Zurück in die Präsenz – Was ist jetzt anders?

Viele Trainer*innen und Dozent*innen sind aktuell wieder mehr oder weniger in Präsenz-Veranstaltungen unterwegs.

Für Einige konnte diese Rückkehr gar nicht schnell genug kommen und so werden auch gerne noch Kompromisse in Kauf genommen – Hauptsache wieder Präsenz!

Doch was hat sich verändert?

Abgesehen von den wechselnden Hygiene-Maßnahmen, über deren Einfluss wir hier gar nicht sprechen wollen. Die letzte Zeit war in vielerlei Hinsicht lehrreich und wir haben alle ungewohnte und neue Erfahrungen gemacht.

Was hat sich in den Köpfen verändert durch die Erfahrungen seit dem letzten Jahr?

Sehen wir Online-Lernen jetzt anders? Oder wollen wir das digitale Lernen so schnell wie möglich wieder hinter uns lassen?

Endlich wieder im Seminarraum!

Es ist verständlich, dass die Wiederaufnahme von Präsenz-Veranstaltungen für viele Trainer*innen eine riesige Erleichterung ist. Das Gefühl von Normalität und die Rückkehr zu gewohnten Abläufen ist eine willkommene Abwechslung nach vielen Monaten des „Distanz-Lernens“.

Wie sehen das eigentlich die Teilnehmer*innen?

Sicherlich freuen sich viele Schüler*innen oder Student*innen, dass sie durch Präsenz-Veranstaltungen wieder mehr sozialen Kontakt zu ihren Freundeskreisen haben können.

Auch wenn sich noch nicht alles wieder ganz „normal“ anfühlt, kann das Online-Lernen diese Komponente einfach oft nicht vollwertig ersetzen.

Und auch für die Familien bietet die Rückkehr zur Präsenz sicherlich ein wenig Entspannung. Denn das Homeschooling hat in vielen Familien durchaus an den Nerven gezehrt.

Doch in der Erwachsenenbildung haben sicherlich auch einige Teilnehmer*innen gemischte Gefühle.

Da Erwachsene häufig neben dem Beruf lernen, bietet ihnen das Online-Lernen größere Unabhängigkeit und Selbstbestimmtheit im Lernprozess.

Fixierte Präsenz-Termine können berufstätige Erwachsene oft schwieriger in ihren vollen Terminkalender integrieren. Auch bietet das flexible Selbstlernen etwa Menschen mit Kindern größeren Freiraum beim Lernen.

Insgesamt haben also viele Trainer*innen und Teilnehmer*innen die räumliche und oft auch zeitliche Unabhängigkeit des Online-Lernens sehr genossen und möchten auch in Zukunft auf diese Weise lernen.

Einige Trainer*innen haben jedoch Online-Seminare sicherlich nur als notgedrungene Übergangslösung toleriert, aber nie wirklich voll hinter dem Konzept gestanden.

Und es ist verständlich, dass Lehrende den echten Kontakt zu ihren Teilnehmergruppen vermisst haben. Daher haben einige Trainer*innen vielleicht auch nur eher halbherzig versucht, sich in digitalen Lernprozessen weiterzubilden.

Präsenz 2.0

Die meisten Lehrenden haben sich jedoch große Mühe gegeben, sich in digitale Lernprozesse einzuarbeiten und ihre Konzepte umzuarbeiten.

Die Rückkehr zur Präsenz mag sich daher erstmal wieder ungewohnt anfühlen. Präsenz muss erst wieder gelernt werden und es müssen sich alle an die jeweiligen Bedingungen gewöhnen.

Denn vor allem die ständig wechselnden Voraussetzungen haben bei Trainer*innen und Teilnehmer*innen große Unsicherheit ausgelöst.

Welche Erkenntnisse der letzten Zeit können wir für die Präsenz mitnehmen?

Viele Lehrende berichten beispielsweise, dass sie sich innerhalb eines Kollegiums wesentlich mehr intern ausgetauscht haben als zuvor. Die erhöhte Kommunikation durch den anfangs größeren Planungsaufwand ist sicherlich ein Element, das auch weiterhin wertvoll sein kann.

Außerdem haben viele Pädagog*innen durch den Online-Unterricht gemerkt, wie wertvoll das Feedback der Teilnehmer*innen für den Lernprozess ist. Die meisten Trainer*innen waren Neulinge im Online-Lehren und haben so verstärkt die Rückmeldungen ihrer Lernenden eingefordert.

Denn normalerweise sind Präsenz-Profis sehr gefestigt in ihren Konzepten und dabei vergessen wir vielleicht manchmal, unsere Methoden regelmäßig zu hinterfragen. Denn Potential für Verbesserung gibt es natürlich immer und indem wir mehr Feedback integrieren, findet auch eine stetigere Weiterentwicklung statt.

Das erhöhte Bewusstsein für digitale Medien hat auch dafür gesorgt, dass sowohl Bildungsträger als auch Teilnehmer*innen wichtige digitale Kompetenzen erworben haben. Die Sensibilisierung für Themen wie den Datenschutz und den sicheren Umgang mit digitalen Inhalten wird auch weiterhin relevant sein.

Ebenso kann die verstärkte Integration digitaler Lernmedien auch weiterhin dem Präsenz-Lernen dienlich sein. Indem die Lernmaterialien differenziert werden, können die Teilnehmer*innen im Lernprozess so vielfältig wie möglich unterstützt werden.

In Zukunft trotzdem mehr digital?

Auch wenn die Vorzüge der Präsenz unbestreitbar sind, haben viele Trainer*innen mittlerweile nämlich auch die besten Teile der digitalen Welt schätzen gelernt.

Dazu zählt unter anderem die größere Vernetzung über lokale Grenzen hinaus. Auch wenn ein großer Teil von Trainer*innen innerhalb ganzer (Bundes)Länder unterwegs ist, waren wohl viele nicht so weitläufig vernetzt wie sie es jetzt sind.

Doch wie sieht die Zukunft überhaupt aus? Es ist unwahrscheinlich, dass die Welt und der Bildungsbereich jemals wieder zu exakt demselben Status wie vor der Pandemie zurückkehren.

Institutionen und Bildungsträger haben neue Systeme implementiert, auf die sie sicherlich in Zukunft nicht mehr verzichten wollen.

Denn seien wir mal ehrlich: Eine Dosis mehr Digitalität hat vielen Bildungsangeboten durchaus gut getan und war wohl ohnehin überfällig. Beispielsweise der Einsatz eines Lernmanagement-Systems kann auch in einer Präsenz-geprägten Zukunft den Lernprozess effektiv unterstützen.

Die Bedenken gegenüber digitalen Elementen wurden in vielen Köpfen abgebaut und die Offenheit für beispielsweise Blended Learning Konzepte erhöht.

Wenn Du zukünftig an einem integrierten Lernkonzept interessiert bist, kannst Du in unserem Artikel zu Blended Learning wertvolle Tipps bekommen.

Durch die besondere Situation haben viele Trainer*innen erkannt, dass man mit Hilfe digitaler Angebote auf unerwartete Dinge besser vorbereitet sein und Ausfälle kompensieren kann.

Es muss also für Dich als Trainer*in kein Entweder-Oder sein. Du kannst in Zukunft weiterhin Deine gewohnten Präsenz-Veranstaltungen abhalten und gleichzeitig einige gute Online-Konzepte auf Lager haben.

Diese Flexibilität kommt nicht nur Deinem Business zu Gute, sondern bietet auch Deinen Auftraggeber*innen eine größere Auswahl. Auf diese Weise kannst Du Deine Angebote diversifizieren und Dich auf neue und breitere Zielgruppen einstellen.

Denn auch wenn die aktuelle Situation Präsenz zumindest teilweise möglich macht, kann sich die Lage schließlich immer wieder unvorhergesehen entwickeln. Indem Du dann sowohl Online- als auch Präsenz-Konzepte parat hast, wirst Du nicht mehr kalt erwischt.

Was wir gelernt haben

Präsenz-Lernen wird seine Bedeutung und seine Vorzüge nicht so schnell verlieren.

Doch es ist unbestreitbar, dass die Digitalisierung des Bildungsbereichs einen weiteren ordentlichen Push bekommen hat.

Sich vollkommen den Vorteilen digitaler Elemente zu verschließen, könnte in Zukunft sogar zum Nachteil werden. Indem wir weiterhin Präsenz-Formate als das Nonplusultra betrachten, stehen wir uns oft mental selbst im Weg.

Denn nur, wenn wir wirklich hinter unserem Konzept stehen, können wir auch die Teilnehmer*innen begeistern.

Selbst klassische Präsenz-Bereiche haben sich seit dem letzten Jahr mit Online-Lösungen angefreundet. Viele Trainer*innen hätten vorher wohl niemals gedacht, dass ihre Fachbereiche jemals online umsetzbar sein könnten.

Und vermutlich hätten sie es auch niemals versucht, wenn sie nicht gemusst hätten.

Homöopath*innen, Therapeut*innen, Sozialarbeiter*innen – alle haben stetig nach neuen Lösungen gesucht. Und das oftmals auch gemeinsam.

Denn es haben sich viele neue Online-Communities für Pädagog*innen entwickelt. Facebook-Gruppen und Foren haben sich als Treffpunkt für lernwillige Lehrende etabliert und engere fachliche Beziehungen geschaffen.

Daher war das Jahr 2020 wahrscheinlich auch für alle Trainer*innen, Lehrer*innen und Dozent*innen das lehrreichste Jahr überhaupt. Es war für viele notwendig, sich weit außerhalb der eigenen Komfort-Zone aufzuhalten und selbst viele neue Kenntnisse zu erwerben.

So destruktiv die Pandemie also in vielen Bereichen des Lebens gewesen ist, so hat die Situation auch Innovation und Kreativität in uns allen befördert.

Und vielleicht wird diese Erfahrung nachwirken und uns daran erinnern, dass die Dinge gerne aus dem Nichts kommen und wir dann breiter aufgestellt sind.

Zoom Lampenfieber? Umgang mit Online-Nervosität

Die Kommunikation über Konferenz-Softwares ist für viele von uns zu einem festen Bestandteil des Alltags geworden.

Viele erfahrene Trainer*innen haben seitdem dennoch berichtet, dass sie vor Online-Veranstaltungen eine besondere Art der Aufregung verspüren.

Aber woran liegt das?

Man sollte doch meinen, dass Trainer*innen und Coaches diese Situationen tausendfach erlebt haben und kein Problem mit dem freien Sprechen und Präsentieren haben.

Tatsächlich lässt sich Zoom Lampenfieber aber sowohl bei Trainer*innen als auch bei Teilnehmer*innen beobachten.

Wir erklären daher, woher diese gesteigerte Unsicherheit kommen, und wie man ihr gezielt entgegenwirken kann.

Woher kommt digitales Lampenfieber?

Diese spezielle Aufregung, von der einige Trainer*innen und Teilnehmer*innen berichten, tritt im Zusammenhang mit dem Auftreten vor der Kamera auf. Dazu zählt auch die Aufnahme von Werbe- oder Marketingvideos, die sich für viele besonders unnatürlich anfühlen können.

Die virtuelle Situation und das technische Setup sind dabei für viele Präsenz-Profis so ungewohnt, dass sie sich nicht so kompetent und heimisch wie üblich fühlen.

Zudem fehlt vielen Coaches und Trainer*innen der direkte Bezug zu ihren Zuhörer*innen und vor allem deren nonverbale Reaktionen, auf die sie in Präsenz ihre Vorgehensweise abstimmen.

Manchmal hast Du als Trainer*in einfach nicht das Gefühl, dass Du durch eine Kamera wirklich mit Menschen sprichst. Wenn uns diese Tatsache zu stark bewusst wird, verhalten wir uns nicht natürlich.

Ein großer Unsicherheitsfaktor liegt auch in der Natur der Technik selbst.

Gleichzeitig die Inhalte, die eigene Präsentation und ein höheres Maß an technischen Faktoren zu beachten, kann durchaus Stress auslösen. Daher liegt der Grund für digitales Lampenfieber bei vielen Online-Anfänger*innen häufig in dieser Unerfahrenheit mit dem Medium begründet.

Aber auch erfahrenere Online-Trainer*innen verspüren manchmal noch größere Unsicherheit vor Online-Veranstaltungen. Das liegt meist daran, dass die Abhängigkeit von Technik uns immer auch verwundbar macht.

Denn wir erleben alle regelmäßig die technischen Probleme und Ausfälle, die eine Veranstaltung holprig gestalten können. Es klingt offensichtlich, aber Störungen und technische Ausfälle kennst Du auch bereits aus der Präsenz. Es kommt doch regelmäßig vor, dass Beamer nicht funktionieren oder Unterlagen fehlen, oder etwa nicht?

Gut vorbereitet ist halb gewonnen

Denn es passiert auch online einfach allen. Selbst die größten Online-Expert*innen sind nicht gegen technische Probleme immun.

Daher gibt es eigentlich auch keinen Grund, uns deswegen verrückt zu machen.

Natürlich ist das leichter gesagt als getan. Eventuell bist Du auch zu einem gewissen Grad perfektionistisch veranlagt und hast gerne die volle Kontrolle über den Ablauf Deiner Veranstaltungen.

Diese Kontrolle abzugeben, kann Dir zunächst schwer fallen. Aber in Online-Veranstaltungen kann dir das Delegieren etwa des technischen Supports wirklich den Kopf frei machen.

Denn das Gefühl der Überforderung durch die vielfältigen technischen Faktoren kann sehr viel Platz in Deinem Kopf einnehmen.

Daher kann der Einsatz eines Co-Moderators oder designierten Technik-Supports der Nervosität entgegenwirken. Denn so kannst Du Dich voll und ganz auf Deine Kernkompetenzen konzentrieren und musst nicht alles in Deiner Person vereinen.

Dennoch kannst Du mit Hilfe einiger (unter Umständen neuer) Kompetenzen Deine digitale Nervosität abmildern.

Grundsätzlich solltest Du selbstverständlich gut vorbereitet sein. Im Falle einer Online-Veranstaltung zählt dazu unter anderem auch alle Deine Tools, Webseiten und vor allem Links bereit zu halten.

Es empfiehlt sich immer, Dir eine Linkliste oder Desktop-Ordner anzulegen und alle benötigten Seiten im Vorfeld zu öffnen. So ergeben sich keine unangenehmen Pausen, in denen Du Deine Festplatte oder den Browser-Verlauf durchforstest.

Wenn Du wirklich auf Nummer sicher gehen möchtest, kannst Du Dir auch doppelte Böden einrichten und verschiedene Backup-Pläne auf Lager haben. Es empfiehlt sich unter anderem auch, Links zeitnah zur Veranstaltung noch einmal zu überprüfen.

Wie kannst Du Zoom Lampenfieber noch abmildern?

Alternativ kannst Du auch Deinem Improvisations-Talent vertrauen oder es bei Bedarf entwickeln. Solange Du die Ruhe bewahrst und spontan einen neuen Plan finden kannst, wirst Du weniger in Panik verfallen. Wenn Du diese Fähigkeit trainieren möchtest, kannst Du beispielsweise einen Impro-Theaterkurs belegen.

Überhaupt sind Theater-Techniken für Online-Trainer*innen besonders lehrreich. Die bessere Kontrolle von Atmung und Stimme gibt uns mehr Sicherheit und lässt uns professioneller wirken.

Da die Übertragung über digitale Kanäle alle Aspekte einer Person weniger direkt und wirkungsvoll erscheinen lassen kann, gleicht die Ausbildung einer selbstbewussteren Präsenz diese Nachteile besser aus.

Das Gefühl der Unnatürlichkeit im virtuellen Raum liegt häufig auch in der eingeschränkten Bewegungsfreiheit. Bei Deinen Präsenz-Trainings bewegst Du Dich vermutlich anders in einem Raum und nutzt Deine Körperlichkeit anders.

Dadurch übt Zoom Kultur manchmal auch diesen besonderen Druck auf uns aus. Wir haben nicht diese gefühlten kleinen Pausen, in denen wir uns durch den Raum bewegen und auch unsere Teilnehmer*innen fühlen sich auf ihrem Stuhl fixiert.

Diese Einschränkungen lassen uns über den Bildschirm manchmal steif und unentspannt wirken. Hinzu kommt außerdem noch, dass wir uns unseres eigenen Aussehens und Auftretens viel stärker bewusst sind, wenn wir uns ständig selbst sehen müssen. Daher kann es Dir schon helfen, die Selbstansicht auszuschalten.

Biologische Hebel nutzen

Nervöse Energie kannst Du auch kurz vor Beginn mit ein wenig Bewegung abbauen. Nicht unbedingt genug, um Dich ernsthaft ins Schwitzen zu bringen. Aber eine Atemübung oder Stretching-Einheit kann Dir einen klareren Kopf verschaffen.

Insbesondere mit Hilfe von Atem-Techniken können wir uns positiver konditionieren und den Großteil der eher ungesunden Nervosität abbauen.

Daher geben wir hier einmal ein Beispiel: Versuche wenige Minuten vor Deinem „Auftritt“ nur etwa sechs oder siebenmal pro Minute Luft zu holen. Das bringt nachweislich den Puls runter und unterbricht die Stresssignale, die sich in unserem Gehirn weiter hochschaukeln wollen.

Man kann den eigenen Körper ein wenig austricksen, indem man ihm durch bewusst kontrollierte Atmung und eine aufrechte Körperhaltung Selbstbewusstsein und Ruhe suggeriert. Wenn der Körper es vormacht, zieht das Gehirn bald nach.

Dazu kannst Du weiterführend beispielsweise auch unseren Artikel zu den Gemeinsamkeiten von Trainer*innen und Schauspieler*innen lesen, der ebenfalls einige Atemübungen vorstellt.

In guter Gesellschaft

Lampenfieber kennt fast jeder. Das Gefühl auf einer Bühne zu stehen und viele Augen und Ohren auf sich gerichtet zu haben, versetzt die meisten Menschen in einen nervösen Zustand.

Wir sind in vielen Fällen unsere eigenen größten Kritiker und erwarten viel von uns selbst. Daher können wir schnell nervös werden, wenn die Dinge nicht nach Plan laufen.

Wir möchten kompetent und professionell wirken und diese Erwartungshaltung kann in Kombination mit zusätzlichen Faktoren Stress auslösen.

Auch wenn wir mittlerweile alle an Zoom Kommunikation so sehr gewöhnt sind wie nur möglich, bleibt immer ein wenig der unterbewussten Unnatürlichkeit zurück.

In einem Raum verteilen und verhalten sich Menschen ganz anders und die Aufmerksamkeit ist selten so voll und ganz auf eine einzelne Person gerichtet wie in einem Online-Meeting. Daher fühlen sich auch introvertierte Teilnehmer*innen häufig in Online Settings noch unsicherer.

Im Übrigen ist ein kleines bisschen Nervosität aber gar keine so unnützliche körperliche Reaktion. Wenn wir in einem gesunden Maß aufgeregt sind, sind wir aufmerksamer und fokussierter.

Wenn wir unsere Nervosität also auf diesen kleinen Adrenalinschub runterschrauben können, kann dieses Gefühl uns sogar helfen besser zu performen.

Positives Feedback ist beim Online-Lernen sogar noch wichtiger

Feedback ist für den Lernprozess unverzichtbar.

Dabei glauben manche Trainer*innen, dass das Aufzeigen und Korrigieren von Fehlern die zielführendste Devise zur Leistungsverbesserung ist.

Denn wenn man etwas richtig machen möchte, muss man schließlich zuerst wissen, dass man etwas falsch gemacht hat, oder?

Doch aktuelle Studien belegen, dass positive Rückmeldungen den Lernprozess wesentlich effektiver unterstützen.

Oftmals sind „Fehler“ auch sehr relativ. In vielen Fachgebieten basieren nur die wenigsten Dinge auf objektivem Faktenwissen.

Dennoch müssen wir aber natürlich ab und zu Wissensstände abfragen. Und dann verfallen wir eben doch häufig in eine einfache Richtig/Falsch-Dichotomie.

Hinzu kommt, dass bei Quizzen und Abfragen oft nur im Falle eines Fehlers überhaupt reagiert wird. Die automatisierte Rückmeldung „Das war eine falsche Antwort“ ist für die Lernenden nur wenig produktiv.

Wie können wir also auch beim Online-Lernen besseres Feedback geben?

Negative Gefühle sind eine Lernblockade

Eine Studie der University of Chicago aus dem Jahr 2019 hat sich dieser zentralen Frage angenommen: Welche Art von Rückmeldung befördert den Lernerfolg?

Dabei wurden über 300 Teilnehmer*innen in zwei Gruppen aufgeteilt und mit derselben Reihe an Testfragen konfrontiert.

Eine der beiden Gruppen erhielt immer nur dann ein Feedback, wenn eine Antwort falsch war, die andere immer nur im Falle einer richtigen Antwort.

In einem zweiten Durchgang bearbeiten beide Gruppen dieselben Fragen erneut. Beide Gruppen verbesserten ihre Ergebnisse, jedoch war der Fortschritt bei der Positiv-Gruppe deutlich höher:

Basierend auf einer Studie der University of Chicago (2019), Quelle

Vielleicht denken einige von Euch jetzt: Steht das nicht im Gegensatz zu der Annahme, dass wir uns an negative Erlebnisse stärker und langfristiger erinnern?

Menschen reagieren generell stärker auf negative Reize, sowohl emotional als auch kognitiv.

Das ist also grundsätzlich nicht falsch, aber der Hund liegt hier im Stichwort Emotionen begraben.

Wenn wir uns an ein sehr negativ behaftetes Erlebnis erinnern, bleibt davon meist nur genau dieses irrationale Gefühl haften. Das Gefühl des Versagens und oft auch der Angst.

Diese Art von Emotionen sind wahre Lern-Killer und haben den exakt gegenteiligen Effekt zu positivem, bestärkendem Feedback. Denn wenn wir als Lernende zu sehr in diesen Gefühlen gefangen sind, sinkt die Motivation und auch die Konzentration auf die Inhalte.

Motivierendes Feedback geben

Dabei ist Motivation gerade im Bereich des E-Learning und bei Online-Seminaren enorm wichtig.

Insbesondere Selbstlern-Einheiten fühlen sich oft weniger verbindlich an und sind so noch anfälliger für einen Mangel an Lernmotivation.

Trotz unserer besten Bemühungen haben Teilnehmer*innen beim Lernen auf Distanz nämlich manchmal doch das Gefühl, dass die Rückmeldungen weniger direkt sind. Wenn sie dann lediglich auf ihre Fehler hingewiesen werden, können sie schnell den Spaß am Lernen verlieren.

Daher bist Du hier in Deiner Funktion als Trainer*in in einem Online-Format besonders gefragt. Indem Du darauf achtest, besonders viel bestärkendes Feedback einzubauen, kannst Du die Motivation langfristig erhalten.

Denn in vielen Fällen greifen Online-Trainer*innen auch auf Online-Tools oder Lernmanagement-Systeme zurück, die ebenfalls die Leistungsüberprüfungen übernehmen.

Da diese automatisierten digitalen Systeme häufig auch nur auf Die Richtig/Falsch-Unterscheidung programmiert sind, solltest Du besonders auf Deine unterstützende Rolle achten.

Oftmals kannst Du auch den Lernfortschritt oder die Abfragen personalisieren. Verschiedene Plattformen bieten unterschiedliche Möglichkeiten Deine Inhalte zu gestalten. Hier ist etwa ein Beispiel, wie sich mit Hilfe des Dienstes blink.it ein konstruktiveres Feedback integrieren lässt:

Über blink.it

Wie Du hier siehst, können die Antworten zum Beispiel mit weiterführenden Informationen oder Verweisen versehen werden. Auf diese Weise bekommen die Lernenden nicht bloß eine Einbahnstraßen-Reaktion und können das Feedback und ihre Leistung besser einordnen. Zudem wird die abschließende Rückmeldung neutraler formuliert, indem die Anzahl der richtigen Antworten zurückgegeben wird.

Diese Aspekte mögen sehr detailorientiert wirken, haben aber tatsächlich psychologische Auswirkungen. Während eine solche Darstellung eher zum erneuten Bearbeiten einer Prüfung motiviert, nimmt eine negativ gefärbtere Meldung eher die Lust am Lernen.

Der Ton macht die Musik

Das Grundprinzip von positivem Feedback kannst Du aber natürlich auch ohne eine solche Lernplattform umsetzen. Grundsätzlich geht es darum, dass das Aufzeigen eines Fehlers immer als Hinweis auf Verbesserungspotential zu verstehen ist.

Idealerweise begleitest Du daher eine Leistungsbewertung immer mit dem Verweis auf passende Lerninhalte („Schau‘ dazu doch nochmal in Modul 2 das Video zum Thema…“) oder einem konkreten Verbesserungsvorschlag.

Feedback muss auch nicht immer in Form einer eindeutigen Meinung geäußert werden. Du und andere Teilnehmer*innen können auch offene Fragen stellen und so einen Diskussionsraum eröffnen. Auf diese Weise können Lernende ihre Arbeit noch mehr hinterfragen und neue Zusammenhänge entdecken.

Außerdem solltest Du Deinen Teilnehmer*innen natürlich immer das Gefühl vermitteln, dass sie bei Unsicherheiten offen auf Dich als Lernbegleiter*in zukommen können.

Ein digitaler Lernprozess profitiert also besonders von kontinuierlichen positiven Rückmeldungen. Selbst so kleine Meilensteine wie „Glückwunsch, Du hast bereits 50% des Kurses erfolgreich geschafft!“ können sehr motivierend wirken.

Auch kleine Symbole wie Pokale oder Häkchen können den Fortschritt visualisieren. Diese Elemente spielen in das Prinzip der Gamification, wodurch Lernende sehr natürlich motiviert werden können.

Falls Dich dieses Thema näher interessiert, kannst Du hier unseren Artikel zum Thema Gamification lesen.

Kein kritisches Feedback erlaubt?

Selbstverständlich kommt ein Lernprozess also nicht gänzlich ohne Verbesserungsvorschläge und Anleitungen aus.

Es ist beim Online-Lernen häufig sogar noch wichtiger, damit sich Deine Lernenden nicht während des Selbstlernens im Prozess verlieren.

Wir haben hier besonders über die Feedback-Funktionen von digitalen Tools und Plattformen gesprochen. Aber natürlich gelten für das Feedback grundsätzlich einige Rahmenbedingungen, die nur oft im Online-Lernen besonders wichtig sind.

Je zeitnaher Dein Feedback in einem Online-Format erfolgt, desto näher fühlt sich die Verbindung für die Teilnehmer*innen an und sie können die Verbesserungshinweise schneller in ihre Selbstlernphasen einfließen lassen.

Wenn wir konstruktive Kritik üben möchten, ist vor allem auch immer der genaue Bezug wichtig. Da wir niemals persönlich werden wollen, sprechen wir nur über zielorientierte Aspekte und konkrete Situationen.

Denn nur auf Basis von diesen konkreten Anhaltspunkten können Lernende sich auch weiterentwickeln – Verallgemeinerungen bringen oft nur noch größere Unsicherheit.

Da Rückmeldungen im digitalen Lernprozess oft auch in schriftlicher Form erfolgen, solltest Du Deine Worte mit noch mehr Bedacht wählen. Tatsächlich hat sich nämlich gezeigt, dass viele Menschen dem geschriebenen Wort noch mehr Gewicht beimessen.

Daher kann eher negativ anmutendes Feedback noch schneller „hart“ wirken und wie eine Wand, die in Lernenden nur Demotivation auslöst.

In Gruppenszenarien ist auch immer das Feedback zwischen Teilnehmer*innen untereinander sehr wertvoll. Manchmal nehmen Lernende dieses Feedback aus der Gruppe sogar noch besser an.

Feedback-Geben und -Akzeptieren will gelernt werden und sollte daher so oft wie möglich integriert werden.

Die 9 häufigsten Fehler bei Online-Trainings

Mittlerweile haben wohl auch die Neulinge unter den Online-Trainer*innen sich ein durchaus beträchtliches Wissen über den digitalen Lernprozess angeeignet.

Dennoch gibt es immer noch einige Fehlerquellen, die häufig für holprige Abläufe sorgen. Die meisten davon sind zum Glück sehr einfach durch eine gute Planung zu beheben.

Schauen wir uns also die verschiedenen Phasen eines Online-Seminars an und wo die größten versteckten Stolperfallen für den reibungslosen Ablauf liegen.

Vor Beginn

1. Digitale Kompetenz überschätzen

Ein oft gemachter Fehler liegt bei der Konzeption eines Online-Seminars in der Überschätzung der digitalen Kompetenz Deiner zukünftigen Teilnehmer*innen.

Du planst Deine Methoden und entwirfst anregende Lernszenarien mit Online-Tools. In der Realität stößt Du dann aber häufig auf Probleme bei der Umsetzung, da die Lernenden bereits mit sehr basalen digitalen Aufgabenstellungen zu kämpfen haben.

Du musst bei der Planung auch immer bedenken, dass selbst digital grundsätzlich sehr kompetente Teilnehmer*innen womöglich die verschiedenen Tools nicht kennen und eine Weile zur Einarbeitung in die Funktionen benötigen.

Hier kannst du auf verschiedene Weise Abhilfe schaffen:

Du solltest bereits vor Seminarbeginn versuchen, die Verhältnisse bestmöglich auszugleichen. Grundsätzlich beginnt ein Online-Seminar mit der Buchung. Deine erste Dankeseite leitet bereits den Onboarding-Prozess ein und führt Deine Teilnehmer*innen hoffentlich sicher auf den richtigen Weg.

Dazu gehört eben auch oft die technische Vorbereitung auf das kommende Seminar. Je mehr Hilfe Du also hier anbietest, desto weniger Problemquellen können sich unerwartet während der Durchführung auftun.

Du kannst beispielsweise eine Checkliste erstellen oder Erklärvideos drehen bzw. verlinken. Zusätzlich kann ein vorgeschalteter Live Technik-Check mit allen Teilnehmer*innen ratsam sein, praktisch eine Übung des Ernstfalls. Je genauer die Teilnehmer*innen wissen, auf was sie sich technisch vorbereiten müssen, desto weniger Unsicherheit besteht.

2. Der fachliche Wissensstand

Ebenso wie die technisch-digitalen Kompetenzen, solltest Du auch die fachlichen Wissensstände im Vorfeld abfragen.

In Unternehmen oder bei Fortbildungen kommen Deine Teilnehmer*innen oft aus sehr verschiedenen Ecken. Diese unterschiedlichen Voraussetzungen können dann in der Praxis den Lernprozess schwieriger als nötig gestalten.

Hier reicht ein einfaches Quiz zur Abfrage des Kenntnisstandes. Das hilft nicht nur den Teilnehmer*innen bei der Vorbereitung, sondern vor allem auch Dir bei der Einordnung. So kannst Du schon im Vorfeld ungefähr einschätzen, auf welchem inhaltlichen Stand die Lerngruppe sich befindet und wie groß die Unterschiede innerhalb dieser sind.

Wenn Du feststellst, dass Deine Lernenden schon wesentlich weiter fortgeschritten sind als gedacht, kannst Du beispielsweise entsprechend darauf reagieren und etwa einleitende Sequenzen abkürzen.

Während des Trainings

3. Kein richtiger Austausch

Du hast als Expert*in natürlich viel Wissen zu teilen. Dein Input leitet und strukturiert die Veranstaltung und versorgt die Lernenden mit Anregungen.

Online neigen manchen Trainer*innen aber immer noch dazu, ihre Veranstaltungen zu einer Vorlesung verkommen zu lassen. Meist liegt das daran, dass sie das Gefühl haben ihre Teilnehmer*innen seien überhaupt nicht wirklich anwesend und so „vergessen“ sie die Menschen auf der anderen Seite.

Dieser fehlende Kontakt zu den Lernenden manifestiert sich so nur immer weiter und die Teilnehmer*innen werden zu wenig eingebunden. Dadurch wird nicht ausreichend auf Fragen eingegangen und die Bedürfnisse der Lerngruppe kommen zu kurz.

Die aktive Einbindung der Teilnehmer*innen ist in einer Online-Veranstaltung das wichtigste Element überhaupt. Nur so kannst Du der immer drohenden digitalen Ermüdung entgegenwirken.

Falls Dein Fachgebiet einfach sehr viel theoretisches Wissen erfordert, kannst Du Dir eventuell eine partielle Auslagerung dieser Lerneinheiten überlegen. Indem theoretische Grundbausteine in Selbstlernphasen übergeben werden, kannst Du Dir in den Live Einheiten mehr Zeit für die aktive und praktische Anwendung bzw. Vertiefung nehmen.

Du kannst Dir hierzu beispielsweise unseren Artikel der letzten Woche durchlesen: Blended Learning – das Beste aus beiden Welten?

4. Keine Variation in der Methodik

Natürlich solltest Du Deine Teilnehmer*innen nicht mit Methoden zuschütten und um jeden Preis sämtliche Tools zum Einsatz bringen.

Aber etwas gezielte Variation bei der Methodik und den Arbeitsformen hält Deine Lernenden länger bei der Stange. Insbesondere die Variation der Sozialformen bietet sich immer an.

Indem Du sowohl Einzel- als auch Paar- und Kleingruppenarbeit einbaust, schaffst Du wertvolle inhaltliche und auch gruppendynamische Impulse.

Dabei gilt grundsätzlich: Das Format muss zum Lernziel passen! Es hat wenig Sinn, eine Methode auf Biegen und Brechen einsetzen zu wollen, wenn sie nicht dem Lernziel dient.

5. Unklare Ziele

Direkte Kommunikation ist alles. Je deutlicher Aufgabenstellungen und Lernziele formuliertsind, desto einfacher können sich Menschen daran orientieren.

Wenn Lernende nicht wissen, wieso sie eine Fortbildung überhaupt besuchen, verlieren sie schnell die Motivation. Daher solltest Du ihnen das (Lern)Ziel zu jeder Zeit vor Augen halten.

Das fängt bereits beim Titel Deines Trainings an: Es sollte deutlich zum Ausdruck kommen, worum es geht und was erreicht werden soll. Fahrpläne und Strukturübersichten helfen den Lernenden immer bei der Einordnung der aktuellen Einheiten in den Gesamtkontext.

6. Individuelles Lernverhalten nicht berücksichtigen

Lernen ist bekanntermaßen keine Einheitsgröße. Jede*r Lernende und jede Lerngruppe spricht auf eine Methode oder eine Lernform mehr oder weniger gut an.

Auch hier kannst Du mit einer abwechslungsreichen Planung auf viele Zielgruppen vorbereitet sein.

Es ist natürlich manchmal für Dich als Trainer*in schwierig als Außenstehende*r in ein Unternehmen hineinzukommen. Du kannst Deine Lerngruppe nicht unbedingt einschätzen und ihre Lernpräferenzen berücksichtigen.

Daher ist auch an dieser Stelle Flexibilität ratsam. Eine stets unverändert starre Präsentation an alle Orte und Zielgruppen mitzunehmen, macht Dir zwar weniger Arbeit aber auch oft Deinen Teilnehmer*innen weniger Spaß.

So mag es der Fall sein, dass jüngere Teilnehmergruppen an Online-Selbstlernkonzepte stärker gewöhnt sind und daher problemlos damit zurechtkommen. Dagegen findest Du bei eher älteren Teilnehmergruppen eventuell mit Präsenz-Methoden in einer Online-Form mehr Anklang.

Je mehr Du mit Deinen Teilnehmer*innen (auch vor Kursbeginn) kommunizierst, desto besser kannst Du auf diese Präferenzen eingehen und Demotivation verhindern.

7. Zu wenige Pausen

Dein Präsenzkonzept lässt sich leider nicht 1:1 in ein Online-Format übertragen. Das gilt insbesondere auch für die zeitliche Taktung.

Online müssen die Einheiten noch kürzer und die Pausen häufiger sein, um Konzentrationsschwächen entgegenzuwirken.

Wieso das so ist, kannst Du beispielsweise in unserem Artikel über Digitale Ermüdung lesen.

Nach dem Training

8. Nachbereitung vernachlässigen

Lerntransfer ist die Übertragung der Lerninhalte in den tatsächlichen (Arbeits-)Alltag. Ein Training oder Kurs alleine legt dafür häufig nur den Grundstein.

Die Integration des neuen Wissens in den Alltag kannst Du gezielt anregen durch etwa Übungen zur eigenständigen Wiederholung nach der eigentlichen Lerneinheit. Ebenso eignen sich Abschlussaufgaben oder kleine weiterführende Projekte, die das Training abrunden.

Außerdem hilft es Deinen Lernenden immer, wenn Du ihnen verschriftlichte Materialien zur Verfügung stellst, die die Lerninhalte zusammenfassen. Neben den Foliensätzen kannst Du auch bei Live Online-Veranstaltungen die Aufzeichnungen freigeben.

Denn auch wenn das tatsächliche Lernerlebnis den größten Effekt erzielt, kannst Du so für eine langfristige Absicherung und gegebenenfalls Auffrischung Deines vermittelten Wissens sorgen.

9. Keine Reflexion des Trainings

Unmittelbar nach einem Training oder Kurs können die Teilnehmer*innen den Eindruck der Weiterbildung emotional am besten einschätzen. Häufig vergessen Trainer*innen aber sich genau dieses wertvolle Feedback einzuholen.

Zudem ist eine Fortbildung nicht nur für die Teilnehmer*innen ein Lernerlebnis, sondern immer auch für Dich. Du solltest also die Chance auf Verbesserung und Weiterentwicklung nicht einfach herschenken, sondern das Feedback einfordern und festhalten.

Außerdem hilft dir die Einschätzung Deiner Teilnehmer*innen dabei, ihre Lernerlebnisse mit Deinen Zielsetzungen für das Training abzugleichen.

Hast Du Dein Ziel erreicht? Oder kannst Du mit Hilfe des Feedbacks in Zukunft noch gezielter auf den erwünschten Lernerfolg hinarbeiten?

Blended Learning – Das Beste aus beiden Welten?

Wir thematisieren hier an dieser Stelle häufig die reinen Online-Seminare. Aber auch der Cousin des Online-Seminars hat in letzter Zeit einen großen Schub erhalten.

Das integrierte Lernen oder auch Blended Learning soll die besten Eigenschaften beider Welten verbinden.

Insbesondere in der Übergangsphase wieder hin zu mehr möglichen Präsenzoptionen, wird Blended Learning immer beliebter.

Denn auch wenn viele Trainer*innen ein wenig unfreiwillig in die Online-Welt eingetaucht sind, haben sie doch einige Vorzüge des digitalen Lernens schätzen gelernt.

Was ist Blended Learning also genau und wie integrierst Du Präsenz- und Online-Elemente erfolgreich in ein stimmiges Konzept?

Was ist Blended Learning?

Der Begriff Blended Learning bezeichnet grundsätzlich die Vermischung verschiedener Lernformen. In der Praxis bedeutet das meistens die Kombination von klassischem Präsenzunterricht mit Online-Lernplattformen.

Theoretisch sollen so also die besten Aspekte beider Lernformen kombiniert werden. Einerseits der direkte persönliche Kontakt der Präsenz und die digitale Unabhängigkeit und ständige Verfügbarkeit von Lerninhalten.

Diese Verzahnung von strukturiertem Präsenzlernen und selbstgesteuertem Online-Lernen soll Vorzüge beider Lernformen unterstützen und gleichzeitig die jeweiligen potentiellen Nachteile kompensieren.

Das Konzept Blended Learning ist prinzipiell in allen Feldern der Lehre und des Lernens einsetzbar.

In Fort- und Weiterbildung bietet sich ein integriertes Lernsystem zum Beispiel sehr an, da das Element des zusätzlichen Selbstlernens berufstätigen Menschen mehr Freiheit in ihren Zeitplänen einräumt.

Hochschulen und Universitäten nutzen Blended Learning schon relativ lange und unterstützen ihre Student*innen über Online-Plattformen wie ILIAS oder Moodle. Dennoch ist der deutschsprachige Raum im Vergleich zu etwa amerikanischen Universitäten noch nicht ganz so nahtlos verzahnt.

Vorteile für alle Seiten

Der große Vorteil von integriertem Lernen für die Teilnehmer*innen ist, dass sie ihre präferierte Lernmethode stärker ausprägen können. Die Lernenden, die beispielsweise längeren Vorträgen schlechter folgen, können die Informationen im selbstgesteuerten Lernprozess verinnerlichen.

Die große Selbstbestimmung bietet den Lernenden auch die Kontrolle über ihr Lernszenario und beispielsweise die zeitliche Einteilung. Insbesondere die räumliche und zeitliche Unabhängigkeit von fixen Präsenzterminen erlaubt Lernenden die freie Gestaltung dieses Teils des Lernprozesses.

Zudem lassen sich etwa durch vorgeschaltete Online-Phasen eventuelle Ungleichheiten im Wissensstand der Lernenden ausgleichen. Auf diese Weise kannst Du Unter- bzw. Überforderung entgegenwirken und die Motivation hoch halten.

Digitale Vorzüge nutzen

Die großen Vorteile der Integration von digitalen Lernmaterialien liegen auf der Hand:

Ein wichtiger Vorzug von Online-Lernplattformen ist die dauerhafte Verfügbarkeit von Lernmaterialien. Dadurch wird die Zettelwirtschaft minimiert und Lernende können Unterlagen zu jeder Zeit erneut einsehen oder herunterladen.

Das ist auch von Trainer*innen-Seite ein großer Vorteil: Die Verantwortung für die Unterlagen kann somit nach einem einmaligen Upload mehr in die Hand der Teilnehmer*innen gegeben werden.

Denn auf einer Lernplattform kannst Du wichtige Informationen und Materialien einmal zur Verfügung stellen und dort speichern.

Gleichzeitig hat man durch Präsenz-Einheiten die Vorteile des persönlichen Kontakts, der besonders vielen Trainer*innen sehr wichtig ist. Außerdem profitieren viele Lernende von einem deutlich angeleiteten Lernprozess durch eine*n Expert*in des jeweiligen Faches.

Die persönliche, individuelle Betreuung während der Präsenz-Einheiten stärkt außerdem die Verbindung zwischen Lernenden und Trainer*in und erlaubt mehr gruppendynamische Prozesse.

Zudem kannst Du Dich als Trainer*in auch einzelnen Lernenden stärker widmen und bei Bedarf mehr unterstützen. Insbesondere lernschwächere Teilnehmer*innen leiden oft unter der fehlenden persönlichen Betreuung in reinen Online-Phasen und fallen so nicht von der Gruppe ab.

Gute Integration ist alles

Blended Learning kann toll funktionieren, wenn die Lernformen gut ineinander verzahnt sind. Das Erfolgsrezept soll in der Kombination aus fremd- und selbstgeleiteten Lernprozessen liegen.

Dabei ist der Präsenz-Teil eher fremdgesteuert und der Online-Teil eher eigenverantwortlich gesteuert.

Innerhalb dieser Rahmenbedingungen sind verschiedene Modelle denkbar. Dies sind die drei bekanntesten:

Natürlich sind auch zahlreiche Variationen dieser Modelle möglich, aber diese Ausformungen scheinen in der Praxis des Blended Learning besonders bewährt.

Dabei bilden die Präsenz-Einheiten oft den Kern eines Blended Learning Modells.

Es sei erwähnt, dass hierbei „Präsenz“ manchmal auch als Live Webinar oder ähnliches definiert sein kann. Die Grundlage für die Präsenz-Phasen zeichnet sich durch Synchronität aus, das heißt Trainer*in und Teilnehmer*innen sind zur selben Zeit am selben Ort – auch wenn dieser Ort virtuell ist.

Um die Vorzüge der Präsenz optimal auszunutzen, sollte in diesen Phasen ein großer Fokus auf Austausch in der Gruppe gelegt werden. Je mehr Gruppenarbeiten Du einbaust, desto besser werden die potentiellen Nachteile des Selbstlernens kompensiert.

Wenn die Teilnehmer*innen hier viel offenen Raum bekommen, kannst Du in Blended Learning Konzepten auch anspruchsvollere Themen behandeln. Denn idealerweise haben die Lernenden sich in einer vorgeschalteten Selbstlernphase bereits Grundlagen angeeignet.

Software & Didaktik

Das zweite wichtige Puzzleteil beim Blended Learning ist natürlich die Software der Online-Plattform. Die Anforderungen können je nach Fall variieren, aber insgesamt solltest Du auf drei Faktoren besonders achten:

  • Integrationsfreundlichkeit: für alle gängigen Betriebssysteme, Geräte und Browser geeignet
  • Nutzerfreundlichkeit: auch für digitale Einsteiger*innen einfach nutzbar
  • Datenfreundlichkeit: ein transparenter Umgang mit Nutzerdatzen und ein vertrauensvoller Anbieter

Es gibt noch viele weitere Faktoren bei der Auswahl der geeigneten Plattform, wie etwa einen guten Support und die allgemeinen Funktionen. Wenn Du Dir unsicher bist, suche nach einer Plattform, die eine kostenlose Testversion anbietet. So kannst Du die Features ausprobieren, bevor Du Dich festlegst.

Ein didaktisches Konzept für ein Blended Learning Modell ist natürlich sehr individuell. Grundsätzlich solltest Du aber auf besonders nahtlose Integration von Medien achten. Je anschaulicher Du präsentierst, desto effektiver.

Des Weiteren sollte ein solches Konzept an allen Stellen besonders klare Handlungsaufforderungen enthalten. Die gestellten Aufgaben sollten auch vor allem für die Selbstlernphasen deutlich formuliert sein. Dadurch wird verhindert, dass die Lernenden sich während dieser Phasen verwirrt und „allein gelassen“ fühlen.

Auch das Konzept des Microlearning kommt in integrierten Lernkonzepten besonders gut zur Geltung. Kurze 10-Minuten Selbstlernimpulse lassen sich sehr gut auch in einen enger getakteten Alltag einbinden. Dadurch sinkt die Lernhemmschwelle das Gefühl des Lernerfolgs kann sich mit weniger Anstrengung einstellen.

Blended Learning hat keine Nachteile?

Das Ziel von Blended Learning Konzepten ist also prinzipiell die Eliminierung von Nachteilen sowohl der Präsenz- als auch der Online-Seite.

Ein gut umgesetztes Blended Learning Konzept hat sicherlich auch sehr große Erfolgsquoten und ist bei Trainer*innen und Lernenden gleichermaßen beliebt.

Dennoch gibt es auch einige Hindernisse, die der erfolgreichen Umsetzung eines solchen Modells im Weg stehen können.

Beispielsweise wird hier oftmals der sehr hohe didaktische Anspruch eines Blended Learning Konzepts an die Trainer*innen angeführt. Daher seien solche Modelle vor allem für pädagogische Einsteiger*innen sehr anspruchsvoll und schwierig umzusetzen.

Denn im Grunde musst Du, um die Vorzüge beider Welten nutzen zu können, auch direkt zwei verschiedene Welten mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen meistern.

Die zusätzliche Einbindung einer technischen Plattform wird ebenfalls manchmal als Nachteil diskutiert. Dieser Faktor kann sowohl für digital unerfahrene Trainer*innen als auch Teilnehmer*innen eine Hürde darstellen.

Hinzu kommt, dass die Integration von Online-Elementen immer die Möglichkeit bietet, dass technische Probleme auftreten. Wenn wir mal ehrlich sind, treten diese Probleme aber auch bereits in den meisten Präsenzveranstaltungen auf.

Idealerweise solltest Du natürlich aber darauf achten, dass Deine ausgewählte Plattform den Lernenden nur ein Minimum an digitaler Kompetenz abverlangt und strukturiert aufgebaut ist.

Es mag auch einige Themengebiete geben, die sich mit dem Konzept des Selbstlernens weniger vereinbaren lassen. So lassen sich wahrscheinlich Lernerfolge in Sprachkursen ohne Gruppen- oder Trainer-Feedback nur schwierig überprüfen.

Hier kannst Du aber immer die Gewichtung und Taktung von Präsenz und Online zu Deinen individuellen Zwecken verschieben.

Am Ende des Tages kannst nur Du als Trainer*in entscheiden, ob ein Blended Learning Konzept für Deine Themen und Teilnehmergruppen geeignet ist. Bei guter Umsetzung kann es aber sicherlich Lernerfolge befördern und positive Aspekte beider Welten integrieren.

Störer*innen im Online-Seminar – Wie geht man mit ihnen um?

Jede*r Trainer*in kennt die klassischen technischen Störfaktoren eines Online-Seminars: Audio-Probleme, instabile Verbindungen und fehlende Links.

Aber die zweitgrößte Störungsquelle ist wohl menschengemacht. Unter Trainer*innen hört man häufig von „schwierigen Teilnehmer*innen“ und wie sie einen Lernprozess unterminieren können.

Viele Pädagog*innen sind zwar mit engelsgleicher Geduld ausgestattet, aber an einem gewissen Punkt werden einzelne Teilnehmer*innen zum Lernhindernis für die gesamte Lerngruppe.

Denn das ist leider oft das größere Problem: Störer*innen beeinträchtigen unter Umständen das Lernerlebnis aller Teilnehmer*innen und weiten sich eventuell sogar noch aus, wenn man sie zu ignorieren versucht.

Was kannst Du also tun, um die Gruppenharmonie zu wahren und den betroffenen Teilnehmer*innen wieder in die richtige Spur zu helfen?

Wie werden Lernende zu Störer*innen?

Die gute Nachricht ist: Auf viele der Faktoren, die Störungen hervorrufen, hast Du als Trainer*in aktiven Einfluss.

Natürlich gibt es auch Ursachen für Störungen, die aus der Persönlichkeit einzelner Teilnehmer*innen entspringen, aber in vielen Fällen entsteht das Verhalten aus verschiedenen Seminarsituationen.

Denn es kann uns manchmal leicht fallen, die Schuld für suboptimale Situationen auf die Lernenden zurückzuführen anstatt unsere Seminargestaltung zu hinterfragen.

Die häufigsten Ursachen für Störungen umfassen unter anderem:

  • Missverständnisse durch mangelnde Informationen
  • Unsicherheit durch unklare Ziele und Aufgabenstellungen
  • Frustration durch Mangel an Erfolgserlebnissen und Anerkennung
  • Unter- oder Überforderung (eventuell durch methodische Mängel)
  • Gefühl der Isolation durch fehlenden Austausch und Interaktion
  • Konzentrationsprobleme

Wie Du siehst, beruhen viele potentielle Störungen auf Missverständnissen oder fehlenden Informationen.

Als Trainer*in konzipierst Du Deine Seminare inklusive aller Inhalte und Methoden und hast den vollen Überblick über Deine Struktur.

Dabei vergisst man schon mal schnell, dass die meisten Dinge aus der Sicht Deiner Teilnehmer*innen neu sind.

Daher neigen wir als Trainer*innen vielleicht manchmal dazu, den Lernenden nicht genügend Informationen an die Hand zu geben. Indem Du alle Deine Arbeitsanweisungen und Materialien so klar und eindeutig wie möglich formulierst, kannst Du vielen Missverständnissen vorbeugen.

Auch indem Du immer wieder genug Raum für Nachfragen einräumst, kannst Du für maximale Klarheit sorgen und verhindern dass sich Blockaden verfestigen.

Digital unkonzentriert?

Eine der häufigsten Ursachen für Störungen sind Konzentrationsprobleme. Wir vergessen manchmal, wie anstrengend langanhaltende Konzentration ist und unterschätzen, wie schnell sie abnimmt.

Fehlende Konzentration verwandelt sich schnell in Demotivation und führt im nächsten Schritt oft zu störendem Verhalten.

Da Konzentrationsschwächen in digitalen Lernräumen sogar noch schneller und ausgeprägter auftreten, solltest Du Deinen Ablauf daran anpassen können.

Manche Teilnehmer*innen sind sicher individuell anfälliger für mentale Schwächephasen, aber insgesamt solltest Du allen Lernenden zuliebe die Einheiten kurz und knackig mit viel Beteiligung gestalten.

Auch die Pausenstruktur kannst Du frei an die aktuelle Lage anpassen – wenn Du eine erhöhte Unruhe oder zu große thematische Abschweifung bemerkst, wird es Zeit für eine Pause. Idealerweise umfasst diese Pause auch den Abbau von etwas angestauter Energie in Form von Bewegung oder kleinen Lockerungsübungen.

Lernschwierigkeiten bei Erwachsenen

In der Erwachsenenbildung hast Du es häufig mit Menschen zu tun, deren formale Bildung Jahrzehnte zurückliegt. Das systematische Lernen erfordert für viele Menschen mehr Anstrengung als wir uns vorstellen können.

Wenn Menschen sich unsicher und inkompetent fühlen, reagieren sie häufig defensiv oder resignieren. Gerade ältere Menschen haben Befürchtungen, dass sie sich in digitalen Kontexten blamieren. Dadurch verhalten sie sich vielleicht sehr passiv und beteiligen sich weniger aktiv am Lernprozess.

Die Furcht vor Misserfolg führt auch dazu, dass diese Lernenden bei Unklarheiten nicht nachfragen und sich in die Gruppenanonymität flüchten.

Was für Dich also wie Arbeitsverweigerung aussehen kann, hat seine Wurzeln eventuell in großer Unsicherheit.

Was kannst Du tun, um in solchen Lerngruppen das Arbeitsklima aufzulockern?

  • Befürchtungen offen ansprechen und Erfolgsdruck nehmen
  • So viele kleine Lernerfolge wie möglich schaffen
  • Viel positive Bestärkung und einen anerkennenden Umgang
  • Erfahrungsaustausch ermöglichen, das hilft auch älteren Teilnehmer*innen sich einzubringen
  • So langsam und kleinschrittig wie nötig vorgehen, gerade am Anfang nicht überfordern

Keine Motivation?

Die Motivation in der Lerngruppe aufrecht zu erhalten ist eine dauerhafte Aufgabe für Dich als Trainer*in, die nicht immer einfach ist.

Leider werden Teilnehmer*innen in Unternehmen oft zu Fortbildungen „verdonnert“ und haben so manchmal von Beginn an eine ablehnende innere Haltung.

Hier hilft am besten eine ganz offene und proaktive Herangehensweise. Eröffne ruhig einen Raum, in dem Deine Teilnehmer*innen über ihre Ablehnung des Lerninhalts sprechen können. Oftmals bauen Lernende auf diese Weise etwas von ihrer Abwehrhaltung ab und Du bekommst mehr Informationen über die Hintergründe.

Denn manchmal äußern Teilnehmer*innen sich oberflächlich eher negativ – oft stecken aber lösbare Blockaden dahinter.

„Das interessiert mich nicht“ ➔ Die Inhaltsschwerpunkte entsprechen nicht den Vorstellungen

„Das hilft mir nicht“ ➔ Der Lernertrag wird als zu gering eingeschätzt

„Das ist zu theoretisch“ ➔ Der Praxisbezug ist nicht erkennbar

In vielen Fällen hilft Dir Deine Flexibilität. Du kannst versuchen mehr interaktive Methodik, einen höheren Praxisbezug oder andere thematische Schwerpunkte einzubeziehen. Natürlich musst Du oft an Deinem grundlegenden Seminarplan festhalten, aber Deinen Teilnehmer*innen ein Stück entgegenzukommen, bewirkt manchmal Wunder.

Gleichzeitig kannst Du direkt am Anfang ein inhaltliches Segment einfügen, indem Du die Bedeutsamkeit Deines Themas anhand von konkreten Beispielen erläuterst. So können die Lernenden einen realen Nutzen für die Lerninhalte erkennen.

In beruflichen Fortbildungen ist die Praxisnähe ohnehin besonders wichtig, um einen hohen Wissenstransfer zu gewährleisten.

Was, wenn Einzelne wirklich “schwierig” sind?

Natürlich gibt es auch Einzelfälle, in denen Teilnehmer*innen durch private Faktoren abgelenkt oder missgelaunt sind. Du kannst hier immer ein Einzelgespräch anbieten, um zu versuchen diesen Lernenden zu helfen, soweit möglich.

In einigen seltenen Fällen kann es natürlich trotzdem vorkommen, dass einzelne Teilnehmer*innen sich bewusst destruktiv verhalten.

Wenn diese Menschen sich trotz Deiner besten Bemühungen und offener Kommunikation nicht zum Lernen motivieren lassen wollen, brauchst Du es auch nicht persönlich zu nehmen.

Diese Fälle kannst Du in der Erwachsenenbildung häufig zum Glück umgehen, da die meisten Deiner Teilnehmer*innen hoffentlich freiwillig und gerne mit Dir arbeiten.

Wenn Du aber bei unterschiedlichen Aufträgen mit immer wechselnden Lerngruppen arbeitest, kannst Du ab und zu auf Widerstand stoßen.

Wir sagen immer, es kann niemand gelernt werden. Außerdem haben manche Menschen auch tatsächlich eine ganze Menge andere Probleme, die sie leider in diesem Moment auf Dich projizieren.

Online hast Du aber sogar noch mehr Kontrolle über Deinen Lernraum. In Präsenz würdest Du Dich vielleicht vor einem „Rausschmiss“ oder der Konfrontation mehr scheuen.

In größeren Live Veranstaltungen kommt es nämlich leider manchmal sogar dazu, dass sich anonyme Störer*innen einklinken. Diese einzelnen Menschen sind auch gar nicht wirklich Deine Teilnehmer*innen, da sie von Beginn an nur die Intention des Störens hatten.

Aber in einer Online-Veranstaltung kannst Du Dich wirklich problematischer Einzelpersonen mit einem Klick entledigen und auch für die Zukunft dafür sorgen, dass sie das Lernklima nicht mehr stören können.

Störungen können meist behoben werden

Die positive Quintessenz ist, dass die Mehrheit der Störfaktoren behoben werden kann. Auch viele individuelle Störer*innen können rehabilitiert werden und meinen es meistens auch gar nicht böse.

Aber natürlich nehmen wir unsere Störer*innen manchmal persönlicher als nötig oder lassen uns zu sehr durch sie ablenken.

Außerdem – wenn wir mal ehrlich sind – schieben wir alle die Verantwortung für schlechte Abläufe gerne von uns weg. Daher suchen wir die Ursachen manchmal lieber auf der anderen Seite.

Aber indem Du die Kontrolle über einen positiven und strukturierten Ablauf übernimmst, kannst Du Missverständnisse vermeiden.

Du kannst viele Störungen besser einordnen, wenn Du Dich immer nach dem Warum fragst und versuchst die Gründe für das störende Verhalten zu verstehen.

Je offener Du auch scheinbar sehr ablehnenden Reaktionen begegnest, desto näher kommst Du einer Auflösung. Denn hinter negativen Aussagen verstecken sich häufig Verbesserungsvorschläge – sie sind leider nur nicht sehr konstruktiv verpackt.

Die 5 größten Herausforderungen in Online-Seminaren (und wie Du sie meisterst)

Wir gehen einfach einmal davon aus, dass Du Trainer*in oder Coach aus ganzem Herzen bist.

Wahrscheinlich hast Du Deine jetzige Tätigkeit ergriffen, weil Dir die Arbeit und der reale Kontakt mit Menschen wirklich wichtig ist.

Dann ist es auch wahrscheinlich, dass Du mit gewissen Eigenheiten von Online-Seminaren nicht ganz glücklich bist und das Gefühl hast, dass Du Deine bewährten Präsenz-Methoden einfach nicht angemessen umsetzen kannst.

Mit diesem Gefühl bist Du sicherlich nicht alleine. Viele angehende Online-Trainer*innen glauben, dass der fehlende persönliche Kontakt ihre üblichen Ziele aus der Präsenz beinahe unmöglich macht.

Denn in vielen Fachgebieten, die beispielsweise Kommunikation, Mediation oder Soziales betreffen, ist die persönliche Ebene unerlässlich.

Die folgenden Punkte nennen Trainer*innen als die 5 größten persönlichen Ziele und gleichzeitig Herausforderungen in ihren Onlinekursen:

  1. Du möchtest eine vertrauensvolle Verbindung Deiner Teilnehmer*innen zu Dir als Trainer*in
  2. Du möchtest Deine Teilnehmer*innen und ihre individuellen Geschichten kennenlernen
  3. Du möchtest als konkreter Ansprechpartner erreichbar sein
  4. Du möchtest den Überblick über den Lernfortschritt behalten und bei Bedarf aktiv unterstützen können
  5. Du möchtest, dass Deine Teilnehmer*innen sich untereinander kennenlernen, fördern und austauschen können

Diese Ziele sind vermutlich auch für Dich so wichtig, da ein Training meist auf einer sehr individuellen Basis stattfindet. Du musst Deine Teilnehmer*innen oder Kund*innen zu einem gewissen Grad persönlich kennenlernen, um mit ihnen arbeiten zu können.

Sprechen wir also über jedes einzelne dieser Ziele und wie Du sie auch in einem Onlinekurs erreichen kannst. Die folgenden Methoden helfen dir, mehr Persönlichkeit und echten Kontakt in Dein Online-Seminar zu integrieren.

1. Persönliche Videos aufnehmen

Viele Trainer*innen greifen sehr gerne auf Videomaterial und Erklärvideos zur Unterstützung ihrer Lerninhalte zurück.

Visuelle Hilfen veranschaulichen die Inhalte sehr gut und helfen bei der Speicherung des Gelernten. Vielleicht holst Du Dir Deine Videos auf YouTube und verlinkst sie für Deine Teilnehmer*innen.

Aber hast Du schon mal darüber nachgedacht, Deine eigenen Videos aufzunehmen?

Als Trainer*in bist Du wahrscheinlich in einer Sache am besten: Deine Inhalte live vermitteln. Auch wenn Dir beim Aufnehmen eigener Videos dann natürlich leider das Live-Feedback fehlt, merkst Du vielleicht, dass die mündliche Vermittlung Dir mehr Spaß macht als nur eine Verschriftlichung.

Außerdem haben Deine Teilnehmer*innen beim Anschauen so das Gefühl, dass Du wirklich ganz persönlich mit ihnen sprichst. Und wie Du aus der Präsenz sicher weißt, baut sich ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Trainer*in und Teilnehmer*in genau auf diesem Gefühl auf.

Falls Du nicht genau weißt, wie Du das technisch umsetzt, kannst Du dir beispielsweise das Programm Loom angucken. Alternativ kannst Du Videos auch immer direkt über Zoom aufnehmen.

2. Wieder mehr kommunizieren

Manchmal geht die zweiseitige Kommunikation in Onlinekursen tatsächlich etwas unter.

Da der aktive Dialog in einem Lernprozess aber sehr wichtig ist, kannst Du mit Hilfe von Umfrage- und Feedback-Tools die Stimmen Deiner Teilnehmer*innen wieder stärker einbinden.

Denn als Trainer*in baust Du schließlich oft auf den individuellen Fall Deiner Kund*innen auf und dafür musst Du wissen, was ihre eigenen aktuellen Ziele und Herausforderungen sind.

Umfrage und Quizzes kannst Du an vielen verschiedenen Stellen einbauen: Als Einstieg, zur Reflexion zwischendurch und als Abfrage des Fortschritts oder zur Evaluation.

Es gibt viele kostenlos nutzbare Umfrage-Tools und Apps. Wenn Du ein Tool suchst, das für Deine Teilnehmer*innen ohne Anmeldung und anonym funktioniert, kannst Du beispielsweise Google Forms verwenden.

Wenn Du eine Lernplattform oder ein Lernmanagement-System verwendest, kannst Du Deine Umfragen und Quizzes eventuell sogar direkt über diese erstellen.

3. Verschiedene Kontaktmöglichkeiten anbieten

Der Kontakt zu Dir als Trainer*in ist für Deine Teilnehmer*innen natürlich äußerst wichtig. Daher solltest Du auch klar kommunizieren, wie sie Dich als Ansprechpartner*in erreichen können.

Insbesondere in Online-Seminaren und -Kursen haben Teilnehmer*innen manchmal das Gefühl, dass sie eine weniger direkte Verbindung zu ihrer Lernbegleitung haben. Vor allem bei Fragen oder Problemen sollten sie daher genau wissen, an welche Adresse sie sich wenden müssen.

Einige der Kontaktmöglichkeiten, die wir auch bei Train The Online Trainer nutzen, umfassen:

  • Mail-Kontakt zu Lernbegleiterin Andrea und dem Team
  • Wöchentliche Zoom Coaching Calls, bei denen die Gruppe zusammenkommt und alle Teilnehmer*innen live ihre Fragen stellen können
  • Kommentarfunktion unter den Lernvideos
  • Facebook-Gruppe zum Austausch mit Andrea und den anderen Teilnehmer*innen

Wie Du siehst, versuchen wir sowohl den Kontakt zur Lernbegleitung als auch den Austausch innerhalb der Lerngruppe aktiv anzuregen. Denn viele Teilnehmer*innen beklagen in Online-Seminaren schließlich auch den mangelnden Kontakt zu anderen Lernenden.

Daher kann eine Facebook-Gruppe beispielsweise eine wichtige Plattform für den Austausch und Dialog sein, durch den sich eine positive Gruppendynamik entwickelt. In unserem Fall ist die Facebook-Gruppe auch direkt an unsere Lernplattform angebunden, sodass die Teilnehmer*innen den Weg dorthin problemlos finden.

Wenn dir eine ständige Erreichbarkeit nicht möglich oder einfach zu viel ist, kannst Du durchaus auch zeitliche Rahmen festlegen. Du kannst etwa über die Woche alle Fragen aus den Mails oder den Kommentaren sammeln und im wöchentlichen Call oder Webinar gesammelt beantworten.

Du kannst auch die Zeiten, in denen Deine Teilnehmer*innen direkte Antworten in einer Gruppe erwarten können, eingrenzen. Egal, was Du als Kontaktmöglichkeiten festlegst, Du solltest es nur deutlich kommunizieren.

4. Lernfortschritt im Blick behalten

Auf Distanz kann es für Dich als Trainer*in manchmal schwieriger sein, den Lernfortschritt Deiner Teilnehmer*innen zu kontrollieren.

Da Du in der Präsenz oft ein direkteres Feedback erhältst und Deine Lernenden mehr beobachten kannst, entgehen Dir online vielleicht ab und zu kleine und große Lernhindernisse.

Vielleicht möchtest Du auch ganz individuell wissen, wie einzelne Lernende mit den Inhalten vorankommen, damit Du sie bei Bedarf unterstützen kannst.

Wenn Dir diese Dinge auch online besonders wichtig sind, bietet sich die Integration einer Lernplattform oder eines Lernmanagement-Systems an.

Als Kurs-Admin kannst Du dann bei den meisten Anbietern auch den Lernfortschritt überprüfen. So sieht das beispielsweise auf unserer Plattform Coachy aus:

Ein solches Feature kann Dir dabei helfen, den Lernstand Deiner Teilnehmer*innen zu einzelnen Kapiteln oder Modulen zu kontrollieren. Wenn Du dann bemerkst, dass einzelne Lernende inhaltlich zurückliegen, kannst Du sie kontaktieren und bei Bedarf Unterstützung anbieten.

Bei vielen Plattformen kannst Du zusätzlich auch noch Tests zu verschiedenen Abschnitten einbinden. Auf diese Weise können sowohl Du als auch Deine Lernenden selbst ihren Lernfortschritt und -erfolg überprüfen.

5. Online gemeinsam arbeiten

Wir haben eben bereits darüber gesprochen, wie Du den grundsätzlichen Kontakt unter den Lerngruppenmitgliedern herstellen und anregen kannst.

Aber auch bei den Inhalten solltest Du darauf achten, dass sie online so interaktiv wie möglich gestaltet sind. Kollaboratives Lernen bringt Deine Teilnehmer*innen auch digital zusammen.

Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an Online-Tools, die Gruppenarbeiten mühelos ermöglichen. Dabei ist es aber immer ratsam, nicht für jede einzelne Methode ein neues Tool zu suchen.

Es ist für Dich und Deine Teilnehmer*innen angenehmer, wenn Du eine Handvoll gute Allround-Tools findest. Insbesondere wenn Du es mit Lernenden zu tun hast, die über weniger digitale Kompetenz verfügen.

An das Level der digitalen Kompetenz Deiner konkreten Lerngruppen kannst Du dann auch dein methodisches Vorgehen anpassen. Aber insgesamt sollte es Dich nicht davon abhalten, in Deinen Online-Seminaren kollaborativ zu lernen.

Wenn Du eine gute, praxiserprobte Auswahl an Tools für Einsteiger in Online-Seminare brauchst, kannst Du diese auch in unserem Starterkit: Methodenkoffer finden!

Nahbarkeit oder Autorität – Was brauchen Lernende wirklich?

Als Person in einer lehrenden Funktion legt man sich früher oder später wohl eine bestimmte Herangehensweise zu.

Diese basiert vielleicht auf der individuellen Persönlichkeit oder aber auch auf Erfahrungswerten aus der Vergangenheit oder ist auf dem Vorbild des früheren Lieblingslehrers aufgebaut.

Als Lehrende*r findet man sich häufig in einer gewissen Autoritätsfunktion wieder – ob man nun möchte oder nicht. Denn Autorität beruht oftmals auch auf einem Wissensvorsprung und den hältst Du als Trainer*in oder Coach ja vermutlich auch inne.

Jedoch kannst Du natürlich Deine Rolle als Trainer*in ganz individuell ausgestalten und frei entscheiden, wie viele Stufen und Grenzen es zwischen Dir und Deinen Lernenden gibt.

Als Trainer*in bist Du gewissermaßen eine Führungskraft, die ein Team leitet und dirigiert. Dabei kann es also verschiedene Ansätze geben auf einer Skala von „Kumpelhaft“ bis „Autoritär“.

Welche Vor- und Nachteile haben die unterschiedlichen Trainingsstile und welches Arbeits- und Lernklima erzeugen sie?

Brauchen Erwachsene überhaupt Autorität?

Der Faktor Alter spielt bei der Betrachtung sicherlich eine Rolle. Wenn Du mit Kindern und Jugendlichen arbeitest, hast Du vermutlich eine andere Position als ein*e Trainer*in in der Erwachsenenbildung.

Durch den Altersunterschied ergibt sich fast automatisch eine Hierarchie basierend auf dem vollkommen verschiedenen Stand im Leben. Das heißt natürlich keinesfalls, dass Kinder immer eine harte Hand brauchen und nur durch Autorität lernen können.

Aber wir sprechen an dieser Stelle immer mehr über Erwachsenenbildung und wie dieser Faktor das Lernen mit beeinflusst.

Denn wenn Du mit Erwachsenen arbeitest, stehen Deine Lernenden häufig an einer sehr ähnlichen Stelle im Leben wie Du selbst. Dadurch ergeben sich einige interessante Dynamiken.

Zunächst einmal sind Erwachsene in den meisten Fällen freiwillig Deine Lernenden. Daher kannst Du in der Erwachsenenbildung auch grundsätzlich von einer höheren Eigenständigkeit ausgehen. Diese ist auch Grundvoraussetzung, denn man kann schließlich sowieso niemanden zum Lernen zwingen.

Sehr überspitzt gesagt, kann es Dir also egal sein, ob jemand etwas lernt oder nicht. Natürlich ist es Dir aber nicht egal, sonst wärest Du ja nicht Dozent*in, Trainer*in oder Coach.

Die meisten Trainer*innen, mit denen man so spricht, sind sogar eher empathisch veranlagt und geben gerne sehr viel von sich aus.

Die richtige Balance zwischen professionellem Arbeitsverhältnis und Nahbarkeit zu finden, ist also nicht immer einfach und führt manchmal zu einer Schwierigkeit.

Brauchen erwachsene Lernende Grenzen?

Da man nicht aus einem leeren Gefäß schöpfen kann, muss auch der empathischste Coach ab und zu auch mal an sich selbst denken.

Vielleicht bist Du nämlich auch jemand, der sich mit dem Nein sagen schwer tut und immer versucht alles möglich zu machen. Wahrscheinlich möchtest Du als Pädagog*in auch einfach ehrlich Dein Wissen weitergeben.

So oder so, an manchen Stellen musst Du vermutlich trotzdem eine Grenze ziehen. Denn ein nahbares Auftreten verleitet andere eben oft auch dazu, die Grenzen der Machbarkeit zu überschreiten.

Abgesehen davon kannst Du als Trainer*in natürlich auch den Ablauf eines Seminars mit mehr oder weniger strikten Richtlinien leiten. Vielleicht merkst Du beispielsweise, dass zu offen und locker gestaltete Seminare nicht zum entsprechenden Lernerfolg führen.

Wenn Du Deine Seminare am liebsten auf einer eher persönlichen Basis leitest, ist das vollkommen in Ordnung. Aber Du musst Dir bewusst sein, dass Du so immer einige (auch private) Türen öffnest, die sich nachher nur noch schwerlich schließen lassen.

Heterogenität erfordert Individualität

Oft geht es aber gar nicht anders, denn ein weiteres klassisches Merkmal der Erwachsenenbildung ist die Heterogenität der Lerngruppen.

Jede*r Lernende bringt seine individuelle berufliche Hintergrundgeschichte mit, die oft sehr vielfältig ist. Anders als in einer Schulklasse kannst Du also praktisch gar nichts an gemeinsamem Wissen voraussetzen.

Das Resultat ist häufig, dass Du Dich als Trainer*in sehr persönlich mit einzelnen Teilnehmer*innen auseinandersetzen musst. Das fällt den meisten leichter, wenn man sich auf dieselbe Ebene begibt.

Daher bevorzugen viele Trainer*innen beispielsweise das persönliche Duzen innerhalb einer Lerngruppe. Auf diese Weise egalisierst Du von Anfang an die Beziehung zwischen der vermeintlichen Autoritätsperson und den Lernenden.

Wie wichtig Dir eine persönliche Note in Deinen Seminaren ist, entscheidest Du natürlich selbst. Viel wichtiger ist sowieso immer, dass sich Deine Teilnehmer*innen respektiert fühlen. Denn dadurch, dass sie selbst vermutlich erfahrene Profis auf ihrem Gebiet sind, haben sie gleichzeitig auch immer etwas zu bieten.

Deine Teilnehmer*innen sind keine Kinder oder Jugendlichen und daher in vielen Fällen das bewusste Lernen an sich nicht mehr gewöhnt. Lebenslanges Lernen hat mittlerweile zwar einen größeren Fokus erfahren, aber trotzdem brauchen Erwachsene manchmal mehr Unterstützung im Lernprozess.

Zugegeben könnten sicherlich auch Schüler von mehr individueller Betreuung profitieren, aber Lehrer können dies meist im Rahmen der klassischen Schulbildung gar nicht leisten.

Welches Lernklima ist produktiv?

Die Art und Weise wie ein*e Trainer*in den Lernprozess gestaltet, hat sicherlich großen Einfluss auf das Arbeits- und Lernklima.

Wir hatten früher vermutlich alle einen Lehrer, der für seine Strenge fast schon gefürchtet wurde. Allein der Gedanke an meine frühere Latein-Lehrerin erzeugt bei mir immer noch ein kleines Stechen in der Magengrube.

Habe ich für dieses Fach fleißig Vokabeln gelernt und gewissenhaft Hausaufgaben erledigt? Auf jeden Fall. Denn jeder wusste, wie unangenehm die Situation wurde, wenn man es nicht tat.

Auch wenn Angst vor strengen Konsequenzen also durchaus ein Katalysator für Lernfortschritt sein kann, ist die Verknüpfung von negativen Emotionen mit dem Lerninhalt natürlich nicht dauerhaft förderlich.

Selbstverständlich müssen sich klare Regeln und Richtlinien auch nicht in einer solchen Form äußern: Du kannst als Trainer*in das Zepter in die Hand nehmen und Deine Teilnehmer*innen klarer führen, ohne Angst und Schrecken zu verbreiten.

Manche erwachsene Lernende profitieren vielleicht sogar noch mehr von stärkerer Anleitung und genaueren Vorgaben durch eine Lehrperson.

Dennoch ist allein die Tatsache, dass Erwachsenenbildung häufig auf freiwilliger Basis geschieht, meistens ein gutes Fundament für Trainer*innen als gleichberechtigte Lernbegleiter*innen.

Dein Wissensvorsprung und Deine Expertise verleihen Dir natürlich weiterhin einen besonderen Status, aber eine grundsätzliche Gleichberechtigung ist oft besonders produktiv in der Arbeit mit Erwachsenen.

Als nahbarer Mensch und Trainer*in gestaltest Du ein entspanntes Lernklima, in dem Deine Teilnehmer*innen sich trauen Fragen zu stellen und in der Gruppe frei zu interagieren.

Das mag wie eine Selbstverständlichkeit für Dich klingen, aber strengere Führungsstile bieten oftmals einfach nicht den richtigen Nährboden für diese positiven Effekte.

Wieviel Führung ist also nötig?

Es gibt natürlich nie den einen richtigen Weg. Es gibt sicherlich auch gute Argumente für strengere Regeln und klare Grenzen.

Erwachsene hinterfragen grundsätzlich viel mehr und fordern meist mehr Respekt und Gleichberechtigung für sich ein als Kinder oder Jugendliche.

Wie sehr Du die Grenzen aufweichst, liegt letztlich bei Dir und hängt sicherlich auch von Deinem jeweiligen Themengebiet ab.

Wenn Du Wert auf ein Gemeinschaftsgefühl und kollaboratives Lernen legst, ist eine gewisse persönliche Beteiligung vermutlich von Nöten.

In vielen Lernkontexten der Erwachsenenbildung bist Du als Trainer*in auch eher Moderator*in als Lehrer*in. Das heißt, Du eröffnest den Lernraum für eine Lerngruppe und sorgst dafür, dass alle Beteiligten sich darin zurecht finden.

Da insbesondere Online-Seminare kollaborative Elemente benötigen, um die Motivation langfristig aufrecht zu erhalten, ist ein positives Lernklima unbedingt nötig.

Da sich ein solches Klima meist nur auf Basis einer persönlichen Verbindung zu Trainer*innen und innerhalb der Lerngruppe entwickelt, ist der informelle Austausch sogar noch wichtiger.

Online-Seminar zum Anfassen – 3D-Effekte

Einer der Faktoren, die für das Gefühl von weniger Lebendigkeit im Online-Seminar sorgen können, ist die anhaltende Zweidimensionalität.

Wir schauen ständig auf einen Bildschirm und da sich die Menschen darin selten bewegen, verbleiben sie auch meist im selben Abstand zur Kamera und wir bekommen nicht wirklich ein echtes Gefühl für den Raum.

Das Resultat der fehlenden Tiefe ist, dass sich die Menschen und Inhalte für uns oftmals flach und weniger real anfühlen.

Denn Dreidimensionalität ist für die menschliche Wahrnehmung unheimlich wichtig. Natürlich sind wir mittlerweile alle an die zweidimensionale Darstellung in medialen Kontexten gewöhnt, aber das Problem offenbart sich dennoch bei längerer Nutzung häufig in Form von Konzentrationsstörungen oder mangelnder Vorstellungskraft im Bezug auf die Inhalte.

Wie bringst Du das Gefühl von 3D in 2D?

Es ist davon auszugehen, dass Du als Trainer*in nicht unbedingt Zugang zu VR-Brillen hast und voll ausgeformte Simulationen mit Deinen Teilnehmer*innen unternehmen kannst.

Aber auch mit weniger technologisch ausgefeilten Mitteln kannst Du ein Online-Seminar lebendiger und dreidimensionaler gestalten.

Eine relativ einfache, aber effektvolle Möglichkeit, ist der Einsatz von aufklappbaren Materialien oder Leporellos.

Diese Methode ist vor allem für alle unter Euch geeignet, die gerne kreative Flipcharts und ähnliches anfertigen und denen diese Möglichkeit im Online-Seminar oft fehlt.

Flipcharts im Präsenzunterricht werden gerne auch dazu genutzt, um einzelne Teile nach und nach aufzudecken. Diesen Effekt kannst Du übrigens auch digital über ein virtuelles Whiteboard und Klebezettel nachempfinden.

Aber wenn Du es trotzdem lieber ein wenig haptischer möchtest, kannst Du Deine echten Flipcharts und Plakate entsprechend vorbereiten.

Du kannst etwa ein Leporello einzeln anfertigen, oder es auf einem Plakat zum Aufklappen anbringen. Alternativ kannst Du auf Deinem Plakat oder Flipchart auch kleine Türchen oder Klappen einbauen. All diese kleinen Tricks erschaffen die Illusion von Dreidimensionalität und erzeugen interessante visuelle Reize.

Den Input häppchenweise darzustellen hat auch einige Vorteile: Zum einen wird der Inhalt so für die Teilnehmenden besser verdaulich und sie haben mehr Zeit, um sich gemeinsam und gleichzeitig auf einzelne Teilstücke zu konzentrieren und Details wahrzunehmen.

Lego im Online-Seminar?

In vielen Trainingsgebieten setzen Trainer*innen auf modellhafte Darstellungen mit Figuren und Szenarien, die für die jeweiligen Inhalte und Prozesse relevant sind. Kleine Figürchen vermenschlichen und visualisieren den Input ein wenig und werden daher oftmals in sozialen Fachgebieten eingesetzt.

Es muss nicht gleich ein professioneller Schaukasten sein, aber hier kannst Du je nach Gebiet kreativ werden.

Vielleicht haben ja sogar Deine Kinder bereits das passende Lego- oder Playmobil-Set und lassen es Dich einmal ausleihen (Du hast es schließlich bezahlt, oder nicht?).

Diese Methode der Inhaltsvermittlung ist auch ganz sicher nicht nur für die Arbeit mit Kindern oder Jugendlichen geeignet. Teilnehmer*innen aller Altersklassen können von einer anschaulichen Darstellung profitieren und die unerwartete Umsetzung lockert gleichzeitig auch noch die Stimmung auf.

Auch wenn in der Arbeit mit Kindern viel häufiger mit Materialien zum Anfassen gearbeitet wird, gibt es keinen Grund auch nicht in der Erwachsenenbildung davon Gebrauch zu machen. Denn Inhalte für Erwachsene neigen häufig dazu, sehr vertextlicht und weniger anschaulich zu sein.

Selbst das Wort Modell hat wohl für die meisten Erwachsenen oft eine theoretische Konnotation. Dabei kann eine praktische, dreidimensionale Ausgestaltung wesentlich effektiver sein.

Denke beispielsweise einmal daran, wie komplex die Erklärung eines DNA-Stranges in Worten wäre. Das Helix-Modell, das wahrscheinlich auch in Deinem Biologie-Klassenzimmer stand, unterstützt die Erklärung sicherlich ungemein.

Mit Hilfe von Modellen kannst Du also Zusammenhänge sehr plastisch darstellen. Insbesondere auch wenn es um Menschen und ihre (räumliche) Beziehung zueinander geht, kann eine solche Methode viele Worte schnell ersetzen.

Was brauchst Du an Equipment?

Vielleicht fragst Du Dich jetzt noch, wie genau Du Deine 3D-Materialien technisch am besten zeigen kannst.

Wenn Du gerne mit kreativen Kamera-Perspektiven arbeiten möchtest, empfiehlt sich eine Dokumentenkamera. Diese Kameras sind praktisch in ein Stativ eingebaut und sehr flexibel in viele Winkel drehbar.

Diese Kameras sind außerdem darauf spezialisiert, Objekte und Text in Nahaufnahme zu zeigen.

Wenn Du eine solche Investition nicht direkt machen möchtest, kannst Du aber auch erstmal Dein Smartphone und ein möglichst flexibles Stativ verwenden. Wenn Du Dein Smartphone nicht direkt mit Deiner Konferenzsoftware als zweite Kameraperspektive nutzen kannst, brauchst Du eventuell eine App (z.B. manycam).

Natürlich erzeugen diese Tricks nicht wirklich ein dreidimensionales Bild, aber Deine Teilnehmer*innen bekommen so wesentlich mehr geboten, an dem sich ihr Raumgefühl orientieren kann.

Zudem kann diese Variation in der Darstellung einfach den Trott eines Online-Seminars ein wenig aufbrechen und etwas mehr Praxis-Gefühl vermitteln.

Die hier besprochenen Tipps erfordern eventuell ein klein wenig mehr Bastelei von Deiner Seite, als Du normalerweise an den Tag legen würdest. Diese Methoden sind daher besonders für Trainer*innen geeignet, die ähnliche Dinge gerne in ihren Präsenz-Trainings anwenden und nicht alles auf virtuelle Optionen umstellen möchten.

Gamification – Spielerisch zum Lernerfolg

Das Schlagwort Gamification hast Du als Trainer*in sicherlich schon einmal gehört. Doch was beinhaltet dieser Ansatz überhaupt genau?

Nichts tötet die Motivation zum Lernen schneller ab als Langeweile und Monotonie. Daher soll die Integration spielerischer Elemente Abhilfe schaffen und den Lernprozess auflockern.

Selbst wenn Du in Deinen Lernkontexten keine eigentlichen Prüfungen oder Tests eingebaut hast, kannst Du dennoch durch Gamification gezielte Lernreize setzen und so für mehr Ansporn sorgen.

Denn der Spieltrieb schlummert ins uns allen und kann durch verschiedene methodische Faktoren angesprochen werden, um zu einer positiven Gestaltung des Lernerlebnisses beizutragen.

Gamification ist ein so beliebter Ansatz, weil er meistens keinen großen Aufwand erfordert und mit ein paar minimalen Anpassungen des Konzepts umzusetzen ist.

Hier findest Du einige Tipps, wie Du auch in Deinen Online-Seminaren durch Gamification den Spaß am Lernen erweckst:

1. Klare Lernziele schaffen greifbare Herausforderungen

Auch wenn beim Lernen natürlich immer der Weg das Ziel ist, kann es Deinen Teilnehmer*innen helfen, ein konkretes Lernziel vor Augen zu haben.

Denn messbare Ziele schaffen ein längerfristigeres Erfolgserlebnis und geben den Teilnehmer*innen klare Vorgaben, welche Fähigkeiten sie entwickeln sollen und werden. Je deutlicher Du also die Lernziele formulierst, desto mehr erschaffst Du einen transparenten und motivierenden Lernprozess.

Transparenz ist bei Gamification immer eine wichtige Grundregel: Die Voraussetzungen und „Spielregeln“ sollten immer für alle Beteiligten klar und vergleichbar sein, damit Deine Teilnehmer*innen genau wissen, wie sie sich verbessern können. Klare Strukturen sorgen dafür, dass die Form nicht vom Inhalt ablenkt.

Gleichzeitig helfen klar abgesteckte Lernziele auch Dir bei der Konzeption der einzelnen Elemente.

2. Weniger ist mehr

Neben Deutlichkeit ist auch Einfachheit ratsam. Denn wenn die Spielregeln zu komplex sind, erschwert es den Lernenden unter Umständen den Zugang zu den Inhalten.

Vielleicht erinnerst Du Dich noch an eine Situation, in der Du zum ersten Mal ein Gesellschaftsspiel gespielt hast und die vielen Regeln sehr undurchsichtig und verwirrend waren. Daher sollte der Einstieg in Gamification-Elemente trotzdem niedrigschwellig konzipiert werden, um auch neuen „Mitspielern“ kein zu großes Lernhindernis zu bauen.

3. Den natürlichen Ehrgeiz nutzen

Der Mensch an sich misst sich gerne mit anderen. Diesen natürlichen Ehrgeiz kannst Du Dir als Trainer*in zu Nutze machen.

Mit Hilfe von (eventuell anonymisierten) Rankings wird der Wettbewerb angeregt und Deine Lernenden zu guten Leistungen und aktiver Beteiligung angespornt. Unter Umständen erzeugt man auf diese Weise sogar eine Art positiven Gruppenzwang.

Du kannst in eher unerfahrenen Teilnehmerfeldern auch Tests oder Aufgaben in Gruppen gegeneinander spielen lassen – so fühlen sich die Einzelnen weniger unter Druck gesetzt und es entstehen gleichzeitig gruppendynamische Prozesse.

Und natürlich zählt am Ende schließlich doch nur der olympische Gedanke und alle haben gewonnen, wenn sie etwas gelernt haben.

Natürlich kann es auch Themenbereiche oder Lernsituationen geben, in denen Ranglisten eher kontraproduktiv sein können. Wenn es etwa um individuelle Persönlichkeitsmerkmale oder ein eigenes Lerntempo geht, sind Rankings wohl nicht lernförderlich.

4. Belohnungen ausstellen

Die Motivation durch den reinen Wettbewerb ist eine Sache, aber wenn auch noch Belohnungen ausstehen, kann der Lernerfolg sich gleich doppelt lohnen.

Spiele sprechen unsere Belohnungsmechanismen an und sind daher so attraktiv und unterhaltsam. Dabei muss die Belohnung überhaupt nicht groß oder greifbar sein:

Alleine die Nachricht „Test bestanden“ mit einem kleinen Pokal-Symbol daneben wird von unserem Gehirn als Erfolgserlebnis verbucht. Wenn Du also abgeschlossene Lernschritte auch visuell positiv markierst, fühlen sich selbst kleine Fortschritte für die Teilnehmer*innen größer an. Da wir diese erzeugten Emotionen gerne immer wieder erleben möchten, werden wir so automatisch zu mehr motiviert.

Du kannst selbstverständlich auch größere Preise ausloben, die gute Leistungen mit gewissen Boni belohnen.

Den Lernfortschritt über Deine Lernplattform zu visualisieren, kann also einen sehr positiven Effekt auf die Motivation haben. Dazu können etwa der prozentuale Lernfortschritt, bestandene Tests oder Zertifikate zählen. So sieht das beispielsweise in unserem Kurs Train The Online Trainer auf der Plattform Coachy aus:

Wie Du siehst, handelt es sich wirklich nur um kleine Marker, die den Lernfortschritt und ein kleines Erfolgserlebnis visualisieren können.

5. Interaktionsflächen visuell aufpeppen

Deine Inhalte und Unterlagen visuell anzureichern ist immer eine gute Idee, da es einerseits das Abspeichern der Informationen erleichtert und andererseits die Aufmerksamkeit länger hochhält.

Daher sollte diese Grundregel auch auf Tests und Abfragen angewandt werden. Indem Du gleichzeitig die Oberflächen mit Illustrationen ansprechender gestaltest und die Abfragemechaniken variierst, motivierst Du Deine Lernenden langfristiger.

Das bedeutet, anstatt einfach immer nur Fragen nach demselben Muster beantworten zu lassen, solltest Du zwischen möglichst vielen verschiedenen Abfragemechaniken wechseln. Das können beispielsweise zeitliche Countdowns, Zuteilung per Drag&Drop, Timelines, Puzzle oder Fehlersuchen sein.

Auf diese Weise fühlt sich ein Test tatsächlich eher wie ein Spiel an, das Deine Teilnehmer*innen auch in ihrer Freizeit auf dem Smartphone spielen würden. Dadurch entsteht unter Umständen sogar weniger Leistungsdruck als in einem klassischen Testformat.

In Online-Seminaren ist dieses Ziel sogar noch einfacher umzusetzen, da es viele Apps und Programme gibt, die auf Quizze und Abfragen spezialisiert sind. Hier siehst Du ein kleines Beispiel, wie Du mit Hilfe der App Mentimeter Abfragen individualisieren kannst:

Quelle

6. Storytelling

Richtig eingesetzt kann Gamification Deine Lernenden besonders persönlich und emotional ansprechen und motivieren.

Test neigen oft dazu, einfach nur Faktenwissen abzufragen. Dabei merken wir uns größere Zusammenhänge und Geschichten wesentlich besser, da unser Gehirn eine breitere Fläche vernetzen kann.

Mit Hilfe von Gamification kannst Du Deine Teilnehmer*innen praktisch auf eine Reise mitnehmen, auf der sie verschiedene Etappen erreichen und schrittweise auf ein Ziel hinarbeiten. Wenn Du Dir Deinen Kurs als Storyboard konzipierst, kann es Dir auch bei der Erarbeitung der einzelnen Teilstücke und Spielelemente helfen.

Wenn Du also die Möglichkeit hast, Deine Inhalte in eine übergreifende Geschichte einzuordnen, können sich die Lernenden besser damit identifizieren und dem roten Faden folgen. Auch in Test-Situationen sind echte Szenarien immer besser als etwa eine reine Rechenaufgabe, da wir so unser Wissen kontextualisieren können.

Ist Gamification für mein Seminar geeignet?

Grundsätzlich lässt sich Gamification auf fast alle Lernszenarien anwenden. Da generell oftmals die Variation im Vordergrund steht, profitieren die meisten Formate von den positiven Effekten eines spielerischen Ansatzes.

Das Ziel von Gamification ist nicht, Deine Teilnehmer*innen durch Wettbewerb unter Druck zu setzen oder einen ungesunden Konkurrenzdruck zu fördern. Im Gegenteil: Wenn Du Gamification gezielt einsetzt, kann es sogar das Zugehörigkeitsgefühl innerhalb von Gruppen stärken.

Denn am Ende geht es weniger um Wettbewerb, sondern um die positive Verstärkung und Anerkennung von guten Leistungen, die sowohl jeden Einzelnen als auch das Kollektiv zu mehr motivieren sollen.

Du kannst Deine Teilnehmergruppen selbst am besten einschätzen und entscheiden, ob spielerische Elemente menschlich und inhaltlich passend sind. Selbst, wenn Du also die Wettbewerbs-Aspekte von Gamification nicht einsetzen möchtest, können Deine Inhalte trotzdem im Lernprozess durch mehr Aktivität bereichert werden.