Droht immer mehr Lehrenden der Burnout?

Wenn wir an belastende Berufe denken, werden Lehrende eventuell nicht immer als Erste genannt. Trotzdem hat die Belastung für sie kontinuierlich zugenommen und es fehlen an vielen Stellen die nötigen Werkzeuge zur Bewältigung.

Wir schauen als Gesellschaft zum Glück mittlerweile wesentlich mehr auf die psychische Gesundheit. Denn sie beeinflusst uns eben mindestens genauso stark wie die körperliche Verfassung.

Manchmal dauert es eben nur ein wenig länger, bis wir die Auswirkungen zu spüren bekommen. Der Burnout ist ein gutes Beispiel dafür.

Menschen können jahrelang scheinbar “klaglos” arbeiten und dann ganz plötzlich erwischt es sie im vollen Lauf. Sich dann zu erholen, kann ein langer Weg sein.

Daher ist natürlich die Prävention und auch die Früherkennung von Symptomen besonders wichtig.

Wieso sind überhaupt so viele Menschen in lehrenden Berufen gefährdet und auf welche Anzeichen sollten wir einen Blick haben?

Wieso sind Lehrende gefährdet?

Die meisten Pädagog:innen würden wohl sagen, dass sie ihren Beruf lieben.

Es ist meistens eben diese Art von Beruf, der aus einer Leidenschaft für das Lernen und Lehren entsteht. Es ist aber auch ganz wichtig zu verstehen, dass dieser Fakt nicht bedeutet, dass uns der Beruf nicht gleichzeitig sehr belasten kann.

Gerade im letzten Jahrzehnt sind viele Faktoren hinzugekommen, die das Lehren fordernder machen können. Insbesondere die Pandemie hat natürlich nochmal allen Beteiligten viel abverlangt.

Aber auch davor haben viele Lehrende schon unter Überforderung gelitten und zu wenig Ressourcen zur Verfügung gehabt, um mit den anspruchsvollen Gegebenheiten umzugehen.

Viele Lehrer:innen, Dozent:innen und Aus- und Weiterbildner:innen unterschätzen sogar selbst, wie kräftezehrend ihre tägliche Arbeit eigentlich ist.

Eine permanente mentale und psychische Verausgabung führt früher oder später zu Resignation – und kann ein erster Schritt in Richtung eines Burnouts sein.

Was führt zum Burnout?

Einfach ausgedrückt ist ein Burnout am Ende die Überforderung, die in einer beinahe vollkommenen Unfähigkeit zur Stressbewältigung mündet.

Dann sind wir nicht mehr in der Lage, uns von Stress zu erholen, den Alltag zu organisieren und auch mit zwischenmenschlichen Ebenen und Konflikten umzugehen.

Burnout ist kein schlechter Tag oder eine schlechte Woche, sondern eher eine komplette systemische Erschöpfung. Wenn dieser Zustand einmal erreicht ist, kann die längst überfällige Erholung in manchen Fällen sogar Jahre dauern.

Wir wissen, dass Lehrende oftmals mit vielen stressigen Faktoren umgehen müssen. Doch es gibt sogar noch eine grundlegende Überlegung, die weiterführt.

Menschen in Lehrberufen lassen sich oftmals bestimmten Persönlichkeitstypen zuordnen, die ohnehin Risikofaktoren beinhalten. Viele sind Idealist:innen (oder sogar Perfektionist:innen), die extrem motiviert sind und hohe Erwartungen an sich selbst stellen.

Wenn die tatsächliche Realität dann so gar nicht mit diesen Vorstellungen übereinstimmen will, kann das psychisch sehr belastend werden.

Worauf müssen wir achten?

Wir haben als beschäftigte, anspruchsvolle Menschen leider die Angewohnheit, gewisse Anzeichen erst einmal abzutun.

Denn selbstverständlich sind die meisten von uns öfter übermüdet oder wir werden von Kopfschmerzen geplagt. Trotzdem sollten wir nach Mustern Ausschau halten!

Denn ein Burnout kann sich in einer Vielzahl aus emotionalen und körperlichen Symptomen äußern oder ankündigen. Hier sind einige Beispiele:

  • Emotionale Erschöpfung: überwältigende Müdigkeit oder anhaltendes Leeregefühl
  • Depersonalisierung: Entfremdungsgefühl von Menschen und Arbeit, die zuvor Freude bereitet haben
  • Leistungsabbau und Verlust des Selbstvertrauens
  • Schlaf- und Komzentrationsprobleme
  • Vielfältige körperliche Beschwerden: Kopf- und Rückenschmerzen, wiederkehrende Infektionen, Magen-Darm-Störungen etc.

Wenn diese Dinge Muster formen oder chronisch werden, sollten wir genauer hinschauen – auch bei anderen!

Eine umfassende Liste, sowie weitere Ressourcen zu Ursachen und Behandlung findest Du unter anderem >>hier.

Schlüsselwort: Prävention!

Wie bereits angedeutet, kann die Bewältigung eines Burnouts (und psychischen Erkrankungen allgemein) ein langfristiger Prozess sein.

Daher sind Prävention und Früherkennung besonders wichtig.

Damit geht unter anderem auch einher, dass innerhalb eines Kollegiums oder Teams aufeinander geachtet wird. Denn auch wenn das Bewusstsein steigt, spielen viele – eventuell auch ältere Kolleg:innen – ihre Belastungen immer noch gerne herunter.

Es besteht auch immer noch eine gewisse Stigmatisierung, die dazu führt, dass Diagnosen und Krankmeldungen belächelt werden. Aus diesem Grund zögern leider viel zu viele betroffene Lehrende, sich rechtzeitig Hilfe zu suchen.

Burnout ist eine individuelle Reaktion auf anhaltende Überforderung und Konflikte. Das Stichwort Individualität ist hier wichtig, denn natürlich reagieren nicht alle Menschen in gleichem Maße auf dieselben Umstände.

Dabei ist wichtig zu verstehen, dass “Sensibilität” keine schlechte Persönlichkeitseigenschaft ist. Oftmals geht sie nämlich beispielsweise auch mit einer hohen Empathiefähigkeit einher.

Grundsätzlich muss jeder von uns vor allem auf die eigene psychische Verfassung schauen und rechtzeitig Maßnahmen ergreifen. Wenn sich die Signale der Überforderung verdichten, müssen wir gegensteuern.

Was können wir tun?

Leider haben wir auf die Umstände im größeren Kontext nicht immer den Einfluss, den wir uns wünschen würden. Lehrende an einer Schule können sich nicht aussuchen, dass sie gerne wesentlich kleinere Klassen hätten.

Daher müssen wir oftmals andere Formen des Ausgleichs schaffen. Stressreduktion klingt wie eine intuitive Maßnahme, aber ist selbstverständlich nicht einfach umzusetzen.

Diese Aspekte können für mehr Erholungsphasen im Alltag sorgen:

  • Größere Trennung von Arbeit und Privatleben – falls möglich auch räumlich!
  • Bessere Vernetzung innerhalb des Kollegiums oder mit anderen Lehrenden – z.B. für gemeinsame Beratung und Supervision von schwierigen Fällen
  • Das Finden von Gestaltungsfreiräumen im Berufsalltag, auf die wir einen positiven Einfluss haben können
  • Regelmäßige Erholungsphasen oder Entspannungsübungen auch in die Lehre selbst einbauen – auch Lernende sind gestresst!
  • Schulung und Übung im Bereich der Konfliktbewältigung

Last, but not least:

Frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch nehmen!

Denn alle förderlichen kleinen Maßnahmen können in einzelnen Fällen nicht immer ausreichen. Wir können nicht alles durch pure Willensstärke “positiv denken” und unendlich viel ertragen. Und das ist keine Schande.

Denn mit einem frühzeitigem Eingreifen und den richtigen psychologischen Tools können wir uns am Ende oftmals ein viel schlimmeres Szenario ersparen.

Wir denken vielleicht: “Ich habe überhaupt keine Zeit, um mich mehr um mich selbst zu kümmern und ich kann mir keine Ausfälle leisten!”

Dann stellen wir uns aber erst einmal vor, wie die Situation aussehen wird, wenn der Burnout einmal da ist.

Wichtig ist daher vor allem, dass auch Lehrende mehr auf sich achten und sich das Bewusstsein angewöhnen, dass ihr Beruf durchaus fordernd ist.

Hast Du einen Praxistipp für die Stressbewältigung oder persönliche Erfahrung mit diesen wichtigen Themen? Wir freuen uns über alles, was Du mit uns teilen möchtest!

Diese 3 Kompetenzen brauchen Aus- und Weiterbildner:innen jetzt!

Die Lehre verändert sich genauso wie alle anderen Bereiche der Gesellschaft.

Eventuell hast Du in den letzten Jahren aber das Gefühl gehabt, dass sich die Bildungslandschaft besonders schnell verändert hat.

Rasante Digitalisierung, Hybrid, KI – um nur ein paar Stichworte zu nennen, die uns zuletzt gefordert haben. Einige Aus- und Weiterbildner:innen hatten sicherlich den Eindruck, dass sie den Anschluss verlieren könnten.

Mit diesem Gefühl geht manchmal diese Überforderung einher, bei der wir gar nicht mehr wissen, wo wir anfangen sollen.

Daher schauen wir uns heute einmal an, welche Kompetenzbereiche derzeit und in absehbarer Zukunft besonders wichtig sind:

Wie wird moderne Aus- und Weiterbildung aussehen?

Bevor wir die konkreten Kompetenzen zusammenfassen, beleuchten wir erst einmal die Auswirkungen der aktuellen Entwicklungen.

Denn wir können durchaus schon jetzt einige Veränderungen spüren, die sich beispielsweise seit der Pandemie gefestigt haben. Die übergeordneten Bildungsapparate bewegen sich zwar (leider) immer ein wenig langsam und wichtige Anpassungen geschehen oftmals nur mit großer Verzögerung.

Aber wir können als Lehrende trotzdem selbst zu jeder Zeit an vielen kleinen Stellschrauben drehen, auf die wir in der Praxis Einfluss haben.

Um uns anzupassen, müssen wir natürlich erst einmal wissen, an welche Bedingungen. Nach unseren Beobachtungen und Erfahrungen können wir die Entwicklungen auf diese drei Grundpfeiler herunterbrechen:

1. Das Lernen selbst entwickelt sich

Die Art und Weise, wir wir heute lernen und lehren, hat bereits große Umwälzungen erfahren.

Lernen wird auch in Zukunft vor allem

  • selbstorganisiert und eigenverantwortlich
  • zeit- und ortsflexibel
  • vernetzt
  • digitalisiert und vielfältig mediengestützt

sein.

Neben der nötigen Handlungsorientierung verändern sich also auch die Rahmenbedingungen. Grundsätzlich wird die Aus- und Weiterbildung immer teilnehmerorientierter und versucht individuelle Bedürfnisse mehr zu berücksichtigen.

2. Die Rolle von Aus- und Weiterbildner:innen verändert sich

Mit dieser Entwicklung gehen eben auch Veränderungen in unserer Rolle einher.

Vergangen sind zum Glück in den meisten Fällen die Tage des gefürchteten Frontalunterrichts. Wir sind das Bindeglied zwischen der Theorie und der beruflichen Praxis.

Es gibt mittlerweile viele alternative Begriffe, mit denen wir diese Rolle auch besser beschreiben können – wie etwa Lernberatung, Lerncoaching, Lern(prozess)begleitung.

Angelehnt an diese Neudefinition müssen wir natürlich teilweise auch neue Kompetenzen ausbilden und Konzepte verändern.

3. Der Bedarf wird steigen!

Eine interessante Nebenerscheinung der Entwicklungen auf dem Gebiet der Digitalisierung und auch der KI ist, dass eben auch der Weiterbildungsbedarf steigt.

Grundsätzlich also gute Nachrichten für uns. Dafür müssen wir aber natürlich auch selbst in diesen Themen auf der Höhe sein.

Es geht derzeit in vielen Branchen die Sorge um zunehmende Automatisierung um. Auch wenn KI etwa auch unsere Bereiche verändern mag, so wird unsere Expertise zum Glück immer relevant bleiben.

Wo können wir ansetzen?

Lernende erwarten heutzutage einfach mehr.

Das ist ihr gutes Recht und viele Lernbegleiter:innen entsprechen diesen Erwartungen auch auf vielen Ebenen.

Trotzdem ist da bei vielen immer noch dieses nagende Gefühl, dass sich die Dinge verändern und der richtige Ansatzpunkt fehlt.

Daher fassen wir basierend auf den Gegebenheiten der modernen Aus- und Weiterbildung einmal zusammen, welche Skills uns auch in Zukunft das Leben erleichtern werden:

1. Soziale Kompetenzen

Fachliches Wissen ist selbstverständlich immer der Ausgangspunkt in der Aus- und Weiterbildung.

Doch mit den eben beschriebenen Entwicklungen geht eben auch einher, dass Softskills und zwischenmenschliche Aspekte immer wichtiger für uns werden.

Mittlerweile müssen auch wir in anderen Kompetenzbereichen fit sein. Je nach Bereich können hier beispielsweise Themen wie interkulturelle Kompetenz oder Konfliktbewältigung/Mediation wichtige Ergänzungen sein.

Lernende wollen zukünftig immer mehr auf Augenhöhe begegnet werden – vor allem in der Erwachsenenbildung war das wohl schon immer der Fall.

Ein gutes Bewusstsein auf dem Gebiet der sozialen Kompetenzen kann und sollte im nächsten Schritt auch an die Teilnehmenden weitergegeben werden. Denn diese sind schließlich auch im Beruf immer von Bedeutung.

2. Medienkompetenz

Ja, es mag immer noch Aus- und Weiterbildner:innen geben, die das nicht so gerne hören wollen.

Doch digitale Kompetenzen stellen Dich nicht nur wesentlich breiter auf, sie werden auch für die Vermittlung immer wichtiger.

Medienkompetenz ist an dieser Stelle natürlich ein sehr breiter Begriff. Grundsätzlich sind für Lehrende hier vor allem verschiedene Tools, digitale Lernplattformen, Konferenzsoftwares und Präsentationswerkzeuge relevant.

Doch auch das Thema KI spielt ganz aktuell etwa eine Rolle, da es auch die Lehrpraxis aktiv berührt. Wir haben also die Verantwortung, bei solchen Entwicklungen auf dem Laufenden zu bleiben.

Medien und Tools können ebenfalls eine zentrale Rolle für die Einbindung von Kommunikationsstrukturen bilden, um zu Punkt 1 zurückzuführen.

Auch als Überleitung zum dritten und letzten Aspekt bildet eine fundamentale Medienkompetenz eine wichtige Basis:

3. Flexibilität

Auch dieses Stichwort kann für manche Menschen eine bittere Pille sein.

Wir sind alle in manchen Bereichen ein wenig festgefahren oder fühlen uns einfach in bestimmten Themen mehr zuhause als in anderen.

Doch Flexibilität wird zukünftig für bedarfsgerechte Aus- und Weiterbildung überlebenswichtig werden. Teilnehmende werden immer mehr den Anspruch stellen, dass Lerninhalte und -settings individuell und personalisiert genutzt werden können.

Dafür braucht es nicht nur die Kompetenzen aus Punkt 2 für die Erstellung entsprechender Inhalte, sondern auch die fortwährende Entwicklung neuer Ansätze, die diesem Anspruch genügen.

Es ist natürlich bequemer, das Lernen auf einen klar abgesteckten Zeitraum zu begrenzen. Doch langfristig werden sich Lernkonzepte immer mehr aufsplittern, um sich in das individuelle Leben der Lernenden einfügen zu können. Das Lernen wird auch auf immer mehr Plattformen gleichzeitig stattfinden.

Wenn wir die Skills und Kompetenzen aus den drei Punkten zusammenfassen, können wir diese Entwicklungen auch stemmen und teilnehmerorientierte Aus- und Weiterbildung gestalten!

War die Weiterbildung eigentlich erfolgreich?

Und noch viel wichtiger:

Woran können wir das überhaupt erkennen?

Eventuell stellst Du zunächst noch die Frage, aus wessen Perspektive wir eigentlich den Erfolg einer Maßnahme beleuchten.

Im Prinzip besteht bei der Beantwortung dieser Frage eine so große Deckungsgleichheit, dass es beinahe keinen Unterschied macht. Denn im Idealfall sollten sowohl Unternehmen, als auch Weiterbildner:innen und Lernende ähnliche Maßstäbe anlegen.

Auch wenn sie eventuell unterschiedliche Beweggründe haben mögen, am Ende des Tages findet eine Weiterbildung wohl aus dem Grund statt, dass messbare Verbesserungen durch neues Wissen eintreten sollen.

Die drei Fragen, die wir heute stellen, lassen sich also prinzipiell aus jeder Richtung erfragen und die Ergebnisse sollten immer relevant sein.

Fragen und Hilfsmittel

Die Antwort auf die Frage nach dem Erfolg interessiert uns also alle. Manchmal wissen wir aber nicht so recht, woran wir das festmachen können.

Wir haben in der Vergangenheit beispielsweise bereits das >>Kirkpatrick Modell besprochen – ein sehr detailliertes Messinstrument.

Doch vielleicht haben wir für eine solche Betrachtung nicht immer Zeit oder Ressourcen. Daher können die folgenden drei Fragen ein Ausgangspunkt sein.

Denn manchmal können auch Personalentwickler:innen nicht auf mehr zugreifen, als auf einen Fragebogen. Diese sind übrigens grundsätzlich extrem hilfreiche Tools, vorausgesetzt es wird “richtig” gefragt.

Denn Fragen sind nicht gleich Fragen. Eine kleine Einführung in das Thema zielführende Fragen und Fragetypen kannst Du zum Beispiel in >>diesem Artikel finden. Andrea selbst empfiehlt dazu auch immer besonders das Buch “Fragen können wie Küsse schmecken” von Carmen Kindl-Beilfuß.

Vor allem verschiedene Online-Tools bieten sich hier natürlich besonders an – denn hier werden die Daten ganz automatisch und ohne Papierchaos gesammelt und sogar ausgewertet.

Wir befassen uns heute aber nicht mit den einzelnen Fragen in einem Fragebogen, sondern mit den übergeordneten Fragen, die den Weiterbildungserfolg annähern können.

Diese drei Schlüsselfragen können uns auf die richtige Spur bringen:

  1. Lernen die Teilnehmenden das Richtige?
  2. Hat das Gelernte positive Auswirkungen im Arbeitsalltag?
  3. Hat die Weiterbildung messbare Auswirkungen auf wichtige Kennzahlen?

Wir schauen uns jetzt jede dieser Fragen einmal genau an und erklären, was sich praktisch dahinter verbergen könnte.

1. Lernen Teilnehmende das Richtige?

Wenn wir nach den “richtigen” Lerninhalten fragen, fragen wir vor allem auch nach Skills und Kompetenzen.

Denn in den allermeisten Fällen der Erwachsenenbildung ist theoretisches Wissen allenfalls das Fundament. Wir müssen also in Erfahrung bringen, ob das neue Wissen zu den Lernbedarfen passt.

Idealerweise ist hier eine Weiterbildung natürlich von Anfang an auf die konkreten Bedürfnisse eines Teams oder eines Unternehmens zugeschnitten.

Eine kleine Momentaufnahme nach einer Schulung reicht hier nicht aus, um das wirklich bewerten zu können. Dann bleiben meistens eher oberflächliche Erkenntnisse übrig, darüber dass die Leiter:innen nett waren oder die Stimmung grundsätzlich gut.

Wir müssen also tiefer graben und vor allem auch langfristiger betrachten. Denn wirklich wichtige Veränderungen zeigen sich erst nach Wochen oder sogar Monaten. Hier hat sich zum Beispiel ein dreischrittiger Prozess der Abfrage bewährt:

  1. Erhebung des Ist-Zustandes vor einer Weiterbildung – aktueller Wissensstand
  2. Erhebung des Lernstands direkt nach der Weiterbildung
  3. Erhebung der Veränderungen im Berufsalltag mit Abstand

All dies lässt sich über Fragebögen, Umfragen und auch Gespräche mit den Lernenden umsetzen. Auch einfach eine aufmerksame Beobachtung durch Führungskräfte und Personalentwickler:innen kann das Bild vervollständigen.

Die folgenden zwei Fragen beantworten in vielen Fällen auch teilweise zusätzlich diese erste Frage und ergeben gemeinsam ein stimmiges Bild zum Weiterbildungserfolg.

2. Hat das Gelernte positive Auswirkungen im Berufsalltag?

Diese zweite Frage zielt zwar grundsätzlich auch auf das erlangte Wissen ab, aber ebenfalls gleichzeitig auf zwischenmenschliche Töne.

Denn die Gruppendynamik innerhalb von Teams und Organisationen ist häufig ein sehr wichtiger Marker für die Arbeit. Gute Teams arbeiten effizienter und produktiver.

Ein gutes Arbeitsklima ist also besonders wichtig, aber tatsächlich auch am schwierigsten zu messen. Bei diesen Faktoren haben sich deshalb auch der aktive Dialog und ein offener Austausch bewährt. Aber auch anonyme Fragebögen können das Bild ergänzen.

Ist die Stimmung und Zusammenarbeit nach einem Training besser?

Gibt es nach einer Führungskräfte-Schulung auf Dauer weniger kritische Zwischentöne oder gar Beschwerden?

Auch andere Themenbereiche, wie etwa Schulungen zum Thema Zeitmanagement oder Gesundheit, könnten beobachtbare Effekte haben, die sich positiv auf den Workflow auswirken. So könnte es nach einer Weiterbildung zu gesundheitlichen Themen im besten Fall weniger Fehltage geben.

Wichtig ist hier vor allem auch immer, dass Teilnehmende zu direktem Feedback ermutigt und aufgefordert werden!

3. Welche messbaren Auswirkungen gibt es?

Nun leiten wir also wohl zu den Aspekten über, die gerade die Unternehmen besonders interessieren.

Mit welchen Daten, Zahlen, Fakten können wir den Weiterbildungserfolg messen und die Maßnahme damit rechtfertigen?

Denn diese kosten schließlich verschiedene Ressourcen und sollten sich daher auch messbar auf wichtige Kennzahlen auswirken. Tatsächlich haben natürlich auch die weniger empirischen Marker extrem wichtige Auswirkungen und oftmals gibt es vor allem auch Korrelationen.

Doch am Ende fragen Organisationen meistens, ob sich ihre Investition gelohnt hat. Dann ist es hilfreich, wenn wir den Weiterbildungserfolg zahlentechnisch belegen können.

Wir haben unter den anderen zwei Fragen bereits Aspekte angesprochen, die sich durchaus messen oder mit Zahlen belegen lassen können. Kennzahlen wie die Fehltage können am Ende schließlich durchaus einen Effekt auf Produktivität haben.

Doch bei vielen Dingen müssen wir auf Selbsteinschätzungen vertrauen oder kleinere Ausschnitte wie ein Team betrachten. Die hohen Verantwortlichen interessieren sich dabei im letzten Schritt aber natürlich vor allem auch für Zahlen, die das große Ganze angehen.

Hier müssen wir also Kennzahlen finden, die einen Erfolg überprüfen oder belegen könnten. Das kann natürlich je nach Unternehmen sehr unterschiedlich sein, hier ein paar Beispiele:

  • Produktivität – zum Beispiel über gewonnene Neukund:innen oder produzierte Waren in einem bestimmten Zeitraum
  • Kosteneinsparungen – z.B. über weniger Fehlzeiten, Fehlerquoten
  • Kundenzufriedenheit – z.B. über langfristige Kundenumfragen
  • Mitarbeiterbindung – z.B. über die Kündigungsquote

Mit Hilfe dieser drei Fragen und ihren unterschiedlichen Ausrichtungen sollte sich am Ende ein ziemlich vollständiges Bild ergeben.

Wir können sowohl überprüfen, ob die Weiterbildung für die Teilnehmenden zielführend war, als auch ob es sich von Unternehmensseite gelohnt hat.

Dieses Gesamtbild kann dann natürlich auch für uns als Weiterbildner:innen ein wichtiges Werkzeug und auch eine Verhandlungsbasis sein!

Dieser Blogbeitrag wurde von K.I. geschrieben

Ja, tatsächlich. Es geht allerdings noch nicht los.

In diesem Moment bin es wie immer noch ich, die übliche Verfasserin, höchstpersönlich. Denn wir sollten wohl zunächst ein paar Details klären.

Vor allem wohl, wie dieser Beitrag genau zustande gekommen ist und welches Tool benutzt wurde.

Der folgende Beitrag entstammt ursprünglich der Präsentation, die als Grundlage des Webinars “K.I. für Lehrende” in diesem Monat gedient hat. Die Voraussetzung ist also schon gleich einmal auf einer spannenden Meta-Ebene.

Die Präsentation selbst enthielt hauptsächlich Grundlagen, da der Rest praktisch und live umgesetzt wurde. Daher hat die K.I. hier also durchaus eine kleine Herausforderung vor die Nase gesetzt bekommen, von dem relativ reduzierten Material aus weiterzudenken.

Das verwendete Tool war die im Grafik Programm >>Canva enthaltene K.I. Unterstützung “Magic Switch”, die jeden Inhalt in eine neue Form zu transformieren verspricht.

Im Übrigen wurde auch das heutige Titelbild über die Canva Bild K.I. erstellt. Die Anweisung lautete so einfach wie passend: Eine künstliche Intelligenz, die einen Blogbeitrag schreibt.

Natürlich werden wir den folgenden Text im Anschluss vor allem als Ausgangspunkt für eine kleine Diskussion nutzen – wir freuen uns daher besonders, wenn Du unter dem Beitrag Deine Meinung teilst.

So, nun geht es damit ohne weitere Umschweife los und ich verabschiede mich einmal kurz 😉

Die künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, die Art und Weise, wie wir lehren und lernen, grundlegend zu verändern. Mit dieser Transformation kommen sowohl Herausforderungen als auch Chancen. Deshalb ist es wichtig, dass wir als Lehrende verstehen, was KI ist, wie sie funktioniert und wie wir sie in unseren Unterrichtsraum integrieren können.

Inhalt

In diesem Blogbeitrag werden wir verschiedene Aspekte der KI im Bildungsbereich behandeln, darunter das Potenzial von KI in der Bildung, die Rolle der Lehrenden in der KI-gestützten Bildung, die Ängste und Mythen rund um die KI in der Bildung und den Wert von KI in der Bildung. Wir werden auch ein praktisches Beispiel geben und unser Angebot für einen Kurs vorstellen.

KI in der Bildung: Potential entfalten

KI hat das Potenzial, das Lernen zu personalisieren, die Effizienz zu steigern und den Zugang zu Bildung zu demokratisieren. Es kann als persönlicher Tutor fungieren, der auf die individuellen Bedürfnisse der Lernenden eingeht. Es gibt bereits adaptive Lernplattformen, die auf KI basieren und die das Lernen an den individuellen Fortschritt des Lernenden anpassen. KI kann auch instant feedback geben, welches den Lernenden hilft, ihre Leistung zu verbessern.

KI und die Lehrenden

Die Rolle der Lehrenden verändert sich in der KI-gestützten Bildung. Sie sind nicht mehr nur Wissensvermittler, sondern auch Designer von Lernprozessen. Sie müssen lernen, wie sie KI-Tools effektiv in ihren Unterricht einbinden können. Das kann beinhalten, dass sie ihre Unterrichts-gestaltung anpassen, Lehrmaterial an die Bedürfnisse der Lernenden anpassen und das Lernverhalten der Lernenden verstehen und darauf reagieren.

Ängste und Mythen

Es gibt viele Ängste und Mythen rund um den Einsatz von KI in der Bildung. Einige befürchten, dass KI die Rolle der Lehrenden übernehmen könnte, während andere befürchten, dass KI zu einer Homogenisierung des Lernens führen könnte. Wir müssen diese Ängste und Mythen adressieren und diskutieren, um eine effektive KI-gestützte Bildung zu ermöglichen.

Empowerment durch KI: personalisierte Bildung

KI kann das Lernen personalisieren, indem sie adaptive Lernplattformen, intelligente Tutoring Systeme, Sprachlern-Apps und Lernanalysen nutzt. Sie kann den Lernenden helfen, ihre Lernziele zu erreichen und ihre Lernerfahrung zu verbessern.

Praktisches Beispiel: wie individuelles Lernen zukünftig mit Spaß geht

Wir werden ein praktisches Beispiel geben, wie KI in der Bildung eingesetzt werden kann, um das Lernen zu individualisieren und Spaß zu machen.

Kurs KI für Lehrende: Blick in den Kurs

Wir bieten einen Kurs an, der Lehrenden hilft, KI in ihren Unterricht zu integrieren. Der Kurs startet am 26.02.2024 und bietet 6 Monate Zugriff. Es gibt auch einen Austausch in der LinkedIn Gruppe und Downloads.

Fragen und Antworten

Wenn Sie Fragen zu KI in der Bildung oder zu unserem Kurs haben, können Sie uns gerne kontaktieren. Sie erreichen uns unter kurs@andrea-schauf.com.

Hallo, da bin ich wieder!

Zunächst einmal: Was hältst Du von dem Text, auch mit dem Wissen wie er entstanden ist?

Ich finde ihn in seiner Formulierung relativ simplistisch, aber die K.I. hatte wie eingangs beschrieben auch keine außerordentlich detaillierte Grundlage. Trotzdem hätte ich eventuell erwartet, dass der Beitrag dann etwas weiterführen würde oder etwas mehr Charakter zeigt.

In diesem Fall kann man bei Canva Magic Switch allerdings auch (noch) keine weiteren Anweisungen geben – es geschieht alles vollkommen automatisch. Über andere Tools könnte man daher sicherlich bessere Ergebnisse erzielen, indem man die Prompts entsprechend formuliert oder eine bessere Daten-Grundlage schafft.

Über dieses kleine Experiment hinaus wird das Thema K.I. natürlich gerade immer relevanter. Damit entstehen auch viele Fragen und Unsicherheiten.

Meine ganz persönliche Meinung ist, dass neben der zwingend notwendigen Medienkompetenz auch Transparenz immer wichtiger werden wird. Auch das Stichwort Authentizität wird eine neue Rolle zugeschrieben bekommen.

Viele von uns folgen anderen Menschen und Inhalten im Internet, um deren einzigartigen Content zu sehen. K.I. Tools können hier zwar die Arbeit erleichtern, aber sie haben auch das Potenzial die authentische Seele der Inhalte fundamental zu verändern.

Wie siehst Du diesen Faktor? Würde es Deine Sichtweise auf Inhalte beeinflussen, wenn Du wüsstest, dass sie mit einem K.I. Tool erstellt wurden?

Wir freuen uns, wenn Du unter diesem Beitrag Deine Meinung zum heutigen co-produzierten Beitrag und dem größeren K.I.-Kontext teilst!

Der neue Kurs “K.I. für Lehrende” ist diese Woche an den Start gegangen und gibt nicht nur eine Einführung in künstliche Intelligenz und viele Tools, sondern bespricht auch alle diese spannenden Aspekte.

Wir können in diesem einen Beitrag natürlich nicht alle aufregenden und auch kontroversen Faktoren im Zusammenhang mit K.I. benennen oder gar diskutieren. Falls Dir der kleine Anstoß heute aber gefallen hat, könnte der Kurs eine tolle Ressource für Dich als Lehrende:r sein.

Zusätzlich gibt es nämlich auch eine LinkedIn Gruppe zum kontinuierlichen Austausch. Im Kurs spricht Andrea übrigens unter anderem auch im Detail über die K.I.-Integration in Canva, da es ein sehr breit genutztes Tool ist.

Hier findest Du >>den neuen Kurs!