Dieser eine Tipp sorgt für mehr Lerntransfer!

Das Thema Praxistransfer tritt für viele Lernbegleiter:innen immer mehr auf den Plan.

Und das ist ein gutes Zeichen, denn hier haben wir oftmals noch eine Menge Verbesserungsbedarf. Wir müssen weiterdenken als nur bis zum Ende einer Veranstaltung.

Auch wir widmen uns diesem Knackpunkt regelmäßig und besprechen, wie wir den Lerntransfer fördern können oder manchmal sogar ungewollt behindern. Du kannst etwa >>hier viele allgemeine Tipps finden und >>in diesem Artikel die größten Transferhindernisse erfahren.

Doch heute nähern wir uns dem Thema von einem ganz besonders praktischen Blickwinkel.

Wie können wir unseren Teilnehmenden eine greifbare Stütze mit auf den Weg geben, die ihnen nach der Veranstaltung helfen kann?

Wir müssen unterstützen

Wieso brauchen unsere Lernenden eigentlich so viel Support beim Transfer?

Nun ja, hast Du schon mal sehr allgemeine Neujahrsvorsätze gefasst und dann wurde erwartungsgemäß nicht viel daraus?

Das liegt daran, dass „Gesünder leben“ ganz einfach viel zu schwammig ist. Es ist kein greifbares Ziel und beinhaltet in dieser Form keine konkreten Schritte.

Unser Gehirn ist also direkt überfordert und wir fallen in unsere üblichen Gewohnheiten zurück. Denn diese sind oftmals stark verankert. Dasselbe gilt für bekannte Arbeitsabläufe, Verhaltensmuster und Team-Strukturen.

Fazit: Transfer braucht konkrete Schritte!

Hier kommen die Pläne ins Spiel

Denn das ist genau der Schlüssel, den die Wenn-Dann-Pläne für einen erfolgreichen Praxistransfer zu Hilfe nehmen.

Sie geben den Lernenden ganz konkrete Szenarien, an denen sie sich orientieren können. Sie funktionieren gewissermaßen wie ein positiver Trigger.

Das „Wenn“ tritt auf und wir erinnern uns automatisch an den zweiten Teil. Dafür ist es allerdings wichtig, dass diese Regeln knackig formuliert sind.

Das „Dann“ muss eine umsetzbare Handlungsaufforderung sein, damit diese Transferhilfe funktionieren kann.

Der Aufbau

  • Wenn…

Der erste Teil der Gleichung beschreibt, in welchen Situationen die neue Handlung auftreten soll. Je konkreter, desto besser.

  • Dann…

Das Dann beinhaltet die neue Handlung und die Umsetzung des Wissens. Hier kann zum Beispiel auch die SMART-Regel* bei der Formulierung helfen.

Gleichzeitig beschreiben gute Wenn-Dann-Pläne also auch Verhaltensweisen, die in Zukunft weniger erwünscht sind und ersetzt werden sollen.

Die Wenn-Dann-Formel unterstützt die Lernenden bei der Implementierung neuer Strukturen und Gewohnheiten.

Eine Gewohnheit ist eine Verhaltensroutine, die durch die Verknüpfung bestimmter Verhaltensweisen und bestimmten Situationen entsteht. Zunächst erfordert diese Verknüpfung mehr aktive gedankliche Kontrolle, bei kontinuierlicher Wiederholung des Musters automatisieren sich die Abläufe aber immer mehr.

Was passiert, wenn sich Teilstücke einer eingefahrenen Verhaltensroutine ändern? Du bist beispielsweise gerade umgezogen. Die Dusche funktioniert vielleicht etwas anders und alle Deine Sachen befinden sich an anderen Stellen in der neuen Umgebung.

Dann muss die übliche Verhaltensroutine erst einmal aktualisiert werden und das Gehirn muss für eine gewisse Zeit bei der Ausführung wieder mehr in den aktiven Modus schalten.

Grundsätzlich funktionieren neue Verhaltensstrukturen also nach diesem Prinzip. Das Wichtige dabei ist, dass es eine gewisse Zeit dauern kann und zu Beginn nicht immer angenehm ist.

Eine alte Verhaltensweise kann zu Anfang zum Beispiel sogar schneller zu einem Ergebnis führen und daher erscheint das neue Verhalten nicht der Mühe wert. Dabei müssen wir uns nur durch diesen Prozess durcharbeiten, um das lohnende Gefühl zu erhalten.

Einige Beispiele

Ein paar Beispiele dafür, wie Wenn-Dann-Leitsätze für einige verschiedene Themen aussehen könnten:

“Wenn ich am Donnerstag von der Arbeit nach Hause komme, dann gehe ich für 20 Minuten spazieren.”

“Wenn ich eine neue Aufgabe bekommen, dann prüfe ich, ob ich diese in 2 Minuten erledigen kann. Wenn nicht, dann schreibe ich die Aufgabe in mein Notizbuch.”

“Wenn eine Bemerkung mir missfällt, dann nehme ich nicht direkt das Schlimmste an und frage stattdessen genau nach, was gemeint ist”

“Wenn wir in einer Teamsitzung mit einem neuen Thema beginnen, dann höre ich (als Führungskraft) zuerst die Meinungen aller Teammitglieder an.”

Diese Beispiele sind natürlich immer noch sehr allgemein; Deine Teilnehmenden können sie auch auf ganz konkrete Arbeitsabläufe beziehen.

Es kann hilfreich sein, erst einmal klein zu denken. Das kann etwa auch einen bestimmten Tag in der Woche einschließen. Denn manchmal werden Menschen von sehr absolut formulierten Zielen abgeschreckt, da sie sich zu umfassend anfühlen.

Bei der Formulierung der Pläne solltest Du mit Deinen Lernenden auch immer direkt darüber sprechen, was sie als konkrete Hindernisse antizipieren können. Wenn sie wissen, welche Herausforderungen ihnen bei der Umsetzung der Veränderungen im Weg stehen könnten, sind sie besser vorbereitet.

*Die SMART-Regel

Wir haben sie kurz erwähnt und da sie bei der Formulierung guter Wenn-Dann-Pläne helfen kann, erklären wir sie hier noch ein wenig mehr.

Das Akronym steht für

S – Specific (Spezifisch)

M – Measurable (Messbar)

A – Achievable (Ausführbar)

R – Realistic (Realistisch)

T – Time-Bound (Terminiert)

Wenn Zielsetzungen diesen Bedingungen entsprechen, werden sie viel eher umgesetzt. Denn der natürliche Feind der Umsetzung ist die Schwammigkeit.

Wenn Du mehr über Ziele nach diesen Regeln lesen möchtest, kannst Du das beispielsweise >>hier tun.

Übrigens…

Wenn-Dann-Pläne können ein wichtiger Baustein sein, der dem Transfer im Anschluss konkrete Formen geben kann.

Das alleine garantiert natürlich noch keinen Transfererfolg, daher empfiehlt sich immer auch eine weiterführende Begleitung. Das kann etwa über eine Online-Gruppe oder Nachfass-Seminare geschehen.

Hier können die Teilnehmenden reflektieren, inwiefern die formulierten Ziele hilfreich waren oder gegebenenfalls angepasst werden müssen, um in der Praxis noch effektiver zu sein. Manchmal kommen die bei der Formulierung angesprochenen Hindernisse auch doch mehr zum Tragen, als gedacht.

Grundsätzlich hilft eine längerfristige Begleitung dabei, den Prozess der Veränderung zu begleiten und die Bildung der neuen Gewohnheiten zu unterstützen.

So förderst Du Selbstlernkompetenz!

Als Lernprozessbegleiter:innen tun wir genau das – das Lernen anstoßen und begleiten.

Das ist eine wichtige Differenzierung, denn es gibt immer noch viele Ansätze, die wesentlich stärker auf eine Lehrperson zentriert sind.

Wir möchten dagegen die Lernenden selbst ins Zentrum stellen und ihnen mehr Eigenverantwortung übertragen. Nicht, weil es so für uns einfacher wird, sondern weil die Teilnehmer:innen auf diese Weise viel dauerhafter lernen.

Denn ihnen alle Inhalte vorzukauen und in einer definitiven Art zu präsentieren, regt ihr Gehirn nicht unbedingt zum lebenslangen Lernen an.

Und da das unser Ziel ist, werden auch die Selbstlernkompetenzen immer wichtiger!

Wie fördern wir also diese Kompetenzen in einer Veranstaltung und machen Teilnehmende zu effektiven und begeisterten Lerner:innen?

Was sind Selbstlernkompetenzen?

Welche Kompetenzen wollen wir eigentlich genau fördern?

Denn mehr Verantwortung im Lernprozess zu übernehmen, klingt eventuell für die Lernenden selbst zunächst nicht besonders attraktiv.

Daher ist es wichtig zu betonen, dass diese Fähigkeiten gerade im Berufsleben unverzichtbar sind. Denn als Erwachsene müssen wir uns nun einmal oft selbstständig weiterentwickeln, um im Beruf dranzubleiben oder neue Möglichkeiten zu eröffnen.

Du vermittelst ihnen also wertvolle Kompetenzen, die weit über diese eine Veranstaltung hinausgehen. Ja, von ihnen wird mehr Eigenständigkeit verlangt, aber das ist im Prinzip nur eine Reflektion der Fähigkeiten, die ihnen auch im Berufsalltag helfen werden.

Dabei gibt es aber übrigens nicht nur Faktoren, die vielleicht im ersten Moment als „Nachteile“ oder „mehr Arbeit“ empfunden werden. Denn wenn Lernende mehr Verantwortung für ihr Lernen übernehmen, können sie es auch immer individueller anpassen.

Wenn ihnen weniger starre Vorgaben gemacht werden, können sie den Lernprozess und das Lerntempo flexibel an ihren Lernbedarf und ihre persönliche Situation anpassen – ein Aspekt, der für Lernende heutzutage immer wichtiger wird!

Diese Selbstlernkompetenzen sind grundsätzlich besonders wichtig:

  • Zielsetzung: Was will ich lernen und am Ende können?
  • Situationsanalyse: Wo stehe ich aktuell und was bringe ich bereits mit?
  • Motivation: Warum ist es für mich wichtig, das zu lernen?
  • Zeitplanung: Wie und wo kann ich das Lernen einplanen?
  • Anwendung: Wo kann ich meine neuen Fähigkeiten üben und implementieren?

Da brauchen wir sie!

Eigenverantwortlichkeit wird also für Lernende immer wichtiger und tatsächlich will auch das für viele Menschen erst einmal gelernt sein.

Deshalb sollte die Förderung von Selbstlernkompetenzen auch so früh wie möglich in der Veranstaltung beginnen – oder am besten sogar noch davor. So wissen die Teilnehmenden nämlich gleich, was sie erwartet und bringen die richtige Erwartungshaltung mit.

Dabei bedeutet Selbstlernen natürlich nie, dass die Lernenden vollkommen ohne Leitplanken bestehen müssen. Durch die Auswahl der Inhalte und Lernmedien gibst Du ihnen immer Hilfestellungen und bringst sie auf den richtigen Weg.

Ihre Selbstlernkompetenz brauchen sie dann aber an verschiedenen Stellen innerhalb eines Lernprozesses:

  1. Lernplanung und Organisation: Eine Herausforderung, die gerade in Online-Formaten besonders hoch ist. Aber auch in anderen Weiterbildungen sind die Organisation und das Zeitmanagement Knackpunkte
  2. Der Haupt-Lernprozess: Natürlich müssen sich die Lernenden hier besonders einbringen und sich individuell mit den Inhalten auseinandersetzen
  3. Das Lernergebnis: Sich selbst und den eigenen Lernerfolg zu überprüfen ist wichtig für das Erreichen der Lernziele
  4. Die Koordination: Das Lernen muss nicht nur für sich genommen geplant werden, sondern auch in den Alltag integriert werden

So fördern wir sie!

Lernen kann also durchaus zu einem anspruchsvollen Projekt werden, das nur mit der entsprechenden Planung und Motivation wirklich erfolgsversprechend ist.

Durch eine gute Kombination aus Anleitung durch die Lernbegleiter:innen und eine hohe Selbstlernkompetenz werden Teilnehmende also einfach langfristig zu besseren Lerner:innen.

Wie können wir diese Kompetenzen am besten konkret fördern? Hier sind ein paar Tipps, die die richtige Einstellung erzeugen können:

  • Die Inhalte: Die Lernenden benötigen genügend Input und Lerninhalte, die ihnen als Ressourcen für das Selbstlernen dienen. Je vielfältiger diese in ihrer Form sind, desto besser. Weiterführende Links zur Recherche sind immer eine gute Idee
  • Verantwortung übergeben: Lege so viele Aspekte des Lernprozesses in die Hand der Gruppe, wie möglich. Dabei ist es wichtig, dass diese Verantwortung positiv konnotiert wird – denn durch diese Verantwortung können sie viel individueller lernen und betreut werden
  • Der Kontext: Ordne die Inhalte und Maßnahmen immer so nah wie möglich in den beruflichen Zusammenhang ein. Den Teilnehmenden sollte zudem immer bewusst sein, dass sie für sich und ihre Weiterentwicklung lernen und nicht für Dich oder ihre Arbeitgeber:innen
  • Unterstützung: Während dieser Prozesse profitieren die Lernenden besonders von Feedback und Kommunikation. Du kannst sowohl feste Zeiten dafür einräumen als auch eine grundsätzliche Offenheit signalisieren. So kommt bei ihnen nicht die Frustration auf, wenn sie mal weniger erfolgreich sind oder eine Rückmeldung benötigen

Lernen muss für Erwachsene wieder zur Gewohnheit werden. Rege die Teilnehmer:innen daher dazu an, dass sie ihre Selbstlernkompetenz kontinuierlich erproben.

Du kannst ihnen auch während Selbstlern-Phasen konkrete Aufgaben geben, die ihnen dabei helfen.

Individuell fördern

Welche der Selbstlernkompetenzen am meisten gebraucht werden, kann sehr verschieden sein.

Manche Menschen sind zum Beispiel sehr eigenständig, aber notorisch unorganisiert. Daher brauchen sie besondere Unterstützung beim Thema Organisation und Zeitmanagement.

Du kannst also beispielsweise einen Lernplan erstellen, der als Richtlinie und Hilfestellung dienen kann. Diesen können Lernende annehmen, wenn sie es benötigen, und so ihre Selbstlernkompetenz in diesem Bereich stärken.

Unterwegs werden sie sicherlich dann auch individuelle Anpassungen vornehmen und das ist auch gut so. Denn ein vorgefertigter Lernplan kann und soll auch gar nicht für alle Lernenden passen.

Das Ziel dieser grundsätzlich unverbindlichen Vorgabe ist es, dass die Lernenden ein Beispiel an die Hand bekommen. Auf dieser Basis können sie dann in Zukunft eigene Pläne erstellen, die sie beim effektiven Lernen unterstützen können.

Eine Vorlage kann ihnen dabei helfen, nicht bei 0 anfangen zu müssen. Denn wenn es sich eben um einen eher unorganisierten Menschen handelt, fällt ihnen selbst die Erstellung eines effektiven Plans schon ziemlich schwer. Da kann es sogar schnell passieren, dass sie es überhaupt nicht tun.

Oder sie erstellen einen Plan, der in der Praxis überhaupt nicht funktioniert und das erzeugt nur Frustration. Am Ende denken sie dann vermutlich, dass Lernpläne ohnehin nicht funktionieren und lernen wieder nach der ihnen bekannten chaotischen Art, die unvermeidlich auch zu weniger Lernerfolg führt.

Selbstlernen muss nicht einsam sein!

Die Begriffe Eigenverantwortlichkeit und Selbstlernen klingen eventuell erstmal nach einer ziemlich einsamen Angelegenheit. Das muss es aber gar nicht sein!

Im Gegenteil, alle individuellen Lernenden sollten natürlich auch immer in den Kontext der Lerngruppe eingeordnet werden. Dazu gehört auch der kontinuierliche Austausch untereinander. So teilen sie ihre Erfahrungen und stärken sich gegenseitig.

Viele Menschen brauchen tatsächlich den Dialog mit anderen in einem Lernprozess ganz besonders und daher kann das Thema Selbstlernen für sie erstmal furchtbar klingen.

Sie sollen ja aber auch gar nicht immer nur für sich selbst lernen, sondern ihre Kompetenzen in diesem Bereich ausbauen. Und zwar aus dem Grund, dass sie ihnen dauerhaft das (Arbeits)Leben erleichtern können.

Vor allem der Punkt der Anwendung des Gelernten eignet sich auf lange Sicht auch sehr für eine stärkere soziale Komponente. Denn so können die Lernenden das neue Wissen gemeinsam ausprobieren und ihre Lernfortschritte überprüfen – auch wenn eine eigentliche Veranstaltung längst vorbei ist.

Daher ist es wichtig, dass mit dem Ende einer Weiterbildung die Selbstlernkompetenzen bereits so gestärkt wurden, dass sie in Verhaltensroutinen übergegangen sind. So können die Lernstrategien dauerhaft implementiert werden und begleiten die Lernenden weiterhin.

Online Seminare sterben am Anfang

Mit der abgeschlossenen Planung wird es Zeit, das Seminar zu terminieren und die Teilnehmenden zu informieren. Die Länge des Online Seminars hängt im wesentlich davon ab, welche Lernziele erreicht werden sollen und wie groß die Teilnehmergruppe ist. Wenn alle Teilnehmenden das vermittelte Wissen auch anwenden sollen und die Gruppe groß ist, dann benötigt man entsprechend viel Zeit und muss einen Präsenztag möglicherweise online an mehreren Tagen stattfinden. Dazu kommt natürlich die Frage, ob Teilnehmer vom Arbeitgeber freigestellt sind oder berufsbegleitend lernen. Rechnet auch noch Zeit ein, falls Eure Teilnehmer Selbstlernzeiten oder Projektaufgabe bekommen.

Ein Tag Präsenz Seminar ist Online max. 3 x 90 Minuten

Nehmen wir einmal an, Dein bisheriges Training füllt einen ganzen Tag. Das können dann – je nach zeitlichem Rahmen und Pausenlänge – zwischen sechs und sieben reine Seminarzeit sein.

Nun kannst Du diese bis zu sieben Stunden an einem Tag im virtuellen Klassenraum durchführen. Für die Teilnehmer ist es viel zu anstrengend, egal, wie gut Dein Online Seminar methodisch/didaktisch ist – die Wirkung in Bezug auf das Lernen wird fragwürdig.

Günstige Tageszeiten für Online Seminare sind

09:00 Uhr – Da haben die meisten ihre E-Mails schon geöffnet und gefiltert

11:00 Uhr – schnell vor dem Mittagessen noch etwas Produktives tun

15:00 Uhr – das Suppenkoma ist verdaut

17:00 Uhr – Start der privaten Weiterbildung

18:00 Uhr – spätester Termin, da sonst die Aufnahmefähigkeit zu gering ist

Anmeldeverfahren

Bei offenen Seminaren, bei denen jeder teilnehmen kann, gilt, wenn ein Interessent Lust hat, an unserer Weiterbildung teilzunehmen, macht es ihm so einfach wie möglich, sich anzumelden.

Per Email und Bestätigungsmail, Rechnung zu Kursstart

Webseite und Registrierungslink mit einem automatisierten Registrierungsservice zum Beispiel Eventbrite oder Xing Event

Oder komplett kostenpflichtige Gesamtanwendungen wie Elopage, Coachy, Digimember etc.

Warte mit dem Versand der Zugangsdaten, bis klar ist, ob Du die erforderliche Anzahl an Teilnehmern erreichst. Wenn Du zwei Wochen vor dem Seminar Start die Zugangsdaten versendest, reicht das aus.

Die Plattform / den virtuellen Klassenraum einrichten

Für die Einrichtung ist der Seminarleiter zuständig, d.h. wenn Du vom Kunden Zugänge zu einer eigenen Plattform erhältst bist Du genauso verantwortlich für die Einrichtung Deines Raumes wie im Präsenzseminar. Du schaust doch bestimmt im Seminarraum, ob ein FlipChart vorhanden ist, ein Whiteboard oder andere Materialien, die Du benötigst. Mach Dich vertraut, mit den technischen Begebenheiten und Möglichkeiten.

Dann kannst Du in Ruhe Deine benötigten Medien hochladen, Freigaben und Aufgaben terminieren.

Wenn Du parallel mit einem Lern-Management-Tool z.B. moodle, arbeitest um eine asynchrone Kommunikation zu ermöglichen kannst Du auch hier schon einmal eine Begrüßung im Forum vorbereiten, oder Aufgaben schon einstellen, um den zeitgerechten Download zu sichern.

Vielleicht möchtest Du auch schon Voreinstellungen vornehmen, Chatfunktionen deaktivieren.

Support

Für den Erststart ist es vielleicht, gut, eine zusätzliche Person zur Hand zu haben, die den Teilnehmern bei technischen Problemen helfen kann. Bei den Teilnehmenden kommt bei Audio Problemen schnell Frust auf und wenn man sich als Seminarleiter die ganze Zeit um technische Probleme eines Teilnehmers kümmern muss, dann hat der Gruppe wenig Freude am Start.

Bei der Einladung ist es ganz wichtig im Unterschied zum Präsenzseminar, dass ich außer Datum und Uhrzeit den Einwahllink ggf. mit Passwort sende. Aus meiner Erfahrung heraus ist es ganz gut, in der Mail noch einmal genau zu erläutern, wie die Einwahl funktioniert, ob Software geladen werden muss.  Oft machen Teilnehmer das zum ersten Mal und sind sehr verunsichert.

Teste die Links und Deine technische Einrichtung vorher. Wenn Du kannst, schicke die Einladung mit einem Kalendereintrag. Erinnere die Teilnehmer freundlich einen Tag vorher noch mal an den Termin. Sende eine Kontaktmöglichkeit. wo Teilnehmer sich bei Einwahlproblemen melden können.

Deine persönliche Vorbereitung

  • greifbar hast:
  • Teilnehmerliste, je nachdem, wer das Seminar bezahlt muss Anwesenheit überprüft und dokumentiert werden
  • Ablaufplan
  • Ausdruck Präsentationsfolien mit Notizen
  • Dateien zum Teilen vorab öffnen
  • Tee oder stilles Wasser bereithalten
  • Telefon und mobile Geräte stumm schalten
  • Einwahldaten noch einmal als E-Mail Vorlage bereithalten, falls bei Teilnehmern etwas mit dem gesendeten Einwahllink nicht funktioniert
  • Audio testen, manchmal funktionieren die Steckerverbindungen erst durch Nachjustieren

Gleich starten wir

Der Ablauf eines Online Seminars ist dem Aufbau eines Präsenz Seminars sehr ähnlich.

Die ersten Minuten sind natürlich vom Technikcheck geprägt. Manchmal muss man Teilnehmer, erst aus dem Wartebereich in den eigentlichen Raum einlassen. Achte darauf, dass im Wartebereich eine freundliche Begrüßung mit einem Hinweis erscheint:

Begrüße nach dem Eintreten jeden Teilnehmer mit Namen und mache mit ihm einen kurzen Technik-Check. Audio bzw, Video und bitte dann nach Deiner Begrüßung alle Teilnehmer Ihr Mikrofon stumm zu schalten.

Anschließend solltest Du kurz in die vorhandene Technik einführen, Chatfunktionen oder Beitragsfunktionen stumm schalten etc.  kurz erläutern, Du kannst dazu natürlich auch noch eine Präsentationsfolie erstellen. Wichtig ist, dass zu diesem Zeitpunkt alle Teilnehmenden die technischen Grundfunktionen der Plattform, verstanden haben.

Falls Du genau weißt, dass Du es mit „Online-Anfängern“ zu tun hast, bitte die Teilnehmer, sich 15 Minuten vorher einzuwählen, damit Du die Probleme vor dem Start des eigentlichen Seminars klären kannst, um pünktlich anzufangen. Eine andere Möglichkeit ist, ein „Technik-Test“ Vorabtreffen anzubieten, wenn Deine Teilnehmer sehr unterschiedliche Wissensstände in Bezug auf Technik haben.

Ankommen

So wie in Präsenzphasen auch dient diese Phase der Orientierung, der Klärung von Erwartungen, das Kennenlernen der Teilnehmer untereinander und natürlich lernen die Teilnehmer in dieser Phase auch Dich kennen. Diese Phase wird in Online Seminaren gerne abgekürzt um Zeit einzusparen. Da aber genau jetzt der Grundstein für das gemeinsame soziale Lernen gelegt wird, solltest Du hier nicht abkürzen. Im Gegenteil, da die Teilnehmer wenig Gelegenheit haben sich in Pausen informell zu unterhalten solltest Du ihnen hier eine Chance geben die Mitlernenden kennenzulernen. Die Methode sollte also unbedingt auch private Komponenten mit einschließen.

Methodenvorschlag Vorstellung

NameErfahrungsachse
ZielIn einer XY Achse werden Erfahrungen der Teilnehmenden visuell dargestellt
GruppengrößeMax. 12 Teilnehmer
Dauer3-5 Minuten
MedienFolie mit Whiteboard Funktion
VorbereitungAuf einer Folie wird die Frage oben platziert (z.B. Wieviel Erfahrungen hast Du mit Präsenz Seminaren? bzw. auf der einen Achse wieviel Erfahrungen hast Du mit Online Seminaren?
AblaufDie Teilnehmenden notieren mit einem Kreuz ihren eigenen Erfahrungsstand
HinweisVor der Durchführung müssen die Teilnehmenden mit der Whiteboard Technik vertraut gemacht werden
VariationenBei kleineren Gruppen können die Teilnehmer an den Schnittpunkt auch Ihren Namen eintragen. Damit kann man ablesen, wer welche Erfahrungen hat. Dann kann man individeuell über die eigenen Erfahrungen berichten lassen

In dieser Phase werden auch die Ziele des Seminars geklärt, Kommunikationsregeln werden aufgestellt, z.B. wie man signalisiert, dass man eine Frage hat. Das ist wichtig, wenn die Teilnehmenden stumm geschaltet sind. Eine Agenda sollte den Ablauf verdeutlichen, allerdings tue ich mich persönlich sehr schwer, eine Agenda mit Uhrzeiten und konkreten Punkten abzuarbeiten, weil ich lieber flexibel auf Teilnehmerwünsche eingehen möchte bzw. ein Thema lieber abschließe als nach der Pause evtl. noch einmal anzufangen.

Methodenvorschlag Warm Up

NameTeilnehmer Tabelle
ZielTeilnehmer lernen sich kennen und entdecken Gemeinsamkeiten und Unterschiede
GruppengrößeMax. 12 Teilnehmende
Dauer10 – 15 Minuten
MedienFolie mit Whiteboard Funktion bzw. kollaboaratives Tool
VorbereitungAuf einer Folie wird eine Tabelle mit 4 Spalten und sechs Reihen erstellt. In der ersten Spalte werden die Namen (optional Fotos) der Teilnehmer eingetrageb, Die weiteren Spaltenüberschriften sind frei wählbar, Alter, erlernter Beruf, ausgeübter Beruf, Wohnort etc. Folie für jeweils 6 Teilnehmer duplizieren.
AblaufDann können sich jeweils 6 Teilnehmer in die Folie eintragen, falls Du Dich bereits mit kollaborativen Werkzeugen auskennst können die Teilnehmenden natürlich auch gleichzeitig daran arbeiten.
HinweisTeilnehmer aus unterschiedlichen Bereichen erkennen sehr schnell die Gemeinsamkeiten
VariationenMan kann gut am Schluss die Gemeinsamkeiten farblich markieren und den Teilnehmern einen Moment für Smalltalk geben. Wenn Teilnehmer sich bereits kennen kann man z.B. mein größter Wunsch oder mein größter Erfolg als Gesprächsthema nutzen.

NameAlterWohnorterlernter Berufausgeübter Beruf
Teilnehmer 1    
Teilnehmer 2    
Teilnehmer 3    
Teilnehmer 4    
Teilnehmer 5    
Teilnehmer 6    
Muster Tabelle

Wichtig ist am Anfang, dass Du eine Atmosphäre von Gemeinsamkeit und Vertrauen schaffst, damit soziales Lernen auch online stattfinden kann. Hier legst Du den Grundstein, ob Deine Teilnehmer mit Dir gemeinsam lernen möchten. Denn spätestens, wenn Du in das Thema des Seminars fachlich einsteigst, sollte für Deine Teilnehmer klar sein: Lernen kann Spaß machen, auch online.