Prüfungen im Wandel

Wie neue Prüfungsformen und der Umgang mit Prüfungsangst die Bildungslandschaft verändern

Prüfungen – für viele Lernende das Schreckgespenst jeder Aus- und Weiterbildung. Sie sind der Punkt, an dem das Gelernte auf den Prüfstand gestellt wird. Doch nicht nur für die Lernenden selbst, auch für Ausbilder und Weiterbildneri st der Prüfungsprozess eine Herausforderung, die sich im Laufe der letzten Jahre erheblich verändert hat. Der Trend geht weg von den traditionellen, schriftlichen Prüfungen hin zu praxisorientierten, flexiblen Prüfungsformen. Gleichzeitig hat sich der Umgang mit Prüfungsangst als entscheidender Faktor für den Erfolg herausgestellt.

Doch wie sehen diese neuen Prüfungsformate aus? Und was können wir tun, um Prüfungsangst zu reduzieren und gleichzeitig gerechte und transparente Prüfungen zu gestalten

Deshalb steht auch das Thema Wiederholung im Zentrum vieler Lernprozesse. Doch wie wiederholen wir eigentlich so, dass es wirklich zielführend ist?

Die neuen Prüfungsformen – Weg von der Theorie, hin zur Praxis

Traditionell waren Prüfungen lange Zeit rein schriftlich, und der Fokus lag auf der Abfrage von theoretischem Wissen. Dies mag zwar in vielen Kontexten sinnvoll gewesen sein, ist jedoch nicht mehr zeitgemäß. Die Anforderungen an die moderne Arbeitswelt haben sich verändert, und damit auch die Erwartungen an Weiterbildung und Ausbildung.

Heute geht es vermehrt darum, kompetenzbasierte Prüfungen zu gestalten, die das reale Arbeitsleben widerspiegeln. Dazu gehören:

  • Projektarbeiten: Lernende bearbeiten über einen längeren Zeitraum reale Aufgaben oder Projekte. Diese Herangehensweise ermöglicht es ihnen, komplexe Problemstellungen zu analysieren und kreative Lösungen zu entwickeln – Fähigkeiten, die in der Praxis gefragt sind.
  • Praxisorientierte Prüfungen: Anstatt Fakten abzufragen, müssen die Lernenden ihr Wissen in einem praktischen Kontext anwenden. Diese Prüfungen simulieren reale Szenarien, wie sie im Berufsalltag vorkommen, und bieten den Prüflingen die Möglichkeit, ihre Handlungsfähigkeit unter Beweis zu stellen.
  • Mündliche Prüfungen und Präsentationen: Hier geht es weniger um das Auswendiglernen von Fakten, sondern um die Fähigkeit, Wissen zu vermitteln und zu argumentieren. Die Lernenden müssen zeigen, dass sie in der Lage sind, komplexe Zusammenhänge zu erklären und zu vertreten.

Diese neuen Prüfungsformen stellen sicher, dass das erworbene Wissen auch im Berufsleben angewendet werden kann – ein entscheidender Schritt weg von der reinen Theorie.

Der Umgang mit Prüfungsangst – Wie Ausbilderhelfen können

Prüfungen sind jedoch nicht nur eine technische Angelegenheit. Sie gehen immer auch mit emotionalem Stress einher. Prüfungsangst ist ein Phänomen, das viele Lernende betrifft – und sie kann den Erfolg einer Weiterbildung massiv beeinträchtigen. Studien zeigen, dass Prüfungsangst nicht nur die Leistung während der Prüfung mindert, sondern auch die Vorbereitung negativ beeinflusst.

Was können wir also tun, um Prüfungsangst zu reduzieren?

  1. Offene Kommunikation: Ausbilder sollten von Beginn an eine offene und unterstützende Atmosphäre schaffen, in der über Prüfungsangst gesprochen wird. Wenn die Lernenden wissen, dass sie mit ihren Ängsten ernst genommen werden, fällt es ihnen leichter, diese zu überwinden.
  2. Frühzeitige Vorbereitung: Ein weiterer Schlüssel zur Bewältigung von Prüfungsangst ist eine strukturierte und frühzeitige Prüfungsvorbereitung. Lernende, die gut vorbereitet sind, fühlen sich sicherer und gehen mit weniger Angst in die Prüfung.
  3. Mentale Strategien: Techniken wie Atemübungen oder positive Visualisierung können dabei helfen, den emotionalen Stress vor und während der Prüfung zu lindern. Diese Strategien sollten aktiv in den Lernprozess integriert werden.

Warum herkömmliche Prüfungen nicht mehr funktionieren

raditionelle Prüfungen haben sich lange auf das Abrufen von Wissen und die Beurteilung durch feste Aufgaben konzentriert. Doch KI wie ChatGPT oder AI-basierte Lernsoftware ermöglicht es Lernenden, Antworten auf Prüfungsfragen in Echtzeit zu generieren, komplexe Aufgaben zu lösen oder sogar Projekte und Präsentationen vorzubereiten. Das stellt die gängigen Prüfungsformen vor grundlegende Herausforderungen:

  1. Abschreiben in neuer Form: Mit KI-Tools wie Chatbots oder automatisierten Programmen können Lernende in Sekundenschnelle Antworten generieren. Während das traditionelle Abschreiben aus Büchern früher noch leicht erkennbar war, wird es heute immer schwieriger, von KI-generierte Inhalte von den echten Beiträgen der Lernenden zu unterscheiden.
  2. Reine Wissensabfragen verlieren an Bedeutung: Wenn KI in der Lage ist, komplexe, faktenbasierte Fragen schnell zu beantworten, wird der Wert solcher Prüfungsformen in Frage gestellt. Es geht nicht mehr darum, ob die Lernenden die richtige Antwort kennen, sondern ob sie die Antwort in einem praktischen Kontext anwenden können.
  3. Praxisrelevanz im Fokus: Die Prüfungen müssen sich stärker auf den praktischen Einsatz von Wissen konzentrieren. Das bloße Wiedergeben von Fakten reicht nicht aus, da KI diese Antworten mühelos bereitstellen kann. Stattdessen müssen die Lernenden zeigen, dass sie in der Lage sind, mit dem Wissen flexibel und kreativ zu arbeiten.

Neue Prüfungsformen für die KI-Ära

Wie können wir als Ausbilderund Weiterbildnerauf diese neuen Herausforderungen reagieren? Es gibt verschiedene Ansätze, um Prüfungen zukunftssicher zu gestalten:

  1. Komplexe, kontextabhängige Prüfungen
    Prüfungsfragen sollten vermehrt auf kontextabhängige Szenarien abzielen, die kreatives und kritisches Denken erfordern. KI mag in der Lage sein, Fakten schnell bereitzustellen, aber sie kann nicht die komplexen, strategischen Entscheidungen treffen, die in der realen Arbeitswelt erforderlich sind. Die Lernenden sollten aufgefordert werden, konkrete Situationen zu analysieren und maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln.
  2. Praktische Aufgaben und Simulationen
    Simulationen oder praxisnahe Aufgaben, die die Lernenden in reale Arbeitssituationen versetzen, sind eine effektive Methode, um sicherzustellen, dass das Wissen anwendbar ist. Diese Form von Prüfungen erfordert von den Lernenden mehr als nur das Reproduzieren von Informationen. Sie müssen das Wissen in einem dynamischen, oft unvorhersehbaren Umfeld anwenden.
  3. Mündliche Prüfungen und Live-Diskussionen
    Eine weitere Möglichkeit, KI-gestützte Prüfungen zu vermeiden, sind mündliche Prüfungen oder Live-Diskussionen. Diese Prüfungsform fordert die direkte Interaktion und das spontane Reagieren auf Fragen oder Herausforderungen – eine Fähigkeit, die KI nicht ersetzen kann.

Der Einsatz von KI in Prüfungen – Chance oder Gefahr?

KI stellt nicht nur eine Herausforderung dar, sondern bietet auch Chancen, Prüfungen transparenter und gerechter zu gestalten. Adaptive Prüfungen, die durch KI unterstützt werden, passen sich an den Wissensstand und das Können der Lernenden an und bieten somit personalisierte Lernwege. Hierbei können Prüfungen dynamisch gestaltet werden: Wenn ein Lernender eine einfache Frage beantwortet, wird eine schwierigere Frage gestellt, die mehr Denkleistung erfordert. Dies ermöglicht eine individuellere Prüfung und reduziert gleichzeitig den Prüfungsdruck.

Jedoch müssen wir sicherstellen, dass die Verwendung von KI in Prüfungen nicht dazu führt, dass die Lernenden ihren Lernprozess delegieren. Der richtige Einsatz von KI sollte darin bestehen, den Lernenden Werkzeuge an die Hand zu geben, mit denen sie kompetent und kritisch umgehen können, anstatt die Verantwortung für ihre eigenen Leistungen abzugeben.

Fazit: Die Zukunft der Prüfungen in einer KI-getriebenen Welt

Die Anforderungen an Prüfungen ändern sich radikal, besonders in einer Welt, in der KI allgegenwärtig wird. Um sicherzustellen, dass Prüfungen weiterhin ein sinnvolles und gerechtes Mittel zur Bewertung der Lernfortschritte sind, müssen wir neue, praxisorientierte Formate entwickeln, die das kreative Denken und die Anwendung von Wissen in den Vordergrund stellen. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Prüfungen ist dabei eine Herausforderung, bietet aber auch die Chance, Prüfungen flexibler, individueller und gerechter zu gestalten.

Für Ausbilder und Weiterbildner bedeutet dies, ihre Prüfungsformate ständig weiterzuentwickeln und sich auf die Veränderungen einzustellen, die KI mit sich bringt. Dies stellt sicher, dass Prüfungen nicht nur Wissen abfragen, sondern die Fähigkeiten der Lernenden wirklich abbilden.

Neue Lernwelten gestalten

Warum didaktische Flexibilität und der Umgang mit sozialen Unterschieden in der Erwachsenenbildung unverzichtbar sind

Die Erwachsenenbildung hat in den letzten Jahren grundlegende Veränderungen erlebt. Während das traditionelle Frontalunterrichtsmodell in der Vergangenheit noch dominierte, erfordert die heutige Lernlandschaft einen dynamischen und flexiblen Ansatz. Dies liegt zum einen an den wachsenden sozialen Unterschieden in den Lerngruppen, zum anderen an den sich ständig weiterentwickelnden Technologien.

Die moderne Erwachsenenbildung, insbesondere im Bereich der Ausbildung und Weiterbildung, steht heute vor großen Herausforderungen. Gruppen werden immer heterogener – nicht nur in Bezug auf das Wissen und die Vorerfahrungen der Lernenden, sondern auch in sozialer Hinsicht. Als Ausbilder oder qualifizierter Weiterbildner ist es deine Aufgabe, flexibel auf die unterschiedlichen Bedürfnisse deiner Teilnehmenden einzugehen und gleichzeitig die soziale Ungleichheit im Bildungssystem zu berücksichtigen.

Die wachsende soziale Kluft in der Erwachsenenbildung

n der modernen Weiterbildung begegnen wir immer häufiger Teilnehmenden, die aus unterschiedlichen sozialen und beruflichen Hintergründen stammen. Während einige bereits in ihrem Berufsleben fest verankert sind und Weiterbildungsmöglichkeiten als zusätzliche Qualifikation betrachten, gibt es andere, die aus bildungsfernen Milieus kommen und vielleicht die Chance zur beruflichen Verbesserung suchen. Diese Unterschiede bringen verschiedene Lernvoraussetzungen mit sich:

  1. Digitale Zugangsbarrieren
    Die Digitalisierung hat das Potenzial, den Zugang zu Wissen für alle zu vereinfachen, doch in der Praxis zeigt sich oft eine digitale Kluft. Menschen aus weniger technikaffinen Berufen oder sozialen Umfeldern haben häufig nicht denselben Zugang zu digitalen Tools oder verfügen nicht über die nötigen Kenntnisse, um diese effektiv zu nutzen. Hier ist es entscheidend, dass Aus- und Weiterbildne rdie digitale Kompetenz fördern und darauf achten, Lerninhalte so aufzubereiten, dass sie für alle zugänglich sind.
  2. Bildungsstand und Berufserfahrung
    Teilnehmende mit höherem Bildungsabschluss und mehr Berufserfahrung haben oft bereits ein fundiertes Basiswissen, das sie nutzen können. Für sie sind neue Inhalte oft leichter zugänglich. Lernende mit weniger Vorkenntnissen oder Berufserfahrung brauchen dagegen mehr Zeit, um sich in komplexe Themen einzuarbeiten.
  3. Soziale Ungleichheit und Zeitressourcen
    Viele Lernende in der Erwachsenenbildung müssen neben ihrer Weiterbildung arbeiten oder familiäre Verpflichtungen erfüllen. Besonders für diejenigen, die aus benachteiligten sozialen Schichten kommen, ist der Spagat zwischen Arbeit, Familie und Weiterbildung oft eine große Herausforderung. Diese Teilnehmenden benötigen flexible Lernangebote, die es ihnen ermöglichen, trotz schwieriger Lebensumstände erfolgreich zu lernen.

Warum ist didaktische Flexibilität so wichtig?

Didaktische Flexibilität ist unerlässlich, um auf diese vielfältigen Bedürfnisse einzugehen. Dabei geht es nicht nur um den Einsatz verschiedener Methoden, sondern auch um die Fähigkeit, Lernumgebungen zu schaffen, die soziale Unterschiede berücksichtigen. Eine starre Methodik kann in einer heterogenen Gruppe schnell dazu führen, dass einige Teilnehmende abgehängt werden.

Beispiele für didaktische Flexibilität in der Praxis:

  • Differenzierte Lernziele: Statt einheitliche Ziele für alle Teilnehmenden zu setzen, kannst du differenzierte Lernziele formulieren, die an den individuellen Wissensstand und die berufliche Erfahrung angepasst sind. Dadurch erhält jeder die Chance, in seinem eigenen Tempo zu lernen.
  • Blended Learning und hybride Lernformate: Hybride Formate, die sowohl Präsenz- als auch Online-Lernmodule umfassen, ermöglichen es, flexibel auf die zeitlichen und räumlichen Bedürfnisse der Teilnehmenden einzugehen. Vor allem Menschen mit eingeschränkter Verfügbarkeit profitieren von der Flexibilität, die digitale Lernformate bieten.
  • Aktive Lernmethoden und partizipative Formate: Der Einsatz von Gruppenarbeiten, Projekten und Simulationen stellt sicher, dass alle Lernenden aktiv in den Unterricht eingebunden werden. Besonders in heterogenen Gruppen fördert dies den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Teilnehmenden mit unterschiedlichen Hintergründen.

Technologische Hürden und soziale Gerechtigkeit

ine weitere große Herausforderung ist der Zugang zu digitalen Tools. In vielen Weiterbildungskontexten sind technische Geräte oder der Zugang zu schnellem Internet nicht selbstverständlich. Gerade für Teilnehmende aus bildungsfernen oder einkommensschwachen Haushalten sind diese Hürden nicht zu unterschätzen. Hier können Ausbilder durch die Bereitstellung von Ressourcen oder die Auswahl zugänglicher Tools einen wichtigen Beitrag zur Chancengleichheit leisten.

  • Niedrigschwellige digitale Tools: Der Einsatz einfach zu bedienender Plattformen und Apps kann helfen, digitale Zugangsbarrieren abzubauen. Es ist wichtig, dass die technischen Anforderungen an die Lernenden gering gehalten werden, um die Nutzung für alle zu erleichtern.
  • Offline-Optionen und asynchrone Lerninhalte: Nicht alle Lernenden haben die Möglichkeit, regelmäßig an Online-Sitzungen teilzunehmen oder benötigen zusätzliche Offline-Materialien. Die Bereitstellung von asynchronen Lernangeboten wie Aufzeichnungen oder schriftlichen Zusammenfassungen kann die Teilnahme auch unter schwierigen Bedingungen ermöglichen.

Der Schlüssel zur sozialen Gerechtigkeit in der Weiterbildung

ie Förderung von sozialer Gerechtigkeit in der Erwachsenenbildung beginnt mit dem Bewusstsein dafür, dass nicht alle Lernenden mit denselben Ressourcen oder Voraussetzungen ausgestattet sind. Durch didaktische Flexibilität und den gezielten Einsatz von inklusiven Methoden kannst du als Ausbilderoder qualifizierteWeiterbildnerdazu beitragen, diese Unterschiede auszugleichen und allen Teilnehmenden die gleichen Chancen zu bieten.

Es ist deine Aufgabe, Lernumgebungen zu schaffen, in denen sich jedeLernende unabhängig vom sozialen Hintergrund weiterentwickeln kann. Dies erfordert eine kontinuierliche Reflexion deiner Methoden und die Bereitschaft, immer wieder neue Wege zu gehen, um auf die Bedürfnisse deiner Teilnehmenden einzugehen.

Fazit: Didaktische Flexibilität ist der Schlüssel zur sozialen Gerechtigkeit in der Erwachsenenbildung

Die Erwachsenenbildung steht heute vor der großen Herausforderung, soziale Ungleichheiten auszugleichen und gleichzeitig auf die individuellen Lernbedürfnisse der Teilnehmenden einzugehen. Didaktische Flexibilität ist der Schlüssel, um diese Balance zu erreichen. Indem du auf die Vielfalt in deinen Lerngruppen eingehst und flexible, inklusive Methoden einsetzt, kannst du nachhaltiges Lernen fördern und gleichzeitig einen Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit leisten.

Was Lehrende von TikTok lernen können (Ja, wirklich!)

Was hast Du beim Lesen des Titels gedacht?

Vielleicht treibst Du Dich gar nicht so viel auf Social Media herum und weißt überhaupt nicht, was „TikTok“ eigentlich bedeuten soll.

Vielleicht bist Du noch immer skeptisch, denn Du kennst den Begriff TikTok nur als diese App, die Deine jüngeren Lernenden ständig ablenkt.

Vielleicht bist Du aber auch neugierig, was in aller Welt wir gerade von dieser Plattform als Lehrende angeblich lernen können sollen.

Gut, denn genau deshalb sind wir schließlich hier!

Ein Vorwort für Skeptiker:innen

Die Plattform TikTok steigt seit einigen Jahren in der Popularität, gerade auch bei jüngeren Zielgruppen.

Hier finden sich Kurzvideos von 15 Sekunden bis zu etwa drei Minuten. Und ja, vor allem finden sich hier natürlich Videos, die wir nicht unbedingt mit dem Lehren und Lernen in Verbindung bringen würden.

Das müssen wir aber auch gar nicht, denn die Prinzipien dieser speziellen Contentform sind für uns viel interessanter als der eigentliche Inhalt. Wir wollen Dich also gar nicht dazu anhalten, Dir einen Account oder gar selbst Videos zu erstellen.

Zudem sind wir hier aber immer offen für neue Impulse und glauben daran, dass wir immer und überall wichtige Lernerfahrungen mitnehmen können.

Das ist schließlich auch unsere Message, oder? Lebenslanges Lernen wollen wir predigen, aber dann sperren wir uns manchmal ganz grundsätzlich gegen bestimmte Dinge – oftmals, ohne eigentlich besonders viel darüber zu wissen.

Dabei muss es schließlich zentrale Gründe geben, wieso eine solche App so beliebt ist und Menschen stundenlang mit dem Schauen dieser Videos zubringen können.

Genau diese Gründe haben wir heute einmal unter die Lupe gelegt und uns 5 Tipps überlegt, die wir von einer Plattform wie TikTok als Lehrende mitnehmen können:

Tipp 1: Betonung auf Kurz!

Wie soeben erklärt, finden sich auf TikTok Kurzvideos. Das Stichwort „Kurz“ ist dabei wohl entscheidend.

Denn wenn wir beispielsweise ein einziges Video mit einer Dauer von 30 Minuten schauen, würde uns das sicherlich wesentlich länger vorkommen als viele einzelne dynamische Videos.

Es gibt sogar einige didaktische Ansätze, die genau dieses Prinzip stützen. Da gibt es zum Beispiel das >>Microlearning, das speziell auf kurze Lernimpulse setzt.

Die Idee dahinter ist zusammengefasst, dass unser Gehirn so ständig aktiv bleibt und erst gar nicht von einer eintönigen Input-Welle eingelullt werden kann. Auch die bekannte 7-Minuten Regel für Reden und Vorträge greift diesen Gedanken auf.

Grundsätzlich wird gerne die Behauptung aufgestellt, dass (vor allem jüngere) Lernende eine immer kürzere Aufmerksamkeitsspanne haben.

Dabei hat der Mensch an sich überhaupt nicht die kognitiven Kapazitäten, um einem einstündigen Vortrag ohne Unterbrechungen zu folgen und alles aufzunehmen.

Deshalb ist der erste von TikTok abgeleitete Tipp auch überhaupt nicht verwunderlich:

Fasse Dich kurz und setze auf kürzere Einheiten!

Je mehr wir und unser Gehirn in Bewegung bleiben, desto länger bleiben wir am Ball. Daher sollte es uns ebenfalls nicht wundern, wenn Menschen lange Zeiten auf einer App wie TikTok vor sich hin scrollen können.

Die Impulse bewegen sich schnell, halten uns kognitiv aktiv und lassen keine Langeweile zu. So vergehen Stunden wie Minuten, ohne dass wir auf die Uhr schauen. Durchaus also etwas, das wir gerne für unsere Veranstaltungen hätten, oder?

Tipp 2: Gut verknüpfen!

Der zweite Tipp baut teilweise auf dem ersten Punkt auf, beziehungsweise funktioniert in Verbindung damit.

Denn ein weiterer Grund, wieso das Scrollen so lange anhalten kann, ist dass die Inhalte niemals enden. Als User:in wirst Du einfach immer weitergeleitet und da die Videos so kurz sind, denken wir dann: „Ach, eins oder zwei kann ich noch eben schauen“.

Diese Psychologie kann im Bezug auf Apps wie TikTok eventuell sogar problematisch werden und zu einer echten Zeitverschwendung führen. Aber für uns können wir hier einen weiteren wichtigen Tipp mitnehmen:

Verknüpfe und verlinke Deine Inhalte!

Wenn Impulse aufeinander aufbauen und gut verbunden sind, sind wir eher geneigt, weiterzumachen. Zwei kurze Lernvideos werden wir uns noch eher vor einer Pause anschauen, als einen riesigen Text.

Tipp 3: Spaß ist erlaubt!

Natürlich sind Apps und Plattformen auch aus dem einfachen Grund so beliebt, dass sie Spaß machen. Hier können wir abschalten, lachen und witzige Dinge an Freunde weiterleiten.

Auch für die Erstellung von Weiterbildungsinhalten können wir hier wieder etwas mitnehmen: Lernen darf und soll Freude machen!

Auch wir dürfen uns etwas auflockern und bei der Erstellung von Materialien oder Lernvideos mehr Spaß haben.

Das bedeutet nicht, dass Du den Clown spielen oder voll auf die Edutainment-Schiene gehen musst. Sondern viel eher, dass wir uns ein wenig von der Vorstellung verabschieden dürfen, dass Lernen und Wissen immer bierernst sein müssen, um effektiv zu sein.

Lernen kann tatsächlich auch über solche informellen Kanäle stattfinden und wir merken es kaum, da das Interesse und der Spaßfaktor natürlich eingebunden werden.

Du musst Dich dafür nicht verbiegen und gezwungen auf locker machen, sondern einfach bewusst Deine eigene Persönlichkeit und Sinn für Humor zum Tragen kommen lassen.

Tipp 4: Nutze Medien!

Dieser Tipp ist vielleicht die offensichtlichste Ableitung aus beliebten Video-Plattformen wie TikTok. Menschen, und damit unsere Lernenden, sind mittlerweile an kontinuierlichen Medienkonsum gewöhnt.

Die meisten schauen gerne Videos oder andere audio-visuelle Inhalte. Wenn wir in der Weiterbildung nur textliche Lernmaterialien nutzen, schränken wir uns ohnehin sehr ein.

Binde Videos ein oder erstelle sie am besten sogar selbst!

Ein guter Medienmix empfiehlt sich immer und vor allem kurze Videos reichern eine Veranstaltung sehr an. Du kannst zum Beispiel in >>diesem Artikel einige wichtige Tipps für aktivierende Lernvideos finden.

Tipp 5: Anregung & Community

Was viele Menschen an TikTok und anderen Social Media Plattformen so schätzen, ist dass sie sich sehr aktiv eingebunden fühlen.

Es gibt ein anregendes Community-Gefühl und viele der kurzen Videos laden zu direkten Handlungen ein.

Sprich‘ Deine Lernenden in Deinen Inhalten direkt an!

Denke bei der Erstellung von Inhalten – egal in welcher Form – immer an die konkreten Lernenden und fordere sie so oft wie möglich zu aktiven Handlungen auf.

Dazu kann auch eine aktive Community jedes Seminar beleben. Entweder eine Messenger-Gruppe während der Dauer oder auch ein allgemeines „Sammelbecken“ für Dein Thema, in das Du beispielsweise alle Deine Alumni und Interessierte zum Austausch einladen kannst.

Natürlich können hier auch Deine eigenen Social Media oder Webseiten zu diesem Zweck dienen. Wenn Du mittlerweile etwas mutiger geworden bist, kannst Du auch über eigene Kanäle auf Plattformen wie YouTube oder ja, sogar TikTok nachdenken.

Denn je nachdem wie Deine Zielgruppe aussieht, kannst Du über diese Wege viel Bewusstheit für Dein Thema und auch eine Community schaffen.

Damit möchten wir noch einmal abschließen: Habe keine Angst vor neuen oder „trendigen“ Plattformen wie TikTok oder verurteile sie vorschnell als hirnloses Entertainment. Frage Dich stattdessen, aus welchen Gründen diese Dinge so beliebt sind und was wir daraus lernen können – ein paar Impulse hast Du hoffentlich auch heute mitgenommen!

Übrigens, wenn Du auf der Suche nach Lernimpulsen bist, die genau aus der anderen Ecke kommen: Vor Kurzem haben wir praktisch über das genaue Gegenstück, die Podcasts, in einem >>Artikel gesprochen und erkundet, wie wir sie in der Weiterbildung einsetzen können!

Der Seminarraum als Lernhindernis?

Der Raum, in dem wir uns physisch befinden, beeinflusst uns immer.

Oftmals sogar mehr oder weniger unterbewusst, aber dennoch ist der Raum auch in einer Lernsituation ein Faktor.

Die Temperatur, Außengeräusche, die Anordnung der Stühle im Verhältnis zu den Menschen, die Plakate an den Wänden.

Alles Dinge, die unbedeutend erscheinen, aber zusammen doch einen individuellen Effekt auf Lernende haben können.

Manchmal können diese Effekte sogar zum Lernhindernis werden, aber vor allem solltest Du auch als Trainer:in einen verstärkten Sinn für das Seminarumfeld haben.

Denn oftmals kannst Du selbst mit kleinen Veränderungen den Raum lernförderlicher gestalten oder sogar in einen Lernimpuls verwandeln.

Der Raum formt die Stimmung

Es mag Dir vielleicht noch nicht bewusst sein, aber selbst die grundlegendsten Faktoren in einem Raum haben einen Einfluss auf uns.

Das fängt an beim Licht: Am allerbesten ist es, wenn Du so viel natürliches Licht wie möglich in einen Raum lässt.

Räume mit großen Fenstern und damit Tageslicht haben immer einen positiven Einfluss auf Stimmung und Aufmerksamkeit. Künstliches Licht macht uns schneller müde und somit demotiviert.

Selbst die Wandfarbe kann unsere Stimmung lenken. Dunkle Farben lassen einen Raum kleiner und beengter wirken, hellere Farben machen uns gleich wacher.

Auch über die Anordnung der Stühle und Tische im Raum solltest Du Dir Gedanken machen. Was hier am besten ist, kann von Deinen Gegebenheiten abhängen.

Grundsätzlich solltest Du aber kein Grundschul-Klassenzimmer oder Prüfungsgefühl aufkommen lassen – also besser keine nach vorne gerichteten Einzeltische.

Denn diese Ausrichtung trennt nicht nur die Lerngruppe voneinander, sondern richtet auch die Veranstaltung wortwörtlich auf die Lehrperson aus. Und wenn Du eher die Perspektive als Lernprozessbegleiter:in einnimmst, liegt der Fokus mehr auf der Gesamtgruppe.

Daher ist es in den meisten Fällen förderlich, wenn Tische und Stühle etwa in Kleingruppen oder einer U-Form angeordnet sind. So können Lernende viel einfacher kommunizieren und Augenkontakt suchen.

Auf diese Weise können Teilnehmer:innen nämlich auch aufeinander achten und die Gruppendynamik entwickelt sich natürlicher.

Was uns beeinflusst

Wie Du vielleicht siehst: Du kannst als Trainer:in oder Dozent:in didaktisch alles „richtig“ machen und trotzdem können Lernende von äußeren Faktoren in ihrem Lernprozess behindert werden.

Das liegt daran, dass in Menschen immer mehr vorgeht, als wir sehen oder kontrollieren können. Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Faktoren, die unsere Stimmung – und damit auch den Lernerfolg – beeinflussen können:

1. Persönliche Konnotationen

Konnotationen und Assoziationen sind oftmals sehr unbewusst, aber trotzdem sehr einflussreich.

Das kann sogar der Geruch im Raum oder von draußen sein, der in uns etwas hervorruft und ablenkt. In diese Prozesse haben wir wenig Einblick und sie sind sehr individuell.

Sind Trainer:innen hier also machtlos? Nicht unbedingt.

Natürlich ist es illusorisch, dass Du jeden kleinen Störfaktor erspüren und eliminieren kannst. Aber indem Du über störende und förderliche Faktoren offen mit der Gruppe sprichst, kannst Du besser reagieren und Blockaden lösen.

Es lohnt sich auch, in den Pausen ganz genau hinzuhören, denn hier thematisieren die Lernenden viel eher, was ihnen gerade durch den Kopf geht.

2. Allgemeine Umweltbedingungen

Diese allgemeinen Faktoren beeinflussen die gesamte Gruppe und sind für Dich als Trainer:in auf jeden Fall leichter zu erfassen.

Ein enger, dunkler Raum wird sich ziemlich sicher nicht lernförderlich auswirken, unabhängig von den persönlichen Konnotationen.

Endlich mal wieder raus

Das Trainingsumfeld muss übrigens natürlich nicht immer nur ein Seminarraum sein – vor allem wenn der Raum eher bedrückend wirkt.

Nach 2 Jahren, in denen viele Lernende viel Zeit vor Bildschirmen verbracht haben, können sie etwas Natur und frische Luft gut gebrauchen.

Dafür musst Du auch gar nicht unbedingt weit raus aufs Land. Vermutlich hast Du in nächster Nähe eine Möglichkeit, um an der frischen Luft zu lernen.

Selbst nur für eine kurze Einheit direkt vor die Tür des Gebäudes zu gehen, versorgt die Gehirne der Lernenden schon mit neuer Energie.

Online Lernorte anbieten

Übrigens musst Du auch Online nicht unbedingt auf kleine Outdoor-Einheiten verzichten. Du kannst beispielsweise eine Paararbeit als Walk&Talk anlegen, bei der die Teilnehmer:innen sich bei einem kleinen Spaziergang per Telefon austauschen.

Und auch Online hast Du die Möglichkeit etwas Variation bei den digitalen Lernorten reinzubringen.

Über Zoom oder ähnliche Konferenz-Plattformen kannst Du Deine Lernenden mit virtuellen Hintergründen an verschiedene Orte entführen.

Auch die immersive Ansicht (Zoom) oder der Zusammen-Modus (MS Teams) können das Lernszenario inhaltlich anpassen.

Die immersive Ansicht in Zoom

Dein Hintergrund kann ebenfalls ein Teil des Lernraumes sein. Egal ob Du einen virtuellen Hintergrund oder Deinen echten Raum nutzt, hier gelten ähnliche Regeln wie in Präsenz.

Helle, klare Farben und Tageslicht wirken offener. Alles, was ablenkt, sollte aus Deinem Hintergrund verschwinden, um den Fokus zu halten.

Ein schönes Flipchart kann Dir zusätzlich helfen, um die Erwartungen einzustellen und einladend zu wirken.

Was, wenn der Raum suboptimal ist?

Natürlich hast Du nicht immer volle Kontrolle über alle Umweltfaktoren. Du kannst bei einer Inhouse Schulung nicht die Wände in einer helleren Farbe streichen.

Hier kann es helfen, wenn Du Dir ein paar einfache Plakate oder Flipcharts anlegst, die Du mitnehmen kannst.

Diese sollten dabei nicht vollgepackt mit Informationen sein, sondern eher allgemein thematisch einstimmen. Denn wilde Wanddekoration und ein Haufen Plakate kann eher die Aufmerksamkeit ablenken.

Alternativ kannst Du natürlich auch technische Mittel nutzen und etwa über einen großen Bildschirm entspannende Bilder zeigen, wenn er gerade nicht anderweitig gebraucht wird – beispielsweise während der Gruppenarbeiten.

Wenn das Licht unangenehm ist, kannst Du zum Beispiel mit Tageslichtlampen Abhilfe schaffen. Diese Dinge sind zwar mehr Aufwand für Dich, aber können sich für örtlich ungebundene Trainer:innen sehr lohnen.

Im Übrigen kann es schon helfen, wenn Teilnehmer:innen im Vorfeld auf weniger ideale Rahmenbedingungen vorbereitet sind.

Wenn Du schon weißt, dass ein Seminarraum eher ungünstig ist, kannst Du Deine Gruppe mit einem Bild und einer humorvollen Beschreibung darauf vorbereiten. Wenn die Erwartungen richtig eingestellt sind, kann die anfängliche Frustration eventuell vermieden werden.

Auch die Gruppengröße kann bei der Planung eine Rolle spielen. Wenn Du den Raum kennst oder Bilder erfragen kannst, solltest Du entsprechend planen. Die richtige Balance zwischen nicht überfüllt, aber auch nicht zu leer zu finden, braucht ein gutes Gespür.

Denn eine Handvoll Lernende fühlt sich in einem riesigen Konferenzsaal übrigens vermutlich auch nicht sonderlich wohl – alleine die Akustik kann dann schon zum Unwohlsein beitragen.

Wenn es für Dich eine Möglichkeit ist einen dauerhaften Seminarraum zu mieten, kann sich das grundsätzlich lohnen. Denn in Deinem eigenen Raum hast Du immer die beste Kontrolle über die räumlichen Aspekte.

Dieser Heimvorteil kann Dir helfen den Seminarraum so lernförderlich wie möglich zu gestalten und Du bist weniger abhängig von externen, ständig wechselnden Einflüssen. Auch für Trainer:innen, die sich mit Technik noch nicht sicher fühlen, kann das im Übrigen eine gute Option sein.

Externe Lerninhalte – Ja oder Nein?

Wenn Du selbst Seminare oder Weiterbildungen planst, weißt Du eins ganz genau: Es ist eine Menge Arbeit.

Es macht einen großen Unterschied, ob Du als Trainer:in oder Dozent:in selbst für Deine Inhalte verantwortlich bist, oder diese im Prinzip vorgegeben bekommst.

Denn nun stehst Du vor der Frage: Mache ich alle meine Inhalte selbst oder greife ich auf externe Quellen zurück?

Denn da die Planung und Erstellung von Lerninhalten so viel Arbeit ist, sind bestehende Inhalte manchmal sehr verführerisch.

Doch ist dieser Weg wirklich der Richtige und in welchen Fällen machen externe Inhalte vielleicht sogar mehr Sinn?

Selbstgemacht schmeckt’s am besten?

Selbstständige Trainer:innen stehen besonders oft unter dem Druck, alle ihre Inhalte selbst erstellen zu wollen.

Denn das hat eine Menge Vorteile:

Einen hohen Wiedererkennungswert und vor allem auch die persönliche Bindung zu den Teilnehmer:innen – gerade Online ein wichtiger Faktor.

Außerdem kannst Du bei Deinen eigenen Inhalten natürlich ganz genau darauf achten, dass Du nur die relevanten Themen ansprichst. Eventuell kannst Du so sogar sehr individuelle oder kundenspezifische Inhalte erstellen.

Du kannst außerdem sicherstellen, dass Deine Inhalte ganz genau an Deine pädagogische Philosophie angelehnt sind.

Und: Wenn Du Dir die entsprechenden Skills für etwa Videoerstellung erarbeitet hast, kannst Du gleich Inhalte für andere Zwecke erstellen, wie etwa Deine Webseite oder Social Media.

Falls Du Dir jetzt noch Sorgen machst, dass selbst erstellte Videoinhalte qualitativ nicht Deinem Standard entsprechen: Bei Teilnehmer:innen zählt Individualität und Authentizität oftmals viel mehr als professionell produzierte Videos.

Außerdem wirst Du ganz bestimmt überrascht sein, wie schnell Du Fortschritte machst und Deine eigenen Lernvideos verbessern kannst.

Tipp: Autorentools nutzen

Natürlich gibt es mehr als nur Lernvideos. Du kannst vielfältige Unterlagen einsetzen, Quizze nutzen oder verschiedene Aufgaben erstellen.

Für alle diese Zwecke eignen sich Autorentools und andere Lernplattformen besonders für Trainer:innen, die bisher noch wenig eigene Inhalte haben.

Denn mit Hilfe eines Autorentools kannst Du schnell und intuitiv Lernunterlagen erstellen und gleichzeitig direkt auf Deiner Plattform zur Verfügung stellen.

Zudem bieten viele Plattformen auch immer die Möglichkeit, Dein eigenes Branding einfließen zu lassen.

Tools wie etwa >>blink.it funktionieren nach einem Baukastensystem, in das Du Dich relativ schnell einarbeiten kannst. Denn Du brauchst hier auch für Online-Inhalte keine erweiterten Programmierkenntnisse.

Denn es gibt meist viele Vorlagen und Beispiele, mit deren Hilfe Du Deine Inhalte erstellen und anpassen kannst.

Quelle: blink.it

Was bieten externe Inhalte?

Kein Mensch kann alles.

Selbst als Trainer:in mit viel Erfahrung und Kompetenzen bist Du sicherlich nicht auf jedem Teilgebiet Expert:in. Oder eventuell gibt es einfach Bereiche, die Dir weniger Spaß machen als andere.

Zum Glück gibt es auf der Welt für jede noch so kleine Nische Expert:innen, die ihre Inhalte im Internet zur freien Verfügung stellen.

Eine der bekanntesten Anlaufstellen für öffentlich verfügbare Inhalte ist natürlich YouTube. Hier hast Du den Vorteil, dass Du oftmals direkt das richtige visuelle Material mit unterstützender Erklärung findest.

Du musst nicht direkt die Videos an sich verwenden, aber kannst sie als Ausgangspunkt oder weiterführende Quelle benutzen.

In >>diesem Artikel besprechen wir, wieso speziell YouTube eine so nützliche Lernplattform sein kann. Denn Du wirst vielleicht überrascht sein, wie viele Kolleg:innen aus der Bildung ihre Inhalte auf der Videoplattform teilen.

Falls Du keine YouTube Inhalte nutzen möchtest, findest Du auch an vielen anderen Stellen vorgefertigte Inhalte – oftmals speziell von und für Pädagog:innen.

>>Die Dozenturio Suchmaschine erlaubt Dir beispielsweise eine Stichwortsuche mit der Du auch frei verfügbare Arbeitsblätter und andere Unterlagen finden kannst.

Grundsätzlich gilt: Wenn Du externe Inhalte verwenden möchtest, achte falls nötig immer auf die entsprechenden Quellenangaben!

Kann extern sogar besser sein?

Es gibt gewisse Themen, die einfach schon Millionen Mal erklärt wurden – und das vielleicht sogar besser oder umfangreicher, als man es je selbst könnte.

Eventuell hast Du sogar selbst im Rahmen Deiner Lieblingsthemen ein paar Aspekte, die Du gerne abgeben würdest.

Wenn Du also am Rande Deiner Seminare über die Excel Software sprichst, musst Du sicherlich keine eigene Excel Schulung erstellen.

Viele Standard-Inhalte sind sogar ziemlich kostengünstig verfügbar, da sie nur einmal erstellt und dann vielfach verteilt werden können.

Insbesondere wenn Du noch wenig Erfahrung mit der Erstellung eigener Lerninhalte hast, können externe Inhalte durchaus Sinn machen.

Denn die besagten Excel-Expert:innen wissen vermutlich ganz genau, wie sie eine sinnvolle Schulung zu diesem Thema aufbauen.

Hilfe Holen ist OK!

Vielleicht fühlst Du Dich mit dem Anspruch alle Inhalte selbst erstellen zu müssen aktuell überfordert.

Eventuell fehlen Dir derzeit auch noch Kompetenzen im Bereich der Videoerstellung oder ähnlichem. Oder es ist einfach ein Zeitproblem, denn eins steht leider fest: Inhalte selbst erstellen braucht eine Menge Zeit.

In diesen Fällen ist es sicherlich keine Schande, externe Inhalte heranzuziehen. Zum Start können Dir fertige Lerninhalte den Einstieg erleichtern, bis du festen Stand gefunden hast.

Darüber hinaus können weitere Quellen manchmal zusätzliche Perspektiven eröffnen und Deine Themen aus neuen Blickwinkeln beleuchten.

Außerdem kannst Du natürlich Skills entwickeln und mit der Zeit einige der externen Inhalte ersetzen. In unserem >>Artikel zum Videodreh für Einsteiger:innen bekommst Du hierzu beispielsweise einige Tipps.

Denn auf Dauer wirst Du vielleicht merken, dass standardisierte Inhalte zu wenig individuell auf die für Deine Zielgruppe relevanten Situationen eingehen. Dieser Transfer ist es schließlich, was die Inhalte am Ende wirklich anwendbar macht.

Zusätzlich verschaffen Dir externe Standardinhalte nicht unbedingt einen „Wettbewerbsvorteil“ im Vergleich zu Deinen individuellen Lerninhalten.

Unser Fazit ist also:

Externe Inhalte müssen nicht vollkommen verpönt sein und können Dir einen Start ermöglichen, während Du mehr Erfahrung sammelst. So kannst Du Dir zu Beginn etwas Stress ersparen, Dich in die Materie einarbeiten und mit der Zeit immer mehr Inhalte selbst erstellen.

Trainer:in 4.0 – Wer ist das?

Die Bildungswelt verändert und entwickelt sich kontinuierlich.

In den letzten zwei Jahren haben wir in vielerlei Hinsicht sogar sicherlich eine beschleunigte Entwicklung gesehen.

Das hat bei vielen Trainer:innen Unsicherheit ausgelöst und bis heute fühlen sich einige beim Blick auf die Zukunft überfordert.

Denn gleichzeitig kompetente Präsenz-, Online- und Hybrid-Trainer:innen im ständigen Wechsel zu sein, ist eine ganz schöne Mammutaufgabe.

Wir ziehen daher heute einmal Resümee und haben gesammelt, welche Skills moderne Trainer:innen für eine sichere Zukunft besonders brauchen:

Die richtige Dosis Online

Viele Trainer:innen mussten vor zwei Jahren schmerzlich erfahren, dass sie im Online-Bereich etwas Nachholbedarf haben.

Aber auch jetzt gibt es immer noch viele, die sich mit Online überfordert fühlen. Dabei kann ein solides digitales Konzept ein wichtiger Baustein für die Zukunftsfestigkeit sein.

Es fühlt sich vielleicht weniger überwältigend an, wenn Du Dir einen kleinen Methodenkoffer anlegst, mit dem Du dich sicher fühlst.

Heißt also nicht, dass Du jede Plattform und jedes Tool in- und auswendig kennen musst. Sondern es reicht oft vollkommen aus, wenn Du Dich detailliert in eine Plattform (wie zum Beispiel Zoom) einarbeitest und dazu drei einfache Allround-Tools (etwa Jamboard, Padlet) gut kennst.

Mit diesen Werkzeugen kannst Du ohne Probleme ein teilnehmerorientiertes Online-Seminar mit Gruppenarbeiten auf die Beine stellen!

Festgefahren?

Auch dies ist eine wichtige Erkenntnis der letzten Zeit: Stillstand ist keine Option.

Ohne Flexibilität und die Fähigkeit auch spontaner zu reagieren, werden wir schnell unschön überrascht.

Verschiedene Formate grundsätzlich zu verstehen und kurzfristig umstellen zu können, ist beinahe unverzichtbar geworden.

Ein verlässliches Konzept zu haben, ist immer gut. Aber bei technischen Störungen oder unvorhergesehenen Umstellungen einige Pläne in der Hinterhand zu haben, kann Dir heutzutage wahrlich das Trainer-Leben retten.

Denn ein Plan A ist immer nur so gut wie ein Plan B.

Nehmer-Qualitäten

Ja, auch kritisches Feedback mussten einige Trainer:innen zuletzt häufiger einstecken als sie es aus ihren Präsenz Seminaren gewohnt waren.

Viele Trainer:innen haben uns erzählt, dass sie dieses Gefühl der Unsicherheit sehr getroffen hat. Denn wenn Du es gewohnt warst, Dich pädagogisch sicher und kompetent zu fühlen, hat Dir die Pandemie vielleicht auch ziemlich den Boden unter den Füßen weggezogen.

Aber selbst aus diesen Erfahrungen können wir für die Zukunft lernen: Kritikfähigkeit ist eine wichtige Kompetenz.

Und die Basis für unsere Weiterentwicklung ist das Feedback der Teilnehmer:innen. Wenn Du Dich in einem Bereich unsicher fühlst, sind Feedback und Austausch sogar noch wertvoller – auch wenn es nicht gleich auf Anhieb so positiv ist wie erhofft!

Die richtige Ausrichtung

Die Zeiten des Frontal-Unterrichts sind vielerorts vorbei – zum Glück.

Denn die meisten Pädaog:innen haben mittlerweile erkannt, dass nur Handlungswissen den Lernenden wirklich langfristig nutzt.

Denn die wichtige Frage, nach der Berufstätige beurteilt werden, ist am Ende nicht „Was weißt Du?“, sondern „Was kannst Du?“.

Und dennoch neigen viele gute Lernbegleiter:innen gerade Online dazu, in alte Muster zu verfallen. Denn wenn Du mehr mit der Technik als der Gruppe beschäftigt bist, lenkt das vom Wesentlichen ab.

Daher brauchst Du zumindest handlungsgorientierte Basismethoden, die in verschiedenen Modi funktionieren und in denen Du dich gleichermaßen sicher fühlst.

Auch der Wert der Lerngruppe an sich sollte von modernen Trainer:innen nicht unterschätzt werden. Das riesige methodische Potential, das in der Gruppe schlummert, wird nur durch soziale Lernsettings wirklich genutzt.

Lebenslanges Lernen

Wie wichtig das lebenslange Lernen auch für uns ist, haben wir alle am eigenen Leib erfahren. Idealerweise sollte das nicht ganz so abrupt ablaufen, sondern ein kleines Stück jeden Tag.

Selbst die kompetentesten Trainer:innen können sich noch verbessern und neue Tools und  Methoden entdecken.

Sei neugierig und tausche Dich so viel wie möglich mit anderen Pädagog:innen aus – so fällt es Dir ganz leicht, natürlich up-to-date zu bleiben.

Gerade Online gibt es viele gute Austauschgruppen – wir haben übrigens auch eine, mit über 600 Trainer:innen und monatlichen Treffen, die Du >>hier findest 😉

Teamwork – auch für Selbstständige

Wo wir gerade über das Netzwerken sprechen: Einige freiberufliche und selbstständige Trainer:innen leben manchmal als natürliche Konsequenz in ihrer eigenen Blase.

Dadurch verkümmern die Teamwork-Fähigkeiten ab und zu etwas. Dabei sind zum Beispiel Business Partnerschaften oftmals eine fantastische Gelegenheit, um voneinander zu lernen und Dich besser zu positionieren.

Mit methodisch gleichgesinnten Trainer:innen gemeinsame Lernvideos, Podcasts oder eBooks zu erstellen, kann für alle Seiten fruchtbar sein.

Auf diese Weise hast Du zusätzlich auch immer Ansprechpartner:innen, wenn Du mal eine neue Methode oder ein Tool gemeinsam ausprobieren möchtest.

Kulturelles Bewusstsein

Das globale Dorf in vielen Unternehmen und Lerngruppen schon lange Realität. Und auch über das Internet und soziale Medien vernetzen wir uns immer mehr über Grenzen hinweg.

Das bedeutet auch für Trainer:innen (sowie für Menschen insgesamt), dass interkulturelle Offenheit als Kompetenz immer wichtiger wird.

Tatsächlich kann kulturelle Vielfalt ein unglaublich belebender Faktor für viele Gruppenarbeiten sein. Denn verschiedene Sichtweisen und kulturelle Perspektiven eröffnen allen Teilnehmer:innen neue Horizonte.

Die gute Nachricht zum Schluss

Auch wenn der Blick in die Zukunft vielleicht manchmal ungewiss ist, der Beruf Pädagog:in ist insgesamt ziemlich krisensicher.

Moderne Lernbegleiter:innen mit Erfahrung werden immer gebraucht werden, auch wenn sich Lernformen und Methoden verändern mögen.

Tatsächlich bietet die BBC eine >>Jobsuchmaschine an, die anzeigt mit welcher Wahrscheinlichkeit Berufsfelder automatisiert werden können:

Quelle: BBC

Wenn man dieser Grafik also Glauben schenken mag, brauchen sich Trainer:innen so schnell keine Sorgen machen – solange sie dafür sorgen, dass sie pädagogisch auf der Höhe bleiben.

Gibt es noch einen Kompetenzbereich, den Du persönlich für besonders wichtig hältst? Dann schreibe uns einen Kommentar!

So gelingt Dir eine Challenge, die Wunschkund:innen anzieht

Wenn Du gelegentlich auf Social Media unterwegs bist, hast Du sicherlich schon die eine oder andere Challenge gesehen.

Eine Challenge, also wortwörtlich eine Herausforderung, ist meistens eine mehrtägige Aktion, die ein bestimmtes Ziel verfolgt.

„Die 21 Tage Meditations Challenge“, „1 Woche vegan leben“,  „Die 7-Tage Money Mindset Challenge“, und so weiter.

Es gibt Challenges auf allen Gebieten; sehr beliebt sind beispielsweise auch Technik oder bestimmte Programme. Denn so können Teilnehmer:innen mit etwas Anleitung ein paar praktische Tipps mitnehmen und sich gemeinsam mit anderen in die Grundsätze einarbeiten.

Wenn Du schon eine Weile bei uns bist, warst Du eventuell auch schon mal beim bekannten „Methodenkoffer“ dabei, Andreas Challenge für Trainer:innen.

Welchen Zweck erfüllt eine Challenge für Dich und wie gestaltest Du sie so, dass sie für die Teilnehmer:innen tatsächlich auch inhaltlich von Nutzen ist?

Wieso kann sich eine Challenge für Dich lohnen?

Dass Du mittlerweile auf den sozialen Medien über so vielfältige Challenges stolperst, hat meistens einen wichtigen Hintergrund: Neukundengewinnung. Denn über eine thematisch interessante Challenge holst Du Dir genau die Menschen heran, die Deinen Inhalten – und in der Folge auch Deinen Angeboten – zugewandt sind.

Es sei erwähnt, dass Du für die Vermarktung einer Challenge auf jeden Fall etwas Geld in die Hand nehmen musst, etwa in Form von Facebook Werbung.

Denn wir gehen mal davon aus, dass Du keine Millionen Follower hast und Deine Challenge mal eben organisch füllen kannst. Keine Sorge, das geht den meisten Challenge-Ersteller:innen so.

Im Übrigen ist auch das ein Nebeneffekt einer interessanten Challenge. Du wirst neue Follower gewinnen, die an Deinen Inhalten Interesse haben und auch Deinen E-Mail Verteiler mit neuen Kontakten auffüllen.

Eine Challenge ist ein relativ aufwändiges Freebie, das bedeutet aber nicht, dass Du damit nur finanziellen Verlust machen wirst. Denn idealerweise bietest Du neben dem kostenlosen Content der Challenge auch gleich ein passendes Seminar-Angebot oder Ähnliches an.

Das ist der Gold-Standard unter den Challenges: Du bietest einen echten inhaltlichen Mehrwert – und das sogar kostenlos – und findest gleichzeitig neue zahlende Kund:innen, die perfekt zu Deinem Angebot passen.

Was macht eine gute Challenge aus?

Jetzt weißt Du, wieso sich der Aufwand einer Challenge für Dich lohnen kann. Doch was gibt es bei der Gestaltung und Durchführung zu beachten?

Der allerwichtigste Grundsatz ist: Die Inhalte müssen wirklich einen Wert haben! Du kannst nicht nur eine Challenge mit Teilnehmer:innen füllen und sie praktisch zu einer mehrtägigen Verkaufsveranstaltung einladen.

Überlege Dir wertvolle Tipps, die stellvertretend für Dich und Dein Angebot stehen. Dann funktioniert Deine Challenge als eine Art Appetithäppchen, das den richtigen Kund:innen Lust auf mehr macht.

Der zweite wichtige Grundsatz ist, dass Deine Inhalte am besten einen praktischen Nutzen haben sollten und mit einer Form der Handlungsaufforderung verbunden sind, etwa einer kleinen Tagesaufgabe.

Diese täglichen Inhalte und Aufgaben sollten aber dennoch nicht zu umfangreich sein, sonst wirkt es eher abschreckend. Überlege Dir einfache Tipps, sie schnell und einfach umzusetzen sind und am besten einen direkt spürbaren Lernerfolg haben – so klein er auch sein mag.

Denn Deine Challenge-Teilnehmer:innen sind vermutlich Menschen in einem beschäftigen Arbeitsalltag, die sich nicht unbedingt Zeit für umfangreiche Inhalte nehmen können (oder in diesem Rahmen wollen).

Eine Challenge ist nicht der Ort für theoretische Abhandlungen und umfangreiches Hintergrundwissen – hier brauchst Du Tipps, die auf Ergebnisse abzielen! So vermeidest Du auch, dass Teilnehmer:innen direkt aussteigen, weil sie bereits nach Tag 1 nicht mehr hinterher kommen.

Tipps für die Durchführung

Eine Challenge findet über einen bestimmten Zeitraum statt. Auf diese Weise entstehen ein wenig Verbindlichkeit und Motivation. Wie viele Tage Deine Challenge umfassen soll, bestimmst Du selbst.

Bedenke aber, dass zu ausgedehnte Challenges auch bewirken, dass Dir mit fortschreitender Zeit viele Menschen aussteigen. Wenn Du also zum Beispiel ein abschließendes Verkaufs-Seminar planst, sollte Deine Challenge nur über wenige Tage gehen.

Wie verteilst Du jetzt Deine täglichen Inhalte an Deine Teilnehmer:innen? Grundsätzlich hast Du zwei Möglichkeiten: Entweder per E-Mail oder über eine Gruppe.

Wenn Du die E-Mail Variante wählst, musst Du einerseits dafür sorgen, dass Du auf jeden Fall ein Anmeldeverfahren hast, um die Mail-Adressen zu erfassen. Das solltest Du ohnehin machen, da Du so eben auch die besagte E-Mail Liste füllen kannst.

Zusätzlich brauchst Du dann natürlich auch passende Seiten für Deine Inhalte, auf die Du in den täglichen Mails verweist. Auf diesen Seiten erklärst Du die jeweilige Tagesaufgabe oder gibst andere Infos – am besten funktioniert das übrigens mit unterstützenden Videos. Auch dies ist also etwas Aufwand, den Du im Vorfeld einplanen musst.

Wenn Du kein E-Mail Marketing betreibst oder Seiten erstellen möchtest, kannst Du Deine Challenge Inhalte natürlich auch einfach in eine Gruppe stellen, der die Teilnehmer:innen beitreten.

Wir empfehlen aber trotzdem auf jeden Fall Variante 1 – die Gruppe kannst Du aber natürlich zusätzlich nutzen!

Eine Beispiel-Seite aus der Methodenkoffer Challenge mit begleitendem Video und Tagesaufgaben

Der Community Aspekt

Apropos Gruppe. Eine Gruppe empfiehlt sich in jedem Fall für eine Challenge.

Wenn Du Deine Teilnehmer:innen bei Facebook oder LinkedIn gefunden hast, macht etwa eine geschlossene Gruppe auf der jeweiligen Plattform Sinn.

Diese Gruppen haben den Vorteil, dass Teilnehmer:innen sich sowohl mit Dir als auch untereinander austauschen können. Hier können sie ihre Ergebnisse der Tagesaufgaben teilen und Feedback geben und erhalten.

Außerdem schafft auch die Gruppe eine weitere Prise freundlicher Verbindlichkeit und erinnert regelmäßig an die Challenge und die Inhalte. Es entsteht eine Art Gruppengefühl, da alle gemeinsam starten und etwas lernen möchten. Das erhöht die Motivation, da niemand alleine lernen muss.

Die Gruppe ist auch für Dich unheimlich wichtig, da Du hier viel über Deine Zielgruppe und potentiellen Kund:innen erfahren kannst. Was sind ihre größten Herausforderungen und welche Themen bewegen sie gerade besonders?

Wenn Du die Antworten auf diese Fragen kennst, kannst Du mit Deinen Angeboten noch viel bessere Antworten liefern! Eine Challenge ist also gleichzeitig auch etwas Marktforschung für Deine zukünftigen Inhalte und Angebote.

Sei präsent!

Es ist Deine Challenge, also gilt allgemein: Bringe Dich ein!

Denn es geht ja auch darum, dass die Teilnehmer:innen Dich kennenlernen und Vertrauen zu Dir und Deinen Leistungen aufbauen.

Zugegeben ist selbst eine kurze Challenge schon durchaus etwas Aufwand, aber auch hier kannst Du sogar noch einige Boni einbauen.

Du kannst beispielsweise zusätzlich zu den anderen Inhalten täglich über Deine Gruppe eine kurze Live Session veranstalten. Hier kannst Du direkten Kontakt schaffen, Dich mehr als Expert:in platzieren und Fragen Deiner Teilnehmer:innen beantworten.

Vielleicht mag es Dir jetzt so vorkommen, als sei eine Challenge mit relativ viel Arbeit verbunden – und das alles ohne direkte Bezahlung. Aber wir haben Dir hier hoffentlich gezeigt, dass sich das trotzdem sehr für Dich lohnen kann.

Betrachte eine Challenge von Anfang an als Investition in die Gewinnung Deiner Wunschkund:innen!

Tipps für Teams und Teamleiter:innen

Die Fähigkeit zu gutem Teamwork ist oft eines der ersten Dinge, die potentielle Arbeitgeber:innen abfragen oder praktisch testen.

Kein Wunder, denn die meisten Menschen arbeiten regelmäßig auf die eine oder andere Weise im Team, in einem Kollegium oder in verschiedenen Gruppen. Teams sind nicht immer einfach zu navigieren, denn es laufen stets vielfältige Prozesse auf einer persönlichen und fachlichen Ebene gleichzeitig ab.

Teamarbeit hat aber auch viele positive Nebeneffekte:

  • Wissensaustausch und diverse Expertisen führen zu besseren Ergebnissen und generieren neues Wissen für alle
  • Schwierige Aufgaben lassen sich gemeinsam oft besser bewältigen
  • Ein gutes Team fördert auch die Eigenverantwortung und Motivation
  • Positive Erfahrungen im Team erhöht die allgemeine Zufriedenheit und damit auch die Produktivität

Doch was ist gutes Teamwork überhaupt genau? Und wie können Teamleiter:innen für gute Stimmung und eine effektive Struktur sorgen?

Wie entsteht ein Team?

Im Grunde gibt es 4 Phasen, die ein Team auf dem Weg zu einer gut geölten Maschine durchläuft:

1. Forming (Orientierungsphase)

Hier beginnt erstmal das soziale und fachliche Abtasten. In dieser ersten Phase ist die Rolle der Teamleitung besonders wichtig. Sie sollte klar kommunizieren und anfänglich vor allem deutliche Anweisungen und Sicherheit geben. Auch die Kontrolle des Leistungsfortschritts ist in der ersten Phase noch ein wichtiges Element, auf dem Weg zu effektiven Einzelleistungen und einem guten Team.

2. Storming (Konfrontationsphase)

Nachdem sich alle ein wenig eingewöhnt haben, fangen die Mitglieder an, sich mehr zu positionieren. In dieser Phase finden alle ihre Rollen und hier muss die Teamleitung besonders aufmerksam sein und die Motivation hochhalten.

In dieser Phase kommt es auch oft zu Konflikten und es ist wichtig, dass diese auch ausgetragen werden – natürlich zivilisiert. So kannst Du späteren Schwierigkeiten vorbeugen, da sie sich gar nicht erst festigen.

3. Norming (Regelungsphase)

Nachdem die manchmal holprigen Anfangsphasen überstanden sind, entwickeln sich Routinen und Konventionen. Wenn die ersten Phasen souverän gemeistert und angeleitet wurden, wird das Team nun zielorientierter und somit auch effizienter. Somit kann die Leitung nun auch weniger kontrollieren – die regelmäßige Kommunikation bleibt aber weiterhin wichtig!

4. Performing (Leistungsphase)

Es hat sich nun alles eingependelt. Rollenverteilungen sind klar und Strukturen greifen. Idealerweise ist die Arbeit durch eine gegenseitige Anerkennung und Wertschätzung gekennzeichnet. Damit ist auch die Motivation besonders hoch.

Als Teamleitung kommunizierst Du weiterhin und regst auch Austausch untereinander an, aber schenkst auch immer mehr Vertrauen.

Tipps für Teams

Kommunikationswege öffnen

Modernes Teamwork organisiert sich gerne über digitale Kanäle. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, je nachdem welchen Messenger-Dienst die Beteiligten eventuell bereits nutzen. Es sollte aber ein Dienst sein, der sich einfach über mobile Geräte nutzen lässt.

Je niedriger die Kommunikationsschwelle ist, desto mehr nutzt das Team die Kanäle auch zur informellen Kommunikation. So entwickelt sich schneller eine Gruppendynamik und die Team Mitglieder stellen eher offen ihre Fragen.

Aber auch regelmäßige Live Meetings zwecks Austausch und Klärung sollten im Terminplan verankert sein – natürlich gerne auch per Konferenzsoftware, da sich dies bei vielen Teams und Situationen ohnehin anbietet.

Ein gutes Team besteht aus starken Individuen

Damit Teamarbeit so angenehm und effizient wie möglich ist, müssen alle Einzelnen einen Teil der Last tragen. Das bedeutet, dass alle Team Mitglieder ihren Beitrag leisten müssen und die Arbeit so gleichmäßig wie möglich auf die verschiedenen Schultern verteilt wird.

Dazu zählt auch, dass die Teamleiter:innen die Team Mitglieder entsprechend ihrer jeweiligen Fachgebiete, Backgrounds oder Interessen einsetzt. Denn nur wenn sich jedes einzelne Mitglied am guten Gelingen beteiligt fühlt, sind sie auch motiviert. Das Gefühl von gemeinsamen Zielen ist extrem förderlich für die allgemeine Stimmung.

Auch Verantwortung ist hier wichtig, denn das gesamte Team ist für die Arbeit und dann auch für den Erfolg verantwortlich – und verdient gemeinsam das Lob, wenn ein Projekt gelingt!

Im Übrigen solltest Du Erfolge und gute Leistungen auch zwischendurch nicht immer als selbstverständlich betrachten: Wenn die Teamleitung bewusst anerkennende und wertschätzende Rückmeldung gibt, arbeiten Menschen gleich viel lieber.

Das heißt es darf auch gerne mal gemeinsam gefeiert werden. Auch andere Events oder Teambuilding-Maßnahmen können die Zusammenarbeit dauerhaft verbessern.

Konflikte nicht schwelen lassen

Wo Menschen sind, da gibt es Konfliktpotential. Früher oder später kommt es in Teams zu Meinungsverschiedenheiten oder auch persönlichen Differenzen. Oben haben wir das in der zweiten Phase der Teamfindung angerissen.

Andauernde Konflikte zu ignorieren, löst sie nur selten auf. Im Gegenteil, schon bald stören sie auch den Arbeitsfluss und die Kommunikation.

Hier ist es auch immer die Verantwortung der Teamleitung, aufmerksam zu bleiben und Gespräche anzuregen. Es ist oft ratsam, beobachtete Dinge zunächst in Einzelgesprächen anzusprechen. Wenn es Unmut innerhalb des gesamten Teams gibt, sollte aber auch darüber offen gesprochen werden.

Dann ist es wichtig, dass alle zu Wort gekommen und man sich gegenseitig aussprechen lässt. Eine gesunde Konfliktkultur ist auch niemals persönlich, sondern bezieht sich nur auf die Arbeit. In diesem Fall fungieren Teamleiter:innen am besten als Moderator:innen oder im Zweifel sogar Mediator:innen – Du sorgst dafür, dass die Konfliktbewältigung nicht vom Weg abkommt.

Auch aktives Zuhören ist für Teamleiter:innen eine besonders wichtige Kompetenz: Viele Konflikte und Unzufriedenheit kündigt sich oft zwischen den Zeilen an. Dann ist es nötig, dass sich das Team von der Leitung ernst genommen und gehört fühlt.

Eingeschliffen, aber nicht stumpf

Hat ein Team erst einmal die vierte Phase erreicht, sollten die Prozesse weitgehend effizient ablaufen.

Hier lauert die Gefahr, dass sich das Team gegen eigentlich förderliche Neuerungen sperrt. Denn die Zusammenarbeit und Leistung kann fast immer noch optimiert werden. Aber haben Teams sich einmal erst gefestigt, werden sie gerne etwas träge.

Daher ist es wichtig, dass es nie zum völligen Stillstand kommt. Als Teamleiter:in sorgst Du daher dafür, dass die Kooperation dynamisch bleibt und auch regelmäßig neue Dinge ausprobiert werden. Denn nur durch eine konstante Weiterentwicklung bleibt ein Team auch leistungsfähig – professionell-fachlich und menschlich.

Diversität macht kreativ

Je größer die Bandbreite an unterschiedlichen Expert:innen ist, desto kreativer werden die Lösungen.

Dabei gilt Diversität für fast alle Merkmale: sozio-demografisch oder kulturell, aber auch im Hinblick auf Persönlichkeiten und Fähigkeiten. Wenn alle Team Mitglieder denselben Hintergrund haben, kommen sie vermutlich oft an derselben Stelle aus.

Wenn viele verschiedene Backgrounds zusammenkommen, ergeben sich aus einem Team oft viel kreativere und innovativere Ansätze.

In einem sehr heterogenen Team ist der offene und kontinuierliche Austausch dann aber sogar noch wichtiger. Denn aus vielen Perspektiven muss dann manchmal noch stärker aussortiert und zusammengedampft werden.

Tipps für Vorträge, bei denen Zuhörer:innen nicht wegschlafen

In den meisten Fällen sprechen wir hier über Seminare, die so teilnehmerorientiert und kollaborativ wie möglich sein sollen. Doch leider kommen viele Trainer:innen um reine Vorträge, Vorlesungen oder Webinare nicht ganz herum.

Und es gibt wohl kein schlimmeres Gefühl, als wenn Dir die Aufmerksamkeit der Zuhörer:innen langsam entgleitet und Du genau weißt, es bleibt ohnehin nicht viel hängen. Dabei ist Dein Thema interessant und wichtig, aber ohne direkte Involvierung hält sich die Begeisterung der Teilnehmer:innen gerne in Grenzen.

Du läufst zwar auf Präsentations-Adrenalin, doch im Raum breitet sich Müdigkeit aus. Veranstaltungen, die Teilnehmer:innen nur als Zuhörerschaft vorsehen, werden im schlimmsten Fall zu einer Übung im E-Mails Checken. Kein Wunder, denn im Prinzip sagt man, dass wir unsere ungeteilte Aufmerksamkeit nicht länger als 7 Minuten aufrecht erhalten können.

Die folgenden Tipps sind für alle Formate gedacht, die hauptsächlich um eine vortragende Person zentriert sind, sind also auch für längere Input-Phasen oder Präsentationen anwendbar:

1. Die 7-Minuten Regel

Da sind sie schon wieder, die 7 Minuten. Denn laut Aufmerksamkeitsforschern ist das die Zeitspanne, in der wir uns beim Zuhören maximal auf eine Sache konzentrieren können. Darüber hinaus schalten wir schnell ab und können keine weiteren Informationen aufnehmen.

Klingt nach einem Problem, denn die meisten Vorträge oder Webinare dauern wohl kaum 7 Minuten. Die Lösung ist denkbar einfach: Du musst Deinen Vortrag in maximal 7 Minuten-Häppchen einteilen.

Das bedeutet, spätestens alle 7 Minuten muss etwas passieren. Ein Medien- oder Themenwechsel, eine kurze gemeinsame Übung, ein Zaubertrick. Es ist eigentlich egal: Du musst es nur schaffen, den Aufmerksamkeits-Timer zurückzusetzen. So kommen Deine Zuhörer:innen gar nicht erst in diesen Modus, in dem sie langsam von einem dahinplätschernden Vortrag eingelullt werden.

2. Der Einstieg entscheidet

Es ist ähnlich wie beim Dating: Die Zuhörer:innen entscheiden ganz intuitiv zu Beginn, ob sie Dir weiterhin ihre Aufmerksamkeit schenken werden. Daher brauchst Du einen effektiven Opener.

Da darf es auch ruhig mal ein wenig überzogen sein, wenn Du beispielsweise eine besonders provokante Frage oder These aufstellst. Du kannst auch aktuelle Themen aus den Nachrichten aufgreifen oder eher eine humorvolle Variante wählen.

Alternativ kannst Du auch direkt zu Anfang einen Bonus, Freebie oder praktischen Nutzen anteasern. So wissen die Teilnehmer:innen, dass Dein Vortrag auf jeden Fall für sie wertvoll sein wird.

3. Körperlichkeit und nonverbale Unterstützung

Gestik, Mimik und Stimme sind wichtige Elemente bei Vorträgen und Präsentationen. Bewusste Gestik kann an wichtigen Stellen akzentuieren und das Verständnis unterstützen. Zu viel Bewegung wirkt dagegen schnell unruhig und lenkt eher ab.

Im Übrigen sind auch Sprechpausen effektiver als Du denkst. Bewusst gesetzte Pausen schaffen besonders viel Aufmerksamkeit für das, was danach folgt – also etwa einen besonders wichtigen Punkt, der hängen bleiben muss.

Deine Stimme trägt am besten, wenn Du gerade und aufrecht stehst, die Füße etwa hüftbreit. Je weniger angespannt Du und Deine Körperhaltung sind, desto klarer wird Deine Stimme und damit auch die Wirkung. Das Thema Stimme haben wir bereits in einem >>Artikel aufgegriffen, er enthält auch ein paar praktische Stimmübungen.

Wenn Du Online arbeitest, solltest Du Dir für Vortragssituationen also auch ein Setup überlegen, bei dem Du stehen kannst. Da über digitale Wege auch nonverbale Signale immer etwas reduziert wirken, solltest Du hier besonders auf Mimik und Gestik achten. Sorge auch dafür, dass Deine Kamera Dich auf jeden Fall mindestens zur Taille einfängt, damit auch Deine Arme und Hände gut sichtbar sind.

4. Möglichkeiten zur Aktivierung finden

In jedem Format und bei jeder Teilnehmerzahl kannst Du Wege finden, etwas Interaktion oder Aktivierung einzubinden.

Die einfachste Variante sind wohl offene Fragen zu stellen. Eine direkt gestellte Frage rüttelt nicht nur automatisch wieder alle wach und „zwingt“ zum Nachdenken, sondern lädt auch zum Mitmachen ein – selbst wenn die Frage rein rhetorisch ist. Denn alleine der Unterschied zwischen einem längeren Vortrag, in dem die Teilnehmer:innen nur passiv zuhören und einer an sie gerichteten Frage, unterbricht den Fluss.

Natürlich kannst Du auch tatsächlich ein paar Meinungen aus dem Publikum einholen oder per Handzeichen abstimmen lassen, wenn es sich anbietet.Für diese Anlässe eignen sich auch immer die Mobilgeräte der Zuhörer:innen, vor allem Online, da Du hier noch einfacher Links zu etwa einer kurzen Mentimeter-Abstimmung verteilen kannst.

Aber auch in Präsenz lässt sich das durchaus umsetzen, beispielsweise über vorne groß gezeigte oder ausgeteilte QR-Codes. Hier ist dann allerdings zu beachten, dass dies etwas mehr Zeit beanspruchen kann.

Vielleicht lässt Dein Thema sogar einige praktische Übungen zum Mitmachen zu. Falls nicht, kannst Du trotzdem kleine Einheiten einstreuen, die etwas Bewegung einbauen. Wähle hier nichts Komplexes oder Aufwändiges, es kann auch eine Übung sein, die zum Beispiel nur die Hände beansprucht.

5. Lieber bild- als wortgewaltig

Eigentlich sollte dieser Grundsatz mittlerweile bekannt sein, aber dennoch sitzt man immer wieder in Vorträgen, die einen mit Folien voller Text erschlagen.

Diese Art der Präsentation hat viele Nachteile: Zum einen hört Dir praktisch niemand mehr zu, wenn alle mitlesen. Zum anderen bleibt so einfach nichts hängen, da die Informationsdichte zu hoch ist. Es verhindert auch, dass Teilnehmer:innen wirklich reflektieren und selbst nachdenken, da sie nur mit der Aufnahme beschäftigt sind.

Das bedeutet: Reduzierte Folien und hauptsächlich visuelle Hilfen. Denn Worte kannst Du immer selbst sagen, nutze lieber Bilder und Medien, die Deinen Vortrag erweitern. Die Informationen in voller Länge kannst Du immer im Anschluss als Handout austeilen oder digital zur Verfügung stellen.

6. Inhaltlich auf dem Teppich bleiben

Auch die Inhalte an sich sollten nicht zu theorielastig sein. Je besser Du den Inhalt in lebensnahe und anschauliche Szenarien einbettest, desto besser können die Zuhörer:innen ihr Wissen vernetzen. Wenn sie nämlich nur mit Folien voller neuem, unzugänglichem Wissen konfrontiert werden, schalten sie schnell ab. Hier eignen sich auch immer gerne einige persönliche Anekdoten.

Wenn Du an bekannten Punkten ansetzt, wird das Thema plastischer und der inhaltliche Zugang fällt allen leichter. Analogien und Vergleiche veranschaulichen auch Zahlen und Fakten. Eine große Quadratmeter-Angabe in Fußballfelder umzumünzen, kann greifbarer wirken.

Auch die sprachliche Gestaltung sollte bei mündlichen Vorträgen und Präsentationen so einfach wie möglich sein. So sorgst Du dafür, dass alle Teilnehmer:innen folgen können und weniger angestrengt sind. Selbstverständlich kannst Du auch hier das sprachliche Niveau etwas an Deine Zielgruppe anpassen, aber dieser Grundsatz ist immer ratsam. Wichtige und neue Fachbegriffe kannst Du dann zusätzlich auf einer Folie hervorheben.

7. Feedback und Nachbereitung

Wie eigentlich bei allen Dingen, die wir so tun: Feedback hilft uns bei der Weiterentwicklung. Doch auch gerade bei Vorträgen und Präsentationen kann es Dir sehr helfen, wenn Du Dich selbst analysierst.

Ich weiß, niemand hört gerne seine eigene Stimme und so wird es nur noch schlimmer, aber es kann Dir wirklich helfen. Sportler:innen schauen sich beispielsweise häufig ihre Performance noch einmal in der Retrospektive an.

Denn es geht gar nicht nur um Kritik, sondern Du kannst auch identifizieren, was besonders gut und effektiv gelaufen ist. Denn in der Vortragssituation selbst hast Du meist gar nicht die Aufmerksamkeit, um die Reaktionen zu bewerten. In der Aufzeichnung kannst Du gleichzeitig Deine Leistung und die Wirkung von außen bewerten und gegebenenfalls anpassen.

Online kannst Du besonders einfach Aufzeichnungen machen, da Du ohnehin eine Kamera auf Dich ausgerichtet hast. Aber auch bei Präsenz-Vorträgen kannst Du aufzeichnen. Entweder installierst Du eine extra Kamera im Raum zu diesem Zweck oder Du nutzt Deinen Laptop, den Du vermutlich ohnehin vor Dir stehen hast. Eventuell beauftragst Du hierzu auch eine designierte Kamera-Person, die die Aufnahme überwacht.

Falls Deine Teilnehmer:innen zu sehen sein werden, informiere sie auf jeden Fall im Vorfeld über die Aufnahme und ihren Zweck.

Zusatztipp: Von den Besten lernen

Viele Menschen halten beispielsweise Steve Jobs für einen der effektivsten Redner überhaupt. Denn seine Strategie baut auf maximaler Ehrlichkeit und Direktheit auf, ohne viel Drumherum. Aber es gibt noch viele weitere Beispiele, die Du Dir alle auf YouTube ansehen kannst, sicherlich findest Du auch Verteter:innen Deiner Zunft.

So kannst Du Dir Inspiration holen und selbst nachempfinden, wie sich rhetorische Mittel aus der Zuhörer-Perspektive anfühlen.

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Auf YouTube findest Du unendlich viele Vorträge und Themen, hier ist etwa ein TED Talk

Brauchen moderne Lernende noch Lernbegleiter:innen?

Keine Panik, die Titelfrage ist natürlich bewusst überspitzt gestellt. Letzte Woche haben wir nämlich über das Selbstlernen gesprochen und auch über die Generation YouTube.

Eine ganz besondere Zielgruppe, die einfach als Tutorial Autodidakt aufgewachsen ist. Und auch mit dieser Selbstverständlichkeit, dass Lerninhalte kostenlos zur Verfügung stehen. Dieses Muster hat sich mittlerweile aber auch auf viele andere Menschen übertragen und es haben sich richtige Freebie-Jäger:innen entwickelt, die leider nie zu echten Teilnehmer:innen werden.

Dabei kam wieder diese Frage auf: Wie können Lernende überhaupt noch von Lernbegleiter:innen profitieren? Beziehungswiese viel eher: Wie kann man sie davon überzeugen, dass sie das wirklich werden?

Denn den Mehrwert von guten Lernprozessbegleiter:innen wollen wir hier natürlich nicht tatsächlich in Frage stellen. Ganz im Gegenteil, wir möchten uns gemeinsam anschauen, wie Du Dich als Trainer:in oder Coach als Verkaufsargument nutzen kannst.

Alles an einer Stelle

Auf Deiner jeweiligen Plattform bringst Du alle wichtigen Infos übersichtlich zusammen. Die richtigen Unterlagen, Downloads und Zusatzmaterial passend zu einem spezifischen Thema.

Vielleicht hast Du auch selbst schon mal versucht, Dir aus vielen Quellen Informationen zusammenzusuchen. Das kostet sowohl wesentlich mehr Zeit als auch Aufwand. Diese beiden Dinge ersparst Du Deinen Lernenden. Du bist der Filter, der aus der Fülle an Informationen genau das Wissen heraussucht, das Deine Teilnehmer:innen brauchen.

Denn Tutorial-Hopping führt am Ende vielleicht auch zu einem Ergebnis, ist aber mit einem wesentlich längeren und weniger zielgerichteten Weg verbunden.

Struktur begünstigt Lernerfolg

Ein bewusst geplantes Seminar ist genau darauf ausgerichtet, dass die Lernenden ihre Lernziele erreichen. Dazu gehört auch, dass Du für die entsprechende Lernhaltung sorgst. Du planst Energizer oder Motivationsbooster ein, die die Konzentration aufrecht erhalten.

Eine gewissen Verbindlichkeit durch ein Seminar oder Aufgaben ist ebenfalls sehr lernförderlich und sorgt dafür, dass der eigenen Motivation ein wenig auf die Sprünge geholfen wird. Auch feste Termine helfen dabei.

Dieselbe Verbindlichkeit bekommen Lernende aber auch von Dir zurück: Ersteller:innen von YouTube-Videos „schulden“ den Zuschauer:innen keinen weiteren Support, doch Du kümmerst Dich um die Lernbedürfnisse und -hindernisse.

Du weißt genau, in welcher Abfolge Du neuen Input hinzugibst und die verschiedenen Theorie- und Praxisblöcke zusammenführst. Das sorgt dafür, dass sich Lernende nicht erschlagen und überfordert fühlen und den Fokus auf die wesentlichen Inhalte behalten.

Deine Lernbegleitung ist auch für den richtigen Praxisbezug wichtig. Du erzeugst bewusst Handlungswissen und sorgst für Praxisorientierung.

Dein Expert:innen-Status

Du bist Spezialist:in für Dein Thema und hast oftmals sehr viel Erfahrung oder auch Abschlüsse auf dem jeweiligen Gebiet vorzuweisen.

Allein dieser Faktor ist schon wertvoll und wird in vielerlei Hinsicht lernförderlich für Deine Teilnehmer:innen sein. Du weißt, wie Du einen effektiven Lernweg zeichnest, der am Ende zu nachhaltig gespeichertem Wissen führt. Denn wir eignen uns in einem ungesteuerten Lernprozess oft beiläufig Wissen an, das wir nicht richtig abspeichern. Mit verschiedenen Methoden sorgst Du in einem Seminar für die Wissensspeicherung und auch für den Lerntransfer.

Einerseits ist der Support durch eine geschulte Lehrperson also ein wichtiges Element für den inhaltlichen Lernprozess, andererseits kannst Du aber auch auf vielen anderen Ebenen unterstützen.

Bindung und Moderation

Denn es gibt viele Themen, die eine besonders emotionale Lernbegleitung erfordern. In diesen Lernprozessen bist Du oft auch Berater:in oder leistest sogar psychologische Betreuung.

Du sorgst dafür, dass in einer Gruppe alle Mitglieder gehört werden und auch Konfliktsituationen entschärft werden. Die Gruppendynamik anzuregen und bei Bedarf zu lenken, ist also auch eine wichtige Aufgabe von Lernbegleiter:innen. Du erschaffst eine angenehme Lernatmosphäre, in der sich die Lerngruppe wohlfühlt und alle Beteiligten effektiv lernen können.

Du unterstützt sowohl individuell als auch gruppendienlich. Denn bei vielen sozialen Themen ist das emotionale Element so eingebunden, dass etwas neutralere Moderator:innen oder sogar Mediator:innen erforderlich sind.

Bedarfsgerechtes Lernen

Individualität ist ein wichtiges Stichwort. Beim eigenverantwortlichen oder ungesteuerten Lernen finden wir häufig nur sehr allgemeine Informationen, die nicht oder nur teilweise für uns anwendbar sind.

Als Lernbegleiter:in stellst Du nicht nur individuellen Lernbedarf fest, sondern kannst auch auf aktuelle Herausforderungen eingehen. Du kannst zusätzliche Informationen für jedes Szenario geben und oft auch aus eigener Erfahrung ganz direkt beraten.

Dazu zählt auch die Betreuung der unterschiedlichen Lernstile und Lernbedürfnisse. Informationen aus Online-Quellen sind meistens natürlich eine Art Einheitslösung und bieten nicht dieselbe Vielfalt wie Deine Lerninhalte und Unterlagen. So entstehen viele Lernhindernisse erst gar nicht oder können sehr schnell im Ansatz behoben werden.

Du bist auch Feedback-Geber:in und kannst gezielt Rückmeldungen geben, die Deine Teilnehmer:innen wirklich weiterbringen. Du beschäftigst Dich konkret mit den Ergebnissen der Lernenden und gehst persönlich und unmittelbar auf sie ein. Einen solchen Luxus haben Menschen sicherlich nicht, wenn sie ganz allein die Inhalte eines YouTube-Videos umsetzen.

Lernen lernen

Das klingt erstmal seltsam, aber aus der Praxis weißt Du sicherlich, dass viele Erwachsene nicht mehr unbedingt an das Lernen gewöhnt sind. Daher werden auch ihre eigengesteuerten Lernprozesse nie wirklich effektiv sein.

Als Lernbegleiter:in unterstützt Du auch hier methodisch und didaktisch indem Du Deine Teilnehmer:innen an das Lernen heranführst. Durch die richtige Unterstützung in wichtigen Momenten im Lernprozess machst Du Deine Teilnehmer:innen auch dauerhaft zu effektiveren Lerner:innen.

Die angeschlossene Lerngruppe

In den meisten Seminarformaten bietest Du oftmals auch direkt eine eigene Lerngruppe mit an. Natürlich gibt es auch Online viele Communities und Gruppen, aber eine echte Lerngruppe bietet nochmal einen anderen Support.

Die Teilnehmer:innen kommen hier oft aus einem ähnlichen Grund zusammen oder haben einen vergleichbaren Background. Der regelmäßige Austausch in der Gruppe regt die Motivation an und erzeugt oft auch dauerhafte Lernpartnerschaften.

Die Kommentar-Sektion unter Videos oder Facebook-Gruppen können beim Selbstlernen auch manchmal hilfreich sein, aber eine organsierte Lerngruppe hat einen anderen Charakter. Das liegt auch daran, dass alle auf derselben Grundlage lernen und sich so ganz gezielt austauschen können.

Zusammengefasst

Eine kompetente Lernbegleitung führt fast immer zu einem wesentlich höheren Lernerfolg. Deine Betreuung und Expertise ist dabei ein wichtiger Faktor, der Wertschätzung und auch eine faire Vergütung verdient.

Diese Liste kann Dir dabei helfen, diese Gründe auch bei Unternehmen und Auftraggeber:innen überzeugend anzubringen, damit Du Dich nicht unter Wert verkaufst. Und es gibt sicherlich noch einige individuelle Gründe mehr: Was ist Dein wichtigstes Argument, dass Deine Lernbegleitung wertvoll ist?