn Tutorial-Hopping führt am Ende vielleicht auch zu einem Ergebnis, ist aber mit einem wesentlich längeren und weniger zielgerichteten Weg verbunden.

Struktur begünstigt Lernerfolg

Ein bewusst geplantes Seminar ist genau darauf ausgerichtet, dass die Lernenden ihre Lernziele erreichen. Dazu gehört auch, dass Du für die entsprechende Lernhaltung sorgst. Du planst Energizer oder Motivationsbooster ein, die die Konzentration aufrecht erhalten.

Eine gewissen Verbindlichkeit durch ein Seminar oder Aufgaben ist ebenfalls sehr lernförderlich und sorgt dafür, dass der eigenen Motivation ein wenig auf die Sprünge geholfen wird. Auch feste Termine helfen dabei.

Dieselbe Verbindlichkeit bekommen Lernende aber auch von Dir zurück: Ersteller:innen von YouTube-Videos „schulden“ den Zuschauer:innen keinen weiteren Support, doch Du kümmerst Dich um die Lernbedürfnisse und -hindernisse.

Du weißt genau, in welcher Abfolge Du neuen Input hinzugibst und die verschiedenen Theorie- und Praxisblöcke zusammenführst. Das sorgt dafür, dass sich Lernende nicht erschlagen und überfordert fühlen und den Fokus auf die wesentlichen Inhalte behalten.

Deine Lernbegleitung ist auch für den richtigen Praxisbezug wichtig. Du erzeugst bewusst Handlungswissen und sorgst für Praxisorientierung.

Dein Expert:innen-Status

Du bist Spezialist:in für Dein Thema und hast oftmals sehr viel Erfahrung oder auch Abschlüsse auf dem jeweiligen Gebiet vorzuweisen.

Allein dieser Faktor ist schon wertvoll und wird in vielerlei Hinsicht lernförderlich für Deine Teilnehmer:innen sein. Du weißt, wie Du einen effektiven Lernweg zeichnest, der am Ende zu nachhaltig gespeichertem Wissen führt. Denn wir eignen uns in einem ungesteuerten Lernprozess oft beiläufig Wissen an, das wir nicht richtig abspeichern. Mit verschiedenen Methoden sorgst Du in einem Seminar für die Wissensspeicherung und auch für den Lerntransfer.

Einerseits ist der Support durch eine geschulte Lehrperson also ein wichtiges Element für den inhaltlichen Lernprozess, andererseits kannst Du aber auch auf vielen anderen Ebenen unterstützen.

Bindung und Moderation

Denn es gibt viele Themen, die eine besonders emotionale Lernbegleitung erfordern. In diesen Lernprozessen bist Du oft auch Berater:in oder leistest sogar psychologische Betreuung.

Du sorgst dafür, dass in einer Gruppe alle Mitglieder gehört werden und auch Konfliktsituationen entschärft werden. Die Gruppendynamik anzuregen und bei Bedarf zu lenken, ist also auch eine wichtige Aufgabe von Lernbegleiter:innen. Du erschaffst eine angenehme Lernatmosphäre, in der sich die Lerngruppe wohlfühlt und alle Beteiligten effektiv lernen können.

Du unterstützt sowohl individuell als auch gruppendienlich. Denn bei vielen sozialen Themen ist das emotionale Element so eingebunden, dass etwas neutralere Moderator:innen oder sogar Mediator:innen erforderlich sind.

Bedarfsgerechtes Lernen

Individualität ist ein wichtiges Stichwort. Beim eigenverantwortlichen oder ungesteuerten Lernen finden wir häufig nur sehr allgemeine Informationen, die nicht oder nur teilweise für uns anwendbar sind.

Als Lernbegleiter:in stellst Du nicht nur individuellen Lernbedarf fest, sondern kannst auch auf aktuelle Herausforderungen eingehen. Du kannst zusätzliche Informationen für jedes Szenario geben und oft auch aus eigener Erfahrung ganz direkt beraten.

Dazu zählt auch die Betreuung der unterschiedlichen Lernstile und Lernbedürfnisse. Informationen aus Online-Quellen sind meistens natürlich eine Art Einheitslösung und bieten nicht dieselbe Vielfalt wie Deine Lerninhalte und Unterlagen. So entstehen viele Lernhindernisse erst gar nicht oder können sehr schnell im Ansatz behoben werden.

Du bist auch Feedback-Geber:in und kannst gezielt Rückmeldungen geben, die Deine Teilnehmer:innen wirklich weiterbringen. Du beschäftigst Dich konkret mit den Ergebnissen der Lernenden und gehst persönlich und unmittelbar auf sie ein. Einen solchen Luxus haben Menschen sicherlich nicht, wenn sie ganz allein die Inhalte eines YouTube-Videos umsetzen.

Lernen lernen

Das klingt erstmal seltsam, aber aus der Praxis weißt Du sicherlich, dass viele Erwachsene nicht mehr unbedingt an das Lernen gewöhnt sind. Daher werden auch ihre eigengesteuerten Lernprozesse nie wirklich effektiv sein.

Als Lernbegleiter:in unterstützt Du auch hier methodisch und didaktisch indem Du Deine Teilnehmer:innen an das Lernen heranführst. Durch die richtige Unterstützung in wichtigen Momenten im Lernprozess machst Du Deine Teilnehmer:innen auch dauerhaft zu effektiveren Lerner:innen.

Die angeschlossene Lerngruppe

In den meisten Seminarformaten bietest Du oftmals auch direkt eine eigene Lerngruppe mit an. Natürlich gibt es auch Online viele Communities und Gruppen, aber eine echte Lerngruppe bietet nochmal einen anderen Support.

Die Teilnehmer:innen kommen hier oft aus einem ähnlichen Grund zusammen oder haben einen vergleichbaren Background. Der regelmäßige Austausch in der Gruppe regt die Motivation an und erzeugt oft auch dauerhafte Lernpartnerschaften.

Die Kommentar-Sektion unter Videos oder Facebook-Gruppen können beim Selbstlernen auch manchmal hilfreich sein, aber eine organsierte Lerngruppe hat einen anderen Charakter. Das liegt auch daran, dass alle auf derselben Grundlage lernen und sich so ganz gezielt austauschen können.

Zusammengefasst

Eine kompetente Lernbegleitung führt fast immer zu einem wesentlich höheren Lernerfolg. Deine Betreuung und Expertise ist dabei ein wichtiger Faktor, der Wertschätzung und auch eine faire Vergütung verdient.

Diese Liste kann Dir dabei helfen, diese Gründe auch bei Unternehmen und Auftraggeber:innen überzeugend anzubringen, damit Du Dich nicht unter Wert verkaufst. Und es gibt sicherlich noch einige individuelle Gründe mehr: Was ist Dein wichtigstes Argument, dass Deine Lernbegleitung wertvoll ist?

Wie motiviere ich meine Teilnehmer:innen in Selbstlern-Phasen?

Der moderne Lernende ist in vielerlei Hinsicht autodidaktisch veranlagt. Im Zeitalter YouTube sind viele Menschen es gewohnt, sich über Tutorials oder ganze Selbstlernkurse neues Wissen und Fähigkeiten und anzueignen. Mit den passenden Videos oder Blogposts kann jeder jederzeit Stricken lernen, wenn ihm dieser Gedanke kommt.

Hier kommt oft ein feiner Unterschied zu vielen Kursen und Seminaren ins Spiel:

Menschen, die Stricken lernen, tun das häufig freiwillig und zur reinen Freizeitbeschäftigung.

Menschen, die einen Kurs oder eine Fortbildung b(es)uchen, haben manchmal eine weniger intrinsische Motivation.

Die Art der Motivation macht häufig einen gewaltigen Unterschied und diesen spürst Du auch als Lernbegleiter:in. Doch selbst wenn Deine Lernenden die richtige Portion Motivation mitbringen, gibt es Stolpersteine. Viele Lernende schätzen ihre Autonomie im Lernprozess und dennoch kann diese mangelnde Anleitung zum Lernhindernis werden.

Selbstlern-Phasen sind mittlerweile in vielen Seminarformaten an der Tagesordnung. Das Konzept des Blended Learning wird beispielsweise immer beliebter und baut auch auf strukturierten E-Learning Einheiten auf. Auch durch die Online-Umstellung wurden etwa oftmals Theorie-Blöcke ausgelagert.

Wie kannst Du Deine Lerninhalte und Dein Material so gestalten, dass es auch in Selbstlernphasen zum Lernen anregt?

Über den Kurs hinaus

Sich ein neues Wissensgebiet zu erschließen, kann uns manchmal wie ein großer unerklimmbarer Berg vorkommen. Hinzu kommt, dass Lernende ganz unterschiedliche Präferenzen bei den Lerninhalten haben.

Für das Selbstlernen ist es daher besonders hilfreich, wenn Du vielfältiges Zusatzmaterial bereitstellst. Das heißt aber nicht, dass Du unendlich viel Material selbst erstellen musst! Verlinke einfach YouTube-Videos, Links zu Artikeln oder stelle weitere Infos über QR-Codes zur Verfügung.

Über ein solches Angebot gibst Du einen breiteren Einblick und kannst viel plastischer erklären als mit einem reinen Text. So sorgst Du auch dafür, dass die Lernenden sich über ihre jeweilige Lernpräferenz einen Zugang zum Thema schaffen können.

Gruppen und Kommunikation

So sehr wir das Selbstlernen manchmal lieben – wenn Lernhindernisse auftauchen, benötigen Lernende etwas mehr Support.

Du solltest auf jeden Fall immer einen ganz klaren Kommunikationsweg zu Dir öffnen, entweder per Mail oder auch per Messenger. Wenn Dein Seminarformat längere Selbstlernphasen beinhaltet, kannst Du auch in regelmäßigen Abständen Live Q&As oder Coaching Calls einstreuen, um die Zeit zwischen den eigentlichen Seminarzeiten zu überbrücken.

Doch auch eine Gruppenplattform zum Austausch kann Selbstlernphasen beleben und auch soziale Lernende wieder mehr abholen.

In einer Gruppe können Fragen gestellt und gemeinsam geklärt werden, sowie aktuelle Ergebnisse geteilt werden. Diesen Austauschweg kannst Du entweder direkt über Deine jeweilige Lernplattform öffnen, oder auf etwa eine Facebook-, Telegram- oder Slack-Gruppe auslagern.

So verlieren Lernende nicht den Kontakt zu Dir, der Gruppe und werden auch in Selbstlernphasen mit neuem Input regelmäßig an die Lerninhalte erinnert. Falls die Lerngruppe es braucht, können sie hier auch selbstständige Live Sessions zum Austausch vereinbaren.

Den Nutzen ganz klar machen

Den Grundstein für die richtige Motivation legst Du immer direkt zu Anfang. Wenn Dein Seminar auch Live Anteile hat, dann solltest Du auch bereits hier entsprechend auf die folgende Selbstlern-Phase vorbereiten.

Vielleicht hast Du schon einmal ein Seminar leiten müssen, das die Lernenden aus irgendeinem Zwang heraus besuchen mussten – die Motivation zum Lernen zu schaffen, kann hier eine große Herausforderung sein.

Die Aufgabe lautet grundsätzlich immer, den konkreten Nutzen Deiner Inhalte herauszustellen. Deine Lernenden sollten idealerweise ihre eigene intrinsische Motivation zum Lernen entdecken. Durch Praxisnähe schaffst Du auch eine Nähe der Inhalte zu Deinen Lernenden. Wie ist das Gelernte für ihr Leben relevant und kann dieses sogar konkret verbessern?

Reine Theorie schafft das nicht und so solltest Du in allen Phasen auf Praxisorientierung achten. Das heißt, dass die Inhalte selbst sich so viel wie möglich auf konkrete Szenarien beziehen sollten. Zeichne einen Lernprozess, der zu anwendbarem Handlungswissen führt, das das (Arbeits)Leben Deiner Teilnehmer:innen greifbar verbessern wird.

Auch Ansätze wie Storytelling können hierbei hilfreich sein. Wenn sich ein roter Faden durch die Unterlagen zieht, wird der Lerngegenstand zugänglicher.

Nicht überfordern

Grundsätzlich solltest Du – falls im jeweiligen Seminarformat möglich – so viel wie möglich live und gemeinsam aufarbeiten. Es gibt natürlich aber auch reine Selbstlern-Kurse oder Formate, in denen der Selbstlern-Anteil sehr hoch ist.

Bei Selbstlernkursen solltest Du die Videos thematisch gut aufteilen und übersichtlich gestalten. So können Lernende die für sie richtigen Teilbereiche leicht herausfiltern, wodurch die Motivation automatisch steigt.

Es hilft beim Selbstlernen aber grundsätzlich, die Lerninhalte in überschaubare Teilbereiche aufzuteilen. Das Konzept des Microlearning eignet sich hier ebenfalls besonders. Kürzere Lernimpulse machen jedes Thema greifbarer als riesige Theorieblöcke. Kleinere Lernziele werden Deine Teilnehmer:innen weniger abschrecken und auf diese Weise die Motivation nicht direkt untergraben.

Mehr zum Konzept des Microlearning findest Du zum Beispiel in unserem Artikel zum Thema.

Nach einzelnen Abschnitten kannst Du jeweils Wiederholungen in Form einer praktischen Aufgabe oder eines Quiz einstreuen. Auch das sorgt für eine bessere Verdaulichkeit der Inhalte und die Lernenden können ihren Lernerfolg selbst besser einschätzen.

Wenn Du merkst, dass Deine Lerngruppe mit dem eigenverantwortlichen Lernen große Probleme hat, brauchen sie vielleicht mehr Struktur. Dann kannst Du diese Zwischenaufgaben oder Quizze an feste Termine binden. Auf diese Weise erzeugst Du zwar wieder mehr extrinsische Motivation, aber in manchen Fällen kann die richtige Dosis davon den Lernprozess effektiv unterstützen.

Kleine Impulse erhalten den Lernerfolg

In diesem Zusammenhang gibt es einen weiteren Tipp:

Überlasse Deine Lernenden nicht einfach mit einem Stapel Unterlagen wochenlang sich selbst. Schicke ihnen regelmäßig kleine motivierende Erinnerungen und Lernimpulse per Mail oder über die jeweilige Kommunikationsplattform.

Diese Impulse können entweder zusätzliche Materialien zur Unterstützung sein oder eine kleine praktische Aufgabe, die bei der Umsetzung hilft. Wichtig ist nur, dass die Lernenden auch in der Selbstlern-Phase zwischendurch von Dir hören und einen Motivationsbooster bekommen. Je länger die Phasen sind, desto häufiger solltest Du diese einplanen.

Denn die Motivationskurve ist direkt nach einem Live Termin immer am größten und nimmt danach doch relativ schnell ab. Durch unterstützende Reminder kannst Du Deine Lernenden bei der Stange halten und ihnen dabei helfen, die Lernziele vor Augen zu behalten.

Die kleinen Aufgaben sind auch immer eine gute Gelegenheit um die Gruppenkommunikation einzubinden. Lasse Deine Lernenden ihre Ergebnisse in der jeweiligen Gruppe teilen und gemeinsam die Erfahrungen besprechen und Rückmeldung geben.

Selbstlern-Inhalte aufarbeiten

So sehr wir das glauben möchten: Nicht alle Teilnehmer:innen werden sich mit vorbereitendem Material beschäftigen oder die Selbstlern-Phasen effektiv nutzen können.

Anstatt ihnen das nachzutragen, solltest Du versuchen, alle wieder an Bord zu holen. Denn schlussendlich hilft es dem Lernprozess aller Teilnehmenden, wenn die Gruppe aktiv und motiviert ist. Einfach weiterzumachen und alle Inhalte aus dem Selbstlernen vorauszusetzen, kann später dann zu Hindernissen führen.

Selbst Lernende, die die Phase gut genutzt haben, profitieren sehr von einer kurzen gemeinsamen Wiederholung. Außerdem gibt es so die Möglichkeit, noch offene Fragen zu klären. Gehe danach am besten so bald wie möglich in eine praktische Aufarbeitung oder Erweiterung der Inhalte.