Die Top 5 Soft Skills und wie wir sie in der Weiterbildung fördern

Der Begriff „Soft Skills“ hat sich irgendwann einmal auch im deutschsprachigen Raum durchgesetzt und beschreibt Kompetenzen, die über das Fachliche hinausgehen.

Dabei bedeutet „soft“ keinesfalls, dass diese persönlichen Kompetenzen weniger wichtig sind.

Im Gegenteil: Sie werden für Menschen im Beruf und bei der Berufssuche immer wichtiger. Denn mittlerweile suchen Unternehmen und Arbeitgeber:innen viel gezielter nach Menschen, die neben fachlicher Kompetenz auch bestimmte Soft Skills mitbringen.

Grundsätzlich gibt es drei Bereiche, in die diese fallen können: Persönlich, sozial und methodisch. Gemeinsam mit den fachlich-inhaltlichen „Hard Skills“ sollen wir so abgerundet und besonders wertvoll als Arbeitnehmer:in und Teammitglied sein.

Welche Skills sind also besonders wichtig und wie können wir sie in der Weiterbildung zusätzlich fördern?

Kreativität

Es mag eigentlich überraschen, dass Kreativität als Skill im Beruf so gefragt ist – selbst in Berufen, die wir traditionell nicht damit in Verbindung bringen.

Aber bei Kreativität geht es schließlich nicht nur um die Künste, sondern auch um Problemlösungsstrategien. Und diese werden wohl in den meisten Berufen gebraucht.

Außerdem kann es sich auch auf die Ideengebung beziehen: Neue Produkte, Marketing, Strategien, um ein paar Beispiele zu nennen. Wer hier kreativ sein kann, macht sich oftmals sehr wertvoll für ein Unternehmen. Denn kreative Menschen treiben Entwicklung und Innovation voran.

Kreativität können und sollten wir deshalb auch in der Weiterbildung regelmäßig fördern. Denn viele Menschen brauchen hier doch noch etwas mehr Anregung oder Spielraum, um diese auch zu entwickeln.

Kreativität kann in der Weiterbildung vor allem im Zusammenhang mit der Zielorientierung geschult werden. Denn das braucht dieser Skill, um wirklich in der Anwendung zu funktionieren.

Du kannst den Lernenden also grundsätzlich mehr Freiheit in der Aufgabenbearbeitung geben, aber durch die Fokussierung auf ein Lernziel lernen sie, ihre Kreativität auch zu kanalisieren.

Überzeugungskraft

Auch vielleicht ein Skill, an den wir nicht direkt als Erstes denken würden. Was ist damit also genau gemeint?

Überzeugungskraft ist im Prinzip ein kommunikativer und argumentativer Skill. Er hilft dabei, uns in der Kommunikation mit anderen zu behaupten. Deshalb wird dieser Soft Skill auch häufig mit dem Vertrieb in Verbindung gebracht.

Aber auch für (zukünftige) Führungskräfte kann er sehr wichtig sein. Denn andere von Ideen oder Strategien überzeugen zu können, ist eine wichtige Fähigkeit.

Überzeugungsvermögen entsteht häufig auch aus einer Art der Selbstverständlichkeit mit dem fachlichen Thema und der mentalen Einstellung. Da es hier aber mitunter um Kommunikation geht, können hier auch rhetorische Fähigkeiten eingeschlossen werden.

In der Weiterbildung können wir solche Skills vor allem mit handlungsorientierten Methoden wie >>Planspielen, Rollenspielen oder Simulationen fördern.

Teamfähigkeit

Wohl der klassischste Soft Skill, den vermutlich die meisten Menschen auf dem Zettel haben, wenn sie sich bewerben.

Denn wir sind auch im Beruf immer vernetzter und die soziale Komponente macht oft den Unterschied. Darüber hinaus hat die Gruppen- oder Teamdynamik mehr Einfluss auf die tägliche Arbeit, als wir manchmal denken.

Teamfähigkeit beschreibt die Kompetenz, produktiv und konstruktiv mit anderen Menschen zu interagieren. Gut funktionierende Teams arbeiten daher besonders effektiv, auch im Sinne der Unternehmensziele.

Kein Wunder also, dass es als Skill so gefragt ist. Wenn wir in der Weiterbildung auch viel Wert auf das soziale Lernen legen, schulen wir diesen wichtigen Soft Skill praktisch nebenbei. Diese Kompetenzbereiche sind dabei besonders wichtig:

  • Kompromissbereitschaft: Individuelle Vorstellungen zu einem gemeinschaftlichen Ziel vereinen
  • Kommunikative Fähigkeiten: Sachlich argumentieren und überzeugen (siehe oben!)
  • Kritikfähigkeit: Konstruktiv kommunizieren, Kritik akzeptieren und umsetzen

Gerade die Kritikfähigkeit können wir auch in unserem Umgang mit Feedback fördern. Regelmäßig eingebundenes und offenes Feedback senkt die Hemmschwelle für dieses Thema.

Analytisches Denken

Analytische Fähigkeiten hängen vor allem auch mit der Herangehensweise an Probleme zusammen. Denn Problemlösung kann immer erst funktionieren, wenn wir Probleme zu erkennen und verstehen wissen.

Daher wird dieser Skill immer besonders wichtig, wenn Arbeitsabläufe wenig routiniert sind oder sehr häufig Veränderungen erleben. Denn dann verändern sich auch die entstehenden Probleme ständig.

Analytisch denkende Menschen können Prozesse besonders gut optimieren, systematisch vorgehen und sehen immer auch das „große Ganze“. Also aus der Sicht vieler Arbeitgeber:innen ein wichtiger Skill.

Auch das analytische Denken lässt sich besonders gut in simulierten, praxisorientierten Methoden erproben. Je näher wir dabei an der Berufspraxis weiterbilden und reale Problembereiche einbeziehen, desto besser.

Analytische Skills lassen sich oftmals auch auf die allgemeine Arbeitsweise übertragen. Wenn wir das Lernen mit Hilfe von Lernstrategien und Selbstlernkompetenzen verbessern können, arbeiten wir auch effizienter.

Anpassungsfähigkeit

In vielen Berufen bewegt sich die Welt immer schneller. Daher müssen wir uns kurz- und langfristig an neue Gegebenheiten anpassen können. Arbeitsprozesse und -Modelle verändern sich kontinuierlich – daher sind anpassungsfähige Menschen sehr gefragt.

Auch auf dem Arbeitsmarkt ist grundsätzlich immer mehr Bewegung und daher finden sich Berufstätige viel häufiger in neuen Situationen. Wenn sie sich und ihre Arbeitsweise dann schnell an den neuen Kontext anpassen können, sind sie gleich ein besonderer Gewinn – insbesondere für internationale oder sehr digitalisierte Unternehmen.

Doch auch im kleineren Sinne innerhalb eines Teams ist Anpassungsfähigkeit wichtig. Dieser Skill vereint gewissermaßen viele der anderen unter diesem Oberbegriff.

In der Weiterbildung können wir die Anpassungsfähigkeit vor allem auch dadurch fördern, dass wir einen gesunden Methodenmix anwenden. Auch die Sozialformen sollten variiert werden.

Doch auch durch unterstützendes Wissen können wir unsere Lernenden im Bereich dieses Skills fördern – etwa durch zusätzliche Informationen über verschiedene Modelle aus der Projekt- und Zeitplanung.

Kann man alle Soft Skills lernen?

Bleibt noch eine Frage: Können wir überhaupt alle diese Skills in einer Person vereinen?

Sicherlich gibt es immer Menschen, denen einzelne Skills leichter fallen oder diese einfach stärker zu ihrer ohnehin bestehenden Persönlichkeit passen.

Trotzdem können wir uns in den meisten Bereichen verbessern und uns so neben fachlicher Kompetenz noch mehr qualifizieren. Werden einige Menschen immer kreativer sein als andere? Vermutlich ja.

Aber dennoch können und sollten wir uns alle mehr in verschiedenen Bereichen üben. Oftmals entdecken Menschen ganz neue Seiten an sich und sogar Stärken, wenn sie den Raum dafür bekommen.

Wir müssen nicht alle gleich kreativ oder analytisch sein. Aber Skills in verschiedenen Bereichen zu schärfen, kann nur zuträglich sein.

Denn wichtig ist: Soft Skills sind

  1. Individuell in der Ausprägung
  2. Durch Wissen unterstützbar
  3. Durch praktische Übung verbesserbar

Da Lernende diesen Raum nicht immer im Rahmen ihres Berufes bekommen, können wir in der Weiterbildung eben auch wichtige Arbeit im Bereich der Soft Skills leisten.

Selbstverständlich können wir in einer Weiterbildung, die sich nicht speziell auf das Soft Skill Training bezieht, nicht immer auf alle spezifischen Details eingehen oder individuell coachen.

Aber wir können trotzdem durch eine moderne, handlungsorientierte Form der Weiterbildung dabei unterstützen, unsere Lernenden besser für den modernen Arbeitsmarkt zu rüsten!

Die Lerntrends für 2022, die Trainer*innen auf dem Schirm haben sollten

Was war Dein persönlicher Lerntrend in diesem Jahr? War es vielleicht Gamification oder einfach das Thema Rückkehr in die Präsenz?

Wenn wir hier das Wort „Trend“ gebrauchen, dann meinen wir einfach nur Entwicklungen, die sich in Bildungskontexten als wichtig oder beliebt herausstellen. Dabei musst Du natürlich auch als Trainer*in nicht jeden neuen didaktischen Ansatz verfolgen, sondern Dir eher einen möglichst breiten Überblick über das Angebot verschaffen.

Denn es gibt sicherlich Elemente, die einfach niemals aus der Mode kommen. Handlungsorientiertes Lernen wird immer eine gute Idee sein. Aber selbstverständlich steht auch die Bildungsbranche nicht still und es entstehen neue Schwerpunkte.

Was kristallisiert sich gerade als Tendenz heraus, das Du als Trainer*in in 2022 vielleicht umsetzen möchtest? Denn darum geht es hier: Dich und Deine Seminar-Angebote bestmöglich auf das neue Jahr vorzubereiten.

Stellen wir Dir jetzt also die 5 größten Lerntrends vor, die sich derzeit abzeichnen:

1. Lernen nach Bedarf

Lernen war zwar noch nie eine Einheitsgröße, aber in der Praxis haben traditionelle Bildungsinstitutionen das schließlich trotzdem viel zu lange umgesetzt. Mittlerweile bewegen wir uns in der Erwachsenenbildung immer weiter davon weg – zum Glück!

Denn Lernen erfordert eben nicht nur starre Vorträge und stundenlangen Input. Je mehr Individualität ein Konzept berücksichtigt, desto erfolgreicher wird der Lernprozess sein. Das nennt sich auch „Adaptives Lernen“ und stellt die Lernenden ins Zentrum.

Auf die individuellen Bedürfnisse und Präferenzen der Lernenden kannst Du mit standardisierten Inhalten oft nicht eingehen. Jede Zielgruppe braucht andere Wissensbausteine im Arbeitsalltag. Das ist für Dich natürlich manchmal mehr Aufwand, aber liefert Deinen Teilnehmer*innen eben genau den Mehrwert, den sie wirklich brauchen.

Insgesamt entwickelt sich Lernen zu einem immer flexibleren und unabhängigeren Prozess. Das schließt auch mit ein, dass Lerninhalte genau dann zur Verfügung stehen müssen, wenn sie gebraucht werden.

Dazu zählt im Übrigen auch der Gedanke „Mobile first“: Das Lernen von unterwegs und zu flexiblen Zeiten wird immer wichtiger. Das schließt oft eben auch mobile Geräte ein, also solltest Du bei der Erstellung digitaler Inhalte auch immer auf eine Optimierung in dieser Hinsicht achten.

2. Projektbasiertes Lernen

Wir sind uns vermutlich einig, wie wichtig Handlungsorientierung und Anwendungswissen für Erwachsene sind.

Das lässt sich einerseits durch eine direkte Verschränkung von Theorie- und Praxisblöcken erzielen. Andererseits wird aber auch das projektbasierte Lernen und Anwenden immer beliebter. Vielleicht integrierst Du ja auch bereits ein Abschlussprojekt in Deine Seminare.

Aber auch grundsätzlich eignet sich Projekt-Lernen als Konzept. Denn durch ein möglichst realitätsnahes Projekt-Szenario förderst Du gleichzeitig die konkrete Anwendung des Gelernten und lösungsorientiertes Arbeiten.

Ein Projekt simuliert eine Situation und erfordert deutlich mehr kreatives Denken und Anwenden als eine reine Wissensabfrage. Das ist nicht nur für die Entwicklung von Handlungskompetenz wertvoll, sondern erlaubt auch den Lernenden eine sehr individuelle Herangehensweise an die gestellte Aufgabe.

Falls gewünscht kannst Du hier auch gleich noch einen langfristigen Gruppenaspekt einbinden und die Projekte in Kleingruppen erarbeiten lassen.

3. Hybrid-Formate

Digitales Lernen wird auch kommendes Jahr nicht weniger wichtig! Es geht mittlerweile aber auch viel darum, wie Du Online-Konzepte integrieren kannst. Diese Elemente werden auch einfach deswegen wichtig, weil sich die Gesellschaft wieder mehr auf die Präsenz zubewegen möchte, ohne die liebgewonnenen Vorzüge der digitalen Welt zu verlieren.

An hybriden Veranstaltungen sind viele Auftraggeber*innen und Trainer*innen interessiert, aber die Umsetzung schreckt viele noch ab. Das liegt auch daran, dass eine gleichzeitige Betreuung von virtuellen und anwesenden Teilnehmenden wirklich fordernd sein kann.

Aber es zeigen alle Zeichen darauf, dass hybride Veranstaltungen nächstes Jahr eine zentrale Rolle spielen werden und daher sollten Trainer*innen ernsthaft überlegen, sich ein souveränes Hybrid-Konzept aufzubauen.

Du brauchst dabei noch Unterstützung? Ab dem 17.01.2022 bietet Andrea auch ein ganz gezieltes Hybrid-Modul an, dass Dir beim kompetenten Aufbau von hybriden Veranstaltungen helfen wird. Du kannst Dir >>hier den Kompaktkurs während des Weihnachts-Presale zum halbierten Preis sichern!

4. Immersives Lernen mit AR/VR

Du hast sicherlich schon einmal eine Virtual-Reality-Brille gesehen. Vielleicht verbindest Du VR aktuell auch noch mit Videospielen oder einfach unnötigen Technik-Spielereien. Auch Augmented Reality ist seit Jahren ein Technik-Trend und ist den meisten Menschen trotzdem höchstens in Form von Apps wie Pokémon GO bekannt.

Dabei ist das Konzept der Immersion, also des „Eintauchens“, auf unendlich viele Szenarien anwendbar. Daher bieten AR/VR ganz neue Möglichkeiten für Lernerlebnisse, die so nah wie nur irgend möglich an die Realität kommen. Für viele Arbeits- und Trainingsbereiche kann das unschätzbar wertvoll sein.

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Hinweis: Das Video ist ein VR-Training für Rettungskräfte! Es enthält u.a. nachgestellte Simulationen von Verletzungen!

Natürlich sind die meisten Unternehmen und Trainer*innen im Moment noch nicht mit einer vollen VR-Ausstattung gesegnet. Aber zum Glück lässt sich solches Equipment auch mieten!

5. Soft Skill Training

Reine Inhalte vermitteln ist die eine Sache. Deinen Teilnehmer*innen gleichzeitig auch noch wichtige soziale und gruppendynamische Prozesse nahezubringen, nochmal eine ganz andere.

Wahrscheinlich integrierst Du Soft Skill Training schon auf die eine oder andere Art, beispielsweise in Form einer Feedback-Kultur. Das kann ein wichtiger Baustein sein, genauso wie konstruktive Kritik, offene Kommunikation oder andere soziale Kompetenzen.

Diese Art von Schulung ist zum Beispiel im Führungskräfte-Training sehr verbreitet, aber lässt sich grundsätzlich in jedes Konzept einarbeiten. Denn Soft Skills sind überfachlich und können alle Lernenden unterstützen. So lernen Deine Teilnehmer*innen nämlich gleichzeitig Inhalte und wichtige Fähigkeiten, mit denen sie ihren Arbeitsalltag noch erfolgreicher gestalten können.

Denn viele Menschen fühlen sich etwa im Job oder Team zu wenig gehört oder wissen nicht, wie sie berufliche Konflikte bewältigen können. Diese Skills lassen sich trainieren und vertiefen, um ein Arbeitsumfeld insgesamt angenehmer und effizienter zu gestalten. Oftmals lassen sich diese Trainings auch inhaltlich einbetten!

Viele Lerntrends halten an!

Wir haben also zusammenfassend eine gute und eine „schlechte“ Nachricht.

Die Gute: Viele bereits bekannte Trends bleiben uns für die vorhersehbare Zeit erhalten. Du musst als Trainer*in nicht unbedingt das Rad neu erfinden. Aber wenn Du Dich bis jetzt noch nicht mit einigen der großen Lerntrends der letzten Jahre beschäftigt hast, solltest Du das vielleicht kommendes Jahr nachholen!

Viele  Lernkonzepte sind gekommen, um zu bleiben. Daher unterstreichen wir hier auch nochmal die zentralen Trainingskonzepte, die Du kennen solltest. Wir haben zu vielen Konzepten auch bereits Artikel aus diesem Jahr, die Du Dir zu Hilfe nehmen kannst:

Die „schlechte“ Nachricht: Seminare und Trainings entwickeln sich immer weiter weg von Einheitslösungen. Individualität und Flexibilität rücken immer stärker in den Fokus. Das bedeutet nun mal auch, dass es für Dich als Trainer*in eventuell arbeitsaufwändiger wird. Aber: Wenn Deine Grundkonzepte und technische Settings stabil stehen, wird Dir auch die individuelle Anpassung immer leichter fallen.