Präsenz Plus – So erreicht Dein Seminar das nächste Level!

Letzte Woche haben wir noch über klassische Online-Probleme gesprochen, heute sind wir wieder bei der Präsenz.

Aber vielleicht nicht bei der ganz so klassischen. Denn auch Präsenz-Seminare lassen sich mittlerweile auf verschiedene Weisen erweitern, ohne dabei die eigentliche Seele der Veranstaltung zu verändern.

Denn so viele Lernbegleiter:innen lieben die Präsenz genau für das, was sie ist. Das hat viele Gründe, vor allem wohl auch in der immer gefühlt direkteren Verbindung zu den Lernenden.

Während rein digitale Seminare also unheimlich viele Vorteile haben, so möchten viele ihre Präsenz doch so ursprünglich wie möglich halten. Trotzdem ist es heutzutage ratsam, nicht vollständig auf digitalen Support zu verzichten.

Schlüsselwort Support, denn die Hauptrolle spielen weiterhin die Methoden der Präsenz. Mit diesen unterstützenden Elementen kannst Du trotzdem Deine Seminare auf das nächste Level heben:

Lernplattform

Wenn Du ansonsten absolut nicht digital arbeiten möchtest, dieses eine Element würden wir dennoch allen sehr ans Herz legen.

Aus vielerlei Gründen, die Du Dir im Detail unter anderem in >>diesem Artikel zum Thema anschauen kannst.

Kurz zusammengefasst: Eine Lernplattform kann Deine Veranstaltungen perfekt ergänzen und nachhaltiger absichern. Denn hier kannst Du Deine Materialien, Präsentationen und Co. ablegen und Deinen Lernenden zugänglich machen.

Zugegeben wird dieses Entgegenkommen mittlerweile auch von vielen Lernenden vorausgesetzt, da ein reines Papierchaos meistens auch einfach unübersichtlich wird.

Aber auch für Deine Zwecke hat eine Plattform oder ein Lernmanagement-System viele Vorteile: Du bekommst zum Beispiel wertvolle Einblicke in das Lernverhalten und die -präferenzen.

Aufzeichnungen

Wenn Du einen Schritt weitergehen möchtest, kannst Du auf der Plattform auch verschiedene Aufzeichnungen speichern.

Das ist natürlich nicht ganz so einfach wie ein Online-Meeting aufzuzeichnen, aber auch das ist möglich. Du kannst im Zweifel einfach auch nur Teile Deiner Präsentationen oder Erklärungen aufnehmen und zur Wiederholung zur Verfügung stellen.

Denn ganz ehrlich: Eine einzige Erklärung im Moment reicht uns ja oftmals nicht aus und gerade vor beispielsweise Prüfungen können solche Aufzeichnungen viel Sicherheit geben.

Wenn Du nicht live aufzeichnen kannst/möchtest, kannst Du auch für Deine vorhandene Lernplattform kleine Erklärvideos machen und sie dort ablegen.

Messenger/Gruppen

Ein Aspekt, der heutzutage sehr natürlich zu integrieren ist, sind Gruppen.

Die meisten Deiner Teilnehmenden werden sie ohnehin bereits nutzen und daher ist die digitale Barriere hier vermutlich nicht besonders hoch. Daher empfiehlt es sich in vielen Zielgruppen auch, einfach auf bekannte Messenger zurückzugreifen und keine extra Plattform aufzumachen.

Begleitende Gruppen eignen sich besonders gut dafür, die Zeit zwischen den Präsenz-Sitzungen zu überbrücken. Hier können sich Lernende regelmäßig austauschen, Fragen klären und die Gruppendynamik natürlich ausbauen.

Tools

Entgegen einer vorgefassten Meinung sind digitale Tools nicht nur für Online-Formate geeignet.

Falls Du jetzt noch denkst, dass dieser Schritt dann bereits zusätzliche Geräte erfordert – auf keinen Fall!

Da Du schließlich davon ausgehen kannst, dass Deine Teilnehmenden ein Smartphone mit sich führen, kannst Du viele einfache Tools darüber nutzen. Greife auf niedrigschwellige Tools wie beispielsweise das Jamboard zurück, das sich auch einfach mobil nutzen lässt.

Du kannst Tools auch zur Visualisierung nutzen und vorne für alle zeigen, als eine Art Whiteboard mit dem zusätzlichen Vorteil, dass du den Zugang per Link auch später noch teilen kannst.

Aber auch kleine Gruppenarbeiten oder Quizze/Umfragen lassen sich gut mit einem Online-Tool unterstützen. Eine kurze Einheit fordert den Teilnehmenden nicht zu viel digitale Kompetenz ab und bietet ihnen dafür etwas methodische Vielfalt.

Anschluss

Einige der genannten Elemente zielen bereits auf die wichtigen Faktoren Transfer und Langfristigkeit ab.

Hoffentlich ist Deine eigentliche Veranstaltung bereits so gut wie möglich mit der Praxis verzahnt, was den Lerntransfer auf einen guten Weg bringt. Doch ohne eine zumindest mittelfristige Begleitung bleibt oftmals trotzdem viel neues Wissen auf der Strecke.

Vor Kurzem haben wir beispielsweise auch über das wichtige Thema >>Nachhaltigkeit in der Bildung gesprochen. An genau dieser Stelle kann die Präsenz am besten durch ein wenig digitalen Support ergänzt werden.

Ein Online-Austausch kann Lernende dauerhafter vernetzen und den Praxistransfer über eine Präsenz-Veranstaltung hinaus begleiten.

Wo soll ich anfangen?

Du musst natürlich nicht gleich alle Elemente einbinden. Suche Dir eventuell einfach einen Punkt aus und sammele ein paar Praxis-Erfahrungen, wenn er Dir noch fremd ist.

Wir würden empfehlen, immer mit einer guten Lernplattform und einer Messenger-Gruppe zu starten. Verschiedene Plattformen haben bereits einmal >>hier besprochen, wir selbst nutzen unter anderem Moodle und Coachy und haben gute Erfahrungen gemacht.

Eine Gruppe kannst Du zu Beginn auch gut immer in die Verantwortung der Lernenden legen. Meistens ist dieses Element eben schon sehr bekannt und daher sollte es ihnen leicht fallen, sich etwa über Whatsapp zu vernetzen.

Ohne konkrete Anregung durch die Lernbegleitung passiert das jedoch nicht immer so zielgerichtet, daher empfiehlt sich die bewusste Anleitung.

Es ist möglich, ein modernes Präsenz-Seminar zu führen, ohne dabei den Kern der Veranstaltung zu verändern. Einige Pädagog:innen scheuen sich noch vor der Integration von digitalen Hilfsmitteln.

Dabei haben diese bei einer solchen Umsetzung eher die Funktion von Stützpfeilern, die eine Veranstaltung absichern. Die Arbeit in der Präsenz kann weiterhin an erster Stelle stehen und gleichzeitig digital erweitert werden – mit vielen Vorteilen sowohl für Dich als auch die Lernenden!

Aus welchen Gründen brechen Teilnehmer:innen eine Weiterbildung ab?

Es kann schwierig genug sein, die scheinbar passenden Teilnehmer:innen für Dein Seminar zu finden.

Diese dann auch bei der Stange zu halten, ist eine weitere Herausforderung. Im schlimmsten Fall kommt es dann sogar zu einem Abbruch – entweder über ein eher passives Distanzieren oder einen dauerhaften Ausstieg aus der Lerngruppe.

Es gibt viele Gründe für einen Drop-out, die Dich als Weiterbildner:in besonders schmerzen können. Das betrifft vor allem diese Teilnehmer:innen, die eigentlich perfekt zu Thema und Gruppe passen und auch noch die die richtige Motivation mitgebracht haben.

Und dennoch brechen auch diese Lernenden hin und wieder eine Fortbildung ab.

Aus welchen Hauptgründen brechen Teilnehmer:innen eine Weiterbildung überhaupt ab und wie können wir diese Faktoren besser verstehen?

Bevor es überhaupt losgeht

Zunächst einmal sei gesagt, dass ein Abbruch nicht immer unbedingt problematisch sein muss. In einigen individuellen Fällen ist es sicherlich die richtige Entscheidung. Interessen haben sich vielleicht verlagert, die persönliche Situation verändert oder die Vorstellungen waren einfach anders.

Letzteres kann aber bereits oft durch eine besonders klare Kommunikation des Weiterbildungsangebots vermieden werden. Beschreibe immer so genau wie möglich, in welchen Modi Du weiterbildest und wie Deine pädagogische Philosophie aussieht.

Besonders für längerfristige Angebote solltest Du auf keinen Fall einfach alle Interessenten akzeptieren – auch wenn es finanziell verführerisch sein kann.

Tatsächlich steht die Wahrscheinlichkeit für einen Abbruch in proportionalem Verhältnis zur Dauer einer Weiterbildung und steigt mit zunehmender Zeit leider nur weiter an.

Du solltest daher unbedingt persönliche und individuelle Beratungsgespräche führen, um die Erwartungen direkt richtig einzustellen.

So können beide Seiten sichergehen, dass die Weiterbildung wirklich zu den Plänen und Zielen der jeweiligen Person passt – das ist besonders wichtig für eine anhaltende Motivation!

In diesen Gesprächen kannst Du feststellen, on Du es wirklich mit geeigneten Kandidat:innen für Deine Weiterbildung zu tun hast. Außerdem können auch die potentiellen Teilnehmer:innen ihre wichtigen Fragen klären und Dich etwas kennenlernen.

Denn ja, auch die „Chemie“ zwischen Lernenden und Lernbegleiter:in kann langfristig eine Rolle spielen und sollte grundsätzlich stimmen.

Der Grund Nummer 1

Die Gründe für den Abbruch einer Weiterbildung sind sicherlich vielfältig, sehr individuell und häufig eine Mischung aus verschiedenen Faktoren.

Und dennoch können wir vor allem in der größtenteils freiwilligen, eigenmotivierten Erwachsenenbildung vieles auf ein Hauptproblem zusammendampfen:

Mangelnde Flexibilität.

Das kann natürlich vieles bedeuten. Vor allem ist das aber darauf zurückzuführen, dass wir in der Weiterbildung oft mit Menschen im Berufs- und Familienalltag zu tun haben.

Das heißt unsere Teilnehmer:innen sind an vielen Stellen eingespannt und brauchen eine Weiterbildung, die ihnen so viel wie möglich entgegenkommt. Die Stichworte Teilnehmerorientierung und bedarfsgerechtes Lernen werden also immer wichtiger.

Was bedeutet das für Dich als Weiterbildner:in genau und wie kannst Du bei der Seminargestaltung die Chancen auf einen Abbruch minimieren?

Mobiler und digitaler Support

Selbst wenn Du eine Weiterbildung in Präsenz anbietest, kann eine digitale Ergänzung mehr als sinnvoll sein.

Mit zusätzlichen Aufzeichnungen, Videos und Folien auf einer Lernplattform kannst Du Deine Lernenden dauerhaft unterstützen und verhindern, dass bei Fehlzeiten direkt große Lücken entstehen.

Außerdem fällt so allen Lernenden das Nacharbeiten und Wiederholen viel leichter. Eine gute mobile Verfügbarkeit öffnet zusätzlich die Möglichkeit, sich auch etwa im Zug mit den Inhalten zu befassen.

Insgesamt verminderst Du so das Risiko, dass Lernende ungewollt den Anschluss und somit die Motivation verlieren.

Je mehr Wege zu Deinen Lerninhalten Du anbietest, desto größer ist die Chance, dass Teilnehmer:innen ihren individuellen und flexiblen Lernweg finden können! Es sei auch gesagt, dass volle Online-Weiterbildungen oftmals mehr Flexibilität bieten können, da eine Anfahrt und physische Anwesenheit entfallen. Auf diese Weise können externe Faktoren weniger Einfluss nehmen und beispielsweise auch Eltern kranker Kinder weiterhin an Sitzungen teilnehmen.

Weniger Terminstress

Eines kennt sicherlich noch jeder aus der Schule: Dieses flaue Gefühl im Magen am Tag oder Morgen vor einer Prüfung.

Dieser Prüfungsdruck kommt auch daher, dass eine Klausur auf einen bestimmten Augenblick terminiert ist. Das heißt, wir müssen genau zu diesem einen Zeitpunkt topfit sein und unsere beste Leistung abrufen können.

Das ist schon für Schüler:innen stressig genug und wird für Erwachsene mit diversen anderen Verpflichtungen nicht besser.

Wie Du helfen kannst? Indem Du weniger Dinge fix terminierst, wann immer es Dir möglich ist.  

Auch hier können Online-Plattformen übrigens helfen. Du kannst über dein Lernmanagement System ein Quiz einstellen, das dann etwa im Zeitraum von einer Woche bearbeitet werden kann.

Zusammen mit einer rechtzeitigen Ankündigung im Seminarplan haben Teilnehmer:innen viel mehr Flexibilität, um diese Dinge in ihren Alltag einzubauen.

Natürlich wird es gewisse feste Termine immer geben. Du kannst aber auch hier gemeinsam im Konsens mit der Gruppe entscheiden, um diese Termine so teilnehmerorientiert wie möglich zu integrieren.

Die richtige Dosis Selbstständigkeit

Es kann manchmal schwierig sein, die richtige Balance zwischen Steuerung und Selbstständigkeit in einem Lernprozess zu finden.

Denn nur auf Eigenverantwortung allein zu bauen, ist leider meistens kein Erfolgsrezept. Selbstgesteuertes Lernen kann zwar viel gewünschte Flexibilität schaffen, aber auch in einem beschäftigten Alltag in den Hintergrund geraten.

Daher kannst Du hier mit regelmäßigen Remindern und kleinen, leicht zu bearbeitenden Impulsen nachhelfen. Auch die Integration in eine dynamische Online-Lerngruppe kann positive Verbindlichkeit schaffen.

Die Gruppe an sich ist ebenfalls ein Faktor:

Denn auch Über- und Unterforderung können eine Rolle für eine Abbruchsentscheidung spielen – eine Falle, die insbesondere in heterogenen Lerngruppen schnell lauern kann.

Sei auf jeden Fall aufmerksam und biete Deine Lerninhalte variiert und gerne auch in der Schwierigkeit differenziert an. So verhinderst Du, dass sich die Extreme zu weit voneinander entfernen und die Motivation abbaut.

Ist Abbruch ein Beinbruch?

Manchmal zeichnet sich ein Abbruch leider schon am Horizont ab.

Zu Beginn hochmotivierte Teilnehmer:innen lassen immer mehr Sitzungen ausfallen und sind weniger präsent.

Auch an dieser Stelle kann nur eins helfen: Ein offener Dialog.

Nur so kannst Du herausfinden, wo der Hund begraben liegt. Ob es persönliche Faktoren sind, die gerade ablenken oder ob es im besten Fall sogar etwas gibt, das Du tun kannst.

Vielleicht brauchen Lernende einfach etwas zusätzliche Unterstützung oder empfinden bestimmte Lernformen oder Methoden persönlich als Lernhindernisse.

Denn in den meisten Fällen ist ein Abbruch keine kurzfristige Entscheidung, sondern entwickelt sich langsam, wenn sich Frustrationen aufstauen.

Du wirst es nur herausfinden, wenn Du nachfragst. Eventuell kannst Du so besser unterstützen und einen Drop-out verhindern.

In einigen Situationen kannst Du sogar Abbrecher:innen in eine neue Richtung hin beraten, in die Du sie trotzdem weiterhin begleiten kannst.

Oder: In manchen Fällen haben Teilnehmer:innen tatsächlich trotz guter Beratung andere Erwartungen oder Pläne und selbst dann hilft es trotzdem, Klarheit zu schaffen. Denn unmotivierte und abwesende Teilnehmer:innen können sich schließlich sogar auf Dauer auf die restliche Lerngruppe auswirken.