Der Sommer kommt – jetzt Lernort wechseln!

Hoffentlich ist bald endlich die Zeit gekommen, in der wir uns auf ein paar Wochen semi-stabiles Wetter verlassen können.

Mit milderen Temperaturen kommt auch meistens der menschliche Drang zum Vorschein, mehr Zeit draußen zu verbringen.

Leider scheint das für Viele im Kontrast zu ihren Verpflichtungen im Beruf und in der Weiterbildung zu stehen.

Doch können wir nicht sogar beides verbinden und könnte das vielleicht sogar noch enorme Vorteile mit sich bringen?

Die Umgebung hat Einfluss!

Lernen findet oft in designierten Räumen und an speziell dafür gedachten Lernorten statt. Denn diese haben die vermeintlich ideale Umgebung und Ausstattung.

Doch wir wissen auch, dass ein sehr wichtiger Teil von Aus- und Weiterbildung der Lerntransfer nach der eigentlichen Veranstaltung ist.

Dieser Transfer findet dann natürlich meistens außerhalb eines Seminarraums statt und der entsprechende Raum kann ein Lernerlebnis – und die Effektivität des Prozesses – immer beeinflussen.

Auch wenn wir uns das wünschen würden: Oftmals befinden sich unsere Lernenden nicht gerade am idealen Lernort, wenn sie sich nach der Veranstaltung mit dem neuen Wissen auseinandersetzen.

Im beschäftigten Arbeitsalltag, neben verschiedenen Verpflichtungen oder abends zwischen den Kindern – Ablenkungen für den erfolgreichen Transfer gibt es genügend.

Die „Gefahr“ ist hier dann, dass wir schnell in alte Muster zurückfallen, da wir zu sehr beansprucht werden, um uns auf neues Wissen zu konzentrieren.

Auch die Lernumgebung selbst ist bei den meisten Menschen im häuslichen Umfeld nicht speziell darauf ausgerichtet. Es ist entweder ein eher improvisierter Lernort oder eine Umgebung, die das Gehirn auch mit vielen anderen Dingen verknüpft.

Das spielt dann natürlich gerade beim Online-Lernen eine Rolle und ist ein Faktor, der für Lernbegleiter:innen nur schwierig zu kontrollieren ist. Daher sollten wir immer auch Tipps an die Hand geben, wie ein Lernort angenehmer wird.

Dabei kann es durchaus auch sehr individuelle Präferenzen geben. Es sollen sogar Menschen existieren, die vollkommen unbeeindruckt von einem Chaos im Raum um sie herum am besten lernen.

Es sollte also das Ziel sein, den Lernenden bei der Identifizierung einer lernförderlichen Umgebung zu helfen – wie immer diese nun auch konkret für sie aussehen mag.

Einfach mal rauskommen

Okay, einfach mal woanders lernen. Aber wohin eigentlich gehen?

Von einer Parkbank bis zum Kunstmuseum – je nachdem, welche Lernorte als persönlich wertvoll wahrgenommen werden oder zu den Inhalten passen. In dieser Vielfalt liegt auch die Chance, verschiedene Lernimpulse oder persönliche Lieblingsorte zu finden.

Denn wenn wir uns wohlfühlen, lernen wir am besten.

Zudem finden wir an Orten in der Natur normalerweise besonders viel Ruhe und je nach Wahl weniger Ablenkung. Wenn uns zuhause oder im Büro also die Decke auf den Kopf fällt, kann ein solcher Lernort eine willkommene Abwechslung sein.

Wenn Teilnehmende beispielsweise im häuslichen Umfeld wenig Ruhe finden, kann eine ausgelagerte Einheit ein wichtiger Ausgleich sein – sofern in ihrem Rahmen möglich, natürlich.

Zudem kann hier das genaue Gegenteil zum Lerntransfer am Arbeitsplatz eintreten: Die Distanz zur üblichen Umgebung kann manchmal ebenso das Lernen beflügeln wie die Nähe. So können wir die Inhalte noch einmal ganz losgelöst betrachten und reflektieren.

Tipps zum Lernen „draußen“:

  • Ruhige, entspannte Orte (evtl. mit geeigneter Sitzmöglichkeit) finden
  • Gezielt für Lerneinheiten nutzen, die wenig Material benötigen
  • Entweder Lieblings-Lernorte finden und regelmäßig zum Lernen aufsuchen oder bewusst Impulse variieren

Was ist mit den Ablenkungen?

Wenn es um alternative Lernorte geht, kommt immer schnell der Einwand der möglichen Ablenkungen.

Zunächst einmal würden wir offensichtlich niemandem empfehlen, sich neben eine aktive Baustelle zu setzen. Es sei denn, jemand empfindet dies aus persönlichen Gründen als lernförderlich – hier wären wir wieder bei den individuellen Präferenzen, die es zu ergründen gilt.

Zu einem gewissen Punkt ist dieser Einwand aber sicher berechtigt – nicht alle Menschen können äußere Einflüsse gut ausblenden oder produktiv verarbeiten.

Letzteres kann allerdings tatsächlich ein Vorteil von verschiedenen Lernorten sein, wenn wir uns darauf einlassen können.

Wir können die Umgebung bewusst als Verknüpfungspunkt für das Lernen verwenden.

Da die Eindrücke und Impulse eventuell sehr anders sind als in unserem Alltag, können wir neues Wissen später damit verbinden.

Wir können auch spezielles Lernmaterial nutzen, dass sich etwa für einen Spaziergang eignet. Also zum Beispiel einen Podcast oder anderes Audiomaterial, das wir uns in Bewegung anhören können.

Und das Beste am Lernen in der Natur: Die Pausen sind direkt organisch mit eingebaut!

Denn wir sind im besten Fall ja bereits an einem entspannenden Ort, den wir auch zum Pausieren und Reflektieren nutzen können. Denn Lernpausen sind im Übrigen ebenso wichtig wie die eigentlichen Einheiten – das erklären wir zum Beispiel >>hier genauer.

Kennst Du einen vielleicht eher ungewöhnlichen Lernort, der besonders effektiv ist? Welchen Lernort nutzt Du persönlich gerne?

Mehr Vielfalt fürs Gehirn – 5 kreative Lernimpulse!

Letzte Woche haben wir über die notwendige Vielfalt bei der Methodik gesprochen und auch Variation bei den Lernimpulsen haben wir kurz angerissen.

Vielleicht fehlen Dir aber noch ein paar Ideen, wie das eigentlich aussehen könnte.

Denn dass eine gewisse Vielfalt beim Lernen wichtig ist, darüber sind wir uns vermutlich soweit einig. Aber trotzdem halten uns gewohnte Strukturen, fehlende Ideen oder der Planungsaufwand gerne davon ab.

Dabei sind sowohl ein guter Methodenmix als auch eine Auswahl an Lernmedien und -impulsen unheimlich lernförderlich – und daher einen möglichen Aufwand allemal wert.

Daher schauen wir uns heute einmal an, wie Du mit ein paar kreativen Kniffen für mehr Gehirnaktivierung sorgen kannst:

1. Bewegung/Koordination

Meistens bringen wir Lernen nicht unbedingt mit Bewegung in Verbindung. Vermutlich eher mit dem Gegenteil – stundenlanges Sitzen, während die Konzentration langsam abnimmt.

Unter dem Stichwort Bewegung oder Koordination ist natürlich unheimlich viel denkbar. Eine gemeinsame Yoga-Einheit etwa, oder aber auch eine Übung wie Mikado oder Jenga.

Du kannst Deine Lernenden beispielsweise auch einfach mal für eine Gruppendiskussion nach draußen schicken. Eine Runde um den Block und frische Luft erfrischt den Kopf und kann auch die Gespräche mehr anregen.

Das funktioniert übrigens auch als Walk&Talk in Online-Formaten, wenn die Teilnehmenden entsprechende Kontaktinformationen austauschen.

Gleichzeitig bietet es praktisch auch etwas Abwechslung beim Lernort – alleine das kann den Lernprozess wieder mit neuen Impulsen versorgen und damit anregen.

2. Musik/Rhythmus

Musik ist für die meisten Menschen ein wichtiger Teil ihres Lebens.

Sie entspannt uns, transportiert uns in vergangene Tage oder regt uns einfach nur zur Bewegung an. Daher eignet sie sich übrigens natürlich auch prima in Verbindung mit dem ersten Punkt.

Musik und Rhythmus liefern zum einen auditive Impulse, gehen aber auch darüber hinaus. Denn wir können Klangwellen körperlich spüren und verbinden sie auch mit anderen Impulsen.

Erinnerst Du Dich zum Beispiel noch genau an den Titelsong eines Cartoons aus der Kindheit? Oder kannst noch spontan Lieder mitsingen, die Du jahrelang nicht gehört hast?

Musik verankert sich nämlich sehr tief in unserem Gehirn. Daher kannst Du beispielsweise einmal versuchen, wichtige Informationen, Formeln etc. in musikalischer Form zu verpacken.

Eventuell kannst Du diesen „Song“ sogar gemeinsam mit den Teilnehmenden entwickeln oder Instrumente einbinden.

Darüber hinaus eignet sich Musik selbstverständlich auch für alle möglichen Formen der Entspannungsübung.

3. Kunst

Angeblich ist ja fast alles Kunst. Und das können wir uns auch in Lernprozessen zu Nutze machen.

Viele Menschen sagen vor solchen Methoden gerne: „Ich kann aber gar nicht zeichnen!“

Zum Glück ist künstlerisches Talent auch überhaupt nicht nötig und ist daher auch keine Ausrede 😉 Und auch die Anmerkung, dass Malen zu kindlich sei, lassen wir nicht gelten.

Wenn wir etwas selbst zeichnen oder anderweitig künstlerisch aufbereiten, verankert es sich viel stärker in unserem Gehirn – ähnlich wie wir uns Dinge besser merken, wenn wir sie handschriftlich festgehalten haben.

Daher kann eine Kombination aus Bild und Schrift sogar besonders effektiv sein. Es gibt mittlerweile auch viele Apps und Programme, die einen Schwall an Materialien unnötig machen.

Trotzdem kommen aber natürlich ein paar Stifte und Plakate nie aus der Mode und die meisten Zielgruppen sprechen auch immer noch gut darauf an. Die fertigen Kunstwerke lassen sich dann ebenfalls im Seminarraum ausstellen und dienen als Gedächtnisstütze.

4. Geruch

Gerüche im Lernprozess? Das klingt erst einmal sehr fremd.

Und vielleicht fallen uns hier auch zunächst nicht so viele Möglichkeiten ein, wie wir olfaktorische Impulse überhaupt einbinden könnten.

Tatsächlich scheint es aber einige interessante Verbindungen zwischen Gerüchen und dem Lernen zu geben. Offenbar können wir uns nämlich so Brücken bauen.

Ähnlich wie bei der Musik bauen wir starke Verbindungen und Zusammenhänge zu Gerüchen und Düften auf. Daher gibt es zum Beispiel die Theorie, dass wir Gerüche als eine Art Wissensbrücke nutzen können.

Wenn wir also beispielsweise während des Lernens einen bestimmten Geruch einsetzen und diesen dann erneut vor einer Prüfung wahrnehmen, können wir das verknüpfte Wissen besser reaktivieren. Weitere Informationen zu diesem Phänomen kannst Du zum Beispiel >>in diesem Artikel finden.

5. Experimente

Experimente kennen wir sicherlich alle noch aus dem Physik- oder Chemie-Unterricht. Der Grund ist auch einleuchtend:

Sehr komplexe Zusammenhänge lassen sich am besten in der Praxis verstehen. Wenn wir handlungsorientiert lernen und praktisch ausprobieren, leuchten auch theoretische Konstrukte besser ein.

Wenn Du also die Möglichkeit hast, gestalte ruhig einmal Methoden, die den Lernenden viel experimentelle Freiheit geben. Manchmal geben wir Lösungswege viel zu eng vor und erwarten beinahe bestimmte Antworten.

Wenn Teilnehmende einmal die Möglichkeit haben, sich einem Thema ganz unbefangen zu nähern, kommen oftmals überraschend interessante Ergebnisse dabei heraus.

Auch Gedankenexperimente oder eher theoretische Szenarien können wichtige Lernimpulse sein. In >>diesem Artikel besprechen wir Planspiele und ihre Einsatzgebiete mit einigen Beispielen und >>in diesem findest Du das sehr anregende NASA-Planspiel.

Abschließend sei gesagt

Natürlich gibt es ganz abhängig vom Thema vielleicht Einschränkungen, welche Impulse realistisch umzusetzen sind.

Auch die Zielgruppe oder einzelne Individuen können (oder wollen) eventuell nicht an allen Methoden teilnehmen. Das ist den Lernenden natürlich grundsätzlich immer freigestellt, oder es können individuelle Anpassungen vorgenommen werden.

Darüber hinaus kann alleine das Angebot von Variation aber ein wichtiger Anreiz sein.

Es kann nämlich auch sein, dass wir uns von einem ersten Gefühl zu sehr einschränken lassen: „Ich könnte niemals eine Farb-Entspannung mit meiner Zielgruppe machen!“

Wenn wir aber ein wenig nachdenken, können wir viele Impulse mehr einsetzen. Selbst wenn Du keine direkte thematische Verbindung herstellen kannst, können viele dieser Ideen als Übungen zwischendurch verwendet werden.

Auch diese kleinen Breaks sind für das lernende Gehirn sehr wichtig und sorgen für Abwechslung. Nach einer guten Entspannungsübung und etwas Abstand vom Thema können wir uns nämlich oftmals gleich viel besser konzentrieren und wieder neues Wissen aufnehmen.

Werde also ruhig mal ein wenig kreativ und biete Deinen Teilnehmenden neue Impulse! Hast Du vielleicht jetzt schon Ideen, wie Du einen oder mehrere dieser Lernimpulse einsetzen möchtest?

Wie Lernorte den Transfer fördern oder behindern können

Weiterbildung findet oft in designierten Räumen und an speziell dafür gedachten Lernorten statt.

Doch wir wissen auch, dass ein sehr wichtiger Teil von Weiterbildung der Lerntransfer nach der eigentlichen Veranstaltung ist.

Dieser Transfer findet dann natürlich meistens außerhalb eines Seminarraums statt und der entsprechende Raum kann ein Lernerlebnis – und die Effektivität des Prozesses – immer beeinflussen.

Was sind die klassischen Orte, an denen unsere Teilnehmenden nach der Weiterbildung lernen und wie können wir sie dabei unterstützen?

Die Lernumgebung spielt eine Rolle!

Auch wenn wir uns das wünschen würden: Oftmals befinden sich unsere Lernenden nicht gerade am idealen Lernort, wenn sie sich nach der Veranstaltung mit dem neuen Wissen auseinandersetzen.

Im beschäftigten Arbeitsalltag, neben verschiedenen Verpflichtungen oder abends zwischen den Kindern – Ablenkungen für den erfolgreichen Transfer gibt es genügend.

Die „Gefahr“ ist hier dann, dass wir schnell in alte Muster zurückfallen, da wir zu sehr beansprucht werden, um uns auf neues Wissen zu konzentrieren.

Auch die Lernumgebung selbst ist bei den meisten Menschen im häuslichen Umfeld nicht speziell darauf ausgerichtet. Es ist entweder ein eher improvisierter Lernort oder eine Umgebung, die das Gehirn auch mit vielen anderen Dingen verknüpft.

Das spielt dann natürlich gerade beim Online-Lernen eine Rolle und ist ein Faktor, der für Lernbegleiter:innen nur schwierig zu kontrollieren ist. Daher sollten wir immer auch Tipps an die Hand geben, wie ein Lernort angenehmer wird.

Dabei kann es durchaus auch sehr individuelle Präferenzen geben. Es sollen sogar Menschen existieren, die vollkommen unbeeindruckt von einem Chaos im Raum um sie herum am besten lernen.

Es sollte also das Ziel sein, den Lernenden bei der Identifizierung einer lernförderlichen Umgebung zu helfen – wie immer diese nun auch konkret für sie aussehen mag.

Die 4 häufigsten Lernorte im Vergleich

Außerhalb des Seminarraums gibt es grundsätzlich vier verschiedene Lernumgebungen, an denen Teilnehmende den Lerntransfer am häufigsten angehen:

  1. Im Büro/Am jeweiligen Arbeitsplatz
  2. Zuhause
  3. Unterwegs
  4. Draußen/In der Natur/An besonderen Lernorten

Betrachten wir also einmal, wie diese typischen Lernorte das langfristige Lernen beeinflussen und welche Tipps wir im Vorfeld mit auf den Weg geben können:

1. Der Arbeitsplatz

Der vermutlich häufigste Lernort im Anschluss an eine Weiterbildung. Denn Du hast ja hoffentlich auch Wissen vermittelt, das nah an der alltäglichen Praxis ist. Außerdem halten sich viele Erwachsene hier schließlich einen Großteil ihrer Zeit auf.

Diese Nähe kann durchaus ein großer Vorteil sein, denn die Verknüpfungen sind besonders stark und die Wege im Gehirn daher kurz.

Wir gehen hier vor allem von Formen von klassischen Büroumfeldern aus, aber grundsätzlich lassen sich diese Aspekte auch auf andere Arbeitsplätze anwenden.

Vorteile vom Lernen am Arbeitsplatz:

  • Lernunterlagen meistens alle vorhanden
  • Starke kognitive Verbindung von Lerninhalten und Lernort
  • Flexible Zeiteinteilung möglich, eignet sich vor allem auch für kürzere Einheiten

Doch ein Arbeitsplatz hat natürlich auch viele lernhinderliche Aspekte und Ablenkungen zu bieten, vor allem in Form der eigentlichen Arbeit und Kolleg:innen.

Denn meistens bekommen Erwachsene schließlich leider keine bewusst für das Lernen gedachte Zeit eingeräumt und müssen sich daher selbst organisieren. Wenn sie sich also eine Lerneinheit eintragen, können immer noch beispielsweise kurzfristige ToDos, Anrufe oder Lärm im Büro ablenken.

Manchmal können Teilnehmer:innen aber sogar nur am jeweiligen Arbeitsplatz auf ihre Lernunterlagen zugreifen, da diese etwa nur über ein Firmennetzwerk verfügbar sind. Daher sollten wir auch an der Optimierung dieses Lernortes arbeiten oder mit den Verantwortlichen über die freie Nutzung der Inhalte oder gesonderte Lernzeiten kommunizieren.

Tipps fürs Lernen am Arbeitsplatz:

  • Alle möglichen Geräte und Benachrichtigungen stumm schalten
  • Visuell anzeigen, dass gerade gelernt wird, z.B. mit einem geeigneten Schild
  • Lerneinheiten falls möglich bewusst im Kalender blocken
  • Während des Lernens alle unnötigen Reize aus dem Blickfeld räumen

2. Zuhause

Vermutlich wohl der zweithäufigste Lernort in der Rangfolge – in Fällen von Online-Lernen sogar eher noch der erste.

Hier können sich die Voraussetzungen sehr individuell je nach Lebenssituation unterscheiden. Ein Ein-Personen-Haushalt hat oftmals natürlich mehr Möglichkeiten für ungestörte Lernphasen als Alleinerziehende mit Kindern.

Es ist also schwieriger allgemeine Aussagen zu treffen, auch wenn eins für alle gilt: Wir verbinden unser häusliches Umfeld mit vielen Dingen, aber häufig nicht mit der Arbeit oder dem Lernprozess.

Daher wird empfohlen, dass ein Homeoffice oder ein Lernort zuhause ein designierter Bereich ist und nicht etwa der Esstisch oder die Couch. Denn wenn sich die Verknüpfungen zwischen Arbeit/Lernen und Abschalten zu stark vermischen, kann das zu immer weniger kognitiven Pausen führen.

Gleichzeitig hat das Lernen zuhause aber den Vorteil, dass wir unseren Lernbereich ganz auf unsere Bedürfnisse zuschneiden können. Hier können wir bequem lernen und unsere Zeit oftmals noch besser einteilen als etwa am Arbeitsplatz.

Tipps fürs Lernen Zuhause:

  • Designierten Lernbereich einrichten, am besten in separatem Raum oder ruhigem Bereich
  • Passende Zeiten nutzen, aber nicht unbedingt zum Lernen „zwingen“
  • Lernzeiten eher kurz und effektiv halten, bevor die Konzentration abbaut
  • Lernzeiten mit anderen Personen im Haushalt kommunizieren

Tatsächlich können andere Personen zuhause manchmal sogar für den Lernprozess genutzt werden, etwa in Form einer Diskussion oder der Reflexion. Gerade für soziale Lerner:innen kann der Austausch über die Inhalte mit anderen Menschen sehr hilfreich sein, selbst wenn diese nicht im Thema drin sind.

3. Unterwegs

„Unterwegs“ ist selbstverständlich schon der Definition nach kein festgelegter Ort. Wir gehen in diesem Fall einmal von Lernorten wie dem Zug oder dem Flughafen aus.

Die potenziellen Nachteile liegen auf der Hand: Wir sind unterwegs und daher kann die Konzentration je nach Situation schneller nachlassen.

Das heißt natürlich aber auch, dass sich hier kurze Einheiten besonders anbieten. Vor allem das Lernen oder Wiederholen über Online-Kanäle oder spezielles >>M-Learning kann ansonsten eher lästige Pendelzeit wertvoll machen.

Wenn wir also normalerweise von einer Zugverspätung genervt wären, können wir diese 10 Minuten auch genauso gut für eine kurze Lerneinheit nutzen. Voraussetzung ist natürlich meistens eine stabile Internetverbindung.

Tipps fürs Lernen unterwegs:

  • Notwendiges Lernmaterial mit sich führen und mobile Inhalte (ggf. im Vorfeld) heraussuchen
  • Kurze Einheiten spontan einstreuen
  • Einstellung überdenken: Äußerliche Ablenkungen können als zusätzliche Impulse dienen!

4. Draußen/In der Natur/An besonderen Orten

Die vierte Art des Lernorts lässt sich ebenfalls schwierig definieren, da hier beinahe alles denkbar ist.

Von einer Parkbank bis zum Kunstmuseum – je nachdem, welche Lernorte als persönlich wertvoll wahrgenommen werden oder zu den Inhalten passen. In dieser Vielfalt liegt auch die Chance, verschiedene Lernimpulse oder persönliche Lieblingsorte zu finden.

Denn wenn wir uns wohlfühlen, lernen wir am besten. Zudem finden wir an Orten in der Natur normalerweise besonders viel Ruhe und je nach Wahl weniger Ablenkung. Wenn uns zuhause oder im Büro also die Decke auf den Kopf fällt, kann ein solcher Lernort eine willkommene Abwechslung sein.

Zudem kann hier das genaue Gegenteil zum Lerntransfer am Arbeitsplatz eintreten: Die Distanz zur üblichen Umgebung kann manchmal ebenso das Lernen beflügeln wie die Nähe. So können wir die Inhalte noch einmal ganz losgelöst betrachten und reflektieren.

Tipps zum Lernen „draußen“:

  • Ruhige, entspannte Orte (evtl. mit geeigneter Sitzmöglichkeit) finden
  • Gezielt für Lerneinheiten nutzen, die wenig Material benötigen
  • Entweder Lieblings-Lernorte finden und regelmäßig zum Lernen aufsuchen oder bewusst Impulse variieren