Es gibt unzählige Möglichkeiten und Angebote, um sich weiterzubilden.
Da kann es schon mal passieren, dass wir den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr erkennen können.
Denn wer sich weiterbildet, möchte das im Idealfall auch nachweisen können und etwas in der Hand haben. Oftmals bilden wir uns schließlich auch weiter, um Aufstiegsmöglichkeiten zu eröffnen.
Hier gilt also: Augen auf bei der Weiterbildungswahl!
Denn Begrifflichkeiten werden nicht immer einheitlich verwendet und wir sagen Dir, wie Du sicherstellen kannst, dass Du am Ende das bekommst, was Du brauchst.
Was ist beispielsweise der Unterschied zwischen einem Teilnahmenachweis und einem Zertifikat? Und was benötigst Du überhaupt genau, um Deine beruflichen Ziele zu erreichen?
Teilnahmenachweis & Co.
Viele freiberufliche Trainer:innen und Coaches bieten Weiterbildungsangebote an, die oftmals sicherlich inhaltlich sehr wertvoll sind.
Doch es gilt zu beachten: Wo Angebote sind, da gibt es auch Marketing.
Das kann unter Umständen bedeuten, dass Begriffe benutzt werden, die ein größeres Maß an Anerkanntheit vermitteln sollen, als eigentlich erreicht werden kann.
Doch wenn Du am Ende einen Teilnahmenachweis oder eine -bescheinigung bekommst, hat das nicht zwangsläufig weiterführenden Wert für Arbeitgeber:innen. Denn der Nachweis einer Teilnahme erfordert normalerweise keinerlei Leistungsüberprüfung oder überhaupt die Überprüfung der tatsächlichen Teilnahme.
Theoretisch kann jeder diese Nachweise ausstellen und daher sind solche Angebote sicherlich auch doppelt auf ihre Validität zu prüfen – insbesondere, wenn es sich um ein Online-Angebot handelt.
Dabei heißt das Stichwort „Nachweis“ natürlich nicht unbedingt gleich, dass die Anbieter:innen nicht vertrauenswürdig, kompetent oder gar selbst ausgebildet sind. Im Gegenteil, sehr viele Angebote werden von echten Expert:innen erstellt und vertrieben – Andrea selbst bietet schließlich ebenfalls Selbstlernkurse an, nach denen Du Dir unter anderem auch eine Teilnahmebescheinigung herunterladen kannst.
Doch nur, weil die Anbieter:innen selbst unter Umständen einen anerkannten Abschluss haben, heißt das natürlich nicht, dass Du mit einem Kurs bei ihnen dasselbe Niveau erreichen wirst. Das ist eventuell auch gar nicht immer nötig, aber wir wollen nur für diesen Punkt sensibilisieren.
Denn wenn Du Dich über Weiterbildungen informierst, kann gutes Marketing schnell den Blick verschleiern und Dir schlussendlich nicht das in die Hand geben, was Du zur Erreichung Deiner Ziele tatsächlich benötigst.
Zertifikat & Co.
Der Begriff Zertifikat (oder auch Zertifizierung) ist nämlich beispielsweise ein solcher, der gerne einmal missverständlich ausgelobt wird.
Dabei ist es klar geregelt: Ein Zertifikat bekommst Du nur, wenn es eine Leistungsüberprüfung oder offizielle Abschlussprüfung gab. Du kannst es also im Gegensatz zu einer Teilnahmebescheinigung nicht durch reine Anwesenheit verliehen bekommen.
„Zertifizierung“ ist sogar noch eine ganz andere Geschichte, auf die wir hier jetzt nicht näher eingehen wollen. Hier nur so viel: Du als Teilnehmer:in wirst nach einem Weiterbildungsangebot nicht „zertifiziert“ sein. Falls Dir dieser Begriff begegnet ist und Du Dich weiter informieren möchtest, kannst Du beispielsweise >>hier nachlesen.
Der zeitliche Aufwand zum Erwerb eines tatsächlichen Zertifikats befindet sich meistens zwischen einigen Wochen oder auch Monaten. Es handelt sich hierbei im Prinzip um eine „qualifizierte Teilnahmebescheinigung“, die neben reiner Anwesenheit die Erlangung bestimmter inhaltlicher Kompetenzen bescheinigen soll.
Ein Zertifikat muss darüber hinaus bestimmten Standards genügen, wie etwa die einer IHK. Informiere Dich also immer genau, ob Anbieter:innen eines Kurses oder einer Weiterbildung tatsächlich das benötigte Zertifikat ausstellen können oder werden!
Anerkannte Berufsabschlüsse
Die dritte und „offiziellste“ Stufe bilden berufsqualifizierende Abschlüsse.
Diese erfordern nicht nur einzelne Leistungsnachweise, sondern sind meistens auch noch zentraler kontrolliert – wie etwa durch staatliche Instanzen.
Der zeitliche Aufwand spiegelt das ebenfalls wider: Einen Berufsabschluss bekommst Du nicht innerhalb einer Woche über einen Selbstlernkurs, sondern Du musst vermutlich mindestens ein Jahr investieren. Je nach Abschlussziel ist hier zeitlich dann viel denkbar.
Die zeitliche Investition und der grundsätzliche Aufwand der Erlangung eines Abschlusses soll sich natürlich dann auch anderweitig auszahlen – vor allem in der Form von Aufstiegsmöglichkeiten oder höherer finanzieller Kompensation.
Das kann für Dich bedeuten: Gewisse berufliche Ziele lassen sich nur mit einem Abschluss erreichen! Gerade für Pädagog:innen kann ein anerkannter Abschluss sehr wichtig sein, wenn sie in ihrer Karriere ein nächstes Level erreichen möchten.
Die meisten Menschen sind vermutlich mit dem Bachelor-/Master-System vertraut und wissen, dass diese akademischen Abschlüsse in gewisser Hinsicht standardisiert und international anerkannt sind.
Etwas weniger bekannt, aber nicht weniger anerkannt, ist in Deutschland vor allem das sogenannte >>DQR-Niveau. Der Deutsche Qualifikationsrahmen ist ein Instrument, das zur Einordnung dient, wenn es um berufliche Qualifikationen geht.
Er soll die Orientierung und Vergleichbarkeit von Weiterbildungsangeboten erhöhen – also ein sehr gutes Hilfsmittel für Dich, wenn Du Dich über Angebote informierst.
Hier siehst Du, dass unter anderem zur besseren Einordnung auch der Vergleich mit akademischen Abschlüssen gezogen wird. Es kann Dir auch aufzeigen, dass gewisse Begriffe wie „Master Professional“ nicht als reine Marketing-Maßnahme verwendet werden können.
Der Abschluss zu IHK-geprüften Berufspädagog:innen befindet sich beispielsweise auf DQR-7 Niveau, wird also gleichwertig zu einem Master-Abschluss angesehen. Der Unterschied ist hier die konkretere Ausrichtung auf berufliche Bildung und die wesentlich höhere Praxisorientierung speziell für Weiterbildner:innen.
Diesen Abschluss erlangst Du in der Regel in knapp 2 Jahren, daher sind die anschließenden Aufstiegsmöglichkeiten selbstverständlich wesentlich höher als etwa bei einem 2-wöchigen Kurs mit Teilnahmenachweis.
Fazit: Was brauchst Du?
Zusammenfassend solltest Du immer von der Frage ausgehen: Was brauche ich und was möchte ich erreichen?
Für die Selbstständigkeit oder kleinere Projekte zwischendurch brauchst Du sicherlich nicht immer ein Zertifikat oder überhaupt einen Nachweis, wenn es Dir nur um die Erlangung einer bestimmten Kompetenz geht.
Sind Deine beruflichen Ziele jedoch klarer formuliert oder höher gehangen, musst Du in jedem Fall genauer hinschauen!
Gerade in der Pädagogik gibt es unheimlich viele Quereinsteiger:innen, die viel Fach- und Praxiskompetenz mitbringen. Die beruflichen Wege sind oft verschlungen und vielleicht fragst Du Dich gerade auch, was der nächste Schritt sein soll.
Da kann es beispielsweise schnell passieren, dass wir von gut klingenden Versprechungen geblendet werden und am Ende eher noch mehr Geld als nötig in eine vermeintliche Qualifikation investieren.
Denn es ist leider auch menschlich, ungeduldig zu sein. Wir wollen unsere Ziele schneller erreichen und zögern daher gerade als Erwachsene davor, noch einmal ein Projekt wie einen mehrjährigen Abschluss anzugehen.
Doch dieses Fazit bleibt: Wenn Du bestimmte Karriere- und Aufstiegsoptionen anstrebst, musst Du diese Zeit in Deine Weiterbildung investieren.
Du bist noch unsicher, welcher Weg für Dich tatsächlich zum Ziel führt? Dann kannst Du Dich jederzeit in einem >>kostenlosen Beratungsgespräch mit Andrea Schauf austauschen und Klarheit bekommen!
Denn nicht jeder hat die gleichen Ziele oder Bedürfnisse und passt in dieselbe berufliche Schablone. Daher kann ein Gespräch über Deine individuelle Situation unheimlich hilfreich sein.