Was Lehrende von TikTok lernen können (Ja, wirklich!)

Was hast Du beim Lesen des Titels gedacht?

Vielleicht treibst Du Dich gar nicht so viel auf Social Media herum und weißt überhaupt nicht, was „TikTok“ eigentlich bedeuten soll.

Vielleicht bist Du noch immer skeptisch, denn Du kennst den Begriff TikTok nur als diese App, die Deine jüngeren Lernenden ständig ablenkt.

Vielleicht bist Du aber auch neugierig, was in aller Welt wir gerade von dieser Plattform als Lehrende angeblich lernen können sollen.

Gut, denn genau deshalb sind wir schließlich hier!

Ein Vorwort für Skeptiker:innen

Die Plattform TikTok steigt seit einigen Jahren in der Popularität, gerade auch bei jüngeren Zielgruppen.

Hier finden sich Kurzvideos von 15 Sekunden bis zu etwa drei Minuten. Und ja, vor allem finden sich hier natürlich Videos, die wir nicht unbedingt mit dem Lehren und Lernen in Verbindung bringen würden.

Das müssen wir aber auch gar nicht, denn die Prinzipien dieser speziellen Contentform sind für uns viel interessanter als der eigentliche Inhalt. Wir wollen Dich also gar nicht dazu anhalten, Dir einen Account oder gar selbst Videos zu erstellen.

Zudem sind wir hier aber immer offen für neue Impulse und glauben daran, dass wir immer und überall wichtige Lernerfahrungen mitnehmen können.

Das ist schließlich auch unsere Message, oder? Lebenslanges Lernen wollen wir predigen, aber dann sperren wir uns manchmal ganz grundsätzlich gegen bestimmte Dinge – oftmals, ohne eigentlich besonders viel darüber zu wissen.

Dabei muss es schließlich zentrale Gründe geben, wieso eine solche App so beliebt ist und Menschen stundenlang mit dem Schauen dieser Videos zubringen können.

Genau diese Gründe haben wir heute einmal unter die Lupe gelegt und uns 5 Tipps überlegt, die wir von einer Plattform wie TikTok als Lehrende mitnehmen können:

Tipp 1: Betonung auf Kurz!

Wie soeben erklärt, finden sich auf TikTok Kurzvideos. Das Stichwort „Kurz“ ist dabei wohl entscheidend.

Denn wenn wir beispielsweise ein einziges Video mit einer Dauer von 30 Minuten schauen, würde uns das sicherlich wesentlich länger vorkommen als viele einzelne dynamische Videos.

Es gibt sogar einige didaktische Ansätze, die genau dieses Prinzip stützen. Da gibt es zum Beispiel das >>Microlearning, das speziell auf kurze Lernimpulse setzt.

Die Idee dahinter ist zusammengefasst, dass unser Gehirn so ständig aktiv bleibt und erst gar nicht von einer eintönigen Input-Welle eingelullt werden kann. Auch die bekannte 7-Minuten Regel für Reden und Vorträge greift diesen Gedanken auf.

Grundsätzlich wird gerne die Behauptung aufgestellt, dass (vor allem jüngere) Lernende eine immer kürzere Aufmerksamkeitsspanne haben.

Dabei hat der Mensch an sich überhaupt nicht die kognitiven Kapazitäten, um einem einstündigen Vortrag ohne Unterbrechungen zu folgen und alles aufzunehmen.

Deshalb ist der erste von TikTok abgeleitete Tipp auch überhaupt nicht verwunderlich:

Fasse Dich kurz und setze auf kürzere Einheiten!

Je mehr wir und unser Gehirn in Bewegung bleiben, desto länger bleiben wir am Ball. Daher sollte es uns ebenfalls nicht wundern, wenn Menschen lange Zeiten auf einer App wie TikTok vor sich hin scrollen können.

Die Impulse bewegen sich schnell, halten uns kognitiv aktiv und lassen keine Langeweile zu. So vergehen Stunden wie Minuten, ohne dass wir auf die Uhr schauen. Durchaus also etwas, das wir gerne für unsere Veranstaltungen hätten, oder?

Tipp 2: Gut verknüpfen!

Der zweite Tipp baut teilweise auf dem ersten Punkt auf, beziehungsweise funktioniert in Verbindung damit.

Denn ein weiterer Grund, wieso das Scrollen so lange anhalten kann, ist dass die Inhalte niemals enden. Als User:in wirst Du einfach immer weitergeleitet und da die Videos so kurz sind, denken wir dann: „Ach, eins oder zwei kann ich noch eben schauen“.

Diese Psychologie kann im Bezug auf Apps wie TikTok eventuell sogar problematisch werden und zu einer echten Zeitverschwendung führen. Aber für uns können wir hier einen weiteren wichtigen Tipp mitnehmen:

Verknüpfe und verlinke Deine Inhalte!

Wenn Impulse aufeinander aufbauen und gut verbunden sind, sind wir eher geneigt, weiterzumachen. Zwei kurze Lernvideos werden wir uns noch eher vor einer Pause anschauen, als einen riesigen Text.

Tipp 3: Spaß ist erlaubt!

Natürlich sind Apps und Plattformen auch aus dem einfachen Grund so beliebt, dass sie Spaß machen. Hier können wir abschalten, lachen und witzige Dinge an Freunde weiterleiten.

Auch für die Erstellung von Weiterbildungsinhalten können wir hier wieder etwas mitnehmen: Lernen darf und soll Freude machen!

Auch wir dürfen uns etwas auflockern und bei der Erstellung von Materialien oder Lernvideos mehr Spaß haben.

Das bedeutet nicht, dass Du den Clown spielen oder voll auf die Edutainment-Schiene gehen musst. Sondern viel eher, dass wir uns ein wenig von der Vorstellung verabschieden dürfen, dass Lernen und Wissen immer bierernst sein müssen, um effektiv zu sein.

Lernen kann tatsächlich auch über solche informellen Kanäle stattfinden und wir merken es kaum, da das Interesse und der Spaßfaktor natürlich eingebunden werden.

Du musst Dich dafür nicht verbiegen und gezwungen auf locker machen, sondern einfach bewusst Deine eigene Persönlichkeit und Sinn für Humor zum Tragen kommen lassen.

Tipp 4: Nutze Medien!

Dieser Tipp ist vielleicht die offensichtlichste Ableitung aus beliebten Video-Plattformen wie TikTok. Menschen, und damit unsere Lernenden, sind mittlerweile an kontinuierlichen Medienkonsum gewöhnt.

Die meisten schauen gerne Videos oder andere audio-visuelle Inhalte. Wenn wir in der Weiterbildung nur textliche Lernmaterialien nutzen, schränken wir uns ohnehin sehr ein.

Binde Videos ein oder erstelle sie am besten sogar selbst!

Ein guter Medienmix empfiehlt sich immer und vor allem kurze Videos reichern eine Veranstaltung sehr an. Du kannst zum Beispiel in >>diesem Artikel einige wichtige Tipps für aktivierende Lernvideos finden.

Tipp 5: Anregung & Community

Was viele Menschen an TikTok und anderen Social Media Plattformen so schätzen, ist dass sie sich sehr aktiv eingebunden fühlen.

Es gibt ein anregendes Community-Gefühl und viele der kurzen Videos laden zu direkten Handlungen ein.

Sprich‘ Deine Lernenden in Deinen Inhalten direkt an!

Denke bei der Erstellung von Inhalten – egal in welcher Form – immer an die konkreten Lernenden und fordere sie so oft wie möglich zu aktiven Handlungen auf.

Dazu kann auch eine aktive Community jedes Seminar beleben. Entweder eine Messenger-Gruppe während der Dauer oder auch ein allgemeines „Sammelbecken“ für Dein Thema, in das Du beispielsweise alle Deine Alumni und Interessierte zum Austausch einladen kannst.

Natürlich können hier auch Deine eigenen Social Media oder Webseiten zu diesem Zweck dienen. Wenn Du mittlerweile etwas mutiger geworden bist, kannst Du auch über eigene Kanäle auf Plattformen wie YouTube oder ja, sogar TikTok nachdenken.

Denn je nachdem wie Deine Zielgruppe aussieht, kannst Du über diese Wege viel Bewusstheit für Dein Thema und auch eine Community schaffen.

Damit möchten wir noch einmal abschließen: Habe keine Angst vor neuen oder „trendigen“ Plattformen wie TikTok oder verurteile sie vorschnell als hirnloses Entertainment. Frage Dich stattdessen, aus welchen Gründen diese Dinge so beliebt sind und was wir daraus lernen können – ein paar Impulse hast Du hoffentlich auch heute mitgenommen!

Übrigens, wenn Du auf der Suche nach Lernimpulsen bist, die genau aus der anderen Ecke kommen: Vor Kurzem haben wir praktisch über das genaue Gegenstück, die Podcasts, in einem >>Artikel gesprochen und erkundet, wie wir sie in der Weiterbildung einsetzen können!

So erstellst Du aktivierende Lernvideos – 7 Profi-Tipps

Wir haben gerade wieder einen ganzen Schwall an Lernvideos für den Masterkurs zu geprüften Berufspädagog:innen erstellt.

Dabei fällt uns immer wieder auf, dass ein gutes Lernvideo gar nicht so einfach zu konzipieren ist. Hast Du schon mit dem Gedanken gespielt Deine eigenen Erklär- oder Kursvideos aufzunehmen, aber dann doch zurückgezogen?

Falls Deine Zweifel eher die Planung oder die technische Seite betreffen, kannst Du >>hier unseren Artikel zum Videodreh für Einsteiger:innen zur Hilfe nehmen.

Aber selbst wenn Du technisch gut ausgestattet bist, fängt dort die Herausforderung eines guten Lernvideos eigentlich erst an. Inhalt, Struktur, Länge – überall können sich kleine Stolperfallen ergeben, die Deine Videos nicht so effektiv machen, wie sie es eigentlich sein könnten.

Wir geben heute daher unsere 7 besten Praxis-Tipps für teilnehmeraktivierende Videos an Dich weiter!

Tipp 1

Perfektionismus ist überbewertet!

Während eines Drehs wird immer etwas schiefgehen. Du versprichst Dich, verlierst den Faden oder vergisst, etwas Wichtiges zu erwähnen.

Kein Stress! Du machst ja schließlich kein Live-Video. Du kannst im Anschluss alle Clips beliebig zusammenfügen, also mach‘ einfach weiter und kümmere Dich im nächsten Schritt darum.

Wenn Du ständig unterbrichst, verlierst Du sogar viel eher die Konzentration und bringst Dich aus dem „Flow“. Es kann sogar so sein, dass kleine Fehlerchen ein Video authentischer wirken lassen, denn schließlich produzierst Du ja kein Hochglanz-Marketingmaterial.

Tipp 2

Sei ganz Du selbst!

Wir bleiben im Prinzip beim Thema: Wir tappen manchmal in die Falle, bei unseren Videos viel zu professionell wirken zu wollen. Dann erkennen Dich Deine eigenen Teilnehmer:innen überhaupt nicht wieder.

Wenn Du normalerweise nicht in Bluse und Blazer zum Seminar erscheinst, dann fühle Dich auch nicht in Lernvideos dazu gezwungen. Dadurch wirst Du Dich sogar im Zweifel nur unnatürlich fühlen und dieses Gefühl auch auf Deine „Performance“ übertragen.

Verkleidung ist nicht nötig, bringe Deine authentische Persönlichkeit und Trainingsmethode auch im Lernvideo zur Geltung.

Wenn Du Dir ein Skript erstellt hast und merkst, dass es sich so alles zu steif anfühlt, greife eher auf Notizen und Bulletpoints zurück. So wirst Du wichtige Punkte oder Begriffe nicht vergessen zu erwähnen, aber kannst trotzdem freier sprechen.

Sprich außerdem grundsätzlich direkt wie zu einer echten Person. Wenn Du beispielweise normalerweise das „Du“ verwendest, dann halte es auch in Lernvideos so. Falls Du Dir alleine im Raum keine echte Person vorstellen kannst, versuche hinter der Kamera ein Bild von Freund:innen oder Kolleg:innen aufzustellen.

Tipp 3

Nicht zu langatmig werden!

Du wirst jedes Mal überrascht sein, wie schnell Du die Laufzeit eines Videos füllen wirst. Überlege immer, welche Inhalte im Kontext des Videos wirklich hilfreich sind. Die Richtlinie ist: So lang wie nötig, so kurz wie möglich.

Die meisten Menschen haben Schwierigkeiten, einem Video ihre ungeteilte Aufmerksamkeit für mehr als ein paar Minuten zu widmen. Konzentriere Dich pro Video auf eine zentrale Kernbotschaft, so behalten die Lernenden das Wichtigste besser.

Mittlerweile erstellen wir lieber wesentlich mehr, aber dafür kürzere Videos. Auch rein psychologisch fühlen sich die Videos so kurzweiliger an und die Lernenden arbeiten sie schneller durch.

Tipp 4

Hole die Lernenden richtig ab!

In einigen Fällen kann ein direkter Einstieg zwar funktionieren, aber meistens solltest Du kurz zwei einleitende Sätze verlieren.

So haben die Lernenden kurz Zeit, um sich auf den kommenden Inhalt einzustellen. Falls Du mehrere Videos in einem Kurs hast, kannst Du auch an Anfang und Ende immer kurz Bezug auf den Gesamtkontext nehmen.

Du kannst die Einleitung auch dazu nutzen, um die Motivation einzustellen. Sage den Lernenden direkt, wieso die nachfolgenden Inhalte konkret für sie wertvoll sein werden.

Tipp 5

Nicht den Ton unterschätzen!

Wir fokussieren uns manchmal gerne auf das Bild und die Bearbeitung (dazu im nächsten Tipp mehr).

Dabei vergessen wir unter Umständen, wie wichtig der Ton ist. Wenn Du wählen müsstest, wäre guter Sound tatsächlich sogar wichtiger. Für das Bild ist vor allem wichtig, dass der Hintergrund nicht unnötig ablenkt und die Kamera stabil und ruhig steht.

Eine schlechtere Bildqualität kann unser Gehirn besser verzeihen als eine Stimme, die zu leise oder undeutlich getragen wird. Daher solltest Du auch vermeiden, dass störende Nebengeräusche zu hören sind. Wenn gerade draußen Bauarbeiten sind oder ein Krankenwagen vorbeifährt, mache lieber Pause oder einen weiteren Take.

Wir bedenken sowieso auch oft nicht, dass unsere Lernenden Videos laufen haben, während sie im Haushalt arbeiten oder nebenbei ein anderes Fenster offen haben. Auch wenn das natürlich nicht ideal ist, so wird es trotzdem passieren. Wie Du für mehr Aktivierung sorgen kannst, besprechen wir im letzten Tipp noch!

Tipp 6

Nicht mit Bearbeitung ablenken!

Du hast Dein ganzes Material abgedreht und jetzt geht es an Schnitt und Effekte. Es kann verführerisch sein, sich jetzt hier kreativ zu verwirklichen. Dabei solltest Du es auch hier auf das Nötigste reduzieren.

Strategisch platzierte Einblendungen oder zusätzliche visuelle Hilfen können Deine Worte verdeutlichen. Zu viele Überblendungen oder Spezialeffekte lenken dagegen eher vom Inhalt ab und haben genau den gegenteiligen Effekt.

Tipp 7

Ende mit einer Handlung!

Lernvideos, vor allem in großer Fülle in einem Gesamtkurs, werden manchmal zu einer viel zu passiven Angelegenheit. Daher sollten Videos immer öfter als seltener mit einer Handlung oder einem anderen Call-to-Action enden.

Entweder gibt es also eine kurze Aufgabe oder einfach nur eine Frage, die sie innerlich beantworten müssen. Wichtig ist nur, dass das Gehirn aktiv bleiben und nicht ständig nur aufnehmen muss.

Du kannst Dir >>in unserem Artikel zum Thema Handlungsaufforderung im Lernprozess weitere Inspiration dafür holen und erfahren, warum dieses Konzept so effektiv ist.

Und ja, das gilt im Übrigen auch für reine Online-Kurse. Gerade für solche, wenn man genau sein möchte. Denn hier ist die Gefahr besonders groß, dass Lernende sich alleine gelassen fühlen oder die Motivation fehlt.

Wir haben alternativ auch gute Erfahrungen damit gemacht, regelmäßig kurze Handlungsaufforderungen innerhalb der Videos einzubauen. Die Lernenden müssen also das Video nach Ansage kurz unterbrechen und eine kleine Aufgabe über ein Online-Tool erledigen oder mit vorher verschicktem Material arbeiten.

Der erste Lerninhalt zählt – So überzeugt er!

„You never get a second chance to make a first impression“

Oder: Der erste Eindruck zählt!

Und das gilt nicht nur beim ersten Date, sondern auch bei einer Weiterbildung oder einem Online-Kurs.

Denn der allererste Lerninhalt kann bestimmen, wie der restliche Verlauf der Veranstaltung sich gestaltet. Du musst die Lernenden also gleich von Anfang an mit an Bord nehmen und sie von Konzept und Lernzielen überzeugen.

Ganz schön viel Druck also auf dem ersten Inhalt. Dabei kann das aber auch eine Chance sein, denn wenn das Blatt noch unbeschrieben ist, kannst Du die Richtung vorgeben.

Wie sorgen wir dafür, dass der erste Kontakt mit den Lerninhalten positiv wird und die richtigen Erwartungen erzeugt?

Wieso der Start so wichtig ist

Wir Menschen sind sehr intuitiv.

Wir entscheiden meistens schnell aus dem Bauch heraus, ob uns Dinge ansprechen oder nicht. Das kann durchaus auch zum Fallstrick werden, denn der berüchtigte erste Eindruck kann uns schließlich auch mal täuschen.

Aber es ist unbestreitbar, wie wichtig der Einstieg in eine Veranstaltung ist.

Denn hier legen wir bereits den Grundstein für die Motivationsdynamik. Die Teilnehmer:innen entscheiden schnell, ob sie ein Thema interessiert oder sie einen Wert für sich darin sehen.

Wenn der Zeiger hier nicht positiv ausschlägt, kann man sie manchmal nur noch schwierig davon überzeugen.

Das gilt ebenfalls für den ersten methodischen Eindruck. Welche Methode Du zum Einstieg wählst, sollte Dein Konzept gut reflektieren.

Wenn Du also mit einer aktivierenden Gruppenübung startest und diese Lernformen später praktisch nicht mehr auftauchen, können sich die Lernenden fehlgeleitet fühlen.

Dont’s

Diese Fehler solltest Du beim Einstieg eher vermeiden, wenn Du die Motivation auch auf Dauer erhalten möchtest:

  • Falsche Versprechungen

Du machst schließlich keine Werbeveranstaltung. Du sollst nicht alles in den Himmel loben, sondern realistische Ziele und Anwendungsbeispiele aufzeigen. Der Mehrwert sollte ganz klar sein, aber auch die Tatsache, dass es sich um einen Lernprozess handelt.

  • Methodisch überfordern

Wenn Du in der ersten Sitzung gleich ein totales Methoden- oder Tool-Feuerwerk abbrennst, kann das schnell nach hinten losgehen – vor allem wenn Du vorher wenig über die Gruppe weißt.

Denn entweder fühlen sie sich gleich überfordert und Du verbringst mehr Zeit mit Organisation und Erklärung, oder sie werden sich auf Dauer ein wenig fehlgeleitet fühlen. Eine Veranstaltung, die besonders aktivierend beginnt und danach diesen Faden nicht mehr aufgreift, kann Enttäuschung hervorrufen.

  • Zu viel Theorie

Wenn der erste Eindruck ein Haufen Dokumente ist, ist das nicht unbedingt ein guter Einstieg. Denn selbst wenn das Wissen sehr wichtig ist, können wir uns die praktische Anwendung zunächst nur schwer vorstellen. Daher ist ein praxisorientierter Einstieg meistens die bessere Variante!

Do’s

Da wir jetzt wissen, was den Einstieg behindern kann – diese Tipps können dagegen bei einem erfolgreichen Start helfen:

  • Persönlich ansprechen

Gerade bei Online-Formaten oder aufgenommenen Videos verfallen wir manchmal gerne in Unpersönlichkeit. Sprich immer ganz direkt zu Deinen Teilnehmer:innen, denn das baut eine Verbindung auf und erhöht vor allem auch die Aufmerksamkeit.

Wenn Lernende gleich nur mit Wissen und Inhalt beschallt werden, schalten sie schneller ab.

  • Erwartungen abfragen

Für die langfristige Motivation kann es wichtig sein, dass Erwartungen erfüllt oder direkt in die richtigen Bahnen geleitet werden. So kannst Du entweder dafür sorgen, dass Du in weiteren Sitzungen auf konkrete Dinge eingehst oder den Mehrwert Deines bestehenden Plans erklärst.

Dafür musst Du die Erwartungen der Lernenden natürlich aber erst einmal kennen. Eine Methode, die Erwartungen abfragt oder einbindet, kann sich daher zum Einstieg besonders eignen. Denn gerade der erste Inhalt muss eben noch nicht die volle inhaltliche Informationsdichte enthalten.

  • Mehrwert vermitteln

Wie einleitend besprochen, ist das praktisch der wichtigste Faktor beim Einstieg. Denn das entscheidet darüber, ob die Lernenden mit einem Motivations-Boost in die Weiterbildung starten, oder nicht.

Es darf kein Zweifel darüber bestehen, dass die kommenden Lerninhalte das (Berufs)Leben der Teilnehmenden aktiv verbessern wird.

  • Ersten Lernerfolg schaffen

Zum Start darf es gerne methodisch und inhaltlich simpler sein. Das erleichtert nicht nur allen den ersten Zugang, sondern stellt auch gleich das gute Gefühl eines ersten Lernerfolgs ein.

Dieses Gefühl motiviert uns dann zum Weiterlernen und beruhigt vor allem auch jene Lernenden, die vielleicht noch vom Thema abgeschreckt waren.

  • In Handlung übergehen

Die Teilnehmer:innen sollten im Idealfall auch langfristig handlungsorientiert und nah an der Berufspraxis lernen. Daher sollte auch der erste Lerninhalt relativ bald in eine Handlungsaufforderung überleiten.

Wieso Call-to-Actions auch im Lernprozess so effektiv sind, haben wir beispielsweise in >>diesem Artikel einmal im Detail besprochen!

Beispiel für einen guten Start

Gerade in Online-Formaten haben viele Weiterbildner:innen noch Unsicherheiten, wie sie einen Kurs am besten starten sollen.

Einer der wichtigsten Tipps ist hier: Videos nutzen!

Denn das überbrückt nicht nur die Unpersönlichkeit, sondern aktiviert die Lernenden auch gleich viel mehr als reiner Text.

Hier siehst Du ein kleines Beispiel für das Konzept: Zunächst gibt es ein Video, das die Lernenden begrüßt und die jeweiligen Lernziele und den Mehrwert klar macht.

In diesem Fall ist das einleitende Video etwas umfangreicher, da in dieser Weiterbildung auch verschiedene Projekte und weitere organisatorische Dinge besprochen werden. Normalerweise kannst Du diesen Teil aber auf jeden Fall noch kürzer fassen und Dich wirklich nur auf Mehrwert und Motivation konzentrieren.

Danach folgt ohne Umschweife eine praktische Übung zum übergreifenden Thema des Moduls – und das auch in einem Online-Kurs!

Dasselbe Prinzip kannst Du aber natürlich auch immer in Präsenz umsetzen: Kurz die wichtigsten Informationen zu Thema und Nutzen und dann dürfen sich die Teilnehmer:innen gleich praktisch ausprobieren und eigene Erfahrungen machen.

Das hat nicht nur den Vorteil, dass Langeweile erst gar nicht aufkommt. Auch eventuelle Bedenken oder Vorurteile gegen das Thema können sich so nicht festigen und die Lernenden bekommen einen Einblick in Anwendungsgebiete.

Zwischen Einleitung und praktischer Übung wäre beispielsweise noch ein kurzes Quiz denkbar. Das nimmt nicht viel Zeit in Anspruch, aktiviert und gibt Dir gleichzeitig für die kommende Zeit wichtige Informationen über Wissensstand und Erwartungshaltung.

So funktioniert Microlearning – 4 Praxis-Beispiele

Wie können wir Inhalte so verpacken, dass sie bei den Lernenden bestmöglich ankommen? Diese Frage bewegt alle Pädagogen und Pädagoginnen.

Es gibt viele mögliche Antworten darauf und genauso viele methodische Ansätze. Ein Konzept, das unter anderem immer beliebter wird, ist das sogenannte Microlearning.

Die Grundidee ist einfach, aber genial: Kleinere Lernimpulse sind leichter verdaulich und werden daher besser verstanden und auch erinnert.

Ob nun das Internet oder Social Media dafür verantwortlich sind oder nicht – die Aufmerksamkeitsspanne unserer Lernenden wird nicht unbedingt länger. Auch diesem Grund können Lernhäppchen eine gute Idee sein.

Falls der Begriff Microlearning noch neu für Dich ist, fassen wir noch einmal kurz die wichtigsten Bedingungen für gute Mikro-Inhalte zusammen:

  • geringer zeitlicher Aufwand pro Einheit (zwischen 30 Sekunden und maximal 20 Minuten)
  • in sich thematisch geschlossene Einheiten
  • handlungsorientiert und praxisbezogen
  • auf Bedarf erneut abrufbereit

Wir haben bereits letztes Jahr einen ausführlichen Artikel über die didaktischen Hintergründe des Microlearning veröffentlicht, den Du Dir >>hier anschauen kannst.

Heute wollen wir uns aber eher der praktischen Anwendung dieser pädagogischen Philosophie widmen und geben 4 Anwendungsbeispiele:

1. Anleitungen nach Microlearning

Klassische Anleitungen sind ein gutes Beispiel dafür, wie zu viele Informationen auf einem Fleck häufig dazu führen, dass wir gar nichts mehr aufnehmen.

Beantworte einmal ehrlich die Frage, wann Du zuletzt eine Anleitung für ein neues Gerät wirklich vollständig gelesen hast. Die meisten Menschen probieren sich entweder gleich selbst aus oder suchen direkt konkrete Informationen im Internet.

Denn da bekommen sie häufig noch visuelle Quellen oder gar Tutorials dazu. Diesen Grundsatz sollten wir uns auch beim Microlearning vor Augen halten – auf einen Blick verständliche, visuelle Quellen funktionieren immer besser als lange Ausführungen.

Denn Anleitungen im erweiterten Sinne kommen auch oft in Seminaren vor. Das kann beispielsweise die Erklärung einer Lerneinheit sein, oder neue Arbeitsschritte und Fähigkeiten.

Microlearning funktioniert in diesen Fällen also am besten nach dem Prinzip einer Schnellstart-Anleitung, die sich auch bei Geräten immer mehr durchsetzt:

Kurz und knapp, am besten mit passenden Bildern zu den Arbeitsschritten, so funktioniert auch Microlearning am besten (Bild: Quelle)

Über die >>Haufe Akademie kannst Du Dir einige gute Beispiele für Microlearning anschauen, hier ist etwa ein Beispiel für eine kurze Übung:

Wie Du an diesem Beispiel siehst, können die Lernenden die gestellte Aufgabe auf einen Blick erfassen. Es gibt keine langen Erklärungen, sondern die Aufgabe ist auf genau das heruntergebrochen, das die Teilnehmer:innen zur Bearbeitung brauchen. Das stellt sicher, dass sie sich nicht mit Theorie aufhalten, sondern direkt „ins Tun kommen“.

2. Microlearning in der Weiterbildung

Eventuell hast Du jetzt noch Sorge, dass mit kurzen Lernhäppchen aber nicht genügend inhaltliche Dichte vermittelt wird.

Denn natürlich müssen wir in einer Schulung oder Weiterbildung viel mehr Wissen und auch mal komplexe Themen vermitteln.

Daher sei nochmal betont, dass beim Microlearning der Inhalt nicht bis zur Unkenntlichkeit verkürzt werden soll. Vielmehr überlegen wir uns ganz genau, was die Kernaussagen sind und vor allem, welche Handlungskompetenzen wir damit erzeugen möchten.

Es ist also eine grundsätzliche Herangehensweise, in der Handlungsorientierung ganz groß geschrieben wird und wir überprüfen, welches Wissen dafür konkret nötig ist.

In vielerlei Hinsicht funktioniert beispielsweise auch der begleitende Videoteil zum aktuellen Masterkurs Berufspädagog:in so: Kürzere Videos, die ein Konzept verständlich und visuell darlegen und dann direkt in eine praktische Aufgabe überleiten:

Natürlich gibt es zu einer solchen Fortbildung auch noch viele andere Unterlagen, Live Calls und weitere Elemente. Aber es ist ein Beispiel, dass Microlearning auch ganz konkret in der Weiterbildung integriert werden kann und das sogar in einem Online-Format.

Denn gerade in digitalen Weiterbildungen bekommen die Lernenden teilweise viel zu wenig zu tun und arbeiten nicht genügend kollaborativ. Daher sind Arbeitsanweisungen in Videoform und nach den Richtlinien des Microlearning besonders effektiv, um Teilnehmer:innen zu aktivieren.

Die kürzeren Einheiten lassen sich außerdem für berufstätige Erwachsene viel leichter in ihren Alltag einbauen. Es schreckt gleich viel weniger ab, wenn die Laufzeit der einzelnen Videos kurz ist.

Das ist zwar erstmal nur ein psychologischer Effekt, aber selbst das kann einen großen Unterschied in der Motivationsdynamik machen. In der Kombination mit dem tatsächlichen Mehrwert der Einheiten kann Microlearning daher extrem motivierend wirken.

3. Lern-Nuggets kombinieren

Einzelne Microlearning-Einheiten werden auch manchmal als „Learning Nuggets“ bezeichnet – also kleine, aber sehr wertvolle Impulse.

Sie funktionieren sehr gut für einzelne Einheiten, lassen sich aber auch tatsächlich zu einem stimmigen Gesamtkonzept verbinden – ähnlich wie es am Ende bei unseren Onlinekursen der Fall ist:

Kurze Videos, viel Praxis

Die Vorteile für die Motivationsdynamik haben wir eben bereits besprochen. Damit bei einem Microlearning-Kurs aber kein Flickenteppich herauskommt, gibt es ein paar Dinge zu beachten:

  • Stelle immer einen inhaltlichen Bezug zum vorherigen und/oder nächsten Learning Nugget her
  • Ordne die einzelnen Impulse in Kapiteln
  • Variation bei Format und/oder Aufgabenform

Über unsere Lernplattform (und die meisten anderen) lassen sich die Videos beispielsweise ganz einfach in übersichtliche Kategorien oder Kapitel einordnen. Bei den Aufgaben hat Andrea dann darauf geachtet, die Art und auch die verwendeten Tools genug zu variieren, um neue Impulse zu liefern.

Hier ist eine kleine Faustformel für die Struktur eines Videos nach dem Microlearning Prinzip:

  1. Einleitung/Bezug zum vorherigen Nugget
  2. Beschreibung Problematik
  3. Kernbotschaft oder -kompetenz
  4. Konkreter Bezug zu Lernenden (Relevanz)
  5. Handlungsaufforderung

Wie ausführlich Du genau dabei sein möchtest, kommt dann auf das Thema an. Aber es wird empfohlen, dass pro Unterpunkt nicht mehr als 3 Sätze fallen sollten, bevor die Lernenden in die Handlung übergehen.

Dasselbe Prinzip funktioniert natürlich auch für die Arbeitsanweisung in Präsenz oder für andere Lernunterlagen. Es verhindert, dass wir uns in Erklärungen verlieren und zu wenig Fokus auf die Handlungskompetenzen legen.

4. Learning Nuggets im und aus dem Alltag

Im Übrigen nehmen wir heutzutage alle ständig kleine Lernimpulse auf – teilweise sogar, ohne es zu merken.

Im Prinzip sind Social Media Feeds eine wahre Goldgrube für Microlearning und Du kannst auch Deine eigenen Online-Präsenzen nach diesem Prinzip aufbauen.

Twitter, Instagram, Pinterest oder LinkedIn sind nicht nur zum Scrollen nebenbei geeignet, sondern Du wirst hier auch immer Anregungen für knackige Lerninhalte finden – meistens ganz im Format eines Learning Nuggets.

Instagram als sehr visuelle Plattform ist zum Beispiel eine Quelle für Microlearning in Form von Bildern oder Infografiken:

Instagram

Auch auf Plattformen wie YouTube oder in Podcasts wirst Du immer eine Fülle an Material für ein solches Konzept finden, wenn Du derzeit noch keine eigenen Inhalte produzieren kannst oder möchtest.

Wenn Du in Deinen Feeds also die richtige Inspiration finden möchtest: Folge ganz gezielt Lernbegleiter:innen, die Dir Tipps und Impulse zur Verfügung stellen. Denn hier kannst Du wirklich lernen, wie Du Inhalte knapp, aber trotzdem verständlich verpackst!

Externe Lerninhalte – Ja oder Nein?

Wenn Du selbst Seminare oder Weiterbildungen planst, weißt Du eins ganz genau: Es ist eine Menge Arbeit.

Es macht einen großen Unterschied, ob Du als Trainer:in oder Dozent:in selbst für Deine Inhalte verantwortlich bist, oder diese im Prinzip vorgegeben bekommst.

Denn nun stehst Du vor der Frage: Mache ich alle meine Inhalte selbst oder greife ich auf externe Quellen zurück?

Denn da die Planung und Erstellung von Lerninhalten so viel Arbeit ist, sind bestehende Inhalte manchmal sehr verführerisch.

Doch ist dieser Weg wirklich der Richtige und in welchen Fällen machen externe Inhalte vielleicht sogar mehr Sinn?

Selbstgemacht schmeckt’s am besten?

Selbstständige Trainer:innen stehen besonders oft unter dem Druck, alle ihre Inhalte selbst erstellen zu wollen.

Denn das hat eine Menge Vorteile:

Einen hohen Wiedererkennungswert und vor allem auch die persönliche Bindung zu den Teilnehmer:innen – gerade Online ein wichtiger Faktor.

Außerdem kannst Du bei Deinen eigenen Inhalten natürlich ganz genau darauf achten, dass Du nur die relevanten Themen ansprichst. Eventuell kannst Du so sogar sehr individuelle oder kundenspezifische Inhalte erstellen.

Du kannst außerdem sicherstellen, dass Deine Inhalte ganz genau an Deine pädagogische Philosophie angelehnt sind.

Und: Wenn Du Dir die entsprechenden Skills für etwa Videoerstellung erarbeitet hast, kannst Du gleich Inhalte für andere Zwecke erstellen, wie etwa Deine Webseite oder Social Media.

Falls Du Dir jetzt noch Sorgen machst, dass selbst erstellte Videoinhalte qualitativ nicht Deinem Standard entsprechen: Bei Teilnehmer:innen zählt Individualität und Authentizität oftmals viel mehr als professionell produzierte Videos.

Außerdem wirst Du ganz bestimmt überrascht sein, wie schnell Du Fortschritte machst und Deine eigenen Lernvideos verbessern kannst.

Tipp: Autorentools nutzen

Natürlich gibt es mehr als nur Lernvideos. Du kannst vielfältige Unterlagen einsetzen, Quizze nutzen oder verschiedene Aufgaben erstellen.

Für alle diese Zwecke eignen sich Autorentools und andere Lernplattformen besonders für Trainer:innen, die bisher noch wenig eigene Inhalte haben.

Denn mit Hilfe eines Autorentools kannst Du schnell und intuitiv Lernunterlagen erstellen und gleichzeitig direkt auf Deiner Plattform zur Verfügung stellen.

Zudem bieten viele Plattformen auch immer die Möglichkeit, Dein eigenes Branding einfließen zu lassen.

Tools wie etwa >>blink.it funktionieren nach einem Baukastensystem, in das Du Dich relativ schnell einarbeiten kannst. Denn Du brauchst hier auch für Online-Inhalte keine erweiterten Programmierkenntnisse.

Denn es gibt meist viele Vorlagen und Beispiele, mit deren Hilfe Du Deine Inhalte erstellen und anpassen kannst.

Quelle: blink.it

Was bieten externe Inhalte?

Kein Mensch kann alles.

Selbst als Trainer:in mit viel Erfahrung und Kompetenzen bist Du sicherlich nicht auf jedem Teilgebiet Expert:in. Oder eventuell gibt es einfach Bereiche, die Dir weniger Spaß machen als andere.

Zum Glück gibt es auf der Welt für jede noch so kleine Nische Expert:innen, die ihre Inhalte im Internet zur freien Verfügung stellen.

Eine der bekanntesten Anlaufstellen für öffentlich verfügbare Inhalte ist natürlich YouTube. Hier hast Du den Vorteil, dass Du oftmals direkt das richtige visuelle Material mit unterstützender Erklärung findest.

Du musst nicht direkt die Videos an sich verwenden, aber kannst sie als Ausgangspunkt oder weiterführende Quelle benutzen.

In >>diesem Artikel besprechen wir, wieso speziell YouTube eine so nützliche Lernplattform sein kann. Denn Du wirst vielleicht überrascht sein, wie viele Kolleg:innen aus der Bildung ihre Inhalte auf der Videoplattform teilen.

Falls Du keine YouTube Inhalte nutzen möchtest, findest Du auch an vielen anderen Stellen vorgefertigte Inhalte – oftmals speziell von und für Pädagog:innen.

>>Die Dozenturio Suchmaschine erlaubt Dir beispielsweise eine Stichwortsuche mit der Du auch frei verfügbare Arbeitsblätter und andere Unterlagen finden kannst.

Grundsätzlich gilt: Wenn Du externe Inhalte verwenden möchtest, achte falls nötig immer auf die entsprechenden Quellenangaben!

Kann extern sogar besser sein?

Es gibt gewisse Themen, die einfach schon Millionen Mal erklärt wurden – und das vielleicht sogar besser oder umfangreicher, als man es je selbst könnte.

Eventuell hast Du sogar selbst im Rahmen Deiner Lieblingsthemen ein paar Aspekte, die Du gerne abgeben würdest.

Wenn Du also am Rande Deiner Seminare über die Excel Software sprichst, musst Du sicherlich keine eigene Excel Schulung erstellen.

Viele Standard-Inhalte sind sogar ziemlich kostengünstig verfügbar, da sie nur einmal erstellt und dann vielfach verteilt werden können.

Insbesondere wenn Du noch wenig Erfahrung mit der Erstellung eigener Lerninhalte hast, können externe Inhalte durchaus Sinn machen.

Denn die besagten Excel-Expert:innen wissen vermutlich ganz genau, wie sie eine sinnvolle Schulung zu diesem Thema aufbauen.

Hilfe Holen ist OK!

Vielleicht fühlst Du Dich mit dem Anspruch alle Inhalte selbst erstellen zu müssen aktuell überfordert.

Eventuell fehlen Dir derzeit auch noch Kompetenzen im Bereich der Videoerstellung oder ähnlichem. Oder es ist einfach ein Zeitproblem, denn eins steht leider fest: Inhalte selbst erstellen braucht eine Menge Zeit.

In diesen Fällen ist es sicherlich keine Schande, externe Inhalte heranzuziehen. Zum Start können Dir fertige Lerninhalte den Einstieg erleichtern, bis du festen Stand gefunden hast.

Darüber hinaus können weitere Quellen manchmal zusätzliche Perspektiven eröffnen und Deine Themen aus neuen Blickwinkeln beleuchten.

Außerdem kannst Du natürlich Skills entwickeln und mit der Zeit einige der externen Inhalte ersetzen. In unserem >>Artikel zum Videodreh für Einsteiger:innen bekommst Du hierzu beispielsweise einige Tipps.

Denn auf Dauer wirst Du vielleicht merken, dass standardisierte Inhalte zu wenig individuell auf die für Deine Zielgruppe relevanten Situationen eingehen. Dieser Transfer ist es schließlich, was die Inhalte am Ende wirklich anwendbar macht.

Zusätzlich verschaffen Dir externe Standardinhalte nicht unbedingt einen „Wettbewerbsvorteil“ im Vergleich zu Deinen individuellen Lerninhalten.

Unser Fazit ist also:

Externe Inhalte müssen nicht vollkommen verpönt sein und können Dir einen Start ermöglichen, während Du mehr Erfahrung sammelst. So kannst Du Dir zu Beginn etwas Stress ersparen, Dich in die Materie einarbeiten und mit der Zeit immer mehr Inhalte selbst erstellen.

Flipped Classroom – Ein Konzept für Dich?

Hast Du schon einmal den Begriff Flipped Classroom oder Inverted Classroom gehört? Oder eventuell seine deutsche Entsprechung „Umgedrehter Unterricht“?

Hierbei handelt es sich um ein didaktisches Konzept, das die klassischen Lernphasen von Theorie und Praxis vertauscht.

Denn bereits aus der Schule kennen wir es wohl folgendermaßen: In der Präsenzzeit wird das theoretische Fundament gelegt und die praktische Anwendung erfolgt zu einer späteren Zeit in Form von Hausaufgaben – oder eventuell einfach gar nicht.

Im allerschlimmsten Fall kommt dann im Unterricht oder Seminar so etwas wie der mittlerweile wohl eher verpönte Frontalunterricht zu Stande.

Dies ist nicht einmal unbedingt ein Fehler der Lehrenden. Viele sind an Lehrpläne oder Prüfungsinhalte gebunden, die sie vermitteln müssen. Die Wurzel des Problems fängt also eigentlich schon viel früher an.

Denn oft bauen traditionelle Bildungskonzepte nicht unbedingt auf Handlungswissen auf. Auch gerade deswegen entfällt leider die Verknüpfung mit der praktischen Anwendung häufig ganz.

Als selbstständige:r Trainer:in oder Dozent:in in der Erwachsenenbildung hast Du hoffentlich ein wenig mehr Freiheit in Deiner Seminargestaltung. Daher kann auch ein Konzept wie Flipped Classroom ein didaktischer Ansatz für Dich sein.

Das Konzept Flipped Classroom

Was beinhaltet dieser Ansatz konkret?

Im Kern bedeutet es, dass die theoretischen Grundlagen ausgelagert werden und die wertvolle Präsenz- und Gruppenzeit stattdessen zur Praxiserprobung genutzt wird.

In einem Flipped Classroom Szenario bereiten die Lernenden einen bestimmten Lernbereich eigenständig vor und greifen dabei vor allem auch auf digitale Inhalte zurück. Das können beispielsweise Videos, Podcasts oder Inhalte auf gemeinsamen Wikis sein.

Im Seminar selbst werden dann die vorbereiteten Inhalte besprochen und vertieft. Im Gegensatz zu einem klassischen Setting fangen die Teilnehmer:innen also nicht gemeinsam bei Null an, sondern können bereits auf das erarbeitete Grundwissen aufbauen.

So bewegt sich auch die Rolle des Lehrenden weg von Input-Geber:in und mehr hin zu Lernbegleiter:in.

Die Inhalte

Vielleicht fragst Du Dich jetzt, wo die besagten digitalen Inhalte eigentlich herkommen sollen.

Das Prinzip Flipped Classroom bedeutet nämlich nicht, dass Du einfach ein paar vorbereitende YouTube Videos verlinkst. Du musst einen Lernweg vorzeichnen und eine Art Struktur vorgeben.

Du musst genau überlegen, in welcher Abfolge und in welchen Schritten die Lernenden den meisten Erfolg haben werden. Grundsätzlich empfehlen sich hier eher kleinschrittige Lernwege. Denn ohne eine direkte Begleitung können sich Teilnehmer:innen sonst noch schneller überfordert fühlen.

Es kann in den Selbstlern-Phasen also auch hilfreich sein, wenn Du nicht einen ganzen Themenbereich auf einen Schlag zur Verfügung stellst. Wenn Du kleinere Teilbereiche freischaltest, fühlen sich Lernende motivierter die Inhalte auch zeitnah durchzuarbeiten.

Viele Lernbegleiter:innen nutzen in einem Flipped Classroom Konzept die Möglichkeit eigene Lernvideos oder Screencasts aufzunehmen. Du kannst auch angepasste Präsenz-Vorträge aufnehmen und zur Verfügung stellen.

Selbstverständlich kannst Du aber auch zusätzliche Materialien aus Online-Quellen verwenden, die Deine Inhalte illustrieren. Mittlerweile laden auch viele Lehrende ihre Videos zur freien Verwendung auf Plattformen wie YouTube hoch.

Denkbar ist auch eine Kombination aus allen diesen Medien – eigenproduziert und extern!

Wichtig ist, dass Du Dich auch in den Theorie-Phasen einbringst und nicht einfach kommentarlos 50 Seiten Text hochlädst. Stelle Dir auch diese Phase wie eine Präsenz-Einheit vor und plane entsprechend.

Du sollst Deine Lernenden nicht mit dem theoretischen Material sich selbst überlassen, sondern sie auch hier durch den Prozess begleiten.

Welche Vorteile hat das Konzept?

In einer Gruppe, die in der Erwachsenenbildung oftmals auch sehr heterogen ist, sind die Lernbedürfnisse unter Umständen sehr verschieden.

Dadurch kommt es oft dazu, dass einzelne Lernende den Inhalten schlechter folgen können und sie so schnell die Motivation verlieren. Auf der anderen Seite steigen Teilnehmer:innen mit viel Vorwissen ebenfalls aus, weil sie unterfordert sind.

Durch die digitalen Inhalte können alle Lernenden ihrem individuellen Lerntempo folgen und erfahren so weniger Frustration. Idealerweise fördert ein solches Konzept auch die Eigenständigkeit der Lernenden.

Der Einsatz von digitalen Medien eignet sich außerdem für viele Zielgruppen und passt sich an moderne Lernbedingungen an.

So können Teilnehmer:innen nicht nur das Lerntempo bestimmen, sondern sich auch zeitlich und örtlich unabhängig mit den Inhalten befassen. Ein integriertes Konzept aus Präsenz und Online kann auch für Dich wesentlich flexibler sein, da Du unter weniger Zeitstress aufgrund von zu viel Pensum gerätst.

Vor allem sorgt ein Flipped Classroom Ansatz aber dafür, dass die wertvolle Präsenzzeit nicht mit einem reinen Vortrag ohne Interaktion verschwendet wird. Die Transferleistung kann in der Gruppe erbracht werden, denn so machst Du auch von der Lerngruppe wirklich Gebrauch.

Denn reiner Input nutzt überhaupt nicht das Lernpotential, das in Gruppen-Settings schlummert. Das Diskutieren und der Austausch in der Gruppe bringen gemeinsam mit der praktischen Erprobung den größten Lernerfolg.

Oftmals entgeht Dir auch im Vortragsmodus viel der eigentlichen Freude der Lernbegleitung. Denn Du bist wohl kaum Lernbegleiter:in, um immer und immer wieder dieselben trockenen theoretischen Grundlagen abzuspulen. Viel mehr möchtest Du sicherlich die Anwendung und echte Lernergebnisse erleben.

Wenn Du eigene Lernvideos erstellst, kannst Du diese immer wieder für jede neue Lerngruppe verwenden und kannst Dich dann in der Präsenzzeit dem eigentlich wichtigen Praxisbezug widmen.

So kannst Du Dich gemeinsam mit der Gruppe während der Präsenz auch viel tiefgehender mit den Inhalten befassen, da die Basics und Einführungen bereits geklärt sind.

Wenn Du also oft das Gefühl hast, dass Du zu viel Zeit mit interaktionslosem Referieren verbringen musst, kann ein Flipped Classroom Konzept genau die richtige Lösung für Dich sein.

Wo lauern die Stolperfallen?

Klingt bis hierhin eigentlich alles ziemlich gut, oder?

Vielleicht hast Du aber auch bereits das wohl größte Lernhindernis entdeckt: Die Eigenmotivation der Lernenden.

Es ist wichtig, dass die Theoriephasen nicht als optional gesehen werden, sondern als verpflichtende Vorbereitung für funktionierende Präsenz-Sitzungen. Denn ohne diese Vorbereitung werden die Gruppen-Sessions schnell ebenso frustrierend und fruchtlos.

Selbstlern-Phasen können aber leider für viele Lernende zu einem echten Motivationsproblem werden. Daher lautet die Devise: Verbindlichkeit schaffen.

Kleine Erinnerungen zwischendurch oder eine gemeinsame Gruppenplattform für Fragen sorgen dafür, dass sich Lernende nicht allein gelassen fühlen. Denn natürlich können beim Selbstlernen auch Verständnisschwierigkeiten auftreten, die zu Lernhindernissen werden.

Es sollte auf jeden Fall eine einfache Möglichkeit geben, die den Teilnehmer:innen den Austausch mit Dir und untereinander eröffnet. So kannst Du auch aktuelle Informationen oder Ergänzungen kommunizieren.

Wir haben >>hier einen eigenen Artikel mit verschiedenen Tipps zum Thema Selbstlernen und wie Du die Motivation Deiner Lernenden auch aus der Ferne aufrecht erhalten kannst.

Natürlich musst Du auch als Lernbegleiter:in anfangs etwas mehr Mühe in die Konzeption und Erstellung der Materialien stecken. Aber auch hier liegt ein versteckter Vorteil: Wenn Du Aufnahmen einmal gemacht und bearbeitet hast, kann Dir das in Zukunft viel Zeit sparen.

Eigene Videos drehen? – Planung, Dreh und Schnitt für Einsteiger*innen

Videoproduktion kann anfangs überwältigend sein, gleichzeitig aber auch vielfältig eingesetzt werden.

Du kannst nicht nur Lernvideos für Deine Kurse drehen, sondern auch Material für Werbe- oder Image-Videos für Deine Webseite oder Social Media aufnehmen.

Persönliche Videos geben Deinem Online-Auftritt eine unheimlich individuelle Note und stellen Dich genauso dar, wie Du möchtest.

Auch in Veranstaltungen, die grundsätzlich in Präsenz stattfinden, kannst Du eigene Videos einsetzen, etwa zu einer vorgeschalteten Einführung oder inhaltlichen Vertiefung. Denn Menschen sind visuelle Kreaturen und eine veranschaulichter Lernimpuls kommt immer gut an.

Denn verschriftlichte Lernmaterialien sind immer eine gute Basis, aber viele Lernende profitieren besonders von Videos, die ihnen von Dir als Impulsgeber*in zur Verfügung gestellt werden. So bauen sie durch die Inhalte gleichzeitig eine Bindung zu Dir auf, was besonders in Online-Formaten sehr wertvoll sein kann.

Natürlich kannst Du solche Videos auch über Dienstleister*innen oder Agenturen produzieren lassen, aber Du bist vielleicht überrascht, welche Resultate Du selbst erzielen kannst.

Wenn Du also jemand bist, der lieber Zeit als Geld aufwendet und autodidaktisch veranlagt ist, wird Dir die Videoproduktion wahrscheinlich sogar Spaß machen.

Falls Du noch Bedenken hast, ob Du selbst Videos produzieren kannst, geben wir Dir hier eine ungefähre Prozessübersicht.

Schritt 1: Planung

Einfach drauf loslegen kann eine Methode sein. Jedoch wird Dich das ungeplante Filmen auf jeden Fall am Ende des Tages auch deutlich mehr Zeit kosten.

Vielleicht hast Du Bedenken, dass ein Skript Dir die authentische Wirkung nimmt. Du musst Dir auch nicht unbedingt ein komplett ausformuliertes Skript erstellen, aber mindestens organisierte Notizen solltest Du Dir für größere Projekte anlegen.

Wenn Du weitere Gegenstände oder Requisiten benötigst, lege Dir vorher alles griffbereit zurecht.

Du wirst vermutlich auch merken, dass Du je mehr Du in die Video-Produktion eintauchst, Du immer besser darin wirst. Wenn Du also anfangs noch denkst, dass Du zu hölzern wirkst, dann wird sich das mit der Zeit sicherlich etwas geben.

Vielleicht kannst Du Dein Skript zusätzlich erst im Vorfeld ohne Aufnahme „proben“, dann fühlst Du Dich während der eigentlichen Aufnahme weniger zum Ablesen verleitet.

Wenn Du gerne ablesen möchtest und glaubst, dass Du so zum Beispiel nicht den Faden verlierst, gibt es hier einen Geheimtipp: Es gibt verschiedene Teleprompter-Apps, mit deren Hilfe Du Dir auf einem Bildschirm während der Aufnahme Dein Skript anzeigen lassen kannst.

Schritt 2: Der Dreh und die Technik

Wenn Du Dich mit Online-Seminaren bereits beschäftigt hast, hast Du wahrscheinlich auch schon mit Hintergründen experimentiert.

Ob virtuell oder real, der Hintergrund kann für die Wirkung eines Videos entscheidend sein. Grundsätzlich ist ein neutraler Hintergrund immer angemessen und kann vielfältig weiterverwendet werden.

Es kann Dir im nächsten Schritt zudem sehr helfen, wenn Du Dir auf einer Seite immer etwas Platz lässt. Denn so kannst Du in der Bearbeitung Einblendungen einfügen und musst nicht Dein Gesicht verdecken.

Es gibt natürlich auch immer die Möglichkeit einen Greenscreen zu nutzen. Wenn Du Dein Material vor einem Greenscreen filmst, kannst Du die Aufnahmen hinterher am abwechslungsreichsten umgestalten.

Ein Faktor, der für jede Form des Hintergrunds gilt, ist die Beleuchtung. Insbesondere bei der Nutzung eines Greenscreens wird Dir professionelles Licht aber sehr helfen.

Dasselbe gilt natürlich für Kamera und Ton. Dabei ist der Ton besonders wichtig: Ein externes oder Ansteck-Mikrofon sind für die Tonqualität ein Muss.

Du kannst mittlerweile aber sogar mit einer hochwertigen Smartphone-Kamera qualitativ überzeugende Videos aufnehmen. Ein Stativ ist übrigens dabei zusätzlich für jede Kamera ratsam.

Wenn Du Dich regelmäßig von Deiner Kamera wegbewegen möchtest, kann Dir auch ein Selbstauslöser die Arbeit sehr erleichtern. So musst Du nicht ständig zur Kamera und zurück laufen, um die Aufnahme zu starten oder stoppen. Gleichzeitig ersparst Du Dir so später einige Schnitte.

Wenn Du regelmäßig Online-Veranstaltungen gibst, solltest Du aber vermutlich in diesen Kategorien schon ziemlich gut ausgestattet sein.

Schritt 3: Schnitt und Bearbeitung

Du hast Dein Roh-Material zusammen und stellst jetzt aber wahrscheinlich zwei Dinge fest:

Du hast einerseits viel zu viel Material und es gibt immer wieder Passagen, die Dir nicht gefallen oder zu trocken sind.

Wenn Du also nicht ein Video in einem einzigen Take aufnehmen willst, kannst Du mit Hilfe von Bearbeitungs- und Schnittprogrammen Dein Material neu zusammenstellen und aufpeppen.

Du kannst Text, Bilder oder andere Video-Schnipsel einblenden und Dein Material visuell anreichern.

Viele Einsteiger*innen versuchen diesen Schritt oft zu umgehen, da einige Schnittprogramme zugegeben anfangs ziemlich einschüchternd wirken können.

Um eine Sache kommst Du beim Schnitt allerdings nie wirklich herum: Den Zeitaufwand. Du wirst am Anfang vielleicht überrascht sein, wie viel Zeit selbst kleine Schnitt-Projekte verschlingen können.

Du kannst mit etwas Übung Deine Arbeitsabläufe zwar durchaus beschleunigen, aber Videobearbeitung dauert am Ende immer länger als man denkt.

Dafür lohnt sich dieser Aufwand aber tatsächlich auch sehr: Ansprechend bearbeitete Videos halten nicht nur die Aufmerksamkeit Deiner Zuseher*innen länger hoch, sondern wirken auch professioneller.

Welches Tool?

Wenn Deine Schnittprojekte nur minimalen Schnitt und eher visuelle Anreicherung benötigen, kannst Du mit einem Grafik-Programm wie Canva gute Resultate erzielen.

Canva ist vollgepackt mit Vorlagen und Design-Elementen für jeden Geschmack und jede Gelegenheit. Mit Hilfe von voranimierten Elementen kannst Du Deinen Videos so schnell einen interessanten Look geben.

Allerdings ist Canva für den eigentlichen Schnitt aktuell eher wenig geeignet, da Du keine separaten Timelines hast.

Daher wirst Du vermutlich schnell an die Grenzen eines Grafik-Programms stoßen und feststellen, dass Du eine zusätzliche Schnitt-Software benötigst.

Wenn Du wirklich nur ein paar Schnitte setzen möchtest, reicht oft sogar das mitgelieferte Programm des jeweiligen Betriebssystems aus, wie etwa iMovie oder Windows Movie Maker.

Es gibt aber auch einige kostenlose Schnitt-Programme, mit denen Du ein vollkommenes Projekt erstellen kannst. Hier wären beispielsweise als Einsteiger-Modelle Shotcut oder Lightworks zu nennen.

Persönlich kann ich als fortgeschrittene Schnitt-Software DaVinci Resolve sehr empfehlen. Dieses Programm ist das wohl mächtigste Schnittprogramm, das Du kostenlos nutzen kannst. Daher musst Du Dich hier eventuell mehr einarbeiten als bei einigen anderen, dafür bekommst Du aber auch ein sehr professionelles und umfangreiches Tool.

Falls Du Dich mit einem Profi-Programm wie Resolve überfordert fühlst, können wir Dir auch Andreas Favoriten Camtasia sehr ans Herz legen. Die Software ist ebenfalls sehr umfangreich, aber im Aufbau übersichtlicher und zugänglicher!

Einfach mal probieren!

Videos produzieren macht zwar Arbeit, aber oft auch Freude. Vor allem, wenn Du feststellst, was Du alles selber kannst.

Natürlich bist Du nicht plötzlich ein*e professionelle*r Produzent*in, aber viele Teilnehmer*innen erwarten das auch überhaupt nicht von Dir.

Was bei ihnen punktet, ist Authentizität und Individualität.

Du musst nicht jede kleine Pause kleinschrittig herausschneiden und ein Lernvideo in ein Hochglanz-Werbevideo verwandeln.

Aber Du kannst Dir Video-Tools zu Nutze machen, um ein Video interessanter zu gestalten und Dir größere Freiheit bei der Aufnahme zu verschaffen.

Denn wenn Du mehr Material aufnimmst, kannst Du später immer noch Schnitte setzen oder Teilstücke neu anordnen.

Zudem kann alleine die Einblendung zusätzlicher Hinweise oder Bilder ein Lernvideo für Deine Teilnehmer*innen so viel anschaulicher gestalten.

Der Camtasia-Link ist ein Affiliate-Link. Das bedeutet, dass Andrea bei einem Kauf über diesen Link eine kleine Provision bekommt. Das beeinflusst aber nicht unsere Meinung über die Software! Wir empfehlen sie Dir wirklich, weil Andrea das Programm selbst schon seit Jahren gerne nutzt!