Die Bildungswelt verändert und entwickelt sich kontinuierlich.
In den letzten zwei Jahren haben wir in vielerlei Hinsicht sogar sicherlich eine beschleunigte Entwicklung gesehen.
Das hat bei vielen Trainer:innen Unsicherheit ausgelöst und bis heute fühlen sich einige beim Blick auf die Zukunft überfordert.
Denn gleichzeitig kompetente Präsenz-, Online- und Hybrid-Trainer:innen im ständigen Wechsel zu sein, ist eine ganz schöne Mammutaufgabe.
Wir ziehen daher heute einmal Resümee und haben gesammelt, welche Skills moderne Trainer:innen für eine sichere Zukunft besonders brauchen:
Die richtige Dosis Online
Viele Trainer:innen mussten vor zwei Jahren schmerzlich erfahren, dass sie im Online-Bereich etwas Nachholbedarf haben.
Aber auch jetzt gibt es immer noch viele, die sich mit Online überfordert fühlen. Dabei kann ein solides digitales Konzept ein wichtiger Baustein für die Zukunftsfestigkeit sein.
Es fühlt sich vielleicht weniger überwältigend an, wenn Du Dir einen kleinen Methodenkoffer anlegst, mit dem Du dich sicher fühlst.
Heißt also nicht, dass Du jede Plattform und jedes Tool in- und auswendig kennen musst. Sondern es reicht oft vollkommen aus, wenn Du Dich detailliert in eine Plattform (wie zum Beispiel Zoom) einarbeitest und dazu drei einfache Allround-Tools (etwa Jamboard, Padlet) gut kennst.
Mit diesen Werkzeugen kannst Du ohne Probleme ein teilnehmerorientiertes Online-Seminar mit Gruppenarbeiten auf die Beine stellen!
Festgefahren?
Auch dies ist eine wichtige Erkenntnis der letzten Zeit: Stillstand ist keine Option.
Ohne Flexibilität und die Fähigkeit auch spontaner zu reagieren, werden wir schnell unschön überrascht.
Verschiedene Formate grundsätzlich zu verstehen und kurzfristig umstellen zu können, ist beinahe unverzichtbar geworden.
Ein verlässliches Konzept zu haben, ist immer gut. Aber bei technischen Störungen oder unvorhergesehenen Umstellungen einige Pläne in der Hinterhand zu haben, kann Dir heutzutage wahrlich das Trainer-Leben retten.
Denn ein Plan A ist immer nur so gut wie ein Plan B.
Nehmer-Qualitäten
Ja, auch kritisches Feedback mussten einige Trainer:innen zuletzt häufiger einstecken als sie es aus ihren Präsenz Seminaren gewohnt waren.
Viele Trainer:innen haben uns erzählt, dass sie dieses Gefühl der Unsicherheit sehr getroffen hat. Denn wenn Du es gewohnt warst, Dich pädagogisch sicher und kompetent zu fühlen, hat Dir die Pandemie vielleicht auch ziemlich den Boden unter den Füßen weggezogen.
Aber selbst aus diesen Erfahrungen können wir für die Zukunft lernen: Kritikfähigkeit ist eine wichtige Kompetenz.
Und die Basis für unsere Weiterentwicklung ist das Feedback der Teilnehmer:innen. Wenn Du Dich in einem Bereich unsicher fühlst, sind Feedback und Austausch sogar noch wertvoller – auch wenn es nicht gleich auf Anhieb so positiv ist wie erhofft!
Die richtige Ausrichtung
Die Zeiten des Frontal-Unterrichts sind vielerorts vorbei – zum Glück.
Denn die meisten Pädaog:innen haben mittlerweile erkannt, dass nur Handlungswissen den Lernenden wirklich langfristig nutzt.
Denn die wichtige Frage, nach der Berufstätige beurteilt werden, ist am Ende nicht „Was weißt Du?“, sondern „Was kannst Du?“.
Und dennoch neigen viele gute Lernbegleiter:innen gerade Online dazu, in alte Muster zu verfallen. Denn wenn Du mehr mit der Technik als der Gruppe beschäftigt bist, lenkt das vom Wesentlichen ab.
Daher brauchst Du zumindest handlungsgorientierte Basismethoden, die in verschiedenen Modi funktionieren und in denen Du dich gleichermaßen sicher fühlst.
Auch der Wert der Lerngruppe an sich sollte von modernen Trainer:innen nicht unterschätzt werden. Das riesige methodische Potential, das in der Gruppe schlummert, wird nur durch soziale Lernsettings wirklich genutzt.
Lebenslanges Lernen
Wie wichtig das lebenslange Lernen auch für uns ist, haben wir alle am eigenen Leib erfahren. Idealerweise sollte das nicht ganz so abrupt ablaufen, sondern ein kleines Stück jeden Tag.
Selbst die kompetentesten Trainer:innen können sich noch verbessern und neue Tools und Methoden entdecken.
Sei neugierig und tausche Dich so viel wie möglich mit anderen Pädagog:innen aus – so fällt es Dir ganz leicht, natürlich up-to-date zu bleiben.
Gerade Online gibt es viele gute Austauschgruppen – wir haben übrigens auch eine, mit über 600 Trainer:innen und monatlichen Treffen, die Du >>hier findest 😉
Teamwork – auch für Selbstständige
Wo wir gerade über das Netzwerken sprechen: Einige freiberufliche und selbstständige Trainer:innen leben manchmal als natürliche Konsequenz in ihrer eigenen Blase.
Dadurch verkümmern die Teamwork-Fähigkeiten ab und zu etwas. Dabei sind zum Beispiel Business Partnerschaften oftmals eine fantastische Gelegenheit, um voneinander zu lernen und Dich besser zu positionieren.
Mit methodisch gleichgesinnten Trainer:innen gemeinsame Lernvideos, Podcasts oder eBooks zu erstellen, kann für alle Seiten fruchtbar sein.
Auf diese Weise hast Du zusätzlich auch immer Ansprechpartner:innen, wenn Du mal eine neue Methode oder ein Tool gemeinsam ausprobieren möchtest.
Kulturelles Bewusstsein
Das globale Dorf in vielen Unternehmen und Lerngruppen schon lange Realität. Und auch über das Internet und soziale Medien vernetzen wir uns immer mehr über Grenzen hinweg.
Das bedeutet auch für Trainer:innen (sowie für Menschen insgesamt), dass interkulturelle Offenheit als Kompetenz immer wichtiger wird.
Tatsächlich kann kulturelle Vielfalt ein unglaublich belebender Faktor für viele Gruppenarbeiten sein. Denn verschiedene Sichtweisen und kulturelle Perspektiven eröffnen allen Teilnehmer:innen neue Horizonte.
Die gute Nachricht zum Schluss
Auch wenn der Blick in die Zukunft vielleicht manchmal ungewiss ist, der Beruf Pädagog:in ist insgesamt ziemlich krisensicher.
Moderne Lernbegleiter:innen mit Erfahrung werden immer gebraucht werden, auch wenn sich Lernformen und Methoden verändern mögen.
Tatsächlich bietet die BBC eine >>Jobsuchmaschine an, die anzeigt mit welcher Wahrscheinlichkeit Berufsfelder automatisiert werden können:
Wenn man dieser Grafik also Glauben schenken mag, brauchen sich Trainer:innen so schnell keine Sorgen machen – solange sie dafür sorgen, dass sie pädagogisch auf der Höhe bleiben.
Gibt es noch einen Kompetenzbereich, den Du persönlich für besonders wichtig hältst? Dann schreibe uns einen Kommentar!