Weck mich bitte, bevor Du gehst!

Wie man verhindert, dass man seine Teilnehmer nach dem Online-Seminar aufwecken muss

Gerade stehe ich wieder vor der Herausforderung ein Online-Seminar vorzubereiten. Den Auftrag zum Thema: Social Media für Projekt- und Teamassistenten habe ich heute erhalten. Eigentlich ist das ja nicht mein Spezialgebiet, aber was tut man nicht für eine erkrankte Kollegin. Das Gute daran ist, das wirst Du sehr gut nachfühlen können, die Inhalte sind weitgehend vorhanden. Sicher werde ich das Ein oder Andere anpassen müssen, denn – hier liegt der Haken- bisher ist dieser Teil nur im Präsenzunterricht ausgebildet worden. Also, wie plane ich ein Online-Seminar?

Schritt 1 Zielgruppe klären

Meine Zielgruppe sind Teilnehmer*innen einer Maßnahme des Jobcenters zur Wiedereingliederung in das Berufsleben. Die Gruppe besteht aus 25 Teilnehmer * innen. Sie sind zwischen 35 und 45 Jahre, eine Teilnehmerin ist über 50 Jahre. Die Teilnehmer*innen haben kaufmännisches Vorwissen, müssen allerdings hier auf einen offiziellen Abschluss hinarbeiten. Das heißt auch, dass die Teilnehmer*innen sich gut kennen, aber es gibt keine Spannungen wegen irgendwelcher Hierarchie Themen. Die Gruppe ist trotz allem so heterogen wie man sie sich als Berufspädagogin wünscht.

Schritt 2 Lernziele bestimmen

Was sollen die Teilnehmer*innen nach den drei Tagen wissen, bzw. (besser) können? Wozu sollen sie befähigt sein oder gibt es Verhaltensänderungen die gewünscht sind?

In den drei Tagen sollen die Teilnehmer/innen ein Grundwissen über die unterschiedlichen Social-Media-Kanäle erhalten.

Sie sollen lernen welcher Kanal für welche Zielgruppe sinnvoll ist und wie man Social Media für die Unternehmenskommunikation nutzen kann. Mehr Informationen habe ich gerade vom Kunden nicht bekommen.

Das ist eines der Hauptprobleme bei der Planung von beruflicher Weiterbildung; dem Kunden sind die Lernziele meist selbst nicht klar. Er kennt das Thema und vertraut darauf, dass wir Trainer die Gießkanne schon weit genug kreisen lassen. Ohne vorhandenes Vorwissen und klare Lernziele soll man dann begeisternde Seminare machen. Am besten so, dass die Teilnehmer*innen am nächsten Tag alles anders machen. Hast Du auch solche Auftraggeber?

Viele Dozenten und Dozentinnen geben sich jetzt damit zufrieden. Nicht weil sie nicht auch bessere Seminare mit mehr Informationen planen könnten, sondern weil sie Angst haben dem Auftraggeber auf den Nerv zu gehen und den hart erarbeiteten Auftrag wieder zu verlieren.

Das geht allerdings immer zu Lasten der Lernenden. Inhalte könnten viel besser auf die Bedürfnisse der Lernenden zugeschnitten werden, wenn diese Informationen vorliegen würden.

Du hast folgende Möglichkeiten, das zu nachzujustieren:

1. Das Gespräch mit dem Verantwortlichen suchen und klären, ob es nicht doch ein klares Lernziel gibt. Am besten SMART formuliert (Dein Erfolg ist daran messbar).

2. Wenn möglich eine digitale Teilnehmerumfrage erstellen und die Teilnehmenden selbst befragen. Wenn es geht dann kannst Du im Vorfeld über Microsoft forms, google forms oder Typeform wunderbar Daten sammeln.

4. Dann hast Du vielleicht am Ende die wichtige Information welche Lernziele die Teilnehmenden haben. Das deckt sich ja häufig nicht mit den Unternehmenswünschen.

5. Du kannst ein Anschreiben machen welche im internen Verteiler an die Teilnehmenden gesendet wird. Hier kannst Du auf die Inhalte des Seminars hinweisen und darum bitten, dass die Teilnehmer*innen sich für den Start schon einmal die größten Herausforderungen in Bezug auf (das Thema) überlegen. Was müsste sich ändern damit Du erfolgreich (Dein Thema) anwenden kannst; versuche hier wirklich herauszufinden, mit welchen Hindernissen die Teilnehmer*innen kämpfen.

Der kleine Tod im Online-Seminar

Wenn gar nichts geht dann muss eben im Seminar eine Methode her, bei der Du zum Start eben genau das herausfinden kannst. Dann lässt sich Erwartung mit dem mitgebrachten Inhalt abgleichen. Hier steht und fällt nämlich dann die Aufmerksamkeit. Spätestens wenn die Teilnehmenden das Gefühl haben, im falschen Seminar zu sitzen. Das ist Online leider noch katastrophaler als im Präsenzseminar. Weshalb? Weil Deine Teilnehmer sich tatsächlich mit etwas anderem beschäftigen können. Sie behaupten einfach die Verbindung ist schlecht und schalten das Video aus, der Ton ist sowieso aus und Du bist mit Deinem Seminar einfach abgemeldet.

Weshalb schreibe ich so überaus ausdauernd zu diesem Punkt?

Weil Du Dir Gedanken über Methoden und Tools machen kannst so viel Du möchtest; wenn Deine Lernenden nicht in Deinem Boot sitzen, dann schwimmen sie gerade im Online-Seminar einfach davon.

Schritt 3 Einen groben Ablaufplan mit den Seminarphasen erstellen

• Begrüßung, Eröffnung, Vorstellungsrunde – Onboarding

• Sammlung von Beiträgen/Meinungen

• Wissen erarbeiten

• Anleiten und Einteilen von Gruppenarbeiten

• Präsentieren und Auswerten von Gruppenarbeiten

• Diskussionen im Plenum

• Gestaltung von Feedback- und Abschluss- bzw. Rückblicksrunden

• Transferplanung

Hierbei sind dann die Lerninhalte mit Methoden zu belegen. Ich habe es ja gut, die Lerninhalte werden mir vorgegeben und so kann ich mir das sparen meine Inhalte zuzuordnen – ein Schritt den ich jetzt mal auslassen kann.

In dieser Planungsphase liegt ja unsere didaktische Hauptarbeit, da fließt ganz viel Gehirnschmalz hinein, an Bekanntes anzuknüpfen und darauf zu achten, dass man genügend Wechsel der Sozialformen einbaut, dass der Methodenmix dem Lernziel dient. Genügend Pausen und gegebenenfalls auch Aktivierungen einzubauen. Darauf zu achten, dass die Teilnehmer*innen nicht überfordert sind. Nicht nur den Zufriedenheits- und den Lernerfolg zu messen, sondern auch einen Transfererfolg planen und prüfbar machen.

Ich plane das alles als wenn das Seminar offline wäre! Erst wenn ich das ganze Seminar geplant habe schaue ich mir an mit welchen Methoden und Tools ich das Online ersetzen kann.

Das hat für mich den Vorteil, dass ich ein solches Seminar dann auch wieder in Präsenz schulen kann; wenn möglich oder gewünscht. Ich sehe genau, wenn ich kein Tool oder keine passende Methode zur Hand habe, in welcher Rhythmisierung ich eine Methode suche. Ich bewege mich immer noch in bekannten „Präsenzmethoden“, die einem Lernziel einem Lerntyp zuordnen kann. Dann kann ich viel leichter eine „Online-Lösung“ finden.

Vielleicht ist es irgendwann einmal so weit, dass Trainer*innen nur in Online-Seminaren denken können. Ich glaube gerade jetzt ist es gut sich in beiden Welten fachlich auszukennen, zumal man damit auch an Bekanntes für die Teilnehmenden anknüpfen kann. Wenn Du online ein Rollenspiel machst, dann können sich die Teilnehmenden noch sehr gut in das Setting eines Rollenspiels eindenken.

Der Faktor Zeit ist ja bekanntlich immer ein wichtiger Faktor in dieser Planung. In der Weiterbildung gibt es einen Richtwert; nur 80 % der Zeit zu verplanen und 20 % Puffer einzubauen. Ich gehe so weit, dass ich sage, dass sich der Anteil von verplanter Zeit noch um 10-15 % verringert. Das liegt einfach an Unvorhersehbarkeit von Technik, an Kommunikationsstörungen bei Aufgabenstellungen, an mangelnder Disziplin oder Ablenkung der Teilnehmenden bei Online-Seminaren. Die Aufnahmefähigkeit bei Online Seminaren ist einfach auch geringer. Pausen und Aktivierungen sind wichtiger Bestandteil Deiner Online-Planung.

Es ist für Dich besonders dringlich, dass Du gut vorbereitet bist, einen aktivierenden Methodenmix im Koffer hast und dann genau darauf achten kannst wie Deine Teilnehmer reagieren.

Dann wirst Du feststellen, auch Online macht den Teilnehmer*innen das Lernen Spaß. Und Du bist wieder genauso souverän wie in Deinen Präsenz-Veranstaltungen.

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Online Lernen mit Murmelgruppen und anderen Tieren

Wenn ich offline erzähle was ich mit Train the Online Trainer mache passiert es neuerdings häufig, dass ich gefragt werde: “Andrea, wie funktioniert das mit Zoom und den Gruppenräumen?“ „Andrea weißt Du, wie ich Gruppenarbeiten auch ohne zoom machen kann?“. „Gibt es eine Möglichkeit, Kartenabfragen auch online zu machen?“ Die Liste mit den Fragen scheint mir sehr lang zu sein und ich werde in diesem Artikel wieder ein paar der Fragen beantworten.

Wie hoch ist die Konzentrationszeit im Online-Seminar?

Gerade heute erreichte mich wieder eine Frage per E-Mail, wie lange die Konzentrationszeit bei Online-Seminaren ist. Ich gehe davon aus, dass meine Leserin meinte wie lange die Frontalpassage sein darf. Wenn ich davon ausgehe, dass in einem normalen Präsenzseminar die Inputphase nicht länger als 15 – 20 Minuten dauern sollte, dann kann man davon ausgehen, dass sich diese Zeit bei einem Online-Seminar halbiert.

Wie kann ich das Lernergebnis von Frontalpassagen verbessern?

Eine sehr gute Methode, auch Online, um das Verständnis des Vortrags zu festigen, ist die Murmelgruppe. Für die Murmelgruppe benötigst Du Kleingruppen mit 3 – 4 Teilnehmenden und ein paar Leitfragen wie z. B.:

• Was wurde gesagt

• was begeistert

• was schockiert mich

• was verstehe ich nicht

• welche offenen Fragen bleiben uns

Die Gruppen treffen sich im virtuellen Raum, besprechen die Fragen und kehren dann zurück. Vielleicht mit offenen Fragen die dann in der Gesamtgruppe noch geklärt werden sollen.

Das Ziel ist auf jeden Fall sicherzustellen, dass die Lerninhalte bei den Lernenden angekommen sind.

Gruppenarbeiten ohne Breakout rooms?

Ich sehe Deine Bedenken ohne zoom Gruppenräume zu machen. Das verstehe ich! Es gibt aber eine Lösung, wenn Du aus Datenschutzgründen keine Software mit der Breakoutfunktion nutzen kannst oder weil Dein Kunde z. B. Teams nutzt, dann empfehle ich Dir folgendes Vorgehen:

Richte mit den Teilnehmern zu Beginn anonyme E-Mail-Adressen bei einem kostenlosen Anbieter an. Ich empfehle hier aus verschiedenen Gründen gmail von google. Anonym heißt möglicherweise elephant83 oder Nilpferd97. Wichtig ist, dass die Teilnehmenden sich den Namen und das Passwort notieren, alleine um sich nach dem Seminar wieder bei Google abzumelden. Du machst Dir schnell eine Liste mit den Namen und den Fantasienamen und schon kannst Du den Teilnehmern auch Arbeitsunterlagen völlig problemlos in der Cloud mailen, ohne die Datenschutz-Richtlinien zu verletzen.

Du kannst auch gleich Arbeitsaufgaben in Teilnehmerkarten verstecken

Wenn Du das gemacht hast lernen Deine Teilnehmenden mit einem Video oder Folieninput, wie sie mit der „Fantasiemail“ einen Zoom Account erstellen. Noch einfacher, Du nutzt das neue google meet das ist jetzt mit gmail am einfachsten. Dann teilst Du Deine Gruppen ein und bestimmst in jeder Gruppe einen der Teilnehmenden zum Gruppenleiter. Der Gruppenleiter lädt seine Gruppe (und natürlich Dich) zum neuen Meeting ein. Damit haben die Gruppen eigene Meetings und Du kannst die Gruppen über den Einladungslink mit Deinem Handy besuchen und schauen woran sie gerade arbeiten. Meine Empfehlung ist auf jeden Fall den Seminarraum offenzulassen damit Teilnehmer*innen, die Probleme haben, wieder zurückkommen können bzw. im Hauptchat ihre Probleme loswerden können.

Anschließend kommen alle mit dem Ursprungslink wieder zurück in den Seminarraum.

Das ist für eine Murmelgruppe ein recht aufwendiges Verfahren. Allerdings ist das für Dich auch ohne zoom bzw. eine Software ohne Gruppenräume eine Möglichkeit, weiter interaktionsfördernde Gruppenarbeiten zu planen und durchzuführen.

Fantasiemails für den Datenschutz

Wichtig: Richte das bei einer Aufgabe ein wo der Inhalt nicht ganz so wichtig ist, damit in diesem Fall die auftauchenden Schwierigkeiten nicht die ganze Lernveranstaltung kippen.

Die Einrichtung der Fantasie E-Mails lohnen sich vor allem, wenn man langfristig mit den Teilnehmenden arbeitet, da man so als Lehrender einen einheitlichen Email-Verteiler aufbauen kann, ohne Datenschutzverletzungen.

Dann hast Du auch ohne Probleme die Möglichkeit während des Seminars Unterlagen zu senden. Ich persönlich mag es nämlich nicht so gerne die Unterlagen vorab an die Lernenden zu senden.

Ein weiterer Riesenvorteil, den ich hier ausdrücklich unterstreichen möchte, ist die Tatsache, dass Deine Teilnehmer*innen informell ihre digitale Kompetenz erheblich erweitern.

Gruppeneinteilung

Ein weiteres ganz nettes Tool zur digitalen Gruppeneinteilung ist

https://www.ultimatesolver.com/de/zufall-gruppen

Schön ist, dass Du vorab die Namen Deiner Gruppe als Liste abspeichern kannst. Das lässt sich bei Abwesenden auch ganz leicht korrigieren.

Ein berufspädagogisches Gebet

Zum Abschluss noch ein kleines berufspädagogisches Gebet; Achte bei all den Forderungen nach einem guten Methodenmix darauf, dass die Methode dem Lernziel dient und nicht dem Ego des Lehrenden. Ich weiß, wovon ich rede. Wenn man viele tolle Tools kennt und jeden Tag neue dazu kommen, dann neigt man dazu aus den Online-Seminaren regelrechte Methodenrallyes zu gestalten. Frage Dich immer, ist diese Methode die Beste um dieses Lernziel zu erreichen. Dann sind Deine Lernenden im besten Fall dosiert und nicht massiv überfordert.

Online-Seminare – Schwierige Situationen meistern

Es ist Donnerstag, der 5.3.2020. Das Corona Gespenst nimmt langsam merkwürdige Formen an. Von der IT-Abteilung des Bildungsträgers, bei dem ich mit festen Projektstunden und als Dozentin für Digitale Kompetenzen beauftragt bin, erhalten alle Mitarbeiter die Anweisung, sich die Applikation WebEx zu installieren, man hat sich für diese Plattform aus verschiedenen Gründen entschieden, bei Problemen sollen wir uns melden. Den Teilnehmenden habe ich am Freitag dann den gleichen Auftrag gegeben, sich die App auf Ihre Seminar-Tablets zu laden. Am Sonntag, dem 8.3. kam die Mail von der Geschäftsleitung, dass die Teilnehmer*innen und die Lehrenden das Gebäude nicht mehr betreten dürfen. Wir machen ab sofort die Weiterbildung online. Oha, also Sonntagnachmittag Dozentinnen und Dozenten informieren, Teilnehmer*innen für Montag vor das Gebäude einladen, um ihnen die Laptops zur Verfügung zu stellen. Es musste geklärt werden, welche Hardware die Dozentinnen und Dozenten für ihre Arbeit im Homeoffice benötigen. Hier habe ich meinen ersten Irrtum begangen, ich bin davon ausgegangen, dass Dozenten und Dozentinnen, die in der Weiterbildung „Digitale Kompetenz“ unterrichten auch automatisch Online lehren können. Natürlich war das nicht so. Und so ging es doch in fast jedem Bildungsunternehmen, in den Schulen, den Ausbildungsstätten und den Bildungsträgern.

Welche Probleme sind Euch begegnet?

Wenn man unter Kollegen eine Umfrage macht, welche Schwierigkeiten ihnen in Online-Seminaren begegnen bzw. begegnet sind, dann lautet die Antwort in aller Regel:“ technische Probleme“. Das ist auch der Grund, weshalb ich in meiner Checkliste so ausführlich auf die Technik eingegangen bin,

Man stelle sich einmal vor, Du wirst von einem Kunden beauftragt, ein Rhetorik-Seminar, welches Du eigentlich in Präsenz machen solltest, plötzlich online stattfinden muss. Viele Dozenten oder Trainer die jahrelange Praxiserfahrung haben, hatten auf der anderen Seite noch nie einem Online-Seminare gehalten. So, also was haben sie gemacht? YouTube Videos geschaut sich mit anderen Kolleginnen und Kollegen ausgetauscht, Blogs gelesen. E-Books heruntergeladen, also on demand gelernt.

Viele Kolleginnen und Kollegen haben das sehr gut gemeistert, die technische Infrastruktur zu gestalten.

Technischer Service für BYOD

Was aber den meisten überhaupt nicht klar war, ist die Tatsache, dass die Teilnehmer selbst, sich auch nicht mit der Technik auskennen das heißt wenn du ein Online Seminar hast oder gestartet hast dann waren u. U. erstmal die die Teilnehmer mit der Technik total überfordert. Und dann solltest du technischen Support leisten für Handy Tablets Notebooks Systeme die du überhaupt nie gesehen hast. Deshalb würde ich in diesem Blogartikel gerne auf die Probleme eingehen, auftauchen können, wenn man Online Seminare macht.

Einer der Fehler die häufig auftauchen ist, dass das Mikrofon des Teilnehmers nicht funktioniert, er kann aber den Dozenten hören, es kann einfach sein, dass der Teilnehmer sein Mikrofon noch nicht angeschaltet hat. Da das in den Systemen unterschiedlich ist, hilft es, mit den Teilnehmern unter Umständen über eine Messenger-Gruppe kommunizieren zu können. Manchmal ist es auch einfach so dass der Dozent in den Plattformen die die Funktion des Mikrofons, erst freischalten muss.

Eine weitere Möglichkeit ist, dass die Teilnehmer Headsets nutzen, die eine Stumm-Taste am Kabel, haben die, deaktiviert werden muss. Was auch häufig passiert ist, dass externe Mikrofone erst im System eingestellt werden müssen und man sollte auf jeden Fall darauf achten, dass Klinkenstecker ordentlich eingesteckt sind.

Externe Unterstützung

Hinzu kommt das Problem, dass du Teilnehmer hast, die unterschiedliche Devices haben spricht der eine schaut mit dem Handy zu der nächste hat ein Tablet und der aller nächste hat einen Laptop mit Windows 7 wo die Einstellungen anders sind. Das heißt, ist häufig in Online-Seminar Anfang regelrecht für den Support bei den Teilnehmern für die Technik zuständig. Deshalb empfehle ich, wenn du selbst dich nicht gut mit der Technik auskennst, hier für den Start bei Teilnehmern die du auch nicht kennst, jemanden mitzunehmen, der die technische Seite mit den Teilnehmern klärt. Damit du am Ende nicht Probleme hast das Seminar zu starten, weil ein Teilnehmer/in mit der Technik festhängt und Du Dich nur um diesen einen Teilnehmer kümmern musst.

Meine Internetverbindung ist schlecht

Wenn die Bandbreite des Internets, indem du arbeitest nicht groß genug ist, kann es sein, dass du Probleme bekommst deine Präsentationen hochzuladen. Meine Empfehlung ist, auf jeden Fall eine Kopie in der Cloud zu speichern sodass du im Zweifelsfall über deinen Account und die Bildschirmteilung die Präsentation trotzdem starten kannst. Sollte das nicht möglich sein, so kannst du den Teilnehmern die Datei dann freigeben oder per E-Mail und dass die Inhalte dann in Einzelarbeit erarbeitet werden können. Dich ist, wo deine Dateien in einem Format speichert das sozusagen in jedem virtuellen Raum auch in Fremdsystemen gelesen werden kann. Hier empfehle ich die Dateien auf jeden Fall noch einmal in pdf-Format.

Der Supergau ist für ein Online-Seminar, das Internet komplett zusammenbricht oder der Server des Anbieters für den virtuellen Klassenraum ausfällt dann hast du nur die Möglichkeit das Seminar tatsächlich zu verschieben. Wenn die Verbindung sehr niedrig ist dann werdet ihr Probleme bekommen mit Videos zu arbeiten also mit den Teilnehmer Videos meine ich, dann ist es auf jeden Fall besser, wenn ihr die Videos einfach ausschaltet, dass du dann nur über Audio arbeitest das entlastet die Verbindung so dass Du dann weiterarbeiten kannst.

Ich empfehle dir auch bevor du das Seminar startest mit einer weiteren E-Mail zu testen, ob die Teilnehmer problemlos in den virtuellen Raum kommen. Manchmal müssen Updates noch gefahren werden damit dein Seminarraum funktioniert, es müssen Plugins installiert sein, diese technischen Voraussetzungen müssen im Vorhinein geklärt sein.

Bitte warten

Die meisten virtuellen Klassenräumen verfügen über einen sogenannten Wartezone, diese kannst du nutzen um technische Themen schon einmal anzusprechen: Herzlich willkommen hier einige Hinweise zum Thema Technik: Bitte schalten sie ihr Headset oder ihre Mikrofone stumm. Bitte sorgen Sie dafür, dass dieses oder jenes passiert.“ Wenn du technische Tools nutzt wie z.b.  das dann kannst du vorher auch eine Folie machen und genau noch mal zeigen vielleicht über ein Screen Video wie das anzuwenden ist da kannst du viele technische Störungen schon vermeiden. Wenn du mit Gruppenräumen arbeitest, wenn du mit dem Whiteboard deine Applikation arbeitest, wenn du mit sonstigen technischen Tools arbeitest dann macht es manchmal Sinn, wenn die Teilnehmer das vorher ausprobieren können.

Super Stress in Online Seminaren

Stell Dir vor, Du bist im virtuellen Raum und die Teilnehmer/innen schweigen. Im Präsensseminar kannst Du die Körpersprache deuten und Du reagierst dann, indem Du die Teilnehmer aktivierst. Das ist virtuell schwierig.

Es könnte ja sein, dass den Teilnehmer/innen den Nutzen nicht klarsehen können, dann ist einfach die Motivation niedrig, hier ist halt wichtig, dass Du am Anfang die Erwartungen abgleichst. Gegebenenfalls musst Du flexibel die Schwerpunkte des Seminars verlagern.

Achte beim Online Seminar darauf, dass Du genügend Pausen machst und die Seminarzeiten für die Teilnehmer/innen nicht überfordernd ist. Gut ist für die Interaktion, dass Du Tools nutzt um die Teilnehmer/innen aufmerksam sein müssen. Das kann schon eine Murmelgruppe nach dem Input sein. Fragestellungen müssen eindeutig sein, wenn die Fragestellung überfordert steigern Teilnehmer aus. Achte auf dosierte Überforderung.

Nicht alle Teilnehmer gehören zu den kommunikativen Lernern, achte darauf, dass, Du irgendwann im Laufe des Seminars alle  Teilnehmer*innen namentlich ansprichst.

Zeitmanagement

Wenn Aufgaben massiv in Diskussionen ausarten, dann sollte man die Diskussion verlagern. Z.B. in die Pausen oder in eine Lernmanagementplattform. Wenn sich neue Themen zum Lernen ergeben, verschiebe in eine weitere Lerneinheit.

Wenn Teilnehmer eine andere Meinung haben kann es im Seminar zu ausufernden Diskussionen kommen, wenn Du vorab Brainstormings machst und abfragst, welchen Standpunkt die Teilnehmer/innen vertreten und das kannst Du dann produktiv in den Ablauf einarbeiten.

Dateitransfer, Fragestellung klären, Tools lernen, kostet online Zeit, lass Deinen Teilnehmer/innen Zeit zu lernen, zu verstehen. Redezeit kann man auf eine Minutenanzahl beschränken, jeder hat 3 Minuten Zeit… damit man ausufernde Redebeiträge abkürzen kann.

Pünktlich anfangen

Teilnehmer*innen haben Probleme den Start eines Online Seminars verbindlich einzuordnen, weil sie das Live Seminar mit Onlinekursen verwechseln, wo sie lernen können, wann sie wollen. Achte darauf, dass Du das bei der Einladung kommunizierst.

Hilfreich ist auch, dass Du kurz vor dem Online Seminar noch einmal eine Erinnerung sendest, nach dem Motto, in 30 Minuten sehen wir uns. Hier noch einmal der Einwahllink, die anderen Teilnehmer ich und freuen sich, wenn wir um 14:00 Uhr pünktlich starten.

Wenn sich Teilnehmer*innen am Arbeitsplatz einloggen werden sie vermutlich erst einmal ihre Emails lesen, deshalb macht es Sinn, den Seminarstart nicht zu früh zu legen. Hier ist 9.00 Uhr morgens eine bessere Startzeit. Rechne damit, den Teilnehmer*innen dann Zeit einzuräumen, die E-Mails abzurufen.

Ich empfehle dir auch bevor du das Seminar startest, mit einer anderen E-Mail-Adresse zu testen, ob die Teilnehmer problemlos in den virtuellen Raum kommen. Manchmal müssen Updates noch gefahren werden damit dein Seminarraum funktioniert, es müssen Plugins installiert sein, diese technischen Voraussetzungen müssen im Vorhinein geklärt sein.

Menschen im Seminar

Ja, es menschelt auch in den Online-Seminar könnte z.b., dass Teilnehmer sich im Text Chat als die Zwischenredner und Besserwisser entpuppen, ganz genau, wie im Präsenzseminar. Wir sollten Einträge, die vielleicht auch provokant sind, nicht ignorieren. Alle Teilnehmer können das Lesen, deshalb solltest du auf jeden Fall angemessen darauf reagieren.

„Ich lese gerade im Chat, dass Herr XY folgende Anmerkung hat, ich habe das Gefühl, dass da Fragen offen sind, verraten sie uns bitte, was sie genau damit meinen.“

Im Zweifelsfall muss man das „Pausengespäch“ telefonisch führen. Wenn gar nichts geht, kann man Teilnehmer/innen auch aus dem virtuellen Raumausschließen.

Ein anderes Phänomen passiert eher in Inhouse-Trainings, das informelle Gespräch an der Kaffeemaschine wird einfach im Chat geführt.  Man sollte den Teilnehmer/innen die Möglichkeit geben in Pausen oder vor dem Start sich informell auszutauschen und auch in der Gruppenarbeit die Zeiten großzügig bemessen, damit Teilnehmer/innen sich auch privat austauschen können. Am Ende kann man den Chat zwischendurch ausschalten und Online- Seminarkarten für Zwischenfragen und Bemerkungen nutzen.

So geht lernen auch

Du bist als Dozent als Trainer angetreten, Dein Fachthema weiterzugeben, es ist ein völlig neues Fachgebiet, sich als Online-Trainer sicher zu fühlen. Viele emotionalen und zwischenmenschlichen Themen verbergen sich hinter der Hürde Online Seminar. Du bist sicher in Deinem Fachthema, Du hast alles getan, um die technische Hürde zu meistern und angemessen darauf vorbereitet, dann kannst Du nicht mehr tun.

Wenn also technische Probleme und Pannen passieren, nimm es als Lernsituation. Lernen, wie man gelassen bleibt, wie und wann technische Probleme auftauchen und wie man diese beheben kann. Lerne, welche Probleme Teilnehmer mit Technik und Online-Weiterbildung haben. Teilnehmer verzeihen Dir viel, wenn Du klarmachst, dass die Situation auch für Dich Lernen bedeutet.

Wie geht es jetzt mit uns weiter – Online Seminar?

Wenn Du es geschafft hast, im ersten Teil Deines Online Seminars eine Atmosphäre von Vertrauen und Motivation zu schaffen ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, um mit Deinen Teilnehmenden in das Thema des Seminars einzusteigen. In vielen Seminaren, Präsenz oder Online ist hier der Moment, an dem der Dozent anfängt in einer Präsentation sein Fachwissen zum Besten zu geben. Das Problem dabei ist, wenn es Teilnehmer gibt, die schon eine Menge Vorwissen haben, dann sind diese Teilnehmer/innen jetzt unterfordert, gelangweilt und steigen aus. Die anderen haben vielleicht noch kein Vorwissen und können mit den Inhalten nichts anfangen, sind überfordert und steigen aus. Im Präsenzseminar kannst Du das in der Regel an der Körpersprache wahrnehmen, das funktioniert im Online Seminar nicht mehr so gut. Deshalb ist der Leitsatz für diesen Teil des Seminars:

An Bekanntes anknüpfen, bzw. das Vorwissen aktivieren.

Holen wir also unsere Teilnehmer da ab, wo sie stehen.

Story Telling als Methode für den Themeneinstieg

Menschen lieben Geschichten, durch das Erzählen von Geschichten, die uns selbst passiert sind oder Situationen in der sich die Teilnehmenden wiederfinden, erfahren sie, in welchen Situationen bestimmte Fähigkeiten helfen, ein bestimmtes Problem zu lösen. Erzähle die Geschichte, die mit der Person, der Theorie, dem Produkt zu tun hat, um das es in Deinem Seminar gerade geht.

Bilder sagen mehr als tausend Worte

Dieses Sprichwort bekommt in Online Seminaren eine neue Bedeutung. Da die nonverbale Kommunikation, die sonst so viel Wirkung erreicht, ja zu einem Großteil entfällt, ist es umso wichtiger, den Teilnehmenden mit ausdrucksstarken Fotos und Abbildungen und Visualisierungen das Verstehen leichter zu machen. Auch der Einstieg mit einem max. 5 Min. Video kann als Einstieg in das Thema aktivieren.

Aktualität des Themas

Du kannst auch eine aktuelle Tageszeitung oder eine Überschrift aus den Social Media Kanälen nutzen, um mit den Teilnehmenden den aktuellen Bezug zum Thema herzustellen und mit den Teilnehmer/innen zu erarbeiten, wo sie betroffen sind bzw., Du kannst erarbeiten lassen wie sie das in Bezug auf das Thema des Seminars sehen.

Auch eine Schätzfrage kann einen guten Einstieg in das Thema ergeben, besonders, wenn Du das über ein Umfragetool machst. Die Teilnehmer müssen in Ihrem Vorwissen suchen und eine Meinung abgeben. Nach der Auflösung ist die Überraschung über das Ergebnis oft der erste Weg in die Veränderung.

Kopfstandmethode

Die Teilnehmer erhalten eine Fragestellung, die genau gegensätzlich zum gewünschten Ziel des Seminars ist. Wie z.B. “Was müsstet Ihr tun, damit das Online Seminar für Eure Teilnehmer so richtig langweilig wird”. In einem gemeinsamen Brainstorming werden die Vorschläge gesammelt und anschließend in positive Ideen umgewandelt.

NameBrainstorming
ZielTeilnehmer kennen zum Thema gehörende Begriffe und können unbekannt von bekannten unterscheiden
GruppengrößeMax. 12 Teilnehmende
Dauer5 Minuten
MedienFolie mit Whiteboard Funktion bzw. kollaboaratives Tool oder auch Chatfunktion
VorbereitungAuf einer Folie wird eine Leitfrage gestellt: Was wissen Sie über…. Was verbinden Sie mit….?
AblaufDie Teilnehmer können alle Ihre Vorkenntnisse nennen. Hieran kann man dann anknüpfen und u. U. nach Oberbegriffen clustern oder schon schauen, welche Begriffe sind gar nicht genannt worden, die dann im Laufe des Seminars erläutert werden.
HinweisGenügend Zeit geben und ggf. noch Fragen stellen, die die Gehirnaktivität anregen, z.B. Wie sieht es aus, mit…?
VariationenMan kann gut am Schluss farblich markieren bzw. die Begriffe, die im Seminar noch eine Rolle spielen in Reihenfolgen setzen, oder auch jetzt in das Thema einsteigen. 
Methoden für den Themeneinstieg

Vermittlung und Erarbeitung der Inhalte

Um es zu schaffen, dass ein Online Seminar die gleiche Teilnehmerorientierung auszeichnet, wie ein sehr gutes Präsenzseminar ist es notwendig, dass Du in diesem Teil einen Mix aus Information, Experteninput und Erfahrungsaustausch schaffst. Denn genau wie im Präsenzseminar treffen sich Deine Lernenden in Echtzeit. Allerdings und hier liegt eine der größten Hürden für Online Seminare, mangelnde technische Erfahrung und fehlende Medienkompetenz lassen häufig eine Frontal-Vortrags-Situation entstehen und am Schluss können die Teilnehmenden dann Fragen stellen. Der Vorteil der Echtzeitsituation ist, durch den Experten bekommen die Lernenden aktuelles Wissen, können dazu in Echtzeit Fragen stellen und der wichtigste Faktor, die Lernenden können sich untereinander austauschen. Diese Erfahrung und der Austausch darüber sind unverzichtbar für den Fortschritt des Lernens. Es werden häufig Sichtweise eingebracht, die alleine durch den Trainerinput gar nicht möglich sind.

Behalte die Teilnehmer und den Chat immer im Auge

Die Vermittlung der Inhalte erfolgt, wie Präsenzseminar mit einem angemessenen Methodenmix. Unabhängig von der Wahl, welches Medium Du für Deine Präsentation nutzt, halte auf jeden Fall Deine Teilnehmenden und den Chat im Auge. Das ist die einzige Möglichkeit Reaktionen Deiner Teilnehmenden zu beobachten. Reagiere auf Wortmeldungen oder Eintragungen immer zeitnah. Wenn Du nämlich nicht schnell genug auf Fragen eingehst werden Teilnehmer die Fragen einstellen, d.h. für Dich Präsentieren und Reagieren müssen simultan laufen und das ist eine sehr ungewohnte Situation, die Übung und Erfahrung benötigt. Hilfreich ist es hier den Teilnehmenden von vorneherein zu sagen, dass sie sich Ihre Fragen aufschreiben sollen und Du sie nach dem Input beantwortest.

Die Präsentation

Normalerweise steht der Dozent oder Trainer im Mittelpunkt, im virtuellen Seminarraum übernimmt diese Aufgabe die Präsentation. Hier ist es wichtig, sich damit auseinanderzusetzen, wie man Folien so aufbaut, dass sie lernförderlich sind.

  • Den Hintergrund der Folien in einer hellen Grundfarbe ohne Grafiken und Muster gestalten.
  • Die Darstellung von CI ist für das Lernen unerheblich und kann deshalb entfallen. Wenn es vorgeschrieben ist reduziere die Darstellung auf ein Minimum. 90% der Folie sollte für die Darstellung es Lerninhaltes entfallen.
  • Lasse Bilder weg, wenn sie nicht in unmittelbaren Zusammenhang mit dem Inhalt stehen.
  • Erstelle Deine Folien in Form von Geschichten
  • Wenn Du Deine Geschichte mit Bildern kombinierst erhöht das den Erinnerungsfaktor, denn unser Gehirn speichert Informationen immer in Bildern
  • Wird neben Bild und Ton (Dein Vortrag) noch Text auf der Folie dargestellt, hemmt das die Informationsaufnahme. Texte nur als kurze Stichpunkte (Ausnahmen sind Fremdworte, Fachbegriffe und Kennzeichnungen)
  • Zur Orientierung Deiner Teilnehmer sollte Deine Präsentation einen roten Faden beinhalten, der ihnen verdeutlicht, wie der in welchem Zusammenhang die Themen zum Lernziel stehen.
  • Agenda Folien erleichtern die Orientierung. Hebe das aktuelle Thema hervor.
  • Verdeutliche die Kernaussagen durch Überschriften, die das Gesamtthema zusammenfassen.
  • Das Folienlayout kann auch Orientierungshilfe sein, z.B. Inhaltsfolien und Interaktionsfolien mit unterschiedlichem Layout. Dann könne sich die Teilnehmenden beispielsweise auf Aufgaben oder Inhalt einstellen.
  • Wähle anstatt Text auf der Folie lieber verstärkt Grafiken, Tabellen, Karikaturen oder passenden Bilder.
  • Erläutere den Kontext mündlich und zeige auf der Folie die entsprechende Stelle in der Grafik,

Achte auf einheitliche Elemente, entweder Fotos oder ClipArts, ein Mix wirkt hier schnell unprofessionell.

Nutze  bewährte Orientierungsprinzipien

Orientiere Dich beim inhaltlichen Aufbau an logischen Orientierungsprinzipien:

Analog zum beim Lernen ablaufenden Lernprozess

  • Vom Allgemeinen zum Speziellen
  • Vom Konkreten zum Abstrakten
  • Vom Einfachen zum Komplexen
  • Entlang der Abfolge der Sachstruktur (etwa von der Planung eines Produkts über die verschiedenen Umsetzungsschritte bis zum fertigen Produkt)
  •  Analog zu den Phasen des Problemlösungsprozesses (etwa Problem, Analyse, Lösungsentwicklung, Lösungsumsetzung)

Nutze möglichst häufig die Kombination von Präsentation und Zeichenwerkzeug (Whiteboard) Du erhöhst damit deutlich die Aufmerksamkeit, wie Du es vielleicht im Präsenzseminar mit dem Aufbau eines vorbereiteten FlipCharts kennst. Das Auge des Betrachters liebt es , Erklärungen zu folgen, die durch einen entstehenden Prozess also eine Zeichnung oder eine Skizze verdeutlicht werden.

Die max. Dauer eines Inputs beim Online Seminar sollte 5-7 Minuten nicht überschreiten, anschließend sollte wieder eine Interaktion erfolgen. Vielleicht in Form einer Umfrage damit die Teilnehmenden das neue an Bekanntes anknüpfen können.

Eine sehr gute Methode, die offenen Fragen im Plenum nach einer Inputphase herauszuarbeiten ist die sogenannte Murmelgruppe. Die Teilnehmer treffen sich in Kleingruppen (siehe Punkt Sozialformen nachfolgend) und murmeln über folgende Fragen;

• Was wurde gesagt?

• was begeistert mich?

• was schockiert mich?

• was verstehe ich nicht?

• welche offenen Fragen bleiben uns?

Ein Tabu ist das Vorlesen von Texten! Das sogenannte betreute Lesen verursacht ein rapides Absinken der Aufmerksamkeit. Wenn Teilnehmer eine Folie lesen sollen, dann lasse sie lesen.

Sprich die Teilnehmer beim Vortrag direkt an: „Wie Ihr hier sehen könnt…“, anstatt “wie man hier sehen kann”, so bekommen die Teilnehmer das Gefühl, als Person wahrgenommen zu werden.

Videos und Erklärvideos

Videos und Erklärvideos sind beliebte Lernmedien um komplexe Dinge zu erläutern oder Praxissituationen zu zeigen. Videos lassen sich auch in Live-Online Seminaren anwenden, jedoch muss man einige technische Hürden überwinden, da es in der Regel nicht reicht einfach ein Video mit den Teilnehmenden zu teilen. Entweder sendest Du den Link und die Teilnehmer/innen schauen sich das Video lokal an oder Du hast eine Software, in der Du in den Einstellungen das Teilen von Videos ausdrücklich einstellen kannst. In einigen virtuellen Räumen ist Teilen also im Browser möglich. Wenn die Teilnehmenden die Videos lokal schauen, achte darauf, dass der Ton aus ist. Lasse Dir ein Zeichen geben, wenn die Teilnehmer das Video geschaut haben, nicht bei jeder Bandbreite startet das Video gleichzeitig.

Lerntempo berücksichtigen

Beim Lernen spielt die Individualität des Lernenden in vielerlei Hinsicht eine Rolle. Erstens wird sie bei den Vorkenntnissen wichtig. Vorkenntnisse in einem bestimmten Wissensbereich sind eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Lernerfolg. Dies wird auch „Matthäus-Effekt“ genannt, unter Bezugnahme auf die Bibelstelle: „Denn wer hat, dem wird gegeben.“ Damit ist gemeint, dass gute Vorkenntnisse den Erwerb von neuem Wissen begünstigen. Das Bibelzitat geht jedoch noch weiter: „Wer nicht hat, von dem wird auch genommen werden.“ Im übertragenen Sinne ist damit gemeint, dass die Gefahr des Vergessens besonders groß ist, wenn die Vorkenntnisse lückenhaft sind.

Ein weiterer Einflussfaktor auf den Lernerfolg ist das Lerntempo. Bereits in der Grundschule betragen die Unterschiede im Lerntempo der Kinder den Faktor 1:5. Das heißt, dass die langsamsten Kinder die fünffache Zeit brauchen, um zu den gleichen Lernergebnissen zu kommen, wie die schnellsten. In den weiterführenden Schulen reduzieren sich die Lerntempounterschiede auf 1:3, während sie sich in der Erwachsenenbildung wieder bis zum Faktor 1:9 erhöhen

Diese enormen Unterschiede lassen es unsinnig erscheinen, Lernende in einem gemeinsamen Lerntempo zu unterrichten. Für die einen Lernenden wird das eingeschlagene Tempo zu gering sein. Sie müssen ständig warten bis die anderen so weit sind. Das untergräbt ihre Motivation. Der Lernprozess erscheint ihnen uninteressant, voller Wiederholungen und wenig effektiv. Für langsamere Lernende hingegen wird das Lerntempo zu hoch sein. Sie verstehen vieles nicht, weil ihnen dazu noch die Vorkenntnisse fehlen und sie machen viele Fehler. Beides untergräbt ihre Motivation. Der Lernprozess erscheint ihnen nicht bewältigbar. Der Lehrende steht damit vor einem unlösbaren Dilemma.

Welches Lerntempo du auch wählst, es wird immer eine beträchtliche Anzahl von Teilnehmern und Teilnehmerinnen geben, die nicht damit zurechtkommen. Dies gilt nicht nur für Vorträge, Präsentationen, sondern auch dann, wenn fragend-entwickelnd unterrichtet wird. Auch bei dieser Form beteiligt sich nur ein Teil der Lernenden. Von den restlichen Personen erhält der Dozent keine Informationen darüber, wie weit diese dem Lernprozess folgen können. So kommt es zu dem eigenartigen Phänomen, dass selbst gravierende Lerntempo-Unterschiede selten auffallen. Dabei sind Lerntempo-Unterschiede nur ein äußeres Zeichen für die sehr unterschiedlichen, im Inneren ablaufenden Vorgänge.

Selbst bei einem identischen Lerntempo zweier Personen in einer bestimmten Lernsituation kann nicht davon ausgegangen werden, dass beide das Gleiche gedacht, gefühlt und getan haben. Man muss vielmehr annehmen, dass Inhalte von jeder Person individuell aufgenommen, vernetzt und bewertet werden. Wenn dies richtig ist, dann bleibt als einzige Konsequenz, den Lernenden möglichst umfangreiche Phasen anzubieten, in denen sie sich ganz persönlich mit den Inhalten auseinandersetzen können.

Daher ist der systematische Wechsel der Sozialformen so wichtig. Durch die wiederholte Unterbrechung von Vermittlungsphasen wird es den Lernenden ermöglicht, das Gehörte oder Gelesene mit den eigenen Vorkenntnissen zu vernetzen und auf seine Bedeutung für das eigene Handeln hin zu analysieren

Die meisten Plattformen für virtuelle Räume ermöglichen Gruppenarbeit nicht. Da es aber für den Lernerfolg eine unabdingbare Voraussetzung ist, habe ich mit meinen Teilnehmer/innen einfach Gruppen oder Paare gebildet, die eigene Räume für die Gruppenarbeit einberufen haben. Dazu wurde ich als Trainerin mit eingeladen, sodass ich mich dann reihum mit dem Handy oder Tablet in die Gruppenarbeiten einwählen konnte, um die Teilnehmenden bei der Arbeit zu beobachten, Fragen zu beantworten.  Das bedeutet im Zweifelsfall muss man sicherstellen, dass alle Teilnehmer/innen in der Lage sind, ein solches Meeting einzuberufen und dann auch wider in den virtuellen Seminarraum zurückzufinden.

Zur Gruppenarbeit gehört ein kollaboratives Werkzeug, mit dem die Teilnehmer/innen in der Lage sind in ihren Gruppen auch gemeinsam an einem Dokument, einer Präsentation zu arbeiten und diese anschließend auch zu präsentieren

Keine Gruppenarbeit ohne Ergebnispräsentation. Minimal kann sein, dass eine Gruppe präsentiert und die anderen ergänzen. Hier muss dann der Trainer sicherstellen, dass die Teilnehmer die Möglichkeit haben, Dokumente zur Präsentation freizugeben oder den Bildschirm für die Präsentation übernehmen können. Mein Tipp: Alle Präsentationen für die Gruppen vorbereiten und vorab in einer Mail oder im Lernmanagementsystem hinterlegen, zusammen mit der Aufgaben -stellung und der Zeitangabe.

Methoden der Zusammenfassung und Wiederholung

Nach der Vermittlung oder der Erarbeitung der Inhalte ist es wichtig, das Erlernte zu wiederholen. Hier solltest Du Methoden anwenden, die es den lernenden noch nicht ermöglichen das erworbene Wissen anzuwenden, sondern auf eine andere Art oder mit anderen Sinnen zu wiederholen. Jeder Teilnehmer erläutert nacheinander, was ihm zum Thema in Erinnerung geblieben ist. Daraus ist ersichtlich, welche Themen Du wiederholen solltest. Gemeinsam oder in kleinen Gruppen erstellen die Teilnehmer ein MindMap, dies ist über diverse Software möglich oder der Trainer übernimmt die Ansagen der Teilnehmenden auf der Whiteboardfunktion.

NameThemenauslese
ZielTeilnehmer lenken die Aufmerksamkeit auf bestimmte Fragestellungen und beschäftigen sich intensiver mit den Abschnitten und erstellen für sich selbst eine Zusammenfassung.
GruppengrößeMax. 12 Teilnehmende
Dauer10 – 15 Minuten
MedienFolie mit Whiteboard Funktion bzw. kollaboratives Tool
VorbereitungAuf einer Folie werden ein paar Fragen gestellt. s.o.
AblaufDann können die Teilnehmer/innen sich in ein Textdokument eintragen , falls Du Dich bereits mit kollaborativen Werkzeugen auskennst können die Teilnehmenden natürlich auch gleichzeitig daran arbeiten.
HinweisDurch das Zusammentragen der Ergebnisse entsteht, eine gute Übersicht, welche Punkte ihnen wichtig sind oder was ihnen aufgefallen ist.  Für Dich ergeben sich evtl. Punkte auf die Du noch einmal eingehen musst. Wenn es als Gruppenarbeit ausgeführt wird diskutieren die Teilnehmenden noch intensiver über die Ergebnisse und erfahren mehr über die Eindrücke der anderen Teilnehmer/innen
VariationenAnstatt die Frage jeden Teilnehmer einzeln zu geben ordnest Du die Teilnehemr vorab in gruppen und weist jeder Gruppe eine Frage zu. Dann präsentieren die Gruppen am Ende ein Ergebnis zu einer Frage. Beispielsweise „Welche Schritte kennzeichnen den Entwicklungsprozess XY“.  Oder allgemeiner „Welche Handlungsweisen sind für sie im Arbeitsalltag anwendbar“
Methode für die Zusammenfassung

Methoden zur Wiederholung der Inhalte

NameA-Z Liste nach Vera Birkenbihl
ZielIdeen oder bekannte Begriffe werden von der Gruppe zusammengetragen und verdeutlichen ihren Wissensstand.
GruppengrößeMax. 12 Teilnehmende
Dauer10 – 15 Minuten
MedienAuf einer Folie steht ein Begriff und in einer alphabetischen Liste können die Teilnehmer alle Begriffe nennen, die ihnen zu dem Begriff einfallen
VorbereitungFolie mit alphabetischer Liste bzw. beschreibbare PDF damit die Teilnehmer/innen die Datei auch digital ausfüllen können
AblaufDie Teilnehmenden tragen neben dem Buchstaben in die frei Spalte einen Begriff ein, der mit dem entsprechenden Buchstaben beginnt. Zuvor klärt man ab, ob einer oder mehrere Begriffe pro Zeile erlaubt sind.  Die Teilnehmenden sammeln alle Begriffe, die ihnen während der Lerneinheit in Erinnerung geblieben ist.
HinweisVielen Teilnehmenden fällte es leichter einen Begriff zu finden, wenn ein Buchstabe vorgegeben ist.
VariationenDiese Art von Liste kann man auch nutzen um in einem zweiten Seminar eine Wiederholung der Inhalte des ersten Seminars nutzen.
Methode zur Wiederholung
A-Z-Liste

Anwendung des Gelernten

Der spannendste Teil einer Weiterbildung auch einer Online Weiterbildung liegt natürlich in der Anwendung des Erlernten. Durch verschiedenen Methoden prüfen die Teilnehmer, ob  sie das neue Wissen anwenden können. Das kann bei einem Online Seminar auch in die Selbstlernzeit verschoben werden. Ich bin ja ein Freund des Projektes d.h, die Teilnehmer bekommen nach dem Seminar eine Projektaufgabe, die jeder in einer Selbstlernzeit am besten in seinem Arbeitsumfeld auch praktisch anwenden kann. Man kann auch asymmetrisch Lerngruppen bilden, die eine Fallstudie betreiben.

Wichtig ist,  und darüber habe ich ja schon einmal einen separaten Blogbeitrag geschrieben, dass Du den Erfahrungsaustausch und die Diskussion in der Lerngruppe förderst. Was im Präsenzseminar selbstverständlich ist, bedarf im Online Lernen der Planung.

Artikel über das soziale Lernen bei Online Serminaren

Beachte noch folgende Stolpersteine:

  • Es ist nicht immer klar, wer einen Redebeitrag leisten möchte
  • Manche kommen nicht zu Wort
  • Die fehlende nonverbale Kommunikation kann zu Missverständnissen führen

Evaluation des Online Seminars

Zum Ende des Seminars werfen die Teilnehmer gemeinsam mit dem Dozenten/der Dozentin einen Blick auf den Ablauf und die Vorgehensweise. Gerade für den kontinuierlichen Verbesserungsprozess ist es wichtig zu erfahren, wie die Teilnehmenden das Online Seminar erlebt haben und an welcher Stelle sie sich für die Zukunft Verbesserungen und Veränderungen wünschen. Ein Blitzlicht am Ende sollte das Mindeste an Feedback sein.

NameBaum der Erkenntnis
ZielDie Teilnehmer/innen realisieren die Kernaussagen zum Thema deren Bedeutung für das eigene  Handeln
GruppengrößeMax. 12 Teilnehmende
Dauer10 – 15  Minuten
MedienFolie mit Whiteboardfunktion  oder kollaboratives Tools
VorbereitungAuf einer Folie ist ein Baum mit drei unterschiedlichen Zonen eingezeichnet
AblaufDie Teilnehmenden tragen in die Folie ein, sie als Erkenntnisgewinne und Erfolge mitnehmen, was gut war, wovon noch mehr sein kann, wo die Entwicklungsfelder liegen, aber auch Wünsche und offene Themen Zuletzt das runter gefallene Obst im Sinne von Nicht-gelungen oder Soll-Nicht-Wieder-Passieren.
HinweisEs entsteht ein Sammelwerk aus Eindrücken, die die Teilnehmer/innen aus dem Seminar mitnehmen. Wiederholungen sind gewollt und zeigen den Schwerpunkt der Wahrnehmung auf.
VariationenDie Methode kann auch als Zusammenfassungsmethode angewendet werden.
Methode für das Feedback
Baum der Erkenntnis

Abschluss

  • Zum Abschluss des Online Seminars folgt auf jeden Fall ein Hinweis auf eventuelle Handouts. Diese können den Teilnehmenden als Download oder als E-Mail zur Verfügung gestellt werden.
  • Die Teilnehmenden sollten eine Möglichkeit haben im Nachgang mit Dir in Kontakt treten zu können. Es könnte ja sein, dass sich beim Lerntransfer noch Fragen ergeben.
  • Gib den Teilnehmenden einen Hinweis auf weitere Lerneinheiten oder vertiefende Medien.
  • Falls Du Aufgaben für die Selbstlernzeit gibst, sollten die Teilnehmenden eine Möglichkeit haben jetzt darüber zu sprechen oder Fragen zu stellen.
  • Der Hinweis, wie die Beiträge der Teilnehmenden gesichert und zur Verfügung gestellt werden.

Online Seminare sterben am Anfang

Mit der abgeschlossenen Planung wird es Zeit, das Seminar zu terminieren und die Teilnehmenden zu informieren. Die Länge des Online Seminars hängt im wesentlich davon ab, welche Lernziele erreicht werden sollen und wie groß die Teilnehmergruppe ist. Wenn alle Teilnehmenden das vermittelte Wissen auch anwenden sollen und die Gruppe groß ist, dann benötigt man entsprechend viel Zeit und muss einen Präsenztag möglicherweise online an mehreren Tagen stattfinden. Dazu kommt natürlich die Frage, ob Teilnehmer vom Arbeitgeber freigestellt sind oder berufsbegleitend lernen. Rechnet auch noch Zeit ein, falls Eure Teilnehmer Selbstlernzeiten oder Projektaufgabe bekommen.

Ein Tag Präsenz Seminar ist Online max. 3 x 90 Minuten

Nehmen wir einmal an, Dein bisheriges Training füllt einen ganzen Tag. Das können dann – je nach zeitlichem Rahmen und Pausenlänge – zwischen sechs und sieben reine Seminarzeit sein.

Nun kannst Du diese bis zu sieben Stunden an einem Tag im virtuellen Klassenraum durchführen. Für die Teilnehmer ist es viel zu anstrengend, egal, wie gut Dein Online Seminar methodisch/didaktisch ist – die Wirkung in Bezug auf das Lernen wird fragwürdig.

Günstige Tageszeiten für Online Seminare sind

09:00 Uhr – Da haben die meisten ihre E-Mails schon geöffnet und gefiltert

11:00 Uhr – schnell vor dem Mittagessen noch etwas Produktives tun

15:00 Uhr – das Suppenkoma ist verdaut

17:00 Uhr – Start der privaten Weiterbildung

18:00 Uhr – spätester Termin, da sonst die Aufnahmefähigkeit zu gering ist

Anmeldeverfahren

Bei offenen Seminaren, bei denen jeder teilnehmen kann, gilt, wenn ein Interessent Lust hat, an unserer Weiterbildung teilzunehmen, macht es ihm so einfach wie möglich, sich anzumelden.

Per Email und Bestätigungsmail, Rechnung zu Kursstart

Webseite und Registrierungslink mit einem automatisierten Registrierungsservice zum Beispiel Eventbrite oder Xing Event

Oder komplett kostenpflichtige Gesamtanwendungen wie Elopage, Coachy, Digimember etc.

Warte mit dem Versand der Zugangsdaten, bis klar ist, ob Du die erforderliche Anzahl an Teilnehmern erreichst. Wenn Du zwei Wochen vor dem Seminar Start die Zugangsdaten versendest, reicht das aus.

Die Plattform / den virtuellen Klassenraum einrichten

Für die Einrichtung ist der Seminarleiter zuständig, d.h. wenn Du vom Kunden Zugänge zu einer eigenen Plattform erhältst bist Du genauso verantwortlich für die Einrichtung Deines Raumes wie im Präsenzseminar. Du schaust doch bestimmt im Seminarraum, ob ein FlipChart vorhanden ist, ein Whiteboard oder andere Materialien, die Du benötigst. Mach Dich vertraut, mit den technischen Begebenheiten und Möglichkeiten.

Dann kannst Du in Ruhe Deine benötigten Medien hochladen, Freigaben und Aufgaben terminieren.

Wenn Du parallel mit einem Lern-Management-Tool z.B. moodle, arbeitest um eine asynchrone Kommunikation zu ermöglichen kannst Du auch hier schon einmal eine Begrüßung im Forum vorbereiten, oder Aufgaben schon einstellen, um den zeitgerechten Download zu sichern.

Vielleicht möchtest Du auch schon Voreinstellungen vornehmen, Chatfunktionen deaktivieren.

Support

Für den Erststart ist es vielleicht, gut, eine zusätzliche Person zur Hand zu haben, die den Teilnehmern bei technischen Problemen helfen kann. Bei den Teilnehmenden kommt bei Audio Problemen schnell Frust auf und wenn man sich als Seminarleiter die ganze Zeit um technische Probleme eines Teilnehmers kümmern muss, dann hat der Gruppe wenig Freude am Start.

Bei der Einladung ist es ganz wichtig im Unterschied zum Präsenzseminar, dass ich außer Datum und Uhrzeit den Einwahllink ggf. mit Passwort sende. Aus meiner Erfahrung heraus ist es ganz gut, in der Mail noch einmal genau zu erläutern, wie die Einwahl funktioniert, ob Software geladen werden muss.  Oft machen Teilnehmer das zum ersten Mal und sind sehr verunsichert.

Teste die Links und Deine technische Einrichtung vorher. Wenn Du kannst, schicke die Einladung mit einem Kalendereintrag. Erinnere die Teilnehmer freundlich einen Tag vorher noch mal an den Termin. Sende eine Kontaktmöglichkeit. wo Teilnehmer sich bei Einwahlproblemen melden können.

Deine persönliche Vorbereitung

  • greifbar hast:
  • Teilnehmerliste, je nachdem, wer das Seminar bezahlt muss Anwesenheit überprüft und dokumentiert werden
  • Ablaufplan
  • Ausdruck Präsentationsfolien mit Notizen
  • Dateien zum Teilen vorab öffnen
  • Tee oder stilles Wasser bereithalten
  • Telefon und mobile Geräte stumm schalten
  • Einwahldaten noch einmal als E-Mail Vorlage bereithalten, falls bei Teilnehmern etwas mit dem gesendeten Einwahllink nicht funktioniert
  • Audio testen, manchmal funktionieren die Steckerverbindungen erst durch Nachjustieren

Gleich starten wir

Der Ablauf eines Online Seminars ist dem Aufbau eines Präsenz Seminars sehr ähnlich.

Die ersten Minuten sind natürlich vom Technikcheck geprägt. Manchmal muss man Teilnehmer, erst aus dem Wartebereich in den eigentlichen Raum einlassen. Achte darauf, dass im Wartebereich eine freundliche Begrüßung mit einem Hinweis erscheint:

Begrüße nach dem Eintreten jeden Teilnehmer mit Namen und mache mit ihm einen kurzen Technik-Check. Audio bzw, Video und bitte dann nach Deiner Begrüßung alle Teilnehmer Ihr Mikrofon stumm zu schalten.

Anschließend solltest Du kurz in die vorhandene Technik einführen, Chatfunktionen oder Beitragsfunktionen stumm schalten etc.  kurz erläutern, Du kannst dazu natürlich auch noch eine Präsentationsfolie erstellen. Wichtig ist, dass zu diesem Zeitpunkt alle Teilnehmenden die technischen Grundfunktionen der Plattform, verstanden haben.

Falls Du genau weißt, dass Du es mit „Online-Anfängern“ zu tun hast, bitte die Teilnehmer, sich 15 Minuten vorher einzuwählen, damit Du die Probleme vor dem Start des eigentlichen Seminars klären kannst, um pünktlich anzufangen. Eine andere Möglichkeit ist, ein „Technik-Test“ Vorabtreffen anzubieten, wenn Deine Teilnehmer sehr unterschiedliche Wissensstände in Bezug auf Technik haben.

Ankommen

So wie in Präsenzphasen auch dient diese Phase der Orientierung, der Klärung von Erwartungen, das Kennenlernen der Teilnehmer untereinander und natürlich lernen die Teilnehmer in dieser Phase auch Dich kennen. Diese Phase wird in Online Seminaren gerne abgekürzt um Zeit einzusparen. Da aber genau jetzt der Grundstein für das gemeinsame soziale Lernen gelegt wird, solltest Du hier nicht abkürzen. Im Gegenteil, da die Teilnehmer wenig Gelegenheit haben sich in Pausen informell zu unterhalten solltest Du ihnen hier eine Chance geben die Mitlernenden kennenzulernen. Die Methode sollte also unbedingt auch private Komponenten mit einschließen.

Methodenvorschlag Vorstellung

NameErfahrungsachse
ZielIn einer XY Achse werden Erfahrungen der Teilnehmenden visuell dargestellt
GruppengrößeMax. 12 Teilnehmer
Dauer3-5 Minuten
MedienFolie mit Whiteboard Funktion
VorbereitungAuf einer Folie wird die Frage oben platziert (z.B. Wieviel Erfahrungen hast Du mit Präsenz Seminaren? bzw. auf der einen Achse wieviel Erfahrungen hast Du mit Online Seminaren?
AblaufDie Teilnehmenden notieren mit einem Kreuz ihren eigenen Erfahrungsstand
HinweisVor der Durchführung müssen die Teilnehmenden mit der Whiteboard Technik vertraut gemacht werden
VariationenBei kleineren Gruppen können die Teilnehmer an den Schnittpunkt auch Ihren Namen eintragen. Damit kann man ablesen, wer welche Erfahrungen hat. Dann kann man individeuell über die eigenen Erfahrungen berichten lassen

In dieser Phase werden auch die Ziele des Seminars geklärt, Kommunikationsregeln werden aufgestellt, z.B. wie man signalisiert, dass man eine Frage hat. Das ist wichtig, wenn die Teilnehmenden stumm geschaltet sind. Eine Agenda sollte den Ablauf verdeutlichen, allerdings tue ich mich persönlich sehr schwer, eine Agenda mit Uhrzeiten und konkreten Punkten abzuarbeiten, weil ich lieber flexibel auf Teilnehmerwünsche eingehen möchte bzw. ein Thema lieber abschließe als nach der Pause evtl. noch einmal anzufangen.

Methodenvorschlag Warm Up

NameTeilnehmer Tabelle
ZielTeilnehmer lernen sich kennen und entdecken Gemeinsamkeiten und Unterschiede
GruppengrößeMax. 12 Teilnehmende
Dauer10 – 15 Minuten
MedienFolie mit Whiteboard Funktion bzw. kollaboaratives Tool
VorbereitungAuf einer Folie wird eine Tabelle mit 4 Spalten und sechs Reihen erstellt. In der ersten Spalte werden die Namen (optional Fotos) der Teilnehmer eingetrageb, Die weiteren Spaltenüberschriften sind frei wählbar, Alter, erlernter Beruf, ausgeübter Beruf, Wohnort etc. Folie für jeweils 6 Teilnehmer duplizieren.
AblaufDann können sich jeweils 6 Teilnehmer in die Folie eintragen, falls Du Dich bereits mit kollaborativen Werkzeugen auskennst können die Teilnehmenden natürlich auch gleichzeitig daran arbeiten.
HinweisTeilnehmer aus unterschiedlichen Bereichen erkennen sehr schnell die Gemeinsamkeiten
VariationenMan kann gut am Schluss die Gemeinsamkeiten farblich markieren und den Teilnehmern einen Moment für Smalltalk geben. Wenn Teilnehmer sich bereits kennen kann man z.B. mein größter Wunsch oder mein größter Erfolg als Gesprächsthema nutzen.

NameAlterWohnorterlernter Berufausgeübter Beruf
Teilnehmer 1    
Teilnehmer 2    
Teilnehmer 3    
Teilnehmer 4    
Teilnehmer 5    
Teilnehmer 6    
Muster Tabelle

Wichtig ist am Anfang, dass Du eine Atmosphäre von Gemeinsamkeit und Vertrauen schaffst, damit soziales Lernen auch online stattfinden kann. Hier legst Du den Grundstein, ob Deine Teilnehmer mit Dir gemeinsam lernen möchten. Denn spätestens, wenn Du in das Thema des Seminars fachlich einsteigst, sollte für Deine Teilnehmer klar sein: Lernen kann Spaß machen, auch online.

Wieso brauche ich beim Online Lernen eine Community und was sind die wichtigsten Faktoren?

Wann brauche ich beim Online Lernen eine Community und was sind die wichtigsten Faktoren?

Im Vorfeld der Online Weiterbildung muss ich planen und klären wie die Kommunikation läuft:

Synchron

Alle Beteiligten sind gleichzeitig anwesend und können aufeinander Bezug nehmen. Z.B. Der Vortag eines Lehrers wird aus dem Klassenraum an de PC Zuhause oder in eine andere Schulklasse übertragen. Die Teilnehmer können unmittelbar miteinander kommunizieren und aufeinander Bezug nehmen.

Asynchron

Teilnehmer sind an unterschiedlichen Orten und zu unterschiedlichen Zeiten aktiv. Die Erstellung von Beiträgen oder Bezugnahme in wechselseitiger Kommunikation sind zeitlich entkoppelt. Beispiel: Ein  Lehrer stellt eine Aufgabe in eine Plattform, die von den Lernenden per E-Mail oder per Chat oder per Kommentarfunktion beantwortet wird. Die Kommunikation geht in alle Richtungen allerdings zeitverzögert durch den Austausch von Nachrichten.

Warum ist das wichtig?

Soziales Lernen

Ein ganz erheblicher Teil unseres Lernens findet im Austausch zwischen Menschen statt – eben auch abseits von institutionellen Lernangeboten: in der Freizeit, in persönlichen Gesprächen am Arbeitsplatz oder auch im Internet. Das Internet ist immer mehr ein sozialer Raum, in dem Menschen sich Informationen beschaffen oder Wissen abrufen, sondern in dem sie sich auch über private oder berufliche Themen austauschen. Menschen mit gleichen Anliegen oder Interessen bilden Communities. In Fachforen werden teilweise hochkomplexe Probleme diskutiert. Manches was dort publiziert wird, ist faktisch falsch und dennoch können solche Netzwerke Menschen zum gegenseitigen Teilen von Wissen und Erfahrungen motivieren.

In Communities treffen sich Liebhaber von Orchideen um über die Aufzucht und Pflege zu diskutieren. Viele tausende Beiträge haben die Plattformen in denen Menschen ihr Wissen bereitwillig preisgeben und anderen Orchideensammlern Tipps und Hilfestellungen zu geben. Über Suchfunktionen lassen sich die umfangreichen Informationen aus den Forenbeiträgen hervorholen, in denen teilweise tiefgehendes Wissen sichtbar wird, teilweise sind die Beiträge auch unsinnig und falsch, Mitglieder, die bereits lange sind und viele Antworten gegeben haben genießen einen guten Ruf und sind optisch sichtbar. Es entsteht ein Anreiz: Man möchte Anderen helfen und von Anderen Wertschätzung bekommen.

So können Communities und Gruppen eine erstaunliche soziale Bindungskraft entwickeln, ohne, dass sich die Menschen je von Angesicht zu Angesicht getroffen hätten. Oft kennt man sich nur mit Nutzernamen. Dabei basiert die lebendige Community doch auf sozialen Gratifikationsmechanisemn, die erwünschtes Verhalten belohnen und unerwünschtes bestrafen. Positive Bewertung und Liken erschaffen einen Rang, die Person erhält Anerkennung von Anderen und gewinnt soziales Prestige in der Community.

Dabei ist der Aufbau von Communities gar nicht so leicht planbar. Es reicht eben nicht, einen Server im Internet bereitzustellen, auf dem eine Software installiert wird. Nichts ist langweiliger als ein leeres Forum oder eine leere Gruppe. Hilfreich kann es sein im Vorfeld Initial-Content zu veröffentlichen , um einen Reiz zu setzen, zu dem ein Verhalten von Menschen erwartet werden kann. Gezielt Menschen ansprechen und zur Mitarbeit bewegen, Menschen mögen, wenn sie um Hilfe gebeten werden. Events oder Verlosungen können eingesetzt werden, um die Nutzung attraktiv zu machen.

Der Erfolg von Online Communities hat die Weiterbildungslandschaft inspiriert, wie sich diese Ansätze auch die Bildungsarbeit übertragen lassen. Die Versuche, in Organisationen Wissensmanagement über Plattformen zu steuern, um den Wissenaustausch von Mitarbeitenden zu fördern. Der Gedanke war, damit Wissen innerhalb der Organisation auch anderen Mitarbeitenden zu Verfügung zu stellen.

Lernbegleitung als Community Management

Als schwerfällig und wenig akzeptiert fanden diese Plattformen wenig Nutzer. Also hat man versucht, Blogs, Wikis und Co. einzusetzen, da viele diese ja in der Freizeit bereits genutzt haben. Manche Unternehmen haben es so geschafft, eine Community innerhalb der Organisation aufzubauen, allerdings haben diese alle eines gemeinsam:

Es braucht unbedingt eine Community Managerin, die die Plattform strukturiert, moderiert, Beiträge verschiebt, bewertet, löscht und auf die Einhaltung von Kommunikationsregeln achtet.

Wenn Antworten nicht aus der Community kommen muss der Manager/die Managerin darauf achten, dass kein Beitrag unbeantwortet bleibt. Diskussionsfäden müssen evtl. aufgegriffen und in richtige Richtungen gelenkt werden.

Dann kann hier ein informelles Lernen am eigenen Problem stattfinden. Menschen werdendazu animiert, Problemlösefähigkeit zu trainieren. Hinzu kommen Kommunikations- und Interaktionsfähigkeit. Zusammen mit dem Wunsch nach sozialer Anerkennung ist also eine Community ein wichtiger Online Lernraum und unter bestimmten Voraussetzungen hat Lernen in der Gruppe einen Leistungsvorteil.

Für das Internet ist die Frage ob, und wie wir andere Personen als präsent erleben, obwohl sie eben nicht körperlich anwesend ist.  

Deshalb sind hier dem sozialen Lernen auch Grenzen gesetzt, wenn der Lernende aufgrund der Gruppengröße keine Chance hat, die anderen Mitglieder kennen zu lernen, dann entwickelt sich kein „Wir-Gefühl“ welches man von Präsenzlerngruppen kennt. Es bilden sich dann keine Gruppennormen und auch kein gemeinsames Verantwortungsbewusstsein für das gemeinsame Lernziel. Dennoch können auch in sehr großen Gruppen soziale Prozesse stattfinden, die mit einer emotionalen Bindung einhergehen, die für das Lernen wichtig sind. Hier ist die betreuende Instanz diejenige, die den Lernprozess initiiert und steuern kann.

Einen weiteren positiven Einfluss auf die Leistung der Gruppe hat die Kohäsion: Darunter versteht man die Bindungskraft der Gruppenmitgliedschaft und damit die Attraktivität der Gruppe für den Einzelnen sowie die Stärke des Wunsches, in der Gruppe zu bleiben und Anerkennung zu erhalten.

Entstehung von Kohäsion

Die dargestellten Überlegungen machen die Bedeutung von Kommunikation und Kooperation bei digitalen Lernangeboten deutlich. Es reicht nicht aus, die entsprechenden Werkzeuge in der Lernumgebung bereitzustellen. Die Voraussetzung für soziales Lernen ist vielmehr ihre aktive Nutzung. Egal ob bei der Erstellung von Beiträgen oder der Bearbeitung von Lernaufgaben und das Posten für andere Lernende. Wenn die aktive Mitarbeit eine so wichtige Rolle spielt, wie kann der Moderator die Teilnehmenden zu solchen Aktivitäten motivieren und die Plattform so gestalten, dass sie auf den sozialen Austausch ausgelegt ist.

Im Rahmen von Online Seminaren bzw.  Kursen kann die Aufforderung erfolgen, Lernaufgaben in einem bestimmten Format in der Lernplattform oder der Community einzustellen und die Beiträge anderer Teilnehmer zu kommentieren bzw. Feedback zu geben.

Hier kann durch solchen einen Impuls die Basis für Kommunikation und Austausch zwischen den Lernenden geschaffen werden.

Gewünschte Nebenwirkungen und gewollte Wechselwirkungen des Online-Lernens

Textarbeitgerne genommen, um bei Lernenden Grundlagenwissen zu verankern. Häufig als Einzelarbeit Zuhause, wird der Text auswendig gelernt, und bei Prüfung des gewünschten Grundwissens, rezitiert der Lernende eben mehr oder weniger gut. Wie sieht es beim Online lernen damit aus? Schauen wir uns erst einmal an, in welchem Kontext das Online Lernen geschieht.

Kontext des Online Lernens

Der Kontext, in dem man sich für die didaktische Planung von Online Weiterbildung bewegt. Lernende werden dabei von Lehrenden betreut je nachdem in unterschiedlichem Ausmaß. Und sie interagieren mit anderen Lernenden. In allen von E-Learning spielt das selbstgesteuerte Lernen eine große Rolle, als Voraussetzung für webbasiertes Lernen aber eben auch als wichtiges Ziel des Lernens.

E-Learning Erläuterung

Kognitive Werkzeuge

Eine Lernumgebung, die dazu anregt, sich mit Gegenständen und Handlungen auseinanderzusetzen, fördert grundsätzlich das Lernen und schafft es, das Lernende neue Erkenntnisse gewinnen. Digitale Tools unterstützen den Lernenden bei der Verarbeitung und Aneignung von eben diesen Lerninhalten.

Wenn z.B. die Auseinandersetzung mit Texten und eine nachfolgende Zusammenfassung von den Lernenden gefordert ist, so müssen sie sich den Text erschließen und Informationen extrahieren, Die meisten Menschen markieren sich bestimmte Stellen im Text, notieren Schlüsselbegriffe und behalten prägnante Begriffe. Diese Form der Auseinandersetzung führt unter bestimmten Vorbedingungen zu einem Lernen und zu einer Verankerung von Wissen. Diese Bearbeitungsschritte lassen sich gut in Papierform umsetzen.

MindMap als Hilfe für den kognitiven Wissenserwerb

Demonstration MindMap
Mind Map digital erstellt

Je länger und je Komplexer ein Text ist, desto intensiver müssen Lernende sich damit auseinandersetzen. Das braucht in der Regel Zeit, Ruhe und Lerntechniken, die Lernenden auch eine visuelle Auseinandersetzung mit dem Text ermöglichen. Das Erstellen von Mindmaps ist eine Form der Lernhilfe, die Struktur zu durchdringen.

Zunehmend kommen jedoch auch hier digitale Tools zum Einsatz: sie haben in diesem Zusammenhang weitere Vorteile, wenn es nämlich darum geht, gemeinsam mit anderen an bestimmten Aufgaben zu arbeiten oder Materialien weiterzuleiten.

Computer werden so zu kognitiven Werkzeugen (D.H. Jonassen, 1992), Damit ist auch die Sichtweise auf den Wissenserwerb verändert. Denn, der Computer oder das Tablet präsentieren den Lernenden nicht einfach das Wissen, welches in die Köpfe der Lernenden hinein soll, wie in einem Lernprogramm. Der Computer fördert als kognitives Werkzeug die aktive Erzeugung und Verarbeitung von Informationen und fördert damit die gewünschte und gewollte eigenständige Auseinandersetzung mit Fachtexten.

Das Ziel der kognitiven Werkzeuge ist es also nicht, Lehrinhalte didaktisch aufzubereiten und als digitalen Lerninhalt (Content) zur Verfügung zu stellen. Man unterstützt damit die eigenständige Auseinandersetzung und Durchdringung von Fachtexten, durch die Lernenden. Möglich ist dies durch Software, wie beispielsweise oben gezeigtes Tool für die Erstellung von digitalen Mindmaps, Gliederungs- oder Anmerkungstools in der Textverarbeitung und Visualisierungstools oder Erweiterungen.

Für einfache Fakten oder Prozeduren eignen sich die kognitiven Werkzeuge eher nicht, hier geht es eher um abstrakte Konzepte, die erarbeitet werden sollen.

Das Positive ist, sie können genauso für das individuelle Lernen als auch für das kollaborative Arbeiten von Lernenden eingesetzt werden und über den Austausch können unterschiedliche Lernkanäle auch beim Online Lernen berücksichtigt bzw. angesprochen werden.

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Andrea Schauf · Blog6 Vom 05 – 07.2020 Nebenwirkungen und Wechselwirkungen des Online Lernens

Was ist eigentlich lernen

Was ist eigentlich Lernen?

Jemand, der, anderen etwas beibringen, also lehren möchte, sollte sich auf alle Fälle auch mit dem Lernen beschäftigen; denn erst, wenn er weiß, was Lernen ist, wie Lernen funktioniert, dann kann er hoffen, dass die Lernenden auch wirklich lernen. Im besten Fall lernen sie dann sogar gerne.

Lernen kann Spaß machen

Erst einmal gilt es, mit einem verbreiteten Missverständnis aufzuräumen: Unter „Lernen“ wird von vielen Menschen „Aufnehmen und Behalten von Wissen“ verstanden. Das ist das eben jenes Lernen, mit dem wir es in der Schule hauptsächlich zu tun hatten, und bei den meisten Menschen hat diese Erfahrung das Bild vom Lernen nachhaltig beeinflusst. Lernen bedeutet allerdings viel, viel mehr, und genau genommen muss der Mensch praktisch alles Lernen, was er benötigt, um in seiner Umgebung leben und handeln zu können: Das Allerwenigste kann er von Geburt aus, das Meiste – Gehen, Sprechen, Autofahren, Nahrung zubereiten, Konflikte behandeln, sich anziehen, Lesen und Schreiben, Flirten, zuverlässig sein, sich ausdrücken, ein Handy bedienen, sein eigenes Leben in den Griff bekommen und unendlich viel mehr – muss er sich im Laufe seines Lebens erst aneignen, d.h. eben: lernen.

​Bewusster oder gewollter Lernvorgang

​Lernen ist somit die Selbstentwicklung des Menschen. Hinter jeder Veränderung der Person (ohne die körperliche Veränderung) steckt ein – bewusster oder unbewusster, gewollter oder auch nicht gewollter – Lernvorgang, mit dem sich der Mensch an die Bedingungen seiner Umwelt anpasst und dadurch prägt, formt und bringt er sich selbst hervor. Man unterscheidet verschiedenen Lernebenen, die deutlich machen, was alles erlernt und gekonnt werden soll:

​Wissen

Fertigkeiten

Fähigkeiten

Kompetenzen

Selbstbild

​Insofern kann man Lernen als eine Art menschlichen Grundprozess ansehen, der genau so zum menschlichen Leben gehört wie etwa das Atmen oder Verdauen. Lernen ist permanente Verarbeitung von Erfahrungen mit der Umgebung und ihre Umsetzung in „persönliche Ausstattung“ (also in Wissen, Fähigkeiten, Einsichten, Gefühlsstrukturen, innere Haltungen usw.). Lernen ist somit Teil der menschlichen Grundausstattung.

​Lernen liegt in unserer Natur

​Lernen ist etwas, was gesunder Mensch nicht erst lernen muss, sondern ganz selbstverständlich als eine zunächst ganz unbewusste Energie mitbringt. Davon kann man sich leicht überzeugen, wenn man kleine Kinder beobachtet, die gar nicht anders können, als Lernen – und denen das offenbar auch Spaß macht.

Lernen ist geradezu die ursprüngliche Lebensform, und es gehört zu den irritierenden Erfahrungen, wenn man erlebt, wie diese Lernenergie später dann möglicherweise erlahmt, Lernen verweigert, vermieden, abgewehrt wird und nur noch schrecklich viel Mühe zu machen scheint.

Lernlust oder Lernlast – Lernprozesse wieder in Gang bringen

​Dann lautet die Frage nicht: Wie kann jemand lernen, sondern sie lautet: Was ist passiert, dass diese ursprüngliche Energie des Lernens versiegt ist, und welche Barrieren müssen über weggeräumt werden, damit sich diese Lernlust wieder entfalten kann?

​Im Kontext des lebenslangen Lernens geht es also darum, nicht nur Lernprozesse in Gang zu bringen, sondern eben sehr oft, Lernhindernisse zu beseitigen. Die entscheidende Frage lautet also: Was hindert Dich eigentlich am Lernen?  Es ist selbstverständlich auch ein Lernvorgang, wenn wir Eigenschaften und Gewohnheitenbilden oder ablegen, wenn wir unser Verhalten oder unsere Überzeugungen ändern.

​Für berufliches Lernen ist dieses weite, über bloße Wissensaufnahme hinausgehende Lernverständnis außerordentlich wichtig, denn hier reicht es ja niemals aus, die Dinge zu wissen – man muss sie auch tun können, d.h., man muss lernen, zu handeln undsich selbst, seine Bewegungen, Gefühle, Absichten, Erwartungen, Vorgehensweisen usw. entsprechend zu steuern.

Formelles und informelles Lernen

Wenn man Lernen so weit fasst, dann fällt gleich noch wichtiges Merkmal des Lernens auf: Das wenigste, was der Mensch lernt, lernt er mit Lehrer und innerhalb von organisierten Lerninstitutionen wie Schulen u. ä. Lernen ist also offenbar überhaupt nicht daran gebunden, dass einer da ist, der lehrt. Das hat in der Lernforschung zu der begrifflichen Unterscheidung von formellem und informellem Lernen geführt. Formelles Lernen bezeichnet geplante Lernwege die meist dann in Umgebungen stattfinden, die ausdrücklich zum Lernen geschaffen worden sind.

​Das informelle Lernen dagegen ist das Lernen, welches sich praktisch überall abspielt, ohne dass es geplant oder organisiert wird. Es findet ganz selbstverständlich und spontan statt. Beim informellen Lernen handelt es sich häufig um sogenanntes „implizites“, d.h. unbewusstes Lernen, das sich beinahe als ein Nebenprodukt anderer Tätigkeiten ergibt.

Man schätzt, dass auf diese informelle Weise etwa 70% allen menschlichen Lernens zustande kommt! Das heißt: Weitaus das Meiste, das wir lernen, lernen wir außerhalb von speziell dafür vorgesehenen „Lernanstalten“ und vollkommen unabhängig davon, dass da einer ist, der uns etwas beibringen will oder uns zum Lernen anleitet.

Wer kennt das nicht, dass man gar nicht merkt, dass und was man gelernt hat. Es gibt keine Lebens- und Handlungssituation in der nicht gelernt wird, unabhängig davon, ob sie in einem institutionellen Rahmen stattfindet, der bewusst dem Lernen dient – also in Schulen, Kursen, Seminaren, etc., vorausgesetzt, es sei denn, diese Situation wird bereits vollständig beherrscht.

Informell zu lernen, ist die primäre, ursprüngliche Entwicklung. Formelles Lernen tritt dann auf, wenn etwas zu komplex ist, um informell, d.h. ohne Hilfe gelernt werden zu können, oder wenn etwas gelernt werden soll, dass der Lernende von sich aus nicht lernen möchte, z.B., weil es ihn gerade nicht interessiert bzw. weil er es ausseiner aktuellen Situation heraus nicht braucht (oder nicht zu brauchen meint).

​Fremdbestimmtes Lernen

​Bei diesem letzten Fall handelt es sich um eben jenes fremdbestimmte Lernen, d.h. um ein Lernen, von dem andere sagen, dass es wichtig und notwendig ist. In diesem Fall werden Lernziele durch irgendwelche Instanzen definiert und vorgegeben. Das Lernen wird also nicht durch den Wunsch oder die Notwendigkeit ausgelöst, eigene Erfahrungen zu verarbeiten, sondern durch eine Forderung außenstehender.

​Da dies die vorrangige Erfahrung in der Schule ist, identifizieren Lernende häufig formelles Lernen vor allem mit Fremdbestimmung, Zwang und fremden Forderungen. Auf diese Weise ist Lernen bei sehr vielen Menschen negativ besetzt und löst nicht gerade Lust und Bereitschaft aus (zweifellos einer der Gründe, weshalb die Kraft zum Lernen im späteren Leben bei vielen Menschen blockiert ist).

​Allerdings darf nun auch klar sein, dass dieses fremdbestimmte formelle Lernen nur einensehr geringen Teil des Lernens überhaupt ausmacht und keineswegs allgemein für Lernenstehen kann. Coen van Houten unterscheidet z.B. drei verschiedene Arten des Lernens:

Das Lerndreieck


#LernenkannSpassmachen
#Berufspädagoge#Learninbydoing#Handlungsorintiert#teilnehmeraktivierend

Die wichtigsten Unterschiede – Wie Jugendliche und Erwachsene lernen ​

Lernen kann in jedem Alter Spass machen

Grundsätzlich wollen Erwachsene Teilnehmer/innen eher noch weniger als Jugendliche belehrt werden, sondern sie wollen letztlich selber lernen, und auch in der Weiterbildung gilt selbstverständlich: Der Lehrende kann zwar sein Fachwissen und –können angemessen aufbereiten und einbringen, aber die größere Anforderung ist, dass er dieses fachliche Wissen und Können so aufbereitet und es so „anbietet“, dass die Lernenden es sich aneignen bzw. die entsprechenden Fähigkeiten selbst bilden können. Auch in der Weiterbildung – und hier womöglich noch mehr als in Ausbildung – gelten also die drei berufspädagogischen Grundsätze: Niemand kann gelernt werden! Antworten auf Fragen, die keiner hat, sind sinnlos!
Es kommt nicht darauf an, dass ich das Richtige sage, sondern darauf, dass ich den Teilnehmern helfen kann, selbst das Richtige zu finden!

Schon allein aus Respekt vor dem anderen als erwachsenem und ernst zunehmendem Partner verlangt daher von Weiterbildenden, dass sie sich nicht zum überlegenen Besserwisser aufschwingen. Sie sollen die Rolle desjenigen annehmen und leben, der den weiterzubildenden Erwachsenen auf seinem lebenslangen Lernweg ein Stück weit anregt, unterstützt und begleitet. Dazu berechtigt sollten sie sein, weil sie ​

a. sich auf diesem Terrain auskennen (fachliche Kompetenz) und 

b. wissen, wie Lernprozesse angeregt und unterstützt werden können.


Der Lernbegleiter gibt den Teilnehmern an der Weiterbildung im Rahmen seines „roten Lernfadens“ ihrem Ausbildungsstand entsprechende und unter berufspädagogischen Gesichtspunkten gut ausgewählte Arbeits-Lern-Aufgaben, die von ihnen selbständig zu bearbeiten sind. Er mischt sich dabei möglichst wenig ein, sondern er hält sich zurück, beobachtet, wartet, was kommt.

Im Übrigen lässt er die Teilnehmer ihre ganzen Vorerfahrungen zur Lösung der Aufgabe einbringen und sich zuerst einmal gegenseitig helfen, unter Mobilisierung der Vorkenntnissee, vielen Überlegungen und Erfahrungen und gedanklichem (oder auch tatsächlichem) Probehandeln die Aufgabe zu lösen.

Weiterbildung als Begleitung beim Lernen

Manchmal gib er ihnen einen Input mit auf den Weg oder eine begleitende Hilfe, um eine Frage beantworten zu können oder etwas
Neues auszuprobieren. Der erwachsene Weiterbildungsteilnehmer erfährt, dass er sich selbst gut zu helfen weiß, dass er selber denken kann, dass er aus seinen Vorerfahrungen bei einigem Nachdenken und einigem zusätzlichen Wissen sich selbst ganz gut zurechtfinden
kann und durchaus in der Lage ist, auch ganz neues, ganz anderes zu tun als bisher.


Der lernbegleitende Dozent „führt“ ihn nicht, und „belehrt“ ihn nicht, sondern er gibt Anstöße, Hinweise,  Informationen, macht Vorschläge und weist auf Alternativen hin, die der Teilnehmer vielleicht gerade nicht gesehen hat. Er bringt auch hoffentlich ganz neue Gesichtspunkte und Vorgehensvorschläge ein und motiviert  die Teilnehmer, diese im geschützten Raum der Weiterbildung einmal auszuprobieren. Nach jeder Erfahrung ebenso wie nach jeder Darstellung wird das Erfahrene oder Dargestellte gemeinsam verarbeitet, ausgewertet, wird nach Übertragung gesucht oder kommt man u.U. auch zu dem Schluss, nicht hilfreich ist. So geht Lernen.

Niemals wird dem erwachsenen Weiterbildungsteilnehmer etwas übergestülpt, aufgezwungen oder „eingetrichtert“ – immer muss es ihm so angeboten werden, dass er es selbst prüfen, abwägen, einschätzen und für sich annehmen oder verwerfen kann. Alles, was der Weiterbildende bringt, hat Angebotscharakter. Wohl darf er erwarten, dass der Teilnehmer sich auf dieses Angebot zunächst einmal einlässt und bereit ist, es sachlich von allen Seiten zu prüfen. Sein Urteil allerdings ist völlig frei und vom Weiterzubildenden zu akzeptieren und zu respektieren.

Wohl darf er ihn einladen (und auch erwarten, dass er der Einladung Folge leistet), das, was vielleicht nicht gleich verstehbar ist, sondern was fremd ist, im geschützten Raum der Weiterbildung einmal zu erleben, zu erfahren, auszuprobieren (Er darf, ja er muss sogar alles versuchen, dem Teilnehmer das schwierige Thema zu erschließen, es ihm zugänglich zu machen und so anzubieten,dass dieser sich wirklich ein eigenes Urteil bilden kann – wie das Urteil ausfällt, ist aber allein des Teilnehmers Sache.

Vom Lehren durch Vortrag zum Handlungslehren

Selbständig, kooperationsfähig und flexibel werden Lernende nicht dadurch, dass diese die Wichtigkeit dieser Fähigkeiten mit dem Verstand einsehen, sondern nur dadurch, dass man sie in reale Handlungssituationen bringt, in denen diese Fähigkeiten gefordert werden.

Diese Einsicht löst in den stark verschulten Institutionen der beruflichen Bildung eine Art pädagogische Verweigerung aus, denn man hat erkannt, dass die klassischen Formen des Unterrichtens und Lehrens – Lehrervortrag und Lehrgespräch, Anleitung und Unterweisung, eben alles, was unter dem Stichwort „Frontalunterricht“ den Kern der pädagogischen Bemühungen geprägt hat, dieser Forderung nicht genügen.

Ich lehre, also lerne wie ich es vorgebe

Beim Lehrkonzept Frontalunterrichts, bei dem der Lehrende seinen Besitz an Wissen und Können auf einem von ihm genau geführten Weg auf die Lernenden zu übertragen versucht, lernen Lernende in vor allem, Vorgegebenes aufzunehmen und anzuwenden, aber nicht unbedingt, Probleme zu lösen. Das liegt daran, dass die Teilnehmer meist sehr eng durch den Unterricht oder Lehrgang geführt werden und lediglich „Stoff aufnehmen“, dabei Wissen erwerben, aber nicht selbständig arbeiten können.

Die Gefahr besteht, dass die Lernenden dadurch einseitig und unflexibel werden, da ihr individueller Lernweg verhindert wird, ihre Lernfähigkeit abstumpft und viele letztendlich demotiviert und lernmüde werden.

Handeln als Zufallsprodukt lernen

So wird dann „Handeln“ in offenen Situationen eher unbeabsichtigt, gelernt nämlich z.B., wenn es darum geht, sich in der Lerngruppe zu behaupten oder Anforderungen der Institution zu unterlaufen.

Frontalunterricht hat seine Berechtigung, wenn isolierte Wissenskomponenten systematisch vertieft oder Wissenslücken durch gezielte Übungen geschlossen werden sollen. Er fördert weniger individuelles und persönlichkeitsorientiertes Lernen. Es lassen sich Wissen, auch Verständnis, und klar definierte Vorgehensweisen vermitteln und einprägen, wie sich in der Unterweisung auch Fertigkeiten bilden lassen– niemals lassen sich auf diesem Weg jedoch Handlungskompetenzen bilden.

Niemand kann gelernt werden

Dem stark lehrerzentrierten Lernkonzept des Frontalunterrichts bzw. der Unterweisung steht das des selbstorganisierten“ oder „selbstgesteuerten“, auch „entdeckenden“ Lernens gegenüber.

Es beruht auf dem Grundsatz, dass „niemand gelernt werden“ kann, sondern selber lernen muss (und dazu Unterstützung braucht). Im Rahmen dieses Lernkonzepts haben sich Methoden herausgebildet, die das selbständige Lernen unterstützen können.

Dazu gehört u.a. die Leittextmethode. Sie kommt aus der beruflichen Bildung und diente ursprünglich als eine Art Trainingsmethode dazu, Auszubildende zu systematischem beruflichen Arbeiten und selbständigem Lernen zu befähigen. Angesichts der vielen Varianten, Unterarten und Aufweichungen des ursprünglich sehr strengen Konzepts kann man hier auch fast von einer Methodenfamilie sprechen.

Es ist aber auch deutlich, dass im Grunde sämtliche Methoden des Handlungsorientierten Lernens nur fruchtbar eingesetzt werden können, wenn sie mit dem Lernkonzept des entdeckenden, selbstgesteuerten Lernens verbunden werden

Das Lernkonzept des „Handlungslernensist die große Alternative zum Frontalunterricht.