Selbstzweifel als Trainer*in – Geplagt von negativen Gedanken?

An den meisten Tagen bist Du hoffentlich mit einem gesunden Selbstvertrauen in Deine eigenen Fähigkeiten ausgestattet.

Denn Du weißt ja eigentlich, dass Du kompetent bist und von Deinen Kolleg*innen und Kund*innen wertgeschätzt wirst.

Aber dennoch schleichen sich manchmal diese Gedanken ein, die Dir nicht aus dem Kopf gehen wollen?

Dass Du vielleicht doch nicht so kompetent bist, wie Du denkst oder dass Du mit der Konkurrenz nicht mithalten kannst?

Gerade seit dem letzten Jahr haben sich sicherlich viele Trainer*innen so gefühlt, da sie mit ungewohnten Situationen konfrontiert wurden, die ihnen viel abverlangt haben.

Aber selbst im ganz normalen Trainer-Alltag können Selbstzweifel aufkommen und Dir im Weg stehen.

Woher kommen diese negativen Gedanken und wie kannst Du Dich aus einer Negativ-Spirale wieder befreien?

Wieso zweifeln wir an uns selbst?

Wenn Du nicht zufällig ein Mensch mit einem unerschütterlichen Selbstbewusstsein bist, kennst Du also diese Gefühle des Selbstzweifels.

In vielen Fällen sind diese Gefühle nicht einmal negativ einzuordnen. Sieh‘ es doch einfach mal so:

Du machst Dir Gedanken, ob es für Dich noch Verbesserungspotential gibt.

Das ist grundsätzlich keine ungesunde Überlegung. Denn oftmals können wir unsere Arbeit und Fähigkeiten tatsächlich noch verbessern.

Der Trick ist, dabei nicht die aktuelle Version Deiner Selbst zu entwerten. Nur, weil Du jetzt noch nicht perfekt bist, bist Du in diesem Moment nicht schlecht.

Perfektion ist schließlich sowieso vermutlich unerreichbar. Wir können immer an uns arbeiten und neue Fähigkeiten erlernen.

Aber manchmal wird es doch einfach zu viel und die negativen Gedanken nehmen überhand.

Das kann bei einigen Menschen sogar dazu führen, dass sie denken, sie würden ihren aktuellen Status überhaupt nicht verdienen.

Das nennt sich Imposter-Syndrom und beschreibt den Gedanken, dass man sich seinen guten Stand im Leben nur erschwindelt hat und eigentlich gar keine dieser Kompetenzen besitzt.

Imposter bedeutet so etwas wie Hochstapler oder Betrüger und das dazugehörige Syndrom bezeichnet das psychologische Phänomen von so massiven Selbstzweifeln, dass man praktisch seine ganze Identität in Frage stellt.

Das Syndrom ist eine extreme Form von dem, was bei uns passiert, wenn wir uns unseren Selbstzweifeln zu sehr hingeben.

Das passiert häufig dadurch, dass wir unsere Erfolge zu wenig internalisieren und uns stattdessen stärker auf Fehlschläge konzentrieren.

5 Leitsätze, um Dich auf Deine Erfolge zu konzentrieren

Es kann Dir also vielleicht helfen, Dich mit Hilfe von ein paar Gedankenstützen mehr auf das Positive zu fokussieren.

Das klingt banal, aber tatsächlich kann es manchmal so einfach sein.

Denn im stressigen Alltag tun wir das viel zu wenig. Wir sind immer Troubleshooter und arbeiten gefühlt häufig mehr an Problemlösungen.

Zeit, sich auf den Selbstwert und die Erfolgserlebnisse zu konzentrieren, bleibt uns vermeintlich einfach nicht. Denn wer rastet, der rostet…oder?

Daher schauen wir uns doch mal einige Leitsätze an, die Dich täglich unterstützen können.

Vielen Menschen hilft es auch, sich diese Leitsätze ganz konkret zu visualisieren. Das kannst Du etwa in Form von Zetteln an Deiner Pinnwand tun.

So fällt Dein Blick in schwierigen Momenten direkt auf Deine positiven Mantras und Du musst nicht erst lange in Deinem Kopf danach kramen.

1. Ich muss heute noch nicht alles können, wissen oder sein. Ich gebe mir Zeit, um zu wachsen!

Natürlich wären wir gerne Alleskönner*innen. Aber in der Realität sind wir alle Menschen, die täglich auf neue, unbekannte Aufgaben stoßen.

Und das ist keine Schande, sondern nur eine weitere Chance um als Mensch und Trainer*in zu wachsen.

2. Die Welt braucht mich!

Hinterfrage immer Deine Selbstzweifel, aber niemals Deinen Selbstwert. Denn Du bist wichtig und wertvoll.

Als Trainer*in oder Coach hast Du sicherlich Deinen Beruf ergriffen, weil Du Deinen Mehrwert für andere Menschen gesehen hast.

Und ganz bestimmt hast Du diesen Mehrwert auch schon oft bestätigt bekommen.

Hast Du zum Beispiel Testimonials oder Feedback-Bögen gesammelt? Pinne doch einfach Dein absolutes Lieblingsfeedback direkt mit an die Pinnwand.

3. Die wichtigste Person in meinem Leben bin ich. Wenn ich nicht gesund bin, wie kann ich dann andere Menschen unterstützen?

Wir tun uns oft schwer mit der Aussage, dass wir selbst am wichtigsten sind.

Denn das klingt egozentrisch und das ist ja etwas Schlechtes.

Dabei stimmt es: Wenn wir uns selbst vernachlässigen, schwindet auch die Energie, um für andere Menschen da zu sein.

Als Trainer*in liegt Dir sicherlich viel an Deinen Teilnehmer*innen und ihrem Lernerfolg.

Um Dein Bestes geben zu können, musst Du Dich manchmal an die erste Stelle setzen. Kein Mensch kann immer seine ganze Energie an andere Menschen weitergeben, ohne selbst darunter zu leiden.

Also nimm‘ Dir ruhig Zeit für Dich und schöpfe neue Kraft.

4. Ich vertraue mir! Ich vertraue der inneren Kraft, die in mir schlummert und mit der ich schon so viele Herausforderungen gemeistert habe.

Manchmal kommt es Dir vielleicht so vor, als würdest Du in Problemen versinken.

Aber Du bist jetzt hier, an dieser Stelle im Leben. Und da bist Du sicher nicht hingekommen, weil Du einen einfachen Weg genommen hast.

Erinnere Dich daran, was Du schon alles gemeistert hast. Sicherlich warst Du auch damals nervös oder sorgenvoll. Aber Du hast es doch gemeistert, so wie Du auch diese Phase meistern wirst.

Ich darf Dir hier exklusiv verraten, dass selbst eine Top 20 Online-Trainerin wie Andrea vor Live Veranstaltungen und Webinaren ganz schön nervös ist.

5. Ich muss diesen Weg nicht alleine gehen! Ich kann mich anderen öffnen und meine Gedanken teilen.

Auch dieser Punkt fällt uns manchmal schwer. Denn vielleicht glaubst Du, dass es nur Dir so geht.

Du siehst alle diese selbstbewussten Trainer*innen und fühlst Dich mit ihnen verglichen weniger kompetent.

Dabei geht es doch wahrscheinlich den allermeisten Menschen so, dass sie von Zeit zu Zeit an sich zweifeln.

Gerade in der Online-Welt hast Du Zugang zu so vielen Communities und Netzwerken, in denen Du Dich austauschen und Hilfe einholen kannst.

Wir sprechen oft viel zu wenig über Themen wie Selbstzweifel, weil wir vor unseren Kolleg*innen oder der Konkurrenz nicht schwach wirken möchten.

Dabei kostet es doch eigentlich ganz schön viel Mut, um sich seinen Gefühlen zu stellen und sie auch noch mit anderen zu teilen.

Wo willst Du Deine Energie hineinstecken?

Was „Realität“ ist, können wir uns selbst gestalten. Wir haben alle gleichermaßen schon Erfolge und Rückschläge erlebt.

Es ist Deine Entscheidung, worauf Du Dich konzentrieren möchtest.

Wenn ich mich auf die Blumen konzentriere, werden sie wachsen. Wenn ich meine Energie auf das Unkraut fokussiere, wird es sprießen.

Zum Abschluss noch eben dieses:

Natürlich ist ein Blogartikel wie dieser hier immer nur als Gedankenanstoß gedacht.

Wenn Du das Gefühl hast, dass Du aus Deinen eigenen negativen Gefühlen einfach keinen Ausweg mehr findest, zögere nicht Dich an professionelle Therapeut*innen oder auch Mentalcoaches zu wenden!

Money Mindset – Geht es immer nur ums Geld?

Über Geld spricht man angeblich nicht. Aber wieso eigentlich nicht?

Für viele Trainer*innen ist ihre finanzielle Situation ein schwieriges Thema. Es fällt uns manchmal schwer, den subjektiv oder objektiv passenden Gegenwert für unsere Leistungen festzulegen.

Studien zeigen, dass insbesondere Frauen ihre Tagessätze in vielen Fällen niedriger ansetzen.

Hinzu kommt, dass das Thema Geld immer den Beigeschmack von egozentrischem Denken mit sich bringt. Denn wer den Fokus zu sehr auf die Vergütung legt, gilt schnell als unmoralisch und selbstsüchtig.

Der Begriff „Money Mindset“ schwebt aktuell viel durch den Diskurs rund um Bezahlung.

Dabei geht es entgegen dem ersten Gefühl nicht nur ums Geld verdienen und davon möglichst viel. Der Ansatz soll unsere Einstellung zum Geld und auch zu unserem eigenen Selbstwert herausfordern.

Denn als Trainer*in hast Du sicherlich Bedenken, dass zu hohe Tagessätze Deine potentiellen Auftraggeber*innen eher abschrecken statt anziehen.

Aber stimmt das überhaupt?

Was ist unser Money Mindset?

Zunächst einmal machen wir uns bewusst, dass unser persönliches Geldbewusstsein auf vielen verschiedenen Faktoren beruht:

Unter anderem auf unserem Business und dessen Erfolg, unserer Erziehung, dem jeweiligen Wirtschafts- und Finanzsystem, unserer eigenen Moral und auch den Menschen, die uns umgeben.

Daher ist unser Geldbewusstsein auch ein fließendes Konzept. Unsere Einstellungen können sich mit uns verändern.

Wie so vieles, beginnt Money Mindset also im Kopf. Dabei kommen verschiedene Bestandteile zusammen:

1. Was ist meine Geld-Identität?

Wie definieren wir uns in unserer eigenen Vorstellung?

Bin ich jemand, der in meiner Wahrnehmung auf gute und gesunde Weise viel Geld verdient?

Bin ich jemand, der wenig Geld braucht und glaubt, dass Geld verdienen nur über unlautere Mittel geht?

Unsere innere Einstellung definiert immer, welches Money Mindset wir leben und ausstrahlen.

2. Was ist mein Glaube über Geld?

Glaube ich, dass Geld verdienen nur funktioniert, indem ich andere Leute belüge und über den Tisch ziehe? Ist gutes Geld automatisch unmoralisch und egoistisch?

Oder:

Ist gute Bezahlung ist der Ausdruck von Wertschätzung? Denn meine Angebote verbessern das Leben meiner Kund*innen. Wenn ich mehr verdiene, bedeutet dass also auch, dass ich vielen Menschen geholfen habe. Zudem kann ich so weitere Projekte unterstützen, die mir am Herzen liegen.

Welche Geschichte erzähle ich mir selbst und anderen?

3. Die Wertschätzung meiner Zeit

Angebote zu kalkulieren kann schwierig sein. Berücksichtigen unsere Kalkulationen wirklich all die Zeit, die in unsere Arbeit fließt?

Bin ich mir darüber bewusst, wie viel Zeit ich in Zukunft für meine Arbeit und in anderen Bereichen des Lebens aufwenden möchte?

Wahrscheinlich verbringst Du auch viel Zeit damit, Dinge zu tun, die daraus resultieren, dass Du nicht Nein sagen möchtest. Gleichzeitig machen wir dadurch viele Kompromisse und sagen weniger Ja zu unseren eigentlichen Herzensprojekten.

Die Wertschätzung unserer Zeit reflektiert die Wertschätzung unserer eigenen Person. Denn Zeit ist wertvoll und wir bezahlen mit schlecht eingesetzter Zeit immer mit einem Teil unseres Lebens.

4. Was ist mein Selbstwert?

Wir haben viele Muster in unseren Köpfen, die uns klein halten. Das gilt leider insbesondere für Frauen.

Oftmals halten wir uns immer noch unterbewusst für weniger kompetent und „weniger wert“. Auch wenn wir natürlich gesellschaftlich weit gekommen sind, spielen viele dieser Faktoren immer noch im Hinterkopf eine Rolle.

Dabei geht es bei Selbstwert sowohl um uns als Person als auch um unsere beruflichen Kompetenzen. Diese beiden Dinge hängen meist eng zusammen und stehen und fallen mit unserer inneren Einstellung.

Dieser Punkt ist einer der wichtigsten, denn auch diese Einstellung zu unseren Fähigkeiten und Talenten können wir verändern. Wir haben Einfluss auf die Geschichte, die wir von uns erzählen und ob wir uns mit unseren Überzeugungen selbst unterstützen oder klein halten.

Wenn wir uns dann selbst genügend wertschätzen, können wir auch Bezahlung als Wertschätzung empfinden.

5. Was wir nach außen tragen

Bisher haben wir uns eher angeschaut, was in unserem Innern vorgeht. Natürlich tragen wir unsere innere Einstellung aber auch immer praktisch nach außen.

Die Glaubenssätze, die Du unter Punkt 1 und 2 für Dich festlegst, prägen auch Deine Interaktionen mit anderen.

Was Du selbst glaubst, gibst Du auch anderen weiter oder erzählst Deinen Kindern:

„Das können wir uns nicht leisten, Geld haben nur die anderen…“

„Das können wir uns gerade nicht leisten, was ist der nächste Schritt, damit wir das können? Alles ist möglich!“

Es macht also einen Unterschied, was Du Dir selbst und im nächsten Schritt dann anderen sagst. Ob Du die aktuelle Situation als Einbahnstraße betrachtest, oder als Station auf einer Reise. Wenn wir uns selbst als wertvoll genug betrachten, finden wir eine Lösung.

Muss ich mein Money Mindset überdenken?

Denn am Ende des Tages geht es beim Konzept des Money Mindset gar nicht um Geld.

Wir wollen natürlich nicht bestreiten, dass ein gewisses Maß an finanzieller Stabilität das Leben durchaus entstressen kann.

Aber wenn wir in unserem Innenleben ganz grundlegend unzufrieden sind, wird uns auch die größte Summe nie wirklich „genug“ sein.

Daher ist ein gesundes Geldbewusstsein immer wichtig, denn die Wurzeln dafür liegen in einer wertschätzenden Einstellung zu uns und unseren Fähigkeiten.

Das Thema Geld wird immer ein wenig tricky sein. Aber es kann hilfreich sein, wenn wir die Diskussion offen gestalten.

Diese Diskussion beginnt in unserem eigenen Kopf. Wir können uns oft nicht vorstellen, dass wir eine höhere Bezahlung wirklich verdienen und dass es realistisch ist diese einzufordern.

Selbstwertschätzung und Selbstliebe sind für uns oft noch schwierig und so verkaufen wir uns und unsere Angebote vielfach unter Wert.

Du weißt am besten, wie viel Arbeit wirklich in Deine Leistungen fließt und welchen Wert sie tatsächlich im Leben Deiner Teilnehmer*innen einnehmen.

Daher ist hier der Ansatzpunkt, wenn wir unser Geldbewusstsein verändern möchten. Denn wenn unser Selbstwertgefühl – ob persönlich oder beruflich – nicht an der richtigen Stelle ist, können wir keine gesunde Einstellung zu unserer Bezahlung darauf aufbauen.

Die positive Nachricht nochmal zum Schluss: Die Wurzeln eines ungesunden Money Mindsets sind oftmals unbewusst gelernt, aber können auch aktiv verbessert und neu gelernt werden.