Lohnt sich digitale Weiterbildung noch oder ist der Boom vorbei?

Jetzt noch Online anfangen – lohnt sich das überhaupt noch?

Viele selbstständige Trainer:innen und Bildungsträger haben digitale Formate eigentlich immer als eine Übergangslösung betrachtet und sich nie vollkommen darauf eingelassen.

Doch da die Lage es auch nach über 2 Jahren nicht zulässt, dass wir zu jeder Zeit verlässlich in Präsenz planen können, wird auch das Thema Online jedes Mal wieder aktuell.

Wir würden uns vermutlich alle wünschen, dass wir uns über diese Themen ohne den Hintergrund der Pandemie unterhalten könnten, aber leider spielt auch dieser Faktor immer noch und wieder eine Rolle.

Dennoch wollen wir uns nicht darauf konzentrieren, denn völlig unabhängig davon schreitet die Digitalisierung immer weiter voran. Das liegt unter anderem auch daran, dass Online einige unbestreitbare Vorzüge hat, die eine Weiterbildung unterstützen können.

Der „Boom“ ist also niemals wirklich vorbei, sondern wird sich nur langsamer und natürlicher weiterentwickeln. Es beginnt also zunächst immer mit der Einstellung, digitale Weiterbildung wirklich als vollwertige Alternative zu betrachten und nicht als Notlösung. Und tatsächlich gibt es mittlerweile viele potenzielle Teilnehmer:innen, die gezielt nach digitalen Formaten suchen.

Lohnt es sich also jetzt noch, sich kompetent digital aufzustellen? Die kurze Antwort: Auf jeden Fall!

Die ausführliche Antwort: Hier sind 6 Gründe, wieso es sich für alle Trainer:innen, Dozent:innen und Bildungsträger lohnt, sich ein digitales Standbein aufzubauen:

Der Kostenfaktor

Fangen wir direkt mal mit der wirtschaftlichen Seite an, denn das ist für viele Bildungsmaßnahmen schließlich ein entscheidender Faktor. Für Personalentwickler:innen und Leiter:innen von Bildungsorganisationen gibt es nämlich einige Kosten, die bei digitalen Lösungen entfallen können:

  • Anfahrtskosten
  • Verpflegung und Unterkunft
  • Personalkosten in der Organisation von Veranstaltungen
  • Einsparungen durch die Wiederverwendbarkeit der Inhalte

Gerade den letzten Punkt haben viele Menschen noch gar nicht auf dem Zettel. Wenn Du Inhalte und Veranstaltungen einmal aufgezeichnet oder produziert hast, sind diese ohne weiteren Aufwand für weitere Kurse und andere Zwecke verwendbar. Das spart nicht nur Kosten, sondern auf lange Sicht auch viel Zeit.

Zeitersparnis

Zeit ist ja im Übrigen unser wertvollstes Gut. Und auch Teilnehmer:innen können sich mit Online-Formaten viel davon sparen.

Denn wenn die Anfahrt für sie entfällt, bleiben auch die damit verbundenen Stressfaktoren aus. Sie müssen nicht schnell in den Raum huschen, weil sie im Stau standen oder durch Verspätungen der Bahn beeinträchtigt wurden.

Wenn diese Aspekte aus der Gleichung gestrichen werden, bleibt mehr Zeit und Gehirnleistung für die Inhalte!

Flexibel in Raum und/oder Zeit

Flexibilität ist mit der wichtigste Faktor, wieso sowohl Lehrende als auch Teilnehmende sich für Online aussprechen.

Die Suche und Koordination von geeigneten Räumen (+die besagte Anfahrt dahin) entfällt und besonders Unternehmen und Organisationen mit vielen Standorten können von diesem Vorteil profitieren.

Denn Online können Mitarbeiter:innen oder Dozent:innen von überall gleichzeitig teilnehmen und man spart sich den Aufwand derselben Veranstaltung an verschiedenen Orten.

Der Raum ist also meistens flexibel. Was die zeitliche Gestaltung betrifft, kann es unterschiedliche Formate geben, ganz nach Bedarf. Denn digital kannst Du sowohl gemeinsame Live Veranstaltungen wie Webinare umsetzen, als auch Selbstlernen und E-Learnings.

Grafik über: blink.it

Mehr Einblicke für Lernbegleiter:innen

Unsere Lernenden sind manchmal wie ein Buch mit sieben Siegeln. Wir wissen nie wirklich, was sie außerhalb der Seminare wirklich erledigen, oder wie sie mit den Inhalten zurechtkommen.

Mit Hilfe von Lernplattformen und digitalen Tools hast Du als Lernbegleiter:in viel mehr Einblicke hinter die Kulissen. Denn auch regelmäßige Feedback-Runden lassen sich schneller und vor allem auch komplett anonym integrieren.

Die meisten Online-Plattformen verfügen außerdem über Tools, mit denen Du die Fortschritte der Lernenden im Blick behalten kannst. Dabei geht es nicht um Überwachung, sondern um eine höhere Transparenz des Lernfortschritts.

Dadurch kannst Du viel eher bemerken, wenn einzelne Lernende zusätzliche Unterstützung oder Motivation brauchen oder in bestimmten Bereichen einen größeren Lernbedarf haben.

Im eigenen Tempo

Diese Plattformen haben jedoch auch für die Lernenden selbst viele Vorteile. Einer der wichtigsten ist vermutlich die Anpassung an das individuelle Lerntempo.

Du weißt aus der Praxis ganz sicher, wie unterschiedlich das Lerntempo innerhalb einer Gruppe sein kann. Mit einer Lernplattform kannst Du alle Teilnehmer:innen viel dauerhafter unterstützen, vor allem wenn Du vielfältige Materialien anbietest.

Es gibt diverse Tools, mit denen Du auch kreative Lerninhalte erstellen kannst, die etwa Elemente der >>Gamification einbinden und zusätzlich motivieren.

Die Lernenden können mit den digitalen Quellen einen Inhalt beliebig oft wiederholen und es droht nichts in einem Zettelwald verloren zu gehen. Hier kannst Du auch eigene Lernvideos einbinden, die Du nur einmal drehen musst und dann in Zukunft für viele Kurse verwenden kannst.

Diese sind besonders persönlich und holen Deine Teilnehmenden auch beim Selbstlernen mehr ab als reine Texte. Wenn Du anfangen möchtest, eigene Lernvideos zu produzieren, haben wir >>hier beispielsweise einen Artikel für Einsteiger:innen.

Länger unterstützen

Der Transfer der Inhalte in den Alltag ist häufig der schwierigste Teil. Mit einer Online-Begleitung kannst Du die Lernenden auch nach der Veranstaltung besser unterstützen. Außerdem gibst Du so der Gruppe die Möglichkeit, in Kontakt zu bleiben und einander beim Lerntransfer zu helfen.

Auch bereits während der Weiterbildung sind Austauschgruppen in Online-Formaten besonders wichtig – unserer Erfahrung nach tauscht sich die Lerngruppe so sogar wesentlich mehr aus, da sie die informelle Kommunikation über Messenger oder Social Media ohnehin gewohnt sind.

Auf einen Blick

1. Kosteneinsparungen

2. Zeitersparnis für Teilnehmende

3. Räumliche (und ggf. zeitliche) Flexibilität

4. Einblicke in Lernfortschritte

5. Anpassung an Lerntempo der Teilnehmenden

6. Langfristige Begleitung möglich

Noch nicht überzeugt?

Viele Trainer:innen, Unternehmen und Bildungsträger sind trotz der überwältigenden Vorteile immer noch skeptisch, ob sich die Investition und der ursprüngliche Aufwand lohnt.

In diesen Fällen würden wir empfehlen, zunächst mit digitaler Unterstützung anzufangen. Denn auch Präsenz-Veranstaltungen können von einzelnen genannten Elementen durch den digitalen Support profitieren. Wir haben zum Beispiel >>hier einen Artikel darüber, wieso Online-Begleitung so wertvoll sein kann.

Auch Konzepte wie das >>Blended Learning können eine Überlegung wert sein. Bei guter Umsetzung können hier viele Vorteile beider Seiten zum Zug kommen.

Auf lange Sicht kann sich aber das Angebot eines reinen Online-Formats sehr lohnen. Denn tatsächlich gibt es mittlerweile einen wesentlich größeren Markt dafür als noch vor 2 Jahren. Viele Zielgruppen haben ihre Bedenken davor ein wenig abbauen können und suchen gezielt nach den flexiblen Optionen, die Online bieten kann.

An welcher Stelle stehst Du gerade? Überlegst Du, endlich das Commitment zu Online zu wagen?

Bei Fragen oder möglichen Angeboten für Dich oder Deine Organisation kannst Du Andrea jederzeit unter mail@andrea-schauf.com kontaktieren – sie unterstützt beispielsweise auch einige große Volkshochschulen bei der Umsetzung digitaler Formate!