Die Lerntrends für 2022, die Trainer*innen auf dem Schirm haben sollten

Was war Dein persönlicher Lerntrend in diesem Jahr? War es vielleicht Gamification oder einfach das Thema Rückkehr in die Präsenz?

Wenn wir hier das Wort „Trend“ gebrauchen, dann meinen wir einfach nur Entwicklungen, die sich in Bildungskontexten als wichtig oder beliebt herausstellen. Dabei musst Du natürlich auch als Trainer*in nicht jeden neuen didaktischen Ansatz verfolgen, sondern Dir eher einen möglichst breiten Überblick über das Angebot verschaffen.

Denn es gibt sicherlich Elemente, die einfach niemals aus der Mode kommen. Handlungsorientiertes Lernen wird immer eine gute Idee sein. Aber selbstverständlich steht auch die Bildungsbranche nicht still und es entstehen neue Schwerpunkte.

Was kristallisiert sich gerade als Tendenz heraus, das Du als Trainer*in in 2022 vielleicht umsetzen möchtest? Denn darum geht es hier: Dich und Deine Seminar-Angebote bestmöglich auf das neue Jahr vorzubereiten.

Stellen wir Dir jetzt also die 5 größten Lerntrends vor, die sich derzeit abzeichnen:

1. Lernen nach Bedarf

Lernen war zwar noch nie eine Einheitsgröße, aber in der Praxis haben traditionelle Bildungsinstitutionen das schließlich trotzdem viel zu lange umgesetzt. Mittlerweile bewegen wir uns in der Erwachsenenbildung immer weiter davon weg – zum Glück!

Denn Lernen erfordert eben nicht nur starre Vorträge und stundenlangen Input. Je mehr Individualität ein Konzept berücksichtigt, desto erfolgreicher wird der Lernprozess sein. Das nennt sich auch „Adaptives Lernen“ und stellt die Lernenden ins Zentrum.

Auf die individuellen Bedürfnisse und Präferenzen der Lernenden kannst Du mit standardisierten Inhalten oft nicht eingehen. Jede Zielgruppe braucht andere Wissensbausteine im Arbeitsalltag. Das ist für Dich natürlich manchmal mehr Aufwand, aber liefert Deinen Teilnehmer*innen eben genau den Mehrwert, den sie wirklich brauchen.

Insgesamt entwickelt sich Lernen zu einem immer flexibleren und unabhängigeren Prozess. Das schließt auch mit ein, dass Lerninhalte genau dann zur Verfügung stehen müssen, wenn sie gebraucht werden.

Dazu zählt im Übrigen auch der Gedanke „Mobile first“: Das Lernen von unterwegs und zu flexiblen Zeiten wird immer wichtiger. Das schließt oft eben auch mobile Geräte ein, also solltest Du bei der Erstellung digitaler Inhalte auch immer auf eine Optimierung in dieser Hinsicht achten.

2. Projektbasiertes Lernen

Wir sind uns vermutlich einig, wie wichtig Handlungsorientierung und Anwendungswissen für Erwachsene sind.

Das lässt sich einerseits durch eine direkte Verschränkung von Theorie- und Praxisblöcken erzielen. Andererseits wird aber auch das projektbasierte Lernen und Anwenden immer beliebter. Vielleicht integrierst Du ja auch bereits ein Abschlussprojekt in Deine Seminare.

Aber auch grundsätzlich eignet sich Projekt-Lernen als Konzept. Denn durch ein möglichst realitätsnahes Projekt-Szenario förderst Du gleichzeitig die konkrete Anwendung des Gelernten und lösungsorientiertes Arbeiten.

Ein Projekt simuliert eine Situation und erfordert deutlich mehr kreatives Denken und Anwenden als eine reine Wissensabfrage. Das ist nicht nur für die Entwicklung von Handlungskompetenz wertvoll, sondern erlaubt auch den Lernenden eine sehr individuelle Herangehensweise an die gestellte Aufgabe.

Falls gewünscht kannst Du hier auch gleich noch einen langfristigen Gruppenaspekt einbinden und die Projekte in Kleingruppen erarbeiten lassen.

3. Hybrid-Formate

Digitales Lernen wird auch kommendes Jahr nicht weniger wichtig! Es geht mittlerweile aber auch viel darum, wie Du Online-Konzepte integrieren kannst. Diese Elemente werden auch einfach deswegen wichtig, weil sich die Gesellschaft wieder mehr auf die Präsenz zubewegen möchte, ohne die liebgewonnenen Vorzüge der digitalen Welt zu verlieren.

An hybriden Veranstaltungen sind viele Auftraggeber*innen und Trainer*innen interessiert, aber die Umsetzung schreckt viele noch ab. Das liegt auch daran, dass eine gleichzeitige Betreuung von virtuellen und anwesenden Teilnehmenden wirklich fordernd sein kann.

Aber es zeigen alle Zeichen darauf, dass hybride Veranstaltungen nächstes Jahr eine zentrale Rolle spielen werden und daher sollten Trainer*innen ernsthaft überlegen, sich ein souveränes Hybrid-Konzept aufzubauen.

Du brauchst dabei noch Unterstützung? Ab dem 17.01.2022 bietet Andrea auch ein ganz gezieltes Hybrid-Modul an, dass Dir beim kompetenten Aufbau von hybriden Veranstaltungen helfen wird. Du kannst Dir >>hier den Kompaktkurs während des Weihnachts-Presale zum halbierten Preis sichern!

4. Immersives Lernen mit AR/VR

Du hast sicherlich schon einmal eine Virtual-Reality-Brille gesehen. Vielleicht verbindest Du VR aktuell auch noch mit Videospielen oder einfach unnötigen Technik-Spielereien. Auch Augmented Reality ist seit Jahren ein Technik-Trend und ist den meisten Menschen trotzdem höchstens in Form von Apps wie Pokémon GO bekannt.

Dabei ist das Konzept der Immersion, also des „Eintauchens“, auf unendlich viele Szenarien anwendbar. Daher bieten AR/VR ganz neue Möglichkeiten für Lernerlebnisse, die so nah wie nur irgend möglich an die Realität kommen. Für viele Arbeits- und Trainingsbereiche kann das unschätzbar wertvoll sein.

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Hinweis: Das Video ist ein VR-Training für Rettungskräfte! Es enthält u.a. nachgestellte Simulationen von Verletzungen!

Natürlich sind die meisten Unternehmen und Trainer*innen im Moment noch nicht mit einer vollen VR-Ausstattung gesegnet. Aber zum Glück lässt sich solches Equipment auch mieten!

5. Soft Skill Training

Reine Inhalte vermitteln ist die eine Sache. Deinen Teilnehmer*innen gleichzeitig auch noch wichtige soziale und gruppendynamische Prozesse nahezubringen, nochmal eine ganz andere.

Wahrscheinlich integrierst Du Soft Skill Training schon auf die eine oder andere Art, beispielsweise in Form einer Feedback-Kultur. Das kann ein wichtiger Baustein sein, genauso wie konstruktive Kritik, offene Kommunikation oder andere soziale Kompetenzen.

Diese Art von Schulung ist zum Beispiel im Führungskräfte-Training sehr verbreitet, aber lässt sich grundsätzlich in jedes Konzept einarbeiten. Denn Soft Skills sind überfachlich und können alle Lernenden unterstützen. So lernen Deine Teilnehmer*innen nämlich gleichzeitig Inhalte und wichtige Fähigkeiten, mit denen sie ihren Arbeitsalltag noch erfolgreicher gestalten können.

Denn viele Menschen fühlen sich etwa im Job oder Team zu wenig gehört oder wissen nicht, wie sie berufliche Konflikte bewältigen können. Diese Skills lassen sich trainieren und vertiefen, um ein Arbeitsumfeld insgesamt angenehmer und effizienter zu gestalten. Oftmals lassen sich diese Trainings auch inhaltlich einbetten!

Viele Lerntrends halten an!

Wir haben also zusammenfassend eine gute und eine „schlechte“ Nachricht.

Die Gute: Viele bereits bekannte Trends bleiben uns für die vorhersehbare Zeit erhalten. Du musst als Trainer*in nicht unbedingt das Rad neu erfinden. Aber wenn Du Dich bis jetzt noch nicht mit einigen der großen Lerntrends der letzten Jahre beschäftigt hast, solltest Du das vielleicht kommendes Jahr nachholen!

Viele  Lernkonzepte sind gekommen, um zu bleiben. Daher unterstreichen wir hier auch nochmal die zentralen Trainingskonzepte, die Du kennen solltest. Wir haben zu vielen Konzepten auch bereits Artikel aus diesem Jahr, die Du Dir zu Hilfe nehmen kannst:

Die „schlechte“ Nachricht: Seminare und Trainings entwickeln sich immer weiter weg von Einheitslösungen. Individualität und Flexibilität rücken immer stärker in den Fokus. Das bedeutet nun mal auch, dass es für Dich als Trainer*in eventuell arbeitsaufwändiger wird. Aber: Wenn Deine Grundkonzepte und technische Settings stabil stehen, wird Dir auch die individuelle Anpassung immer leichter fallen.