Die Zeit direkt nach einer Veranstaltung ist extrem wertvoll!
Denn in dieser Zeitspanne entscheidet sich meistens, ob die Inhalte wirklich umgesetzt werden. Daher ist eine gute Nachbereitung ein sehr wichtiger Faktor für den tatsächlichen Transfererfolg.
Doch wo setzen wir hier am besten an?
Diese 5 Faktoren können dabei helfen, die Nachbereitung nicht aus den Augen zu verlieren:
1. Ziele setzen und überprüfen
Erwartungen und konkrete Ziele sind für das Lernen sehr wichtig.
Denn nur so können wir schließlich überprüfen, ob wir auch erfolgreich waren. Außerdem geben uns Lernziele einen besseren Rahmen, an dem wir uns orientieren können.
Im besten Fall sind Zielsetzungen in der Aus- und Weiterbildung nicht nur grundsätzlich berufsnah, sondern auch so individuell wie möglich.
Denn so sind Lernende nicht nur besonders motiviert, sie lernen auch tatsächlich Dinge, die ihnen in der Folge den Alltag erleichtern.
In der Nachbereitung ist es daher wichtig, dass wir uns die zuvor gesetzten Lernziele erneut vornehmen und Erwartungen abgleichen.
Welche Lernziele wurden erreicht und welche benötigen noch mehr zukünftige Begleitung? Welche Erwartungen wurden erfüllt und welche sind noch offen?
Anhand dieser Nachbereitung schaffen wir Klarheit im Lernprozess und können auch gleich neue Zielsetzungen anlegen.
2. Aktionspläne
Der Transfer des Gelernten in die berufliche Praxis ist immer ein Knackpunkt.
Natürlich sollte im Idealfall bereits während der Veranstaltung so viel Handlungswissen wie möglich vermittelt werden.
Trotzdem ist der letztendliche Praxistransfer ohne die direktere Anwesenheit einer Lernbegleitung oftmals eine Lernhürde.
Deshalb kann es ein wichtiger Schritt in der Nachbereitung sein, konkrete Aktionspläne zu formulieren. Und zwar nicht nur, DASS wir etwas umsetzen wollen, sondern ganz konkret WANN und WIE.
Bei der Formulierung dieser Pläne können beispielsweise die SMART-Regel oder Wenn-Dann-Sätze helfen. Beide Techniken beschreiben wir in >>diesem Artikel im Detail.
Konkrete Pläne erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass neues Verhalten umgesetzt und damit auch Ziele erreicht werden. Deshalb ist es wichtig, dass wir so spezifisch wie möglich werden.
Denn die richtigen Absichten sind ein guter Anfang, aber reichen meistens in der Praxis nicht aus!
3. Gruppenbezug
Denn auch die besten Aktionspläne scheitern leider manchmal an einem hektischen Alltag.
Da kann eine positive Form der Verbindlichkeit und Unterstützung ein Lebensretter sein. Eine gruppendynamische Nachbereitung bietet Lernenden auch nach der Veranstaltung die Möglichkeit, sich über das Thema auszutauschen und Lernhürden zu besprechen.
Die bestehende Lerngruppe kann beispielsweise als fest eingeplante Nachbereitung auch nach der Veranstaltung noch regelmäßig zusammengeführt werden. Bei Themen, die etwas mehr direkte Anleitung benötigen, kann das ein guter Ansatz für den Transfererfolg sein.
Aber auch übergreifende, digitale Austausch-Gruppen können eine wichtige Anlaufstelle sein. Öffne zum Beispiel eine Themen-Gruppe (Facebook, LinkedIn etc.) für alle Deine Teilnehmenden, in die sie nach der Veranstaltung eintreten können.
Das werden sicherlich nicht alle tun oder auch später das Angebot zum Austausch nutzen. Aber es ist eine Stütze, die bei Lernhindernissen im Alltag schnell zugänglich ist und Selbstständigkeit fördert.
Damit erhöhen wir die Chance, dass Lernende nicht einfach aufgeben und zu alten Verhaltensroutinen zurückkehren. Das Thema bleibt präsenter und die Gruppe kann sich gegenseitig, auch in Zukunft, unterstützen.
4. Führungskräfte
Da berufliche Aus- und Weiterbildung häufig in Teams und Organisationen stattfindet, fällt Führungskräften eine besondere Verantwortung zu.
Auch in der Nachbereitung spielen Führungskräfte eine wichtige Rolle. Sie erfüllen schließlich in vielerlei Hinsicht eine Vorbildfunktion – das gilt auch für das Lernen und die Umsetzung.
Sie sollten von wichtigen Lernprozessen grundsätzlich niemals ausgeschlossen werden, sondern wann immer möglich ein Teil davon sein. Das erhöht deutlich den Transfererfolg und sendet vor allem auch die richtigen Signale im Bezug auf die Einstellung zur Weiterbildung.
Wenn Führungskräfte in diese einbezogen werden, können sie auch im Anschluss besser auf den Transfer einwirken. Denn sie können Aufgaben und entsprechend koordinieren und neuen Fähigkeiten Raum zur Entfaltung in der Anwendung geben.
Gleichzeitig können sie als Schnittstelle zur Lernbegleitung dienen. Sie können überwachen, welche Bereiche in der Praxis bereits gut funktionieren und an welchen Stellen eventuell noch zukünftiger Weiterbildungsbedarf besteht.
5. Transferbegleitung in- und extern
Selbst die motiviertesten Lernenden brauchen manchmal extra Ressourcen.
Auch ganz grundsätzlich ist es in Unternehmen beispielsweise wichtig, dass Materialien zugänglich sind. Ein gutes Online-Portal kann auch langfristig ein Weiterbildungs-Tool sein.
Auch Du als Lernbegleiter:in kannst hier in der Nachbereitung unterstützend eingreifen. Oftmals benötigen Unternehmen etwa Hilfe dabei, eine solche Datenbank oder ein Lernportal aufzubauen – hier kann Themenwissen und pädagogische Expertise sehr wichtig sein.
Denn nicht überall gibt es schon Verantwortliche für Lernprozesse, wie etwa Chief Learning Officers, die auf solche Aufgaben spezialisiert sind.
Du kannst andererseits den Transfer auch durch kleine digitale Reminder unterstützen. Dafür kannst Du entweder die oben erwähnten Gruppenkanäle nutzen, oder etwa per E-Mail nachbereitende Impulse setzen.
Etwa ein kleines Quiz, eine Mini-Aufgabe oder ein kurzes Video – Letzteres hat auch noch den Vorteil, dass Du Dich wieder sehr persönlich einbringen und Lernende direkt ansprechen kannst!
Du suchst Tipps für die Nachbereitung einer Veranstaltung aus der Perspektive der Lernbegleitung? Dann wirst Du >>in unserem Artikel hier sicher fündig!