Wir sprechen hier oft über die verschiedenen Anforderungen von Präsenz- und Online-Lernen, aber ein Grundsatz gilt für alle Formate:
Anschauliche Lernmaterialien verankern sich nachhaltiger in unserem Gehirn.
Das ist für erfahrene Pädagog*innen natürlich nichts Neues, aber wir suchen sicher alle kontinuierlich nach spannenden Möglichkeiten zur Umsetzung dieses Prinzips.
Denn auch wenn das menschliche Gehirn ziemlich beeindruckende Leistungen vollbringen kann, sind wir doch keine Supercomputer.
Daher müssen wir abstrakte und komplexe Zusammenhänge herunterbrechen und veranschaulichen, um einen Zugang zu finden.
Bildlich heißt nicht immer nur Bild
Dabei bedeutet Visualisierung übrigens nicht immer nur Fotos. Es gibt viele Möglichkeiten, um auch kleinere visuelle Reize in Deine Lerninhalte einzubinden.
Auch Icons, Emojis oder grafische Aufzählungszeichen in Deinen Materialien können den Lernenden beim Verständnis helfen – dazu später etwas mehr.
Zudem brechen diese visuellen Elemente einen längeren Text etwas auf und lassen ihn zugänglicher wirken.
Dabei kann der Grad der visuellen Kraft unterschiedlich sein: Videos sind wohl einer der effektivsten anschaulichen Elemente.
Bonuspunkte bekommst Du, wenn Du diese Videos sogar noch individuell gestaltest oder selbst drehst.
Du möchtest gerne eigene Lernvideos drehen, aber weißt noch nicht ganz, wo Du anfangen sollst? Dann haben wir auch zu Planung, Dreh und Bearbeitung eigener Videos einen Blogartikel für Einsteiger*innen.
Wie werden meine Lerninhalte effektiver?
Je mehr unsere Sinne in den Lernprozess eingebunden werden, desto effektiver lernen wir. Deshalb ist der Lernerfolg immer am größten, wenn unsere Sinne so aktiv wie möglich angesprochen werden.
Deswegen ist die Königsdisziplin des Lernens natürlich die eigene Anwendung. Auf dem Weg dahin gibt es einige Schritte, die im Modell des „Cone of Learning“ zusammengefasst werden können:
Wie Du siehst, ist eine reine Textdarstellung immer die basalste Form eines Inhalts. Auf dem Weg zur eigenen Anwendung gibt es unterschiedliche Stadien der inhaltlichen Komplexität, die unsere Sinne immer mehr einbinden.
Natürlich kannst Du nicht in jedem Fall einen Inhalt der Stufe 10 verwenden, aber nur auf Stufe 1 zu verbleiben, bietet Deinen Teilnehmer*innen nur eine sehr reduzierte Form des Lerngegenstands.
Sketchnotes erstellen
Wie können Deine Lernenden aber auch aus textlichen oder auditiven Inhalten einen größeren Lernerfolg ziehen?
Kennst Du schon die Sketchnotes-Methode? Sie eignet sich sowohl für Dich als Trainer*in, aber auch besonders für Deine Teilnehmer*innen selbst.
Denn viele von ihnen machen sich während einer Veranstaltung wohl Notizen. Häufig machen wir uns aber nur textliche Notizen.
Mit Sketchnotes kannst Du visuelle Notizen erstellen, die eine Kombination aus Text, Bildern und Strukturen sind.
Die Verbindung aus Text und Bild verankert die Informationen doppelt im Gedächtnis und hält die Teilnehmer*innen zum aktiven Zuhören an. Gleichzeitig reduzieren sie so die Informationen mehr als durch eine reine Mitschrift.
Die wichtigsten Grundelemente bei Sketchnotes sind:
- Aufzählungszeichen für mehr Struktur
- Boxen oder Container zur Hervorhebung
- Trennungs- und Verbindungszeichen, um Unterschiede oder Zusammenhänge zu verdeutlichen
- Typografie, wie z.B. einzelne Wörter oder Überschriften größer zu machen
- Symbole und Figuren für größere emotionale Kraft
Der Vorteil solcher Notizen ist, dass so bereits Zusammenhänge hergestellt werden. Im Prinzip ähnelt es der Art der Darstellung, die Du vielleicht auch auf einem Flipchart machen würdest.
Dabei ist es bei Sketchnotes allerdings nicht wichtig, künstlerisch wertvolle Werke zu erstellen. Es geht hauptsächlich um die Entwicklung von Ideen und Gedanken, die die Einzelteile ordnen und zusammenführen.
Die Methode eignet sich auch für die Darstellung von Ergebnissen aus einer Gruppenarbeit. So stellen die Lernenden nicht nur ein paar Stichpunkte vor, sondern zeigen dem Rest der Gruppe gleich Verbindungen und Zusammenhänge visuell aufbereitet.
Erzähl’ Deine Geschichte
Das Konzept des Storytelling ordnet Deine Inhalte in einen größeren Zusammenhang ein und erzählt eine Geschichte.
An Geschichten erinnern wir uns nämlich leichter als an isolierte Fakten. Außerdem sicherst Du Dir so die Aufmerksamkeit Deiner Teilnehmer*innen über einen längeren Zeitraum.
Je bildlicher Du diese Geschichte erzählst, desto besser verankert sie sich bei Deinen Lernenden.
Storytelling eignet sich daher auch besonders für Präsentationen. So kannst Du anhand einer Geschichte durch Deine Folien führen und bietest mehr Ankerpunkte.
Dabei sollte auch die Präsentation selbst visuell unterstützt sein. Dafür gibt es einige Tools, mit denen Du etwas kreativere Inhalte erstellen kannst als mit PowerPoint.
Das Interaktions-Tool Genially eignet sich beispielsweise ideal für die Erstellung interaktiver und visuell ansprechender Inhalte.
Dabei kannst Du vielfältige Vorlagen nutzen, um etwa kreative Info-Grafiken, Präsentationen oder Quizzes zu erstellen.
Dich interessiert Genially? Dann findest Du hier mehr zu diesem spannenden Tool!
Den Look Deines Kurses aufpeppen
Deine Lerninhalte gestaltest Du schon visuell ansprechend, aber Deine Handouts und Kursunterlagen sind immer noch hauptsächlich Text?
Dabei kannst Du selbst mit kleinen Kniffen mehr Visualität und auch noch mehr Persönlichkeit in Deine Materialien bringen.
PDF- oder Word-Dokumente erfüllen viele Zwecke, sind aber nicht unbedingt auf ansprechendes grafisches Design ausgelegt.
Hast Du also schon einmal ein Grafik-Programm wie Canva zur Erstellung Deiner Präsentationen und Unterlagen ausprobiert?
Hier kannst Du mit Hilfe vieler Design-Vorlagen und -Elemente ganz leicht ansprechende Dokumente erstellen, die Deinen Teilnehmer*innen sicher in Erinnerung bleiben werden.
Kennst Du schon Bitmoji? Mit dieser App kannst Du Dir einen eigenen Comic-Avatar erstellen und auch so viel Persönlichkeit in Deine Unterlagen mit einbringen. Du kannst Bitmoji übrigens auch direkt in Canva integrieren!
Nutze auch immer die Möglichkeiten zur Personalisierung, die Dir von Deiner Kursplattform geboten werden. Dort kannst Du häufig durch Farben, Vorschaubilder und Videos einen individuellen Stil einarbeiten.
Das hat nicht nur den Vorteil der visuellen Anreicherung, sondern hat gleichzeitig auch noch Wiedererkennungswert für Dich und Dein Angebot.