Brauche ich eine Lernplattform für meine Seminare?

Viele Schulen, Universitäten und Organisationen nutzen schon seit langer Zeit Lernplattformen für ihre Lernenden. Die digitale Unterstützung ergänzt oft auch Präsenz-Formate und stellt Unterlagen übersichtlich und ohne Papierchaos bereit.

Auch viele Trainer*innen und Dozent*innen nutzen für ihre Veranstaltungen ein Lernmanagement-System. Eventuell fragst Du Dich noch, ob sich eine solche Investition für Dich lohnt. Brauchen auch selbstständige Trainer*innen oder kleine Bildungsorganisationen ein LMS?

Was ist ein LMS genau – und was kann es nicht?

Über Lernplattformen oder Lernmanagement-Systeme kannst Du Materialien bereitstellen, die auch langfristig abrufbar sind. Im Prinzip ist ein LMS also einfach eine Content-Datenbank mit administrativen Funktionen. Du kannst verschiedene Gruppen und Kurse anlegen, die dort alle nötigen Unterlagen geordnet vorfinden. Sehr bekannt und viel genutzt sind sicherlich Moodle oder Canvas.

Über Moodle

Ein LMS ist im Gegensatz zu einem Autorentool hauptsächlich zur Bereitstellung von Material gedacht. Du kannst dort Deine erstellten Lernunterlagen wie Videos und Handouts hochladen. Ein Autorentool hingegen bietet Dir zusätzlich die Möglichkeit, Lerninhalte mit Hilfe des Tools zu erstellen – ein Beispiel ist etwa blink.it.

Du hast außerdem sicherlich schon von einigen Lernplattformen mit einem angeschlossenen Marktplatz gehört, wie Skillshare oder Udemy. Diese bieten sich an, wenn Du einen erstellten Kurs direkt über die Plattform an eine breite Masse verkaufen möchtest. Diese Option ist allerdings meistens nur geeignet, wenn Du Kurse zu kleineren Preisen erstellst und oft nimmt auch die Plattform selbst einen Anteil.

Viele Plattformen bieten auch zusätzliche Dienste wie Landing Pages, E-Mail Marketing oder eigene Zahlungsabwicklung an. Wenn Du also nach einer Allround-Lösung suchst und noch keine anderen Dienste für diese Zwecke nutzt, können auch solche Plattformen eine gute Wahl sein.

Überlege Dir also, welche Art von Plattform zu Deinen Bedürfnissen passt. Die meisten Anbieter haben auch die Möglichkeit, eine kostenlose Test-Version zu nutzen, also mache davon ruhig Gebrauch bevor Du Dich festlegst. Wir stellen Dir hier am Ende einige einsteigerfreundliche Lernplattformen/LMS vor.

Welche Funktionen bietet ein LMS

Was bietet Dir ein gutes LMS konkret an Vorteilen für Deine Seminare und auch für Deine Teilnehmer*innen?

  • Verwaltung und Organisation an einem Ort: Verschiedene Kurse und Gruppen individuell betreuen und Material für Teilnehmer*innen bereitstellen à bedarfsgerechtes Lernen
  • Kommunikation: Über Kommentarfunktionen oder integrierte Gruppen, sowie über die Verbindung zu Zoom o.Ä.
  • Lernfortschritt verfolgen und bei Bedarf nacharbeiten oder Erinnerungen versenden
  • Auswertungen über Quizze o.Ä.
  • Personalisierung/Anpassung an eigene CI
  • Einmal erstellte Kurse und Unterlagen lassen sich leicht duplizieren und ggf. aktualisieren à Zeitersparnis
  • Lernende können ganz auf Bedarf alle Inhalte nacharbeiten und das eigene Lerntempo unterstützen à zeit- und ortsunabhängiges Lernen, auch mobil
  • Vielfältige Lernunterlagen (Video, Text etc.) für jede Lernpräferenz einbinden

Einige Anbieter vorgestellt

Die Auswahl der geeigneten Lernplattform hängt ganz vom individuellen Bedarfsstand ab. Wir haben uns beispielsweise für die Plattform Coachy entschieden, da die direkte Integration einer Facebook-/Telegram-Gruppe und die Verbindung mit Digistore24 am Ende ein ausschlaggebender Faktor war. Darüber hinaus benötigten wir übersichtliche Funktionen, die auch für digitale weniger kompetente Zielgruppen geeignet sind und die Möglichkeit den Mitgliederbereich an das eigene Branding anzupassen.

Wir können die Plattform aus eigener Erfahrung sehr empfehlen und können mittlerweile auch sagen, dass der technische Kunden-Support sehr gut und vor allem auch schnell ist.

>>Zu Coachy

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Hier sind noch einige andere Lernplattformen in einem bezahlbaren Preissegment, die Du Dir anschauen und nach Deinen Anforderungen bewerten kannst:

Reteach

Kosten: im “Grow” Paket 99€/Monat für bis zu 5 aktive Kurse

  • deutscher Anbieter
  • einfach zu bedienen
  • guter an Branding anpassbarer Look
  • Integration von Zoom – direkte Live Calls aus der Plattform möglich ohne extra Einladung

Memberspot

Kosten: 71,20€/Monat für bis zu 10 Kurse

  • einfache Bedienung, gute Performance und Design
  • liegt auf EU-Servern
  • Speicher unbegrenzt
  • inklusive App auch für Kundennutzung
  • auch individuelle Tarife möglich

Lerny

Kosten: 47€/Monat für bis zu 20 Kurse und 40 GB internen Speicherplatz (extern unbegrenzt)

  • deutscher Anbieter
  • Design gut an Branding anpassbar, eigene Domain
  • reine Kursplattform mit Mitgliederbereich
  • Videos aus YouTube/Vimeo oder direkt hochladen

Spreadmind

Kosten: 79€/Monat für bis zu 7 Kurse

  • deutscher Anbieter
  • auch im Paket als komplettes Business-Tool erhältlich: Website/Blog, Landingpages, Mitgliederbereich, Videohosting, E-Mail-Marketing, Zahlungsabwicklung

*Dieser Link ist ein Affiliate-Link, d.h. wir bekommen eine kleine Provision, wenn Du über diesen Link buchst. Die Empfehlung für die Plattform ist dennoch 100% ehrlich und aus eigener Erfahrung!

Dich und Dein Angebot besser darstellen

Trainings und Coachings zu bewerben ist nicht einfach. Oftmals sind diese Konzepte und Dein Mehrwert weniger greifbar als etwa bei materiellen Produkten. Dabei ist der Wert Deiner Leistung natürlich nicht weniger hoch, aber die Kommunikation kann schwieriger sein.

Denn grundsätzlich gilt: Niemand möchte die Katze im Sack kaufen.

Unternehmen und Kund*innen möchten wissen, was sie konkret bekommen und wie es ihnen hilft. Daher gilt es, Deine Trainings als Lösung darzustellen, die Probleme bei Kund*innen lösen.

Marketing- und PR-Themen rufen bei vielen Menschen das Gefühl von Unaufrichtigkeit hervor. Wir persönlich vertreten immer die Meinung, dass Marketing offen und ehrlich sein sollte. Die Geschichten Deiner Teilnehmer*innen müssen echt und persönlich sein, denn nur dann fühlen sie sich auch aufrichtig an.

Wir wollen Dir nicht raten, leere Versprechungen zu machen oder überzogene Selbst-Beweihräucherung zu betreiben. Stattdessen möchten wir Dir Anregungen geben, wie Du Deinen realen Mehrwert entdecken und unterstreichen kannst.

Wie Du diesen dann auch effektiv kommunizierst, zeigen wir Dir hier:

1. Die richtigen Fragen stellen

Wenn Dein Produkt die Antwort ist, musst Du die entsprechenden Fragen kennen. Hier sind einige Leitfragen, mit denen Du Deinen konkreten Mehrwert herausarbeiten kannst:

Wer sind die Menschen in meiner Zielgruppe?

Welche Probleme begegnen ihnen in ihrem Arbeitsalltag?

Welche Kompetenzen können diese Probleme lösen?

Wie werde ich ihnen diese Kompetenzen vermitteln?

Was ist meine persönliche Geschichte zu diesen Themen?

Je konkreter und individueller Du diese Fragen beantwortest, desto leichter kannst Du die Antworten in Deine Kommunikation einfließen lassen.

2. Echte Fälle von echten Menschen

Marketing-Profis arbeiten gerne mit Testimonials. Das liegt daran, dass sich Deine potentiellen Kund*innen mit konkreten Personen viel besser identifizieren können. Gleichzeitig kannst Du den Effekt eines Trainings oder Coachings so wesentlich greifbarer machen und Erfolgsgeschichten erzählen.

Anhand von individuellen Geschichten kannst Du am besten demonstrieren, wie Du mit Deinem Angebot einen Mehrwert bietest. So können neue Kund*innen sich in diesen Stories wiedererkennen.

Auch bei Testimonials gilt: Bleib‘ authentisch und erfinde auf keinen Fall Menschen oder überhöhte Geschichten. Wenn Du zu diesem Zeitpunkt noch keine guten Testimonials hast, bitte vielleicht frühere Auftraggeber*innen oder fange jetzt einfach mit der Sammlung an.

Kontinuierlich und aktiv Feedback einzuholen ist ohnehin für Deine persönliche Weiterentwicklung wichtig. Aber gleichzeitig erstellst Du Dir so ein Portfolio aus Kundenstimmen und dokumentierten Fällen, die Du für Deine Kommunikation nutzen kannst.

Am allerbesten funktionieren diese sogar in Videoform, also bitte Deine Teilnehmer*innen ruhig um kurze Videos oder interviewe sie einfach. Denn Videos, in denen echte Menschen selbst zu Wort kommen und ehrlich erzählen, kommen besonders gut an.

3. Bilder

Ein Tipp, der sich vermutlich auf fast alle Formen von Kommunikation anwenden lässt und auch die Marken-Kommunikation macht hier keine Ausnahme.

Bilder kommunizieren ganz anders und viel direkter als reiner Text. Dabei kannst Du Bilder vielfältig einsetzen: Fotos (oder Screenshots) von Veranstaltungen oder Coachings zeigen Dich und Deine Arbeit in Aktion und Interaktion.

Bilder eignen sich für Deine Webseite und Social Media, aber auch für Flyer oder Broschüren. Denn Bilder wirken persönlich und holen Dein theoretisches Angebot in die Realität.

4. Online-Auftritt nutzen

Wenn Du aus der Präsenz kommst, hast Du wahrscheinlich bei den meisten Online-Dingen ständig das Gefühl, dass Du das alles mit realem Kontakt viel besser könntest. Das gilt sicher auch für den Verkauf oder die Platzierung Deines persönlichen Angebots.

Wenn Du zuvor noch nie eine Webseite oder Social Media betrieben hast, kommt es Dir bestimmt so vor, als könntest Du so Deine potentiellen Online-Kunden niemals so überzeugen, wie wenn Du direkt mit ihnen sprechen könntest.

Dabei musst Du in der digitalen Selbstdarstellung einfach nur eine etwas andere Sprache sprechen. Und auch über Online-Kanäle kannst Du viel direkter kommunizieren, als Du es vielleicht aktuell noch machst.

Digitale Wege eignen sich beispielsweise auch prima, um Appetithäppchen Deines Angebotes zu verteilen. Kleine Goodies oder Freebies geben Kund*innen einen Einblick in Dein Angebot und machen idealerweise Lust auf mehr.

Dabei muss es sich übrigens nicht um ein Online-Coaching oder einen Online-Kurs handeln – Du kannst mit guter digitaler Werbung natürlich auch auf Deine Präsenz-Angebote aufmerksam machen.

Potentielle Business-Partner*innen oder Dienstleister*innen zu googeln, ist für die meisten Menschen heutzutage ein natürlicher Schritt. Das mag Dich einerseits vielleicht noch einschüchtern, aber eröffnet Dir gleichzeitig unheimlich viele neue Möglichkeiten. Mit einem gut platzierten Online-Angebot kannst Du ganz neue Kunden- und Zielgruppen erschließen.

5. Ein konkretes Konzept

Ein belegbares Konzept verleiht Dir nicht nur Glaubwürdigkeit, sondern ist auch ein weiteres greifbares Puzzleteil. Wenn Du einen überzeugenden Plan darlegen kannst, wirkt das Angebot professioneller und durchdachter.

Wie genau willst Du die nötigen Kompetenzen oder das Wissen vermitteln? Wieso wählst Du diese Methoden und wieso funktionieren sie besonders gut?

Vielleicht funktioniert Dein Trainingskonzept sogar als Alleinstellungsmerkmal: Verwendest Du Methoden oder Konzepte, die vielleicht eher ungewöhnlich oder neuartig sind?

Bonus-Tipp: Wenn Du Deiner Methode einen griffigen Namen gibst, kannst Du auch damit auf Dich aufmerksam machen!

6. Je mehr Persönlichkeit, desto besser

Als Trainer*in bist Du natürlich untrennbar mit Deinen Seminaren verbunden. Und oft bist Du genau der Faktor, der Dein Angebot unter den vielen so besonders macht.

Du darfst und solltest Dich als Dreh- und Angelpunkt Deiner Seminare darstellen. Einheitsbrei und Schema F locken wirklich kaum noch Kund*innen hinter dem Ofen hervor. Trau‘ Dich einfach mal etwas und finde Deinen eigenen Weg.

Du kennst Deine Zielgruppe oft selbst am besten und weißt, was sie brauchen. In Verbindung mit Dir als greifbarer und nahbarer Person wird auch Dein Angebot attraktiver.

7. Nicht alles ist Gold, das glänzt

Ein großes Problem bei Marketing-Themen ist oft, dass alles viel zu perfekt scheint, um wahr zu sein. Mittlerweile hat perfektioniertes Hochglanz-Marketing also auch gerne den unerwünschten Nebeneffekt, dass es Kund*innen misstrauisch macht.

Oder es langweilt die Menschen einfach zu Tode, da es sich kaum noch von anderen Angeboten unterscheidet (siehe Punkt 6!). Du bist ein echter Mensch und wir wachsen ständig an unseren Aufgaben.

Bist Du manchmal auf den sozialen Medien unterwegs und denkst, dass es bei allen anderen viel besser läuft als bei Dir? Oft liegt das auch daran, dass nur die Erfolge geteilt werden und ein scheinbar perfektes Image des unfehlbaren Profis aufgebaut werden soll. Dieses Schema aufzubrechen kann Dich und Deine Seminare jedoch sogar viel persönlicher darstellen.

Dabei sind der richtige Ton und die Mischung entscheidend: Nur zu jammern ist natürlich nicht der richtige Weg. Es geht eher darum, nicht immer nur die glänzenden Highlights zu zeigen, sondern eine glaubhafte, menschliche Geschichte zu erzählen.

Das kannst Du auch besonders gut über Deine Social Media Kanäle umsetzen. Hin und wieder die Stolperfallen – und natürlich was und wie Du daraus gelernt hast – des Trainer-Alltags darzustellen, gibt Dir viel Authentizität.

Abschließend sei also gesagt: Die Zeit der Marktschreierei ist im Prinzip vorbei. Für die meisten Menschen ist das sicherlich eine gute Nachricht, da es mehr Raum für Persönlichkeit und Individualität lässt.

Mitunter der wichtigste Grundsatz für gutes Marketing ist Glaubwürdigkeit. Je echter und persönlicher Deine Kommunikation ist, desto mehr können sich Deine Kund*innen mit Deiner Message identifizieren.