Textarbeit – gerne genommen, um bei Lernenden Grundlagenwissen zu verankern. Häufig als Einzelarbeit Zuhause, wird der Text auswendig gelernt, und bei Prüfung des gewünschten Grundwissens, rezitiert der Lernende eben mehr oder weniger gut. Wie sieht es beim Online lernen damit aus? Schauen wir uns erst einmal an, in welchem Kontext das Online Lernen geschieht.
Der Kontext, in dem man sich für die didaktische Planung von Online Weiterbildung bewegt. Lernende werden dabei von Lehrenden betreut je nachdem in unterschiedlichem Ausmaß. Und sie interagieren mit anderen Lernenden. In allen von E-Learning spielt das selbstgesteuerte Lernen eine große Rolle, als Voraussetzung für webbasiertes Lernen aber eben auch als wichtiges Ziel des Lernens.
Kognitive Werkzeuge
Eine Lernumgebung, die dazu anregt, sich mit Gegenständen und Handlungen auseinanderzusetzen, fördert grundsätzlich das Lernen und schafft es, das Lernende neue Erkenntnisse gewinnen. Digitale Tools unterstützen den Lernenden bei der Verarbeitung und Aneignung von eben diesen Lerninhalten.
Wenn z.B. die Auseinandersetzung mit Texten und eine nachfolgende Zusammenfassung von den Lernenden gefordert ist, so müssen sie sich den Text erschließen und Informationen extrahieren, Die meisten Menschen markieren sich bestimmte Stellen im Text, notieren Schlüsselbegriffe und behalten prägnante Begriffe. Diese Form der Auseinandersetzung führt unter bestimmten Vorbedingungen zu einem Lernen und zu einer Verankerung von Wissen. Diese Bearbeitungsschritte lassen sich gut in Papierform umsetzen.
MindMap als Hilfe für den kognitiven Wissenserwerb
Je länger und je Komplexer ein Text ist, desto intensiver müssen Lernende sich damit auseinandersetzen. Das braucht in der Regel Zeit, Ruhe und Lerntechniken, die Lernenden auch eine visuelle Auseinandersetzung mit dem Text ermöglichen. Das Erstellen von Mindmaps ist eine Form der Lernhilfe, die Struktur zu durchdringen.
Zunehmend kommen jedoch auch hier digitale Tools zum Einsatz: sie haben in diesem Zusammenhang weitere Vorteile, wenn es nämlich darum geht, gemeinsam mit anderen an bestimmten Aufgaben zu arbeiten oder Materialien weiterzuleiten.
Computer werden so zu kognitiven Werkzeugen (D.H. Jonassen, 1992), Damit ist auch die Sichtweise auf den Wissenserwerb verändert. Denn, der Computer oder das Tablet präsentieren den Lernenden nicht einfach das Wissen, welches in die Köpfe der Lernenden hinein soll, wie in einem Lernprogramm. Der Computer fördert als kognitives Werkzeug die aktive Erzeugung und Verarbeitung von Informationen und fördert damit die gewünschte und gewollte eigenständige Auseinandersetzung mit Fachtexten.
Das Ziel der kognitiven Werkzeuge ist es also nicht, Lehrinhalte didaktisch aufzubereiten und als digitalen Lerninhalt (Content) zur Verfügung zu stellen. Man unterstützt damit die eigenständige Auseinandersetzung und Durchdringung von Fachtexten, durch die Lernenden. Möglich ist dies durch Software, wie beispielsweise oben gezeigtes Tool für die Erstellung von digitalen Mindmaps, Gliederungs- oder Anmerkungstools in der Textverarbeitung und Visualisierungstools oder Erweiterungen.
Für einfache Fakten oder Prozeduren eignen sich die kognitiven Werkzeuge eher nicht, hier geht es eher um abstrakte Konzepte, die erarbeitet werden sollen.
Das Positive ist, sie können genauso für das individuelle Lernen als auch für das kollaborative Arbeiten von Lernenden eingesetzt werden und über den Austausch können unterschiedliche Lernkanäle auch beim Online Lernen berücksichtigt bzw. angesprochen werden.
Andrea Schauf · Blog6 Vom 05 – 07.2020 Nebenwirkungen und Wechselwirkungen des Online Lernens
Liebe Andrea, eine interessante Hinführung auf das Thema, welche mich neugierig macht und mir das Gefühl gibt, dass ich das auch lernen kann. Ich freue mich schon auf Deinen weiteren Beiträge zum Thema.
Adelheid
Liebe Adelheid, vielen Dank, ich freue mich, weiter für Dich zu schreiben.