Pädagogisches Grundwissen – Wie viel brauchst Du als Trainer*in?

Wenn man sich in der Erwachsenenbildung bewegt, wird man schnell eines feststellen: Viele der Trainer*innen, Coaches und Dozent*innen haben ihren Weg in die Lehre über einige Umwege gefunden.

Insbesondere freiberufliche Trainer*innen haben oft ihre Bestimmung über die eigene Praxis gefunden und geben im nächsten Schritt ihr Wissen in ihren Trainings und Seminaren weiter.

Was Du auch feststellen wirst: Diese Trainer*innen haben Jahre oder Jahrzehnte an praktischer Erfahrung, die ihre heutige Arbeit so wertvoll machen.

Anders als in klassischer Schul- oder Hochschulbildung ist oft kein bestimmter pädagogischer Abschluss erforderlich, um als Trainer*in erfolgreich zu sein.

Ist es also für Trainer*innen überhaupt notwendig, einen anerkannten Berufsabschluss in der Tasche zu haben? Bringt es Dir als Lernbegleiter*in überhaupt einen echten Vorteil, wenn Du Dich in pädagogisch-didaktischem Grundwissen weiterbildest?

Praxis macht weise

Wir sprechen hier oft über die Wichtigkeit von Handlungskompetenz. Das gilt für Deine Lernenden, aber natürlich auch für Dich als Trainer*in.

Wenn Du seit vielen Jahren Berufspraxis gesammelt hast, hast Du sicherlich auch ein ganzes Füllhorn an Wissen über Lernprozesse erlangt. Erfolgreiche Trainer*innen zeichnen sich auch selbst immer durch das Streben nach lebenslangem Lernen aus und entwickeln ihre Seminare kontinuierlich weiter.

Du bist als erfahrene*r Trainer*in ziemlich sicher auch ein Mensch, der besonders gut aus praktischen Erfahrungen lernt und sie analysiert. Denn es ist unwahrscheinlich, dass Deine Seminare einfach so von Anfang an perfekt funktioniert haben.

Ein wichtiges Element aus der Praxis ist außerdem das Feedback von echten Teilnehmer*innen. Ein theoretischer Leitfaden ist immer nur so gut wie das Feedback der Lernenden. Und sicherlich hast Du schon auf Basis von Rückmeldungen Deiner Lerngruppen Deine Methoden angepasst.

Was kann eine Fortbildung für Dich tun?

Wenn Du Dir Dein pädagogisches Wissen autodidaktisch oder rein praktisch angeeignet hast, weißt Du sicherlich eines: Es ist ziemlich zeitaufwendig. Dir alle Informationen selbst zusammenzusuchen, kann anstrengend und langwierig sein. Zudem bleibt immer die Frage, wie gut die gefundenen Informationen in der Praxis wirklich sein werden.

Außerdem: Wenn Du gerade erst anfängst und vielleicht eher planlos Methoden und Tools zusammenfügst, leiden eventuell Deine Teilnehmer*innen als „Versuchskaninchen“. Sie geben Dir dann wertvolles Feedback und Du kannst Dich weiterentwickeln, aber Deine ersten Seminare haben vielleicht weniger Qualität.

Aber wenn Du Deine Seminare direkt mit einem pädagogischen Hintergrund aufbaust, kannst Du viel Versuch und Irrtum vermeiden. In einer Fortbildung bauen die Informationen genau aufeinander auf und geben Dir ein stimmiges Gesamtkonzept statt eines Flickenteppichs.

Abgesehen davon, dass wir hier ganz genau wissen, dass kompetente Trainer*innen nicht zwingend einen bestimmten Abschluss brauchen, gibt es durchaus einige Auftraggeber*innen, die darauf Wert legen könnten. Das heißt, Du kannst Dir mit Hilfe eines Berufsabschlusses neue Zielgruppen erschließen.

Manchmal haben Erwachsene große Bedenken, in einem gewissen Alter noch eine strukturierte Weiterbildung anzugehen. Sie glauben nicht mehr, dass theoretisches Wissen wirklich Wert für sie haben kann.

Dazu sind zwei Dinge anzumerken: Eine gute Fortbildung sollte immer auf das besagte Handlungswissen ausgerichtet sein. Eine qualitative Weiterbildung orientiert sich an Berufspraxis und hilft Dir bei der konkreten Verbesserung Deiner Seminare.

Zweitens muss man manchmal selbst als Praktiker*in in den sauren Apfel der Theorie beißen, um praktische Erfolge möglich zu machen. Denn pädagogisches Grundwissen kann Dir ganz neue Einsichten geben.

Welches Grundwissen ist besonders hilfreich?

Den praktischen Nutzen von theoretischem Basiswissen können wir also nicht abstreiten. Aber welches Wissen ist für Dich als Dozent*in oder Trainer*in besonders essentiell?

1. Lernpsychologie

Du kannst den Lernenden immer nur bis vor die Stirn gucken. Mit Hilfe von lernpsychologischem Wissen kannst Du ganz genau verstehen, wie der Lernprozess funktioniert und Deine Lernbegleitung daran ausrichten.

Dazu zählt auch der methodische Einsatz von Lernmedien und Lernmitteln und wie diese am besten wirken.

Als Lernprozessbegleiter*in kannst Du Deine Lernenden individuell angemessen unterstützen und zum selbstständigen Lernen ermutigen. Denn als Lernbegleiter*in sollst Du schließlich nicht nur stumpf Input vermitteln, sondern Deinen Lernenden zeigen, wie sie ein Lernziel erreichen.

Dieses Wissen wird Dir auch besonders dann helfen, wenn einzelne Lernende auf Schwierigkeiten stoßen und Deine Begleitung besonders benötigen.

2. On- und Offline Lernprozesse

Mittlerweile geht an vielen Bildungsstätten und in Unternehmen nichts mehr ohne Online-Angebote. Und auch wenn das Präsenz-Lernen nicht in der nahen Zukunft gänzlich verschwinden wird, wird die Online-Sphäre sicherlich immer wichtiger werden.

Daher ist es für Dich als Pädagog*in auch wichtig, dass Du (digitale) Lernprozesse verstehst und einen erfolgreichen Lernweg vorzeichnen kannst – sowohl on- als auch offline. Das ist ganz schön viel verlangt, aber dieses Wissen kann Dir viele neue Zielgruppen und Auftraggeber*innen erschließen.

Zudem kannst Du mit dem Wissen über beide Lernprozesse auch eine kompetente Verbindung in etwa einem hybriden Setting aufbauen.

3. Verzahnung von Aus- und Weiterbildung

Hast Du vielleicht einen Ausbildereignungsschein? Dann hast Du bereits grundlegende Erfahrung damit, wie sich ein Ausbildungsprozess gestalten sollte. Der Weiterbildungsprozess für Erwachsene ist sicherlich in einigen Faktoren ähnlich und beide werden in der Praxis immer mehr verzahnt.

Ein wichtiger Wissensbestand beschäftigt sich also damit, wie Du den jeweiligen Kompetenzbedarf eines Betriebs oder Berufes in einen Lernprozess umsetzt. Aus- und Weiterbildungen orientieren sich idealerweise stark an den realen Arbeitsabläufen und erzeugen Handlungskompetenzen.

Daher ist hier auch besonders Wissen über Lerntransfer von Nöten. Denn Transferschwierigkeiten, also die mangelnde Überführung des Wissens an den Arbeitsplatz, ist ein großes Manko von ineffektiven Weiterbildungen.

4. Planungsprozesse

Wir haben schon herausgestellt, wie wichtig und lehrreich praktische Erfahrung als Lehrende*r ist. Gerade die methodische Planung einer längerfristigen Weiterbildung erfordert aber besonders viel strategisches Vorgehen.

Eine effektiv aufgebaute Weiterbildung zu erstellen, erfordert durchaus pädagogisches Wissen. Hinzu kommt, dass es Prozesse für Evaluation und Qualitätsmanagement geben muss. Denn diese Aspekte machst Du in der Praxis häufig eher ungesteuert oder einfach zu wenig.

Zu Planungsprozessen zählt auch die adäquate Planung und Durchführung von Prüfungen. Diese sind vielleicht nicht in allen Fällen nötig, aber die Prinzipien lassen sich auch auf Tests zur reinen Wiederholung anwenden.

Fazit

Viele Dozent*innen und Trainer*innen halten tolle und effektive Veranstaltungen ab, auch wenn sie als Quereinsteiger*innen zum Beruf gekommen sind. Es gibt nie den einen richtigen Weg, auf dem Menschen zu erfolgreichen Trainer*innen werden.

Eine strukturierte Weiterbildung kann Dir dennoch viele neue Perspektiven und Aufstiegsmöglichkeiten eröffnen. Denn Du bekommst einfach viel erprobtes Wissen an einer Stelle strukturiert vermittelt.

Das spart Dir Zeit und Nerven und bringt Dich außerdem noch mit anderen Pädagog*innen zusammen, die den Weg mit Dir gemeinsam gehen. Denn vor allem als Freiberufler*in ist man so oft Einzelkämpfer*in und vermisst oft den regelmäßigen, wertvollen Austausch mit Gleichgesinnten. In einer Weiterbildung knüpfst Du also Kontakte und eignest Dir im Verband neues Wissen an, dass Dir zukünftig beim noch fundierteren Aufbau Deiner Seminare helfen wird.

Du bist interessiert an einer Aufstiegsfortbildung, die Dich mit neuer Handlungskompetenz und wertvollem pädagogischem Wissen ausstattet?

Dann können wir Dir den Masterkurs zum/zur IHK-geprüften Berufspädagogen/in empfehlen. Es ist die Fortbildung, die Andrea selbst absolviert hat und seit einigen Jahren ebenfalls als Lernbegleiterin und Prüferin begleitet.

Du kannst hier weitere Informationen zum Abschluss finden oder Dir das kostenlose Info-Paket herunterladen. Am Dienstag den 02.11.2021 findet ebenfalls ein weiterer Live Infoabend statt, an dem Du mit Andrea und verschiedenen Absolvent*innen sprechen kannst.

Warum wir als Erwachsene anders lernen

Es ist eine häufig geäußerte Meinung: Erwachsene lernen schlechter und langsamer als Kinder und Jugendliche.

Als Kinder müssen wir innerhalb einer kurzen Zeitspanne sehr viele neue und anspruchsvolle Dinge lernen. Kinder können dabei scheinbar ohne Probleme mehrsprachig aufwachsen und dabei noch Lesen, Schreiben und Fahrradfahren erlernen.

Aber warum ist das überhaupt so?

Ein heranwachsender Mensch verändert sich neurologisch einfach noch wesentlich mehr als ein Erwachsener. Alleine die Pubertät krempelt unser Gehirn einmal komplett um. Nach Abschluss der Pubertät befinden wir uns in einem wesentlich stabileren Zustand – was auch bedeutet, dass uns Veränderungen schwerer fallen können.

Aber es liegt in der Natur des Menschen, sich neue Fähigkeiten anzueignen und sich immer wieder neuen Situationen anpassen zu können.

Das Gehirn bildet sich erst mit etwa 20 Jahren vollständig aus. Das ist im Übrigen auch der Grund dafür, dass junge Menschen häufig unvorsichtig erscheinen und sich den Risiken und Gefahren weniger bewusst sind.

Wieso es einen evolutionären Vorteil bringen soll, dass sich wesentliche Teile des Gehirns erst so spät ausbilden, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Vermutlich wird in dieser Rechnung bereits der Mensch als soziales Geschöpf mit einbezogen. Unsere Eltern ersetzen gewissermaßen mit mehr oder weniger Erfolg den fehlenden Teil des Gehirns eines Heranwachsenden.

Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr?

Ein Neugeborenes startet im Prinzip mit einer leeren Festplatte ins Leben. In den folgenden Jahren selektiert das junge Gehirn basierend auf den Erfahrungen und Eindrücken stark aus. Die Verbindungen werden entweder durch kontinuierliche Reize verstärkt oder durch fehlende Eindrücke abgebaut.

Diese Jahre sind für einen Menschen sehr prägend: es wurde nachgewiesen, dass das Gehirn eines Dreijährigen etwa doppelt so aktiv ist, wie das eines Erwachsenen.

Ab dem 6. Lebensjahr beginnt die intellektuelle Reifephase. Nun reift der Stirnlappen heran, der unter anderem für logisches Denken und Urteilsfähigkeit verantwortlich ist.

In den ersten 10 Jahren unseres Lebens lernen wir tatsächlich schneller. Das liegt unter anderem daran, dass das Lernen danach anstrengender wird. Im Kindheitsalter werden bereits viele grobe Verbindungen angelegt und vertieft. Nach dem 10. Lebensjahr legen wir insgesamt wesentlich seltener vollkommen neue Synapsenverbindungen an und das komplexe System unseres Gehirns wird so etwas weniger anpassungsfähig.

Aus diesem Grund ist es auch wichtig, Kinder an so viele Wissensbereiche wie möglich heranzuführen. Denn auf Verbindungen, die in unseren frühen Jahren angelegt wurden, lässt sich neues Wissen zu einem späteren Zeitpunkt besonders gut aufbauen.

Auch an das Lernen an sich sollten bereits Kleinkinder herangeführt werden. Dabei geht es vor allem um Selbstständigkeit im Lernprozess. Zu keinem Zeitpunkt ist es für einen Menschen wertvoll, Lernerfahrungen durch „Eintrichtern“ zu machen. Daher sollten auch Kinder insbesondere zum eigenständigen und handlungsorientierten Lernen ermutigt werden.

Denn im Erwachsenenalter funktioniert das Gehirn nach demselben Prinzip. Wir verstärken ständig unsere Verbindungen oder bauen ungenutzte ab. Nur legen wir eben weniger neue Synapsen an als zuvor.

Daher behalten wir neue Dinge durch Wiederholung besser und länger, da sich die entsprechenden Synapsen stärker ausbilden. Dinge, die wir nur einmal und dann nie wieder anwenden, kategorisiert das Gehirn einfach als „unwichtig“. Überflüssiges Wissen würde uns nur Speicherplatz auf der Festplatte blockieren.

Als Erwachsene lernen wir also insgesamt nicht unbedingt immer schlechter, aber durchaus etwas anders. Kinder lernen wesentlich beiläufiger und spielerischer. Wir wollen häufig auch den allgemeineren Sinnzusammenhang verstehen und lernen in größeren Schritten. Wir neigen beim Lernen vielleicht manchmal dazu, die Sache etwas zu verkopft anzugehen, anstatt einfach Dinge auszuprobieren.

Die wichtigste Erkenntnis ist, dass es nie zu spät ist, neue Dinge zu lernen. Denn unser Gehirn ist bis zu unserem letzten Tag in der Lage neue Verbindungen anzulegen.

Somit sollte es uns nicht davon abhalten, sich in jedem Alter neue Fähigkeiten anzueignen. Denn im Prinzip passiert im Gehirn eines späten Anfängers genau dasselbe wie bei einem Frühstarter. Mit jeder Übungseinheit verknüpfen sich die jeweiligen Areale des Gehirns stärker.

Egal wann man also das Klavierspielen erlernen möchte, läuft der Lernprozess ähnlich ab. Bereits nach der ersten Einheit verändern sich die Aktivitätsmuster im Gehirn und die Vernetzungen zwischen Hand- und Hörregionen werden stärker. Wenn man weiter übt, so sind diese Verbindungen nach etwa drei bis fünf Wochen stabil und dauerhaft.

Die Eigenschaft unseres Gehirns, sich immer wieder neu zu verschalten und anzupassen, nennen Forscher Plastizität. Diese Eigenschaft bleibt uns ein Leben lang – auch wenn das Maß der Anpassungsfähigkeit mit dem Alter ein wenig nachlässt.

Das Lernen endet nicht mit der Schule

Wir müssen uns also von der Vorstellung verabschieden, dass das Lernen mit dem Schulabschluss beendet ist. Denn auch in der heutigen Arbeitswelt ist Stillstand keine Option. In beinahe allen Bereichen des Arbeitsmarktes muss man auch als Erwachsener stets zu einer Fort- oder Weiterbildung bereit sein, um mit den modernen Entwicklungen Schritt halten zu können.

Doch als Erwachsene scheuen sich viele Menschen vor einer Weiterbildung und der Erfahrung des institutionalisierten Lernens. In der Erwachsenenbildung stoßen wir daher auf ganz andere Lernwiderstände.

Erwachsene Menschen befinden sich in ganz anderen Lebensumständen als Kinder oder Jugendliche. In den meisten Fällen gehen diese ihrer Schulbildung praktisch hauptberuflich nach. In der Erwachsenenbildung hingegen treffen wir häufig Menschen an, die ihre Weiterbildung zusätzlich zu Beruf und Kindern meistern müssen.

Zudem befassen sich die Lerninhalte in der Erwachsenenbildung meist mit ganz anderen Themenbereichen. Diese kommen häufig aus wesentlich realeren Kontexten und betreffen uns viel direkter.

Der große Erfahrungsschatz eines Erwachsenen kann in einem Bildungskontext auch zu einem Hindernis werden. Da unsere Meinungen und Wissensbestände oft über viele Jahre gebildet wurden, sind wir manchmal etwas festgefahren.

Erwachsene lassen sich meist nicht gerne belehren. Daher liegt ein produktiver Ansatz für Lernumfelder in der Fort- und Weiterbildung auch eher im sozialen und kollaborativen Lernen. Wieso es für Dozenten wichtig ist, das Lernen handlungsorientiert zu gestalten kannst Du in diesem Artikel ausführlicher lesen:

Die wichtigsten Unterschiede – Wie Jugendliche und Erwachsene lernen

Andererseits hat die Erwachsenenbildung auch oft einen Vorteil: im Gegensatz zur Schulbildung entscheiden sich Erwachsene in vielen Fällen ganz bewusst und eigenständig zum Lernen. Diese intrinsische Motivation ist wesentlich wertvoller als die praktisch aufgezwungene Bildung im Rahmen der Schule.

Wieso lebenslanges Lernen so wichtig ist

Ein wesentlicher Grund, warum das Lernen uns als Erwachsenen manchmal schwerer fällt, ist unser großer Wissens- und Erfahrungsschatz. Kinder lernen so schnell, da ihre neurologische Leinwand einfach noch viel mehr weiße Flächen hat. Das Gehirn eines Erwachsenen ist so breit und tief vernetzt, dass eine Neuvernetzung mit mehr Anstrengung verbunden sein kann.

Auch wenn wir also als Erwachsene nicht mehr in der Geschwindigkeit eines Kindes lernen, so ist es wichtig, dass wir das Lernen nicht verlernen. Denn da das Gehirn tatsächlich wie ein Muskel ist, baut er ohne das entsprechende Training schnell ab.

Neurologische Erkrankungen wie Alzheimer und Demenz werden in unserer Gesellschaft immer häufiger, da die Menschen im Durchschnitt immer älter werden. Daher stellen sich Wissenschaftler die Frage, ob sich degenerativen Erkrankungen im Alter vorbeugen lässt.

Nach neueren Erkenntnissen der Entwicklungsforschung geht man davon aus, dass sich beispielsweise das junge Erwachsenenalter etwa bis zum 45. Lebensjahr ausdehnt und das mittlere Alter bis 65. Erst danach könne man wirklich vom „Alter“ sprechen.

Die Hoffnung ist, dass wenn wir uns unser ganzes Leben lang im Gedächtnistraining üben, sich so der Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit im Alter verlangsamen lässt. Studien haben bereits bewiesen, dass geistig aktive Menschen seltener an Demenz erkranken.

Die World Health Organisation (WHO) empfiehlt ganz konkret kognitives Training, dass neue Lerninhalte beinhalten und Routinen vermeiden soll. Klassische Zeitvertreibe wie Sudoku oder Kreuzworträtsel seien weniger effektiv, da so eher bereits vorhandene Wissensbestände abgefragt würden. Man solle hingegen kontinuierlich neue Fähigkeiten entwickeln oder etwa eine neue Fremdsprache erlernen.

Daher könnte lebenslanges und lebensbegleitendes Lernen tatsächlich ein zentraler Faktor in unserer geistigen Altersvorsorge sein.